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Veröffentlicht am 08.06.2023

anders als erwartet und ohne Gefühl

Here With Me
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„Wir starrten einander an wie Feinde auf dem Schlachtfeld.“
(Lachlan und Robyn in Here with me)

Worum geht’s?

Robyn will Kontakt zu ihrem entfremdeten Vater Mac aufnehmen, deswegen reist sie in die ...

„Wir starrten einander an wie Feinde auf dem Schlachtfeld.“
(Lachlan und Robyn in Here with me)

Worum geht’s?

Robyn will Kontakt zu ihrem entfremdeten Vater Mac aufnehmen, deswegen reist sie in die Highlands. Dort trifft sie auf den Ex-Hollywoodstar Lachlan Adair. Den Mann, dem sie die Schuld an ihren zerrütteten Familienverhältnissen gibt. Das Oberhaupt der Adair-Familie ist Besitzer eines Resorts für die Reichen und Berühmten – und arrogant, selbstherrlich sowie verteufelt sexy. Sofort fliegen zwischen ihr und Lachlan die Fetzen. Doch jemand hat es auf die Adairs abgesehen, wodurch auch Mac bedroht wird. Robyn muss herausfinden, wer Lachlan und seinem Umfeld schaden will. Aber in Lachlans Nähe fällt es Robyn zunehmend schwerer, einen kühlen Kopf zu bewahren, und sie gibt ihrer intensiven Leidenschaft nach. Aber dies könnte für Robyn ein böses Ende nehmen …

Here with me ist Band 1 der Adairs-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Charaktere der Folgebände kommen jedoch vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Robyn in der Ich-Perspektive und für Lachlan in der Erzählerperspektive erzählt. Das Buch beinhaltet. Das Buch beinhaltet potenzielle Trigger (sexueller Übergriff, Stalking) und expliziten sexuellen Content.

Meine Meinung

Jedes Mal fange ich meine Rezensionen zu Büchern der Autorin mit „Here we go again, ein weiteres Buch von Samantha Young und ein weiteres „Hit or Miss“ Kapitel“ an. Die Wahrheit ist: Die letzten Bücher waren für mich alle ein Flop und ich hatte es bereits gesagt: Here with me wird die letzte Chance der Autorin, mich zurückzugewinnen. Ihre letzten Titel fand ich allesamt nicht gelungen, teilweise problematisch, zu ausufernd und gleichzeitig zu durcheinander. Und leider ist es auch bei Here with me so. Willkommen also zu meiner letzten Rezension eines Samantha Young-Titels.

Zuerst möchte ich sagen, dass der Klappentext in meinen Augen nicht wirklich gelungen ist. Robyn ist Polizistin und wird im Dienst angeschossen, wodurch sie merkt, dass sie nicht hinter dem Job steht. Den Job, den sie nur gemacht hat, weil sie sich dadurch zu ihrem Vater verbunden fühlt. Zu ihrem Vater hat sie keinen Kontakt mehr, seitdem er Robyn verlassen hat, als sie ein Teenanger war. Ihr Vater Mac ist als Teenager Vater geworden und hat sich später als Bodyguard dem bekannten Schauspieler Lachlan angeschlossen, für den er noch heute arbeitet – allerdings abseits vom Rampenlicht, denn Lachlan hat nun ein Schloss in Schottland, was er als hochexklusiven Urlaubsort für Promis hergerichtet hat. Wieso Robyn nun nach so vielen Jahren ausgerechnet hierhin fliegt, versteht man nur so halb, aber als sie da ist, geht alles ganz schnell: Irgendjemand bedroht Lachlan, das Schloss und die Idee dahinter. Von creepy Stalkernotizen über tote Tiere bis hin zu gewalttätigen Übergriffen ist alles dabei. Robyn macht sich direkt an die Arbeit und ermittelt – mehr schlecht als recht. Nebenbei streitet sie sich permanent mit Lachlan – wieso die beiden sich genau hassen, bleibt auch mehr offen als dass er erklärt wird. Zudem versucht sie, irgendwie eine Bindung zu ihrem Dad aufzubauen, findet Freunde im Schloss und ist nebenbei noch als Fotografin tätig. Irgendwann kommen sie und Lachlan sich näher, der Stalker wird immer bedrohlicher – und ich hatte keine wirkliche Lust mehr auf das Buch.

