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Veröffentlicht am 11.04.2023

Leas Reise ins Leben

Lea und das blaue Glück
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"Lea und das blaue Glück" von Wiebke Wiedeck ist ein Buch, dass mich mitgenommen hat, auf eine Reise mit Lea, eine Reise, die sie unternimmt, um sich selbst besser kennen zu lernen. Es ist aber auch eine ...

"Lea und das blaue Glück" von Wiebke Wiedeck ist ein Buch, dass mich mitgenommen hat, auf eine Reise mit Lea, eine Reise, die sie unternimmt, um sich selbst besser kennen zu lernen. Es ist aber auch eine Reise, die man irgendwie selber mitmacht.
Lea ist siebzehn und in ihrem Leben war noch nicht soviel gut, ihre Mutter ist abgedriftet in sich selbst, apathisch und teilnahmslos, in der Schule ist sie eine Außenseiterin und als dann ihre geliebte Oma stirbt, die alles noch irgendwie zusammenhielt, hält es Lea nicht mehr.
Lea macht sich Gedanken über das Glück, was es ist, wo und wie man es findet, oder ob man es erkennt, wenn man es hat. Leas Reise ist eine symbolische, begleitet von einem Adler und ihren Träumen, es ist aber auch ein ganz normale Radtour in Richtung Meer.
Lea hat auf ihrem Weg so einige Begegnungen, die die Reise spannend machen, gute und auch furchtbare. Sie lernt Menschen kennen, ganz kurz nur und auch mal etwas besser. Es werden hier sehr viele Themen aufgegriffen, vielleicht auch etwas zu viele für nur eine Geschichte.
Ich habe dieses Buch so gerne gelesen und mich mit Lea auf die Reise begeben, es war emotional und aufwühlend. Stellenweise hätte ich die anderen Charaktere gerne etwas tiefer gezeichnet gesehen und manchmal war mir etwas viel zu vorhersehbar.
Es ist ein sehr schönes Buch mit einem wunderbaren Cover und auch sehr schöner Illustration im Inneren, man nimmt definitiv etwas für sich mit.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Moderne Superheldin

M.O.M.: Mother of Madness
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"M.O.M. Mother of Madness" von Emilia Clarke, Marguerite Bennett und Leila Leiz ist ein Comic über weibliche Superkräfte, der mir sehr gefallen hat.
Maya ist Laborangestellte in einer Zukunft und sie ist ...

"M.O.M. Mother of Madness" von Emilia Clarke, Marguerite Bennett und Leila Leiz ist ein Comic über weibliche Superkräfte, der mir sehr gefallen hat.
Maya ist Laborangestellte in einer Zukunft und sie ist M.O.M. Die Superkräfte verdankt sie ihren Eltern, die viel geforscht und experimentiert haben. Jetzt hat Maya selbst einen Sohn, für den sie alles tun würde und den sie hier nach besten Kräften beschützt.
Dabei ist sie aber nicht alleine, also keine alleskönnende Superheldin, nein, sie hat Freunde und Verbündete, die ihr helfen und den Rücken frei halten.
Gut gemacht ist hier der weibliche Aspekt, Maya reagiert mit ihren Kräften auf ihre Emotionen und auf ihren Zyklus, manche Dinge kann sie nicht beeinflussen, wie im richtigen Leben.
Der Comic behandelt ernste Themen, wie Mobbing, Sexismus, Akzeptanz, Gleichberechtigung, aber mit ganz viel Humor und sehr überspitzt gezeichnet.
Der Zeichenstil ist genial, scheiend bunt, teilweise fast plakativ und trotzdem voller liebevoller Details. Jede einzelne Seite ist ein kleines Kunstwerk.
Wenn die Geschichte etwas weniger Klischees auffahren würde, wäre sie für mich perfekt.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Thors Fall

30 Tage Dunkelheit
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"30 Tage Dunkelheit" ist der Debütroman von Jenny Lund Madsen und ein Kriminalroman, den ich kaum noch aus der Hand legen wollte.
Gemeinsam mit der Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix reisen wir hier ...

