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Veröffentlicht am 13.03.2023

Schwert und Schild, Feder und Tinte

Der Paria
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In der Fantasy-Trilogie "Der Paria" von Anthony Ryan ist mit "Der stählerne Bund" der erste Teil erschienen und sogleich gelesen. Es ist nicht mein erstes Buch des Autors und ich kenne seinen Schreibstil ...

In der Fantasy-Trilogie "Der Paria" von Anthony Ryan ist mit "Der stählerne Bund" der erste Teil erschienen und sogleich gelesen. Es ist nicht mein erstes Buch des Autors und ich kenne seinen Schreibstil und weiß ihn auch zu schätzen.
Alwyn ist ein Gesetzloser, der in der Bande unter Deckin, dem Herrscher der Gesetzlosen, im Wald lebt. Sehr schnell lernt er stehlen, kämpfen, überleben. Er hat aber auch eine sehr gute Beobachtungsgabe und schnelle Auffassung, was ihn nicht nur einen Verrat sondern auch eine Strafgefangenschaft in den Erzminen überleben lässt.
Unterwegs auf seinem Lebensweg trifft er neue Freunde, eher wenige, macht sich Todfeinde, schon mehr und lebt für seine Rache. Nebenbei lernt er schreiben und übersetzen und lesen und lernt die beiden wichtigsten Frauen in diesem Band kennen.
Eine ist eine Gelehrte und Märtyrerin, die andere eine Kämpferin und Feldherrin. Beiden wird er viel zu verdanken haben und beide haben hier seinen weiteren Lebensweg prägend beeinflusst.
Das Buch hat ein langsames Erzältempo, stellenweise kommt es mir vor, als bereite der komplette Band den Leser erst auf die folgende Geschichte vor, als sei alles eine große Einführung. Im Nachhinein betrachtet ist aber schon eine Menge geschehen, obwohl Alwyn wieder am Anfang seines Weges im Wald gelandet ist.
Fantasy ist im Buch nur sehr wenig zu finden, die Erschaffung einer Welt und ihrer Charaktere, ihrer Religionen überwiegen. Dafür gibt es sehr viele, filmreif geschriebene Kampf- und Actionszenen. Gemordet und geblutet wird hier eine Menge, allerdings auch gebetet. Ich mag diese groß angelegten, langatmigen Erzählungen sehr, wer eher schnelle Spannung sucht, ist hier nicht ganz richtig.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Durch die Berliner Clubs

LOVE LIKE BLOOD
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"LOVE LIKE BLOOD" von Mathias Aicher habe ich als Hörbuch, ja fast schon Hörspiel genossen. Es ist ein Thriller, den man nicht zusammen mit Kindern hören sollte, hier geht es schon ganz schön zur Sache, ...

"LOVE LIKE BLOOD" von Mathias Aicher habe ich als Hörbuch, ja fast schon Hörspiel genossen. Es ist ein Thriller, den man nicht zusammen mit Kindern hören sollte, hier geht es schon ganz schön zur Sache, es gibt Gewalt, Drogen, Sex und alles zusammen.
Gleichzeitig ist es eine Zeitreise zurück ins Berlin der Neunziger, bei so manch einem Begriff und Redewendung musste ich schmunzeln, da ich sie schon fasz´t vergessen hatte.
Es gibt Morde, die einen Zusammenhang aufweisen und es gibt kryptische Botschaften. Eine Kommissarin, die in ihrem Leben wirklich mehr als nur ein Problem hat und eine total abgefahrene Techno und Undergroundszene machen die Suche nach dem oder den Tätern zu einem abgefahrenen Abenteuer. Das Tempo und die Spannung sind von Beginn an hoch, atemlos. Viel mehr kann man eigentlich gar nicht verraten, da die Geschichte von ihren Wendungen und Entwicklungen lebt.
Die Sprecher machen ihre Sache gut, sie passen sich sehr gut an die Szenerie an, man bekommt immer mit, wer gerade agiert. Das war toll gelöst.
Die Sprache ist ganz schön derbe, teils zu gewollt deftig, auch die ganze Drogenszene und so, ich fand das ein wenig viel. Aber das ist Geschmackssache, für mich wäre hier etwas weniger mehr gewesen.
Das Ende punktet hier auch nochmal mit einem filmreifen Showdown und einer großen Überraschung.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Ein starkes Ermittlerduo stellt sich vor

Eddies Coup
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"Eddies Coup: Der erste Fall des Privatdetektivs Adam Starck" von J. H. Willem ist der Auftakt einer vielversprechenden Krimi-Reihe im Stile der alten Serienheftchen.
Adam Starck war Polizist, jetzt ist ...