Ich bin bekennender Fan von Enemies to Lovers, aber nur, wenn ich verstehe, wieso Charaktere Enemies sind. Ich brauche Charaktere, die ich mag, auch wenn sie Kanten haben. Das ist bei Robyn und Lachlan leider nicht der Fall gewesen. Ihre Streitereien fand ich furchtbar anstrengend, viel zu gewollt und viel zu wenig nachvollziehbar. Der ständige Wandel zwischen den Themen konnte mich nicht überzeugen, denn es wirkt oft so, als wäre etwa die Handlung mit dem Stalker komplett vergessen worden. Für mich war vieles leider einfach nicht stimmig, insbesondere fehlte mir das Konzept: Sollte es ein Liebesroman mit Krimi-Elementen sein, ein Krimi mit bisschen Lovestory? Unklar, am Ende war es von allem ein bisschen aber nichts so wirklich. Und das ist ein Punkt, der mich bei den letzten Büchern der Autorin immer gestört hat. Ein wahnsinniges Durcheinander von Klischees, ausufernde Beschreibungen der Umgebung, viele konstruierte Begegnungen, gestellte Unterhaltungen und irgendwie so gar kein Gefühl – das Buch durchzustehen war eine Herausforderung. Ich wollte mehr als einmal abbrechen, da bin ich ehrlich. Am Ende habe ich aber durchgehalten, weil ich wissen wollte, was es mit dem Stalker auf sich hat. Viele Entwicklungen sind vorhersehbar und ich hatte tatsächlich auch auf die richtige Person und die richtigen Motive gesetzt, aber zu sagen, dass es mich überzeugt hat, wäre übertrieben. Das große Problem ist leider, dass mich Robyn auch als Ermittlerin nicht überzeugt. Abgesehen davon, dass sie schlussendlich „nur“ eine Polizistin ist und in einem fremden Land ermittelt, legt sie sich andauernd auf falsche Verdächtige fest, ermittelt einseitig und nicht umsichtig. Das hat mich teilweise doch ziemlich genervt. Die Geschichte entwickelt sich immer wieder in Schüben, als würde der Autorin einfallen, dass sie Plot X und Plot Y ein wenig vorantreiben muss. Es gab für mich einfach zu viele Fragezeichen und Unstimmigkeiten, zu viele Klischees und zu sehr das Gefühl von Wannabe-Hollywood-Entwicklung, unabhängig davon, ob es Sinn macht und passt. Dies gepaart mit den seichten Drumherum-Ideen wie Robyns voranschreitende Fotografie-Karriere, der irgendwie eingebauten Wiederaufnahme der Vater-Tochter-Beziehung und den ganzen Adairs-Mitgliedern-Problemen war einfach nicht stimmig für mich. Es passiert zu wenig, aber gleichzeitig zu viel. Das Buch ist zu lang, aber gleichzeitig fühlt es sich sprunghaft und gehetzt an. Immerhin verfügt es aber über einen soliden Spannungsbogen.

Die Liebesgeschichte konnte mich leider auch nicht überzeugen. Es ist nicht so, als wäre da Sprengstoff zwischen Lachlan und Robyn. Man merkt zu sehr, dass die Autorin einfach wollte, dass beide sich hassen, aber dem Ganzen keine Substanz gibt, dass man überhaupt merkt, wieso. Entsprechend nervte mich Lachlans extrem beschützerisches Verhalten, was teilweise fast schon übergriffig ist, Robyns grundsätzlich negative Haltung ihm gegenüber und die sich dann auf einmal entladende Anziehung, einfach weil es für mich alles nicht zusammengepasst hat. Die Entwicklungen konnten mich emotional nicht abholen.

Mein Fazit

Here with me hätte wahrscheinlich gut sein können, ist für mich aber zu durcheinander und unstimmig. Vor allem die Liebesgeschichte hat keine wirkliche Grundlage, die Stalkergeschichte ist zwar spannend, aber irgendwie auch nicht überzeugend. Ich habe einfach festgestellt, dass die Autorin und ihr Hang zur Dramatik nicht mit meinen Lesevorlieben zusammenpasst.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.05.2023

problematisch und anders als erhofft

The Years I Dreamed Of You
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„Und dann befand ich mich wieder genau da, wo ich angefangen hatte. Ich stürzte im freien Fall von einer Klippe und wusste nicht, wann ich auf dem Boden aufkommen würde.“
(Bay in The years I dreamed of ...

„Und dann befand ich mich wieder genau da, wo ich angefangen hatte. Ich stürzte im freien Fall von einer Klippe und wusste nicht, wann ich auf dem Boden aufkommen würde.“
(Bay in The years I dreamed of you)

Worum geht’s?

Vier Jahre ist es nun her, seit Darren Keyton seiner großen Highschool-Liebe Bay das Herz gebrochen hat - vier Jahre, seit sie aus seinem Leben verschwunden ist. Doch das Schicksal gibt den beiden eine zweite Chance: Ihre Wege kreuzen sich wieder, als Keytons Footballtrainingslager an Bays Universität stattfindet. Plötzlich hat Keyton die Möglichkeit, seinen Fehler wiedergutzumachen und ihr zu zeigen, wie sehr er sie immer noch liebt. Denn eins weiß Keyton ganz genau: Egal wie schwer es für ihn sein wird, die Last seiner Vergangenheit hinter sich zu lassen und Bay zurückzugewinnen, er wird nie aufhören, für sie und ihre Liebe zu kämpfen.

