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Veröffentlicht am 20.04.2024

Auf dem Berg - mit Monstern

Der Knochenwald
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Christina Henry's neuster Roman befasst sich dieses Mal nicht mit einem Märchen. Viel mehr könnte die Handlung zu gewissen Teilen auch in der Realität stattfinden - mit den ein oder anderen Ausnahmen.

Mattie ...

Christina Henry's neuster Roman befasst sich dieses Mal nicht mit einem Märchen. Viel mehr könnte die Handlung zu gewissen Teilen auch in der Realität stattfinden - mit den ein oder anderen Ausnahmen.

Mattie lebt mit ihrem Mann William in einer Berghütte fernab der Zivilisation. Sie hat kein einfach Leben - die Hütte ist mit wenigen Dingen ausgestattet und ihr Mann ist gewalttätig. Bei ihrer Überprüfung der Fallen sieht sie einen verstummelten Fuchs - der Beginn einer Monsterjagd. Wäre das nicht schon schlimm genug, begegnet Mattie drei Fremden und William zeigt sich von seiner furchtbarsten Seite.

Die Hauptperson Mattie ist zu Beginn eine eingeschüchterte, zurückhaltende junge Frau. Ich finde es klasse, welche Entwicklung sie im Laufe der Geschichte macht. Zunehmend wird sie (mit Rückschlägen) selbstbewusster und selbstbestimmter. Nebenpersonen sind hier nur ihr Ehemann William und die drei fremden Wanderer. Letztere zeigen meiner Meinung nach keine deutliche Veränderungen im Laufe der Handlung, was aber auch nicht notwendig ist. Über die Figur William erfährt man wahnsinnig viel. Die Tiefe der Charaktere Mattie und William sind großartig dargestellt.

Nach wie vor muss ich sagen, dass ich die Bücher von Christina Henry liebe. Ihre düsteren (Horror-)Geschichten fesseln mich jedes Mal aufs Neue. Die Handlung ist von Anfang bis Ende spannend und für mich nimmt sie auch oft unerwartete Wendungen. Ich fühlte mit Mattie die ganze Zeit mit - die Nähe, die zur Hauptperson aufgebaut wird, ist wirklich toll.

Ich war auch recht überrascht, dass (zumindest für mich) das "Monster" vom Berg gar nicht so wirklich im Vordergrund stand, sondern eher die Handlung ins Rollen gebracht hat und als Nebenakteur dabei war. Umso besser fand ich, dass das Geheimnisvolle des Monsters bis zum Ende (und darüber hinaus) erhalten geblieben ist.

Dieser Roman war für mich der erste von der Autorin, der mich bei einigen Wendungen wirklich sprachlos gemacht hat (auf positive Art). Mit vielen Entwicklungen hätte ich nicht gerechnet und das hat mich auch sehr gefreut.

Einzig das Ende war für mich etwas enttäuschend - im Vergleich zur restlichen Handlung war es für mich recht unspektakulär.

Alles in allem ein toller (Horror-)Roman von Christina Henry. Ich kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Die Psyche ganz einfach erklärt

Psyche? Hat doch jeder!
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Lena Kuhlmann klärt mit ihrem Buch "Psyche? Hat doch jeder!" über die ein oder anderen Vorteile zu psychischen Erkrankungen, Psychotherapie und Medikation auf. Recht einfach erklärt sie die Unterschiede ...

Lena Kuhlmann klärt mit ihrem Buch "Psyche? Hat doch jeder!" über die ein oder anderen Vorteile zu psychischen Erkrankungen, Psychotherapie und Medikation auf. Recht einfach erklärt sie die Unterschiede zwischen Tiefenpsychologie und Verhaltenstherapie sowie zwischen "krank" und "gesund".

Ich bin ganz ehrlich, als studierte Psychologin, war für mich alles bekannt. Ich fand es aber dennoch sehr schön, wie einfach und mit welcher Leichtigkeit. Lena Kuhlmann die Themen rund um die Psyche beschreibt. Es ist alles sehr verständlich. Es war super direkte Fallbeispiele nachverfolgen zu können - für mich macht das alles viel greifbarer.

Ich kann mir gut vorstellen, dass vor allem die Aufklärung, welche Richtungen der Therapien es gibt und wie eine Therapiesitzung abläuft, vielen Menschen die Bedenken nimmt, sich selbst Unterstützung zu suchen.

Ganz ehrlich beschreibt die Autorin, dass auch sie manchmal Stress empfindet und erschöpft ist. Diese Authentizität finde ich wunderbar und auch ihre Offenheit, was sie selbst für sich tut, um abzuschalten und ihre eigene Psyche gesund zu halten.

Alles in allem ein sehr schönes Buch und nur zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Parker Pyne macht Menschen glücklich

Parker Pyne ermittelt
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Agatha Christie lässt Parker Pyne in mehreren Kurzgeschichten je nach Auftrag und Bedürfnis der Kunden ermitteln.

Alle Klienten melden sich auf eine Zeitungsannonce: "Sind Sie glücklich? Falls nicht, ...

Agatha Christie lässt Parker Pyne in mehreren Kurzgeschichten je nach Auftrag und Bedürfnis der Kunden ermitteln.

Alle Klienten melden sich auf eine Zeitungsannonce: "Sind Sie glücklich? Falls nicht, melden Sie sich bei Mr. Pyne."

Jede einzelne Kurzgeschichte ist in sich geschlossen. Lediglich die Hauptperson Parker Pyne kommt vor, sowie einige seiner Angestellten. Ob gelangweilte Menschen, die ein Abenteuer erleben wollen, unzufriedene Eheleute oder Mordermittlungen - es ist alles mit dabei. Diese Abwechslung hat es für mich auch so spannend gemacht.