"Eddies Coup: Der erste Fall des Privatdetektivs Adam Starck" von J. H. Willem ist der Auftakt einer vielversprechenden Krimi-Reihe im Stile der alten Serienheftchen.
Adam Starck war Polizist, jetzt ist er Frührentner, was sich nicht ganz freiwillig ergeben hat. Im Haus, in dem er wohnt, wird ein Toter aufgefunden. Die Polizei bucht Eddies Tod unter Kriminalität zwischen Junkies ab und geht zum Tagesgeschäft über. Lizzie ist eine Freundin des Toten und kennt sich super aus mit allem, was am Computer möglich ist. Gemeinsam gehen die beiden der Sache auf den Grund.
Die Erzählweise ist hier sehr straff gehalten, das Buch ist nicht lang. Die beiden Ermittelnden werden ausführlich eingeführt und sind durchaus sympathisch. Andere Figuren bleiben aufgrund der Kürze eher blass.
Erzählt wird hier aus mehreren Perspektiven, was die Spannung dann nochmals erhöht. Auch die Handlungsorte werden gut vorstellbar beschrieben und Hintergründe erklärt und plausibel gemacht.
Obwohl dem Leser der Mörder von Beginn an bekannt ist, kann man sich doch sehr gut mit den Ermittlern auf die Tätersuche begeben, das ist gut gemacht. Die Auflösung ist schlüssig und überzeugend. Dafür entstehen neue Handlungsstränge, die offen bleiben und die Vorfreude auf den nächsten Band erhöhen.
Sehr zu empfehlen, wenn man mal nicht so einen Wälzer lesen möchte, sondern was feines und kleines für zwischendurch sucht.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Umbach sitzt weiter im Dunkeln

Ohne Strom - Jenseits deiner Grenzen (Band 3)
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"Ohne Strom - Jenseits deiner Grenzen" von Markus Mattzick ist schon der dritte band einer Dystopie, die einem echter und realer erscheint, als man selber es wahr haben möchte.
Umbach ist mittlerweile ...

"Ohne Strom - Jenseits deiner Grenzen" von Markus Mattzick ist schon der dritte band einer Dystopie, die einem echter und realer erscheint, als man selber es wahr haben möchte.
Umbach ist mittlerweile 44 Tage ohne Strom, die Ursachen dafür sind eigentlich unerheblich, die Folgen sind sehr weitläufig. In jedem der Bände hat sich der Autor einige der Bewohner näher angesehen und wir dürfen Sorgen und Freuden miterleben und teilen.
So trifft man hier auch wieder auf alte Bekannte und lernt andere der Bewohner näher kennen, andere sind dafür verschwunden. Bei den Büchern halte ich es für sinnvoll und richtig, sie in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen.
Was einen hier wirklich mitnimmt und trifft, sind die Reaktionen vieler der Menschen dort, ganz normale Leute, die aus ihrer Komfortzone geholt werden und teils zu Superhelden werden, teils nützliche Mitglieder einer Gemeinschaft sind, aber auch ganz fiese Dinge anstellen und andere dazu anstiften. Es fühlt sich beim Lesen sehr echt an und man kann sich viele Reaktionen genauso vorstellen, da hält uns der Autor einen Spiegel vor.
Ich mag diese Buchreihe mit ihren vielfältigen Bewohnern sehr, kann mir aber dadurch noch besser vorstellen, wie schnell ein Gleichgewicht gestört werden kann und dann kippt. Es ist schon eine erschreckende, furchterregende Vorstellung, sehr dicht an unserer Realität.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Zu offenes Ende für mich

Der Strand: Vermisst
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"Der Strand-Vermisst" von Karen Sander ist der erste Teil einer Trilogie im Bereich Thriller.
Lilli Sternberg ist gehörlos und verschwindet vom Ostseestrand, wo sie mit ihrer Freundin verabredet war. Kriminalhauptkommissar ...

"Der Strand-Vermisst" von Karen Sander ist der erste Teil einer Trilogie im Bereich Thriller.
Lilli Sternberg ist gehörlos und verschwindet vom Ostseestrand, wo sie mit ihrer Freundin verabredet war. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt beginnt mit seinen Leuten ziemlich schnell eine Suche nach der 19jährigen. Dabei führen alle Spuren ins Leere. Rätsel gibt ein, per WhatsApp verschicktes Foto auf, dass eine undeutbare Buchstabenkombination enthält. Helfen soll hier Kryptologin Mascha Krieger vom LKA.
Sehr schnell wird man hier in die Spannung um das Verschwinden von Lilli herein geogen, irgendwie hatte das Mädchen keine Feinde und doch ist hier was ganz verkehrt gelaufen.
Es gibt auch sehr schnell Verdächtige, irgendwie hat hier fast jeder ein Geheimnis, dass er bewahren möchte. Auch die Beziehungen zwischen den Ermittlern selber sind nicht ganz konfliktfrei.
Der Schreibstil weiß zu überzeugen, es kommt sehr schnell Spannung auf und die Geschichte hat mich auch einige Stunden sehr gut unterhalten. Der Punkt, der mich hier ärgert, ist, dass ich am Ende des Buches keinen aufgeklärten Fall vor mir habe, sondern mehr Fragen als zu Beginn.
Es ist ja gut, eine Serie zu schreiben und die Personen gründlich einzuführen, das darf auch gerne ausführlich sein, aber in dem Fall der Vermissten hätte ich jetzt gerne etwas mehr gewußt.

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