The Years I dreamed of you ist Band 2 der „Loving You“-Reihe. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und wird fortgesetzt. Vorkenntnisse sind zwingend erforderlich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Dare und Bay in der Ich-Perspektive. Die Geschichte verläuft chronologisch. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Diese Rezension zu schreiben fällt mir wahnsinnig schwer. Denn selten lag meine Meinung zu Bänden einer Reihe so sehr auseinander wie hier. Während Band 1 für mich ein großes Highlight war, was mich mit Schmerz und Hoffnung begeistern konnte, war ich bei Band 2 mehr als einmal geneigt, das Buch abzubrechen oder wahlweise an die Wand zu werfen. The Years I dreamed of you fällt vermutlich unter die Kategorie „Verkehrsunfall, aber man kann nicht wegschauen“. Eine emotionale Herausforderung und ich möchte gern erklären, wieso…

Am Ende von Band 1 trafen Bay und Dare nach vier Jahren wieder aufeinander. Viel hat sich getan, dachte ich zumindest. Bay hat ihr Studium zur Buchhalterin abgeschlossen, gerade die Uni beendet und überbrückt mit einem Job in einem Musikstudio sowie als Wohnheimleitung die Zeit bis zum Jobantritt. Seit den Vorkommnissen am Ende von Band 1 hat sie nicht mehr gesungen, nicht mehr singen können. Und nun steht der Grund wieder vor ihr: Dare. Er ist mittlerweile ebenfalls an der Uni gewesen und hat sich als Football-Spieler einen Namen gemacht, sodass er jetzt im Rahmen der Drafts zu einem Trainingslager einer Mannschaft antritt. Er trauert Bay noch immer hinterher und hat seit dem Ende von Band 1 die Heimatstadt nicht mehr besucht, keinen Kontakt mehr zu seinem Vater und hat alle Verbindungen niedergebrannt. Nun stehen sie sich gegenüber und Bay weist Dare sofort zurück. Sie macht klar, dass sie nicht mit ihm reden möchte, aber er lässt nicht locker, will sich erklären, entschuldigen. Und bereits hier hatte ich Bauchschmerzen. Zwar erfährt man, dass insbesondere Dare in den letzten Jahren sehr viel an Bay gedacht hat, seine Nummer ihretwegen nicht gewechselt hat und sogar versucht, wiedergutzumachen, was er ihr angetan hat. Er will nicht mehr der Junge sein, von Wut getrieben, stets vom nächsten Ausbruch entfernt. Das Problem? Er will es vielleicht, aber er ist es nicht.

Und hier fingen die Probleme an. Während Bay wahnsinnig reflektiert daherkommt, man das Gefühl hat, dass sie sich sehr entwickelt hat und vor allem auch von ihrem Mauerblümchen-Image weggekommen ist, wirkt es so, als sei Dare steckengeblieben. Seine Motivation ist ehrenhaft und es ist mehr als verständlich, dass er nicht wie sein Vater sein möchte. Aber Dare zeigt auf jeder Seite des Buches, dass er sich nicht mit sich selbst auseinandergesetzt hat, nicht mit den Traumata seiner Vergangenheit (insbesondere als man von der Szene mit Dares schlafendem Vater erfährt, müsste beim Leser jegliche Alarmglocke läuten) und er scheint auch nicht zu erkennen, welche Chance ihm gerade mit den Drafts geboten wird. Denn bereits kurz nach dem Aufeinandertreffen mit Bay fängt er an, sich nicht an die Regeln des Trainingscamps zu halten. Lieber begleitet er Bay, die gwzungenermaßen seine Hilfe braucht, und ignoriert dabei die Ausgangssperre. Oder bereitet sich nicht richtig auf das Training vor. Lässt sich andauernd wegen Nichtigkeiten provozieren. Und hier kam erstmals ein Gedanke: Was ist, wenn ich Bay und Dare einfach nicht mehr shippen kann? Was ist, wenn die jugendliche Liebe zu sehr ins toxische abgedriftet ist? Kann ich eine derartige Abhängigkeitsbeziehung, wo ein Part sich für den anderen zu sehr aufgibt, gutheißen? Nein, kann ich nicht. Dare mag sich nun zu Keyton umbenannt haben, aber nur weil er sich von seiner Vergangenheit distanziert, hört der Fluch der Vergangenheit nicht auf, ihn zu jagen.