Nur das Nötigste wird über die Hauptperson Parker Pyne erklärt, was ich aber gar nicht schlimm finde. Es geht vor allem um die Aufklärung der Fälle und dem Glücklich-Machen der Klienten.

Ich fand die Entwicklung der Charaktere recht spannend. Vor allem bei den Angestellten von Parker Pyne, die wiederkehrend aufgetreten sind (oder auch nicht), gab es diese. Die Figur Parker Pyne hat sich meiner Ansicht nach nicht weiterentwickelt und sich recht bedeckt gehalten.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Weihnachten wird zum Kriminalfall

Mord in Dingley Dell
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Das Buch von Kriminalautor Reginald Hill lädt zu einem kurzweiligen, mörderischen Abenteuer zu Weihnachten ein.

Im Landsitz Dingley Dell wird mit einem exklusiven Personenkreis Weihnachten gefeiert. ...

Das Buch von Kriminalautor Reginald Hill lädt zu einem kurzweiligen, mörderischen Abenteuer zu Weihnachten ein.

Im Landsitz Dingley Dell wird mit einem exklusiven Personenkreis Weihnachten gefeiert. Alles nach Vorlage der Weihnachtserzählungen von Dickens werden verschiedene Aktivitäten, wie Eislaufen, ein Kostümball und atemberaubende Dinner durchgeführt. Alles wird getrübt durch einen Schneesturm und das Verschwinden des Gastgebers.

Die Handlung ist schon nach kurzer Zeit sehr spannend. Die Figuren im Buch wurden nur teilweise vorgestellt, sodass ich immer wieder darüber nachgedacht habe, was die verschiedenen Personen verbergen. Stück für Stück hat man mehr über jeden Einzelnen erfahren, was die Spannung aufrechterhielt bzw. anstiegen lies.

Einzig der Schreibstil war für mich recht umständlich. Das Buch ist schon etwas älter und ich finde, dass das durch die Art und Weise, wie es geschrieben wurde, auffällt. Ich bin öfters ins Stocken gekommen, musste einige Sätze mehrfach lesen und über einige Wörter nachdenken, da diese im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr genutzt werden.

Das Ende war für mich komplett unvorhersehbar und ich habe mit Freude die Auflösung des Kriminalfalls mitverfolgt.

Fazit: Ich kann das Buch empfehlen - unabhängig ob Weihnachten ist. ;)

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Rotkäppchen meets Apokalypse

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Christina Henry's Interpretation des Klassikers Rotkäppchen bringt uns in eine Welt voller Anarchie. Auf der Welt gibt es eine große Krise und Red, eigentlich Orphelia ist allein auf dem Weg zum Haus ihrer ...

Christina Henry's Interpretation des Klassikers Rotkäppchen bringt uns in eine Welt voller Anarchie. Auf der Welt gibt es eine große Krise und Red, eigentlich Orphelia ist allein auf dem Weg zum Haus ihrer Großmutter. Dabei muss sie sich einigen Gefahren stellen - meist menschlicher Natur.

Die Handlung startet, wie bei der Autorin erwartbar, sehr düster. Der Einstieg hat bei mir gleich viele Fragen aufgeworfen, z.B. Wie ist es zu der Situation gekommen? Was ist mit der Menschheit passiert? Wieso ist Red allein im Wald unterwegs? Red - hier eine junge Frau mit rotem Haar - ist auf sich allein gestellt und ihr einziges Ziel ist es lebend bei ihrer Großmutter anzukommen. Dabei trifft sie verschiedene andere Charaktere. Stück für Stück wird Licht ins Dunkle gebracht und die Entwicklung der Geschehnisse, aber auch der Charaktere erklärt und schlüssig dargestellt.

Die Hauptfigur Red wird als starke und selbstbewusste Frau dargestellt, die auf sich gestellt ist und damit gut klarkommt. Eine direkte charakterliche Entwicklung konnte ich im Laufe der Handlung nicht wirklich sehen. Es war eher so, dass verschiedene Facetten ihrer Persönlichkeit aufgezeigt wurden. Am Anfang wurde der Eindruck erweckt, dass sie abgestumpft und recht kühl ist. In einigen Situationen wurde aber deutlich, dass sie auch andere Seiten hat.

Die Geschichte wird in zwei Strängen erzählt: Davor und Danach. Das finde ich klasse, da so mehr über die Vergangenheit aufgedeckt werden kann, ohne dass die Handlung im "Jetzt" zu kurz kommt. Allerdings wird nicht alles im Laufe des Buches erklärt. Für mich hat sich die Spannung dadurch aufgebaut, dass ich von Seite zu Seite gehofft und gedacht habe, dass die genauen Umstände aufgeklärt werden. Diese Hoffnung wurde leider enttäuscht.

Das Ende war für mich persönlich recht enttäuschend. Endlich wurden einige Aspekte aufgedeckt, aber nicht wirklich schlüssig. Es sind noch viele Fragen offen, die für mich zentral gewesen sind. Das direkte Ende ist offen, sodass sich hier jeder selbst überlegen kann, wie die Geschichte tatsächlich ausgeht. Das kann gut oder schlecht sein. Ich habe es als nicht so schön wahrgenommen, da schon zuvor vieles nicht erklärt wurde.

Fazit: Mit dem Märchen Rotkäppchen hat diese Geschichte nichts zu tun (bis auf den Namen). Ich konnte nicht gut in die Handlung eintauchen, sodass mir das Lesen auch nicht so viel Freude bereitet hat, wie bei anderen Büchern von Christina Henry.

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