Leider tut die Autorin für die Beziehung aber auch generell sehr wenig. Nach Bays anfänglichem Widerwillen, mit Dare zu sprechen, fällt sie über Dare her, um zu sehen, ob sie ihre Beziehung zu ihm zu sehr glorifiziert hat. Und ab da daten die beiden irgendwie wieder. Wo waren die Gespräche, die Aufarbeitung? Es tut mir leid, aber es war zu sehr drübergebügelt, zu wenig kommuniziert und vor allem: Nichts aufgearbeitet. Bay und Dare verfallen sehr schnell wieder in alte Muster und es fühlte sich nicht gut oder richtig an. Ich weiß nicht, ob dies die Intention der Autorin war, denn zumindest für Band 3 öffnet dies natürlich sehr viel Raum für Entwicklung. Aber für Band 2 war es leider eine Katastrophe. Aneinanderreihung von Sexszenen, befremdlich wirkende Szenen außerhalb, Dare im Trainingslager, was er gar nicht ernstnimmt und wo recht früh klar war, wie das enden wird. Und hinzu kommt die Storyline um Bay, deren Stimme endlich entdeckt wird und der eine gigantische Karriere angeboten wird. Fast schon ängstlich habe ich Bays Gedankenwirrwarr verfolgt, wie sie sich fragt, was sie machen soll. Fast schon verzweifelt habe ich Dares Planungen für die Zukunft zu Kenntnis genommen, die viel zu sehr mit Selbstaufgabe zu tun haben als mit einer gesunden, stabilen Beziehung. Und als dann der große Knall kurz vorm Ende kam, fühlte ich mich bestätigt und zurückkatapultiert zugleich. Denn Dare hat offenbar nichts gelernt. Umso dankbarer war ich aber dafür, dass zumindest Bay es erkannt hat: Die beiden werden keine Zukunft haben, solange Dare sich nicht seinen eigenen Dämonen stellt. Und das ist der wirklich absolut einzige Grund, wieso ich nach diesem Band überhaupt noch in Betracht ziehe, Band 3 zu lesen: Weil ich Hoffnung habe, dass die Autorin ein würdiges, greifbares Finale für Bay und Dare bereithält. Denn nach Band 2, der zwar jede Menge Gefühl, aber ganz sicher nicht die guten, in mir ausgelöst hat, kostet es mich definitiv Überwindung, Dare und auch der Beziehung von Dare und Bay noch eine Chance zu geben.

Mein Fazit

Heiß erwartet, aber schwer enttäuscht: Band 2 konnte mich nicht begeistern. Während sich Bay weiterentwickelt hat, scheint Dare stehengeblieben zu sein. Die gleichen Probleme zerstören erneut die Grundlage der beiden und ich habe mehr als einmal gezweifelt, ob ich die Verbindung der beiden überhaupt unterstützen kann. Problematisch, teilweise toxisch und ganz sicher fragwürdig – ich hoffe, die Autorin kann in Band 3 das Ruder doch noch herumreißen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 08.04.2023

konnte mich leider nicht mitreißen

Nur ein Wort von Dir
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„Wie würde die Sache als Frauenunterhaltung enden? Und wie als Romance?“
(eine Frage an Sewanee in Nur ein Wort von dir)


Worum geht’s?

Ihr Leben lang hat Sewanee von der großen Schauspielkarriere in ...

„Wie würde die Sache als Frauenunterhaltung enden? Und wie als Romance?“
(eine Frage an Sewanee in Nur ein Wort von dir)


Worum geht’s?

Ihr Leben lang hat Sewanee von der großen Schauspielkarriere in Hollywood geträumt. Doch ein tragischer Schicksalsschlag machte alles zunichte. Als Hörbuchsprecherin arbeitet sie nun abseits des Scheinwerferlichts, im Dunkeln. Ihr Leben verläuft endlich wieder in geraden Bahnen – bis sie eines Tages eine unvergessliche Nacht mit einem charmanten Fremden verbringt und gleichzeitig das Jobangebot ihres Lebens erhält: Zusammen mit Brock McNight, dem geheimnisumwobenen Star-Erzähler, soll sie eine romantische Liebesgeschichte einsprechen. Obwohl sie ihren Glauben an die Liebe selbst längst verloren hat, sagt sie nach einigem Zögern zu. Und unter dem Schutz der Anonymität – denn sie kennt von Brock nichts als seine Stimme – spürt sie, wie zwischen ihnen eine zarte Verbindung wächst. Doch kann man sich in jemanden verlieben, den man noch nie gesehen hat?


Nur ein Wort von dir ist ein Einzelband und in sich geschlossen.


Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird aus Erzählersicht erzählt und ist in mehrere Abschnitte gegliedert, welche stets mit passenden Zitaten beginnen. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte und sexuellen Content.

Meine Meinung

Nur ein Wort von dir ist ein „ich habe nicht nachgedacht, der Klappentext klang süß“-Einzug gewesen. Das Problem dabei ist, dass solche Bücher immer ein Wagnis sind. Keine Rezensionen vorher gelesen, nicht einmal in den Schreibstil reingelesen. Ob ich das Buch in Betracht gezogen hätte, wenn ich das vorher getan hätte? Wahrscheinlich nicht, ich bin ehrlich.

Und damit kommen wir auch schon direkt zum Punkt: Ich wollte das Buch wirklich gern mögen, aber ich konnte es nur sehr eingeschränkt. Bereits der Einstieg fiel mir wegen des Schreibstils und der Erzählperspektive schwer. Das Buch möchte offenbar regelmäßig witzig sein, aber die Szenen sind bei mir leider gar nicht angekommen. Nicht nur, dass ich totale Probleme mit all den Namen hatte (Blablah, Sewanee, Adaku, Swan), die Protagonistin war einfach nicht meins. Sewanee ist einst Schauspielerin gewesen, nun arbeitet sie als extrem erfolgreiche Hörbuchsprecherin, allein, im Dunkeln, ohne Verurteilungen. Sie hat sich unter einem Pseudonym einen Namen aufgebaut und ist relativ glücklich, abgesehen von familiären Problemen und einer dementen Großmutter, deren Pflege immer wieder Thema ist. Swans Abschied aus dem Rampenlicht hat mit einem furchtbaren Schicksalsschlag zu tun, der sie bis heute prägt und auch zeichnet. Lange gedeutet die Autorin es aber immer nur wieder an und irgendwann war ich davon genervt, dass sie nicht endlich mal damit rausrückt, was passiert ist. Das ist ein Aspekt, an dem das Buch für mich generell litt: Es fehlte der rote Faden, es war sehr viel Drumherum, aber sehr wenig Kern. So gibt es einiges an Hollywood-Kritik, Einblicke in die Karriere von ihrer Freundin Adaku, das bereits erwähnte Familiendrama und die Geschichte um Swan, die nun eine Romance Novel einsprechen soll, obwohl sie dem Genre abgeschworen hat. Ausgerechnet mit der größten männlichen Stimme, Brook McNight. Ebenfalls ein Pseudonym. Des Geldes wegen nimmt Swan an und beide fangen an, sich Mails zu schreiben.

Und das ist das nächste Problem des Buches: Seitenlanger Mailverkehr. Mal ist für mich in Ordnung, aber ich fand es ermüdend und störend. Die Liebesgeschichte ist vorhersehbar und gleichzeitig irgendwie blass und fast schon lieblos. Der Funke ist bei mir nicht übergesprungen, das Besondere hat gefehlt. Einige der Nachrichten zwischen den beiden fand ich irgendwie auch platt und pushy, viele Gedankengänge von Sewanee waren für mich nicht so nachvollziehbar. Generell hatte ich einige Fragezeichen während des Lesens, auch außerhalb der Lovestory. Und leider fehlte auch einfach die Tiefe und Greifbarkeit des Ganzen. Klar, Hidden Identity, ein bisschen Miscommunication, eine beeinträchtigte Protagonistin sind ganz nett, aber es genügt nicht. Denn irgendwie wirkte vieles sehr klischeehaft, was lustig ist, da die Autorin dieses Thema über das Konzept „Romance“ auch immer wieder anspricht und viele der Äußerungen irgendwie unangenehm für mich als Romance-Leserin waren. Ich weiß nicht, ob ich vielleicht den zynischen oder sarkastischen Ton der Autorin schlichtweg überlesen habe und sie hier eigentlich die Lanze für das Genre brechen wollte, aber angekommen ist es bei mir nicht. Man hätte so viel aus der Geschichte herausholen können, aber leider hat sich die Autorin für einen anderen Weg entschieden.

Was mich dafür an dem Buch aber zumindest etwas begeistern konnte, waren die Einblicke in die Thematik Hörbücher und Hörbuchproduktion. Man merkt hier definitiv das Wissen der Autorin (die, wie ich nach dem Lesen herausfand, selbst im englischen Raum als gefeierte Hörbuchsprecherin bekannt ist und entsprechend wohl sicher einige autobiografischen Momente in diesem Buch festgehalten hat) und erhält so doch einige Infos, mit denen man sich vorher sicher nicht auseinandergesetzt hat. Nur leider ist das bei einem Romance-Buch eher wenig hilfreich.


Mein Fazit

Nur ein Wort von dir war für mich leider kein Hit, die Geschichte hat keinen roten Faden und viele Aspekte haben mich nicht abholen können. Schade drum, aber manchmal passt es leider einfach nicht.


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.03.2023

wenig Handlung und nicht mein Schreibstil

Lights of Darkness
1

„Du bist ein unglaublicher Mensch, Frankie Davis. So unglaublich stark. Vergiss das bitte niemals. Aber ich erinnere dich auch gerne immer wieder daran, falls es doch mal vorkommen sollte.“
(Ty zu Frankie ...

„Du bist ein unglaublicher Mensch, Frankie Davis. So unglaublich stark. Vergiss das bitte niemals. Aber ich erinnere dich auch gerne immer wieder daran, falls es doch mal vorkommen sollte.“
(Ty zu Frankie in Lights of Darkness)

Worum geht’s?

Frankie Davis hat panische Angst vor der Dunkelheit. Als Kind musste sie schlimme Erfahrungen machen, weshalb sie bis heute nur bei absoluter Helligkeit einschlafen kann. Sobald das Licht erlischt, fürchtet sie die Geschehnisse von damals neu durchleben zu müssen. Tyler Montgomery ist ein Nachtmensch durch und durch. Seit einer schrecklichen Tragödie flüchtet er sich in die Dunkelheit, um unter den Sternen mit seinen Problemen allein sein zu können. Doch als Frankie und Tyler – Licht und Schatten – spüren, dass da mehr zwischen ihnen ist als nur Freundschaft, ändert sich alles …

Lights of Darkness ist Band 2 der Golden Oaks-Reihe. Vorkenntnisse werden nicht benötigt, sind aber hilfreich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Frankie und Ty in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch verläuft chronologisch. Das Buch beinhaltet potenzielle Trigger und sexuellen Content.

Meine Meinung

Lights of Darkness. Wo fang ich an, wo höre ich auf. Das ist bei dieser Rezension wirklich schwierig zu sagen. Denn ich habe das Gefühl, ich habe kaum etwas zu sagen, weil von dem Buch wenig hängengeblieben ist (obwohl ich es gestern beendet habe) und weil ich generell nicht viel sagen kann. Aber einfach so zwei Sterne auszuwählen, das kann ich auch nicht, deswegen werde ich es versuchen.

Lights of Darkness ist mein erster Teil der Golden Oaks Reihe, obwohl es der zweite Band ist (kein Problem, Vorkenntnisse nicht nötig), zugleich aber auch mein viertes Buch der Autorin. Und bedauerlicherweise wohl auch mein letztes. Denn ich habe einfach festgestellt, dass es nicht matcht, nicht harmoniert. Ihre letzte Reihe fand ich grundlegend in Ordnung, es war mal etwas Anderes und zwar teilweise sehr ausufernd, aber hatte Substanz. Bei Lights of Darkness war das leider nicht so. Der Einstieg fiel mir leicht, aber es dauerte, bis ich in der Geschichte drin war. Denn ehrlich gesagt fühlt es zu bis locker zur Hälfte des Buches an, als würde nichts passieren und auch danach, passiert wenig. Frankie arbeitet in einer Bäckerei, muss plötzlich längere Zeit den Laden übernehmen, gerät mit dem Neffen des Besitzers aneinander. Zwischendurch geht die Freundesclique campen, es gibt Kneipenabende. Ty und Frankie machen gelegentlich etwas zusammen. Sie kommen sich näher, aber auch irgendwie nicht nah genug. Frankie hat Angst im Dunkeln, in einer kurzen Szene im Buch erzählt sie Ty, was damals passiert ist und wieso sie nun Angst vor Dunkelheit hat. Später erfährt sie, dass Ty nicht mit ihr zusammen sein kann, weil er Probleme mit / wegen seiner Ex hat. Was genau, muss man lesen, aber ich verrate so viel: Als die Auflösung kam, war ich zwar erleichtert, dass meine erste Befürchtung nicht zutraf, was aber wirklich war, konnte mich nicht überzeugen und machte für mich auch im Hinblick auf die zeitliche Dauer und den Freundeskreis wenig Sinn. Das ist kurzum aber das Buch zusammengefasst.

Frankie und Ty sind nette Charaktere. Auch die vorkommenden Freunde sind nett. Der ganze Ort Golden Oaks ist nett. Aber ehrlich gesagt fehlte mir das Besondere, das Einzigartige. Die Gefühle wollten für mich nicht rüberkommen, der Funke ist einfach nicht übergesprungen. Seite um Seite habe ich mich mehr gelangweilt, mir war das Buch zu lang und dafür zu inhaltsleer. Besonders befremdlich fand ich, wie Frankie den Plan fasst, aus der Friendzone herauszukommen und einen „5 Steps“-Plan hierfür fasst. Generell habe ich die Charaktere oft nicht verstanden, weil sie auf der einen Seite Anfang 20 sind, sich aber teilweise wie 15 benehmen. Es war für mich alles nicht stimmig. Der rote Faden der Geschichte hat mir gefehlt, die Dynamik der Charaktere und des Geschehens. Es war wie eine lose, allenfalls gepunktete Linie, bei der die entscheidenden Entwicklungen wie glückliche Zufälle daherkommen. Ich fand es auch so schade, dass das „Lüften der Geheimnisse“ sowohl bei Ty als auch bei Frankie dann einfach so im Sande verlaufen. Frankie erzählt es Ty, danach spielt es aber kaum noch eine Rolle (abgesehen von Tys Therapieansätzen, die ich befremdlich fand und einem längst überfälligen Gespräch mit ihrem Dad), nach Tys Enthüllung endet das Buch schon fast. Die Schwerpunktsetzung im Buch hat mir leider wirklich gar nicht gefallen.

Kommen wir aber zum absolut größten Problem, wieso ich das Buch permanent abbrechen wollte: Der Schreibstil. Ich bin es mittlerweile gewohnt, dass in deutschen New Adult Büchern offenbar zwangsläufig diverse popkulturelle Referenzen eingebaut werden müssen (ich nenn es ja liebevoll immer New Adult Checklist), was mich zwar nervt – vor allem, wenn es so gar nicht, überhaupt nicht förderlich für die Handlung ist und eher wie sinnlose Zeilenfüller wirkt – aber das Motto „Schreiben, wie man spricht“ ist definitiv nicht meins. Damit meine ich keine Rechtsschreibung, sondern tatsächlich die inhaltliche Sprechweise: Guuut, daaaanke, crap, holy crap, Bro! Am laufenden Band haben wir englische Begrifflichkeiten der Jugendsprache, besonders crap und holy crap wird inflationär verwendet. Ja, auch ich nutze im Alltag gern mal derartige Worte, aber ich möchte sie einfach nicht in einem Buch lesen, weil das sprachliche Begebenheiten sind, die man bei kurzen Nachrichten auf Whatsapp von mir aus verwenden kann, aber ich bin offenbar so spießig, dass es für mich nichts in einem Buch zu suchen hat. Der Schreibstil wertet erst recht die Darstellung der Charaktere herab, man fühlt sich, als wäre man mittags auf einem Pausenhof unterwegs.

Mein Fazit

Lights of darkness konnte mich nicht überzeugen. Der Schreibstil war leider überhaupt nicht meins, die Geschichte ist wenig aussagekräftig, die interessanten Punkte wenig präsent. Ich habe so viel mehr erwartet. Für mich leider keine Leseempfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.03.2023

konnte dank unsympathischer Protagonistin nicht überzeugen

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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„Vielleicht hätte sie seine Nummer in ihren Kontakten abspeichern sollen, aber irgendwas an ‚Unbekannt‘ gefiel ihr. Als wäre sein Platz in ihrer Welt nicht fest genug, dass er einen Namen verdient.“
(Allison ...

„Vielleicht hätte sie seine Nummer in ihren Kontakten abspeichern sollen, aber irgendwas an ‚Unbekannt‘ gefiel ihr. Als wäre sein Platz in ihrer Welt nicht fest genug, dass er einen Namen verdient.“
(Allison über Colin in The love test)

Worum geht’s?

Allison liebt die Literatur und hat bislang jede Hürde auf dem Weg zum Promotionsprogramm ihrer Träume überwunden. Was sie gar nicht liebt: Das Niveau an der Uni könnte kaum abgehobener sein, die Stühle jedoch kaum kleiner (zumindest zu klein für Allisons Kurven). Und dann taucht Colin auf – ihr Ex, der ihr auf üble Weise das Herz gebrochen hat und ihr nun ihren Job an der Uni streitig macht. Was als geistiger Wettstreit beginnt, verwandelt sich bald in ein erbittertes Gefecht – bis Allison sich fragen muss, was sie eigentlich von der Liebe auf den zweiten Blick hält …

The love test ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird in der Erzählerperspektive mit Fokus auf Allison erzählt. Das Buch verläuft chronologisch, nutzt jedoch gelegentlich erzählerische Rückblenden. Der Schreibstil ist locker, gelegentlich humorvoll und insgesamt angenehm zu lesen. Das Buch enthält erotische Inhalte.

Meine Meinung

Auf The love test habe ich mich sehr gefreut, nachdem mir das Buch auf der Messe durch den Verlag vorgestellt wurde. Akademische Feinde, Second Chance, eine curvy Protagonistin und Literaturwissenschaften – das ist eine Kombination, die eigentlich nur toll werden kann. Aber leider ging das Buch dann in eine ganz andere Richtung.

Das Einstieg in die Geschichte fiel mir noch relativ leicht. Am Ball zu bleiben dann aber leider durchaus schwer. Das Schreibstil der Autorin ist angenehm, gut lesbar. Daran lag es nicht. Es lag an Allison. Natürlich kommt es häufiger vor, dass einem Charaktere in einem Buch nicht unbedingt zusagen, aber ehrlich gesagt war das bisher üblicherweise nicht die Hauptperson, deren Leben ich begleiten darf (oder eher muss). Aber von Anfang an: Allison befindet sich in ihrem Promotionsstudium und möchte unbedingt eine bestimmte Professorin als Mentorin. Hierauf arbeitet sie seit Ewigkeiten hin. Nun taucht aber ausgerechnet Colin auf, mit dem sie acht Monate zusammen war, der bisher im Studium schon eine Art Konkurrent für sie war und ihr dort bereits ein Stipendium weggeschnappt hat. Was genau zwischen beiden vorgefallen ist, erfährt man häppchenweise im Laufe des Buches. Entsprechend hat man lange Zeit nur Allisons Wut auf ihn. Colin hingegen versucht immer wieder Schritte auf Allison zuzugehen, die sie rigoros abschmettert. Nun konkurrieren beide um die Stelle, die Allison unbedingt haben möchte und da die Professorin auch nur eine Person nehmen kann, entbrennt ein Kampf – ehrlich gesagt aber nur auf Allisons Seite. Sie erklärt Colin den Krieg, nutzt jede Möglichkeit ihn niederzumachen und sich selbst hervorzuheben, Lügen inklusive.

Und hier fing es an, für mich kompliziert zu werden. Das Buch hat Potenzial, keine Frage. Allison als Curvy Girl, die zu ihrer Figur steht, hat allein schon viel Input mitgebracht, was die Autorin (insbesondere auch im Hinblick auf ihr Vorwort) wenig ausgenutzt hat. Die Rivalität um eine bestimmte Stelle, die aber irgendwie zu einem komischen Kampf verkommt. Die fehlende Kommunikation zwischen den Charakteren, was komplett auf Allison zurückzuführen ist. Natürlich kann ich verstehen, dass sie getroffen davon ist, dass Colin Schluss gemacht hat, sie gibt ihm aber niemals und zu keiner Zeit die Möglichkeit, auch nur ansatzweise zu erklären, was passiert ist und auch, wieso er jetzt plötzlich da ist. Im Gegenteil zieht Allison ihre Schlüsse, verurteilt Colin (so wirft sie ihm etwa vor, sich noch nie für mittelalterliche Literatur interessiert zu haben und nur ihretwegen jetzt da zu sein, wo er doch weiß, wie wichtig es ihr ist) und verlangt zwischendurch auch immer wieder, dass er freiwillig aufgeben soll oder ihr das alles überlassen soll, weil sie es ja schon immer wollte. Zunehmend wurde mir Allison unsympathischer, weil ich viele ihrer Gedankengänge unfair, kindisch und einfach nur fies fand. Allison lügt im Rahmen ihrer Tätigkeit als Leiterin eines Tutoriums andauernd, um sich selbst besser zu positionieren. Allein das fand ich schon problematisch, weil es keine simplen Notlügen waren. Hinzu kommt, dass die Autorin beide gelegentlich akademisch aufeinander „losgehen“ lässt, zumindest in Allisons Augen, denn Colin sucht einfach nur die (höfliche) Diskussion, Allison fühlt sich aber permanent angegriffen, untergraben und vorgeführt. Und ja, irgendwann hat sie mich mit ihrer andauernden Positionierung in der Opferrolle schlichtweg genervt. Auch die für mich überhaupt nicht greifbaren Ausführungen zu literarischen Inhalten waren teilweise einfach zu viel, weil sie sehr speziell waren.

Kommen wir aber zu den weiteren Themen. Dort haben wir die Liebesgeschichte. Colin spielt im Buch eher eine nebensächliche Rolle und ist auch kein Erzähler, weswegen man ihn nur aus Allisons Augen betrachtet. Lustigerweise fand ich ihn 100fach sympathischer als Allison, er ist bemüht, er ist reflektierend und versucht, sich weiterzuentwickeln. Ganz anders leider als Allison, die beim finalen „Streit“ kindisch-trotzig vorschnelle Schlüsse zieht, ihr eigenes Verhalten wenig reflektiert und eine für mich nicht nachvollziehbare Anspruchshaltung hat. Als man im Laufe der Geschichte erfährt, wieso Colin damals Schluss gemacht hat, bekommt die Geschichte etwas mehr Substanz. Allison öffnet sich ihm ein wenig, wenngleich die Entwicklungen für mich eher holprig und wenig greifbar waren, aber immerhin gefiel mir so die zweite Hälfte des Buches mehr als die erste. Colin ist eigentlich ein lieber Typ, der sich für Mühe gibt. So ist er für Allison etwa da, als ihr Vater ins Krankenhaus kommt. Der Handlungsstrang um Allisons Vater hätte für mich viel mehr ausgebaut werden können, wirkte so mehr wie ein Stolperstein, bei dem die Autorin unsicher war, wie sie ihn einbauen möchte, ihn aber dafür nutzt, Allison am Ende in eine gewisse Überforderungslage zu bringen, die sie natürlich hochgradig scheinen lässt. Zudem gibt es die Handlung um Allison und ihre Freundin und Mitbewohnerin, die Ambitionen hat, Designerin zu werden. Ich empfand Allison als wenig unterstützend, vorurteilsbehaftet und bockig. Das fand ich wahnsinnig schade und so empfand ich einige der Vorwürfe ihrer Freundin gegenüber auch als haltlos und unpassend. Zu jeder Beziehung – sei es Liebe, Freundschaft oder Arbeit – gehören zwei. Und das ist bei Allison in diesem kompletten Buch irgendwie nicht angekommen. So waren die Entwicklungen im Buch auch eher vorhersehbar, wenig überzeugend und ich habe mich am Ende für Allison auch nur bedingt freuen können.

Ich kann verstehen, dass hier mit „für Fans von Ali Hazelwood“ eine gewisse Zielgruppe angesprochen werden soll. Ich selbst habe für mich Academic Rom-Com gerade erst entdeckt und mich in den Büchern von Ali Hazelwood verloren. Aber dieses Buch ist gar kein Vergleich dazu. Es fehlt die Leichtigkeit, das Humorvolle und die sympathische Art der Protagonistinnen, mit denen man sonst eigentlich gern befreundet wäre. Nur weil es Enemies to lovers (wobei Enemies hier ja auch tendenziell einseitig ist…) in einem akademischen Setting ist, sollte man hier nicht mit den Erwartungen herangehen, etwas Vergleichbares zu finden.

Mein Fazit

The love test konnte für mich leider nicht halten, was es verspricht. Der Vergleich mit Ali Hazelwood konnte mich nicht überzeugen, das Buch ist bei Weitem nicht so leichtfüßig, humorvoll und mitreißend. Vor allem Protagonistin Allison fand ich zeitweise sehr unangenehm, unsympathisch und problematisch. Die Ausführungen zu den literarischen Inhalten waren für mich nicht greifbar, die Liebesgeschichte holprig. Ein Buch, was sicher viel Potenzial gehabt hätte, aber für mich einfach dank seiner Protagonistin eine große Enttäuschung ist.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]