"30 Tage Dunkelheit" ist der Debütroman von Jenny Lund Madsen und ein Kriminalroman, den ich kaum noch aus der Hand legen wollte.
Gemeinsam mit der Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix reisen wir hier in die winterliche Einöde Islands, um einen Kriminalroman in einem Monat zu schreiben. Hannah ist bekannt dafür, "richtige Literatur" zu schreiben und für die Schreiberlinge von Krimis fast Verachtung aufzubringen. Blöderweise ist sie in diese Challenge geraten und soll jetzt einen Krimi schreiben. Hannah kommt arrogant rüber, weiß alles besser, geht nicht nett mit Kollegen um und hat ein Alkoholproblem. Erst im Laufe des Buches wird sie einem nach und nach sympathisch.
Kaum ist sie vor Ort, wird der geliebte Neffe, Thor, ihrer Gastgeberin Ella tot aufgefunden. Ermordet sogar. Nicht nur Hannahs Probleme mit der Sprache sorgen hier sehr schnell für Verwicklungen. Nach und nach lernt Hannah die wenigen Bewohner des kleinen Ortes kennen und versucht sich selber als Ermittlerin.
Ganz nebenbei nimmt auch ihr Krimi Gestalt an, bei dem sie selber noch nicht einmal den Mörder kennt.
Sehr gut gefallen hat mir hier die Atmosphäre, wie dieses Dorf, die Abgeschiedenheit, die dunkle Jahreszeit beschrieben werden. Man sieht das alles direkt vor sich. Ich mochte auch, dass man sehr lange im Dunkeln blieb, wer nun der Täter war.
Ein gut geschriebener Krimi für alle, die mit einer Amateurin auf Ermittlung gehen wollen.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Verstörend und großartig

Lapvona
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"Lapvona" von Ottessa Moshfegh ist ein Roman, der sich einprägt, den man auch nach dem Lesen im Kopf noch hin- und herbewegt. Er hat auch bei mir Eindruck hinterlassen, obwohl es mir schwer fällt, ihn ...

"Lapvona" von Ottessa Moshfegh ist ein Roman, der sich einprägt, den man auch nach dem Lesen im Kopf noch hin- und herbewegt. Er hat auch bei mir Eindruck hinterlassen, obwohl es mir schwer fällt, ihn zu beschreiben.
Lapvona ist ein Ort, an dem nichts wirklich schön ist. Marek wohnt hier, der Sohn des Schafhirten Jude. Doch es ist ein seltsames Leben, dass die beiden führen.
Die Welt, in der die beiden leben, ist nicht ganz die unsere, aber sie wird uns vorgehalten wie ein Spiegel, denn ganz fremd ist einem dieses Ganze dann auch wieder nicht.
Wir werden in diesem Buch ganz tief hinab gestoßen, in alle menschlichen Tiefen, die man sich erdenken kann. Und doch hat man eine Distanz zum Geschehen, für die ich auch dankbar bin.
Die Charktere, die man hier länger begleitet und auch besser kennenlernt, werden einem nicht sympathisch, es gab im ganzen Buch niemanden, den ich mochte.
Wir begleiten hier die Dorfärmsten und sitzen auch beim Herrscher mit am Tisch, alles ist erzählt wie ein Märchen und doch sehr wenig märchenhaft.
Sogar das Ende des Buches ist verstörend und versöhnt nicht mit der Geschichte. Das Buch ist düster, verstörend, ekelig, teils gruselig, aber es ist gro0ßartig geschrieben, findet gute Worte und Vergleiche, die im Gedächtnis bleiben und es ist zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Man muss es nicht unbebedingt gelesen haben, aber es bleibt einem lange im Gedächtnis.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Ein Journalist auf Abwegen

Tod in Siebenbürgen
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"Tod in Siebenbürgen" von Lioba Werrelmann ist der erste Teil einer Krimi-Reihe, in der Paul Schwartzmüller ermittelt.
Paul erbt in Rumänien von seiner Tante einen Bauernhof. Er war seit Jahrzehnten nicht ...

"Tod in Siebenbürgen" von Lioba Werrelmann ist der erste Teil einer Krimi-Reihe, in der Paul Schwartzmüller ermittelt.
Paul erbt in Rumänien von seiner Tante einen Bauernhof. Er war seit Jahrzehnten nicht mehr in diesem Land, dem Land seiner Kindheit und wieviel es ihm noch bedeutet, was er alles vergessen und verdrängt hat, kommt ihm erst nach und nach zu Bewusstsein.
Sorin, sein Kindheitsfreund, begrüßt ihn herzlich und kurz danach wird schon auf dem Dracula-Schloss Bran ein unbeliebter Dorfbewohner tot aufgefunden. Sorin gilt als Hauptverdächtiger und wird verhaftet.
Paul ist Journalist und gut im ermitteln und will seinem Freund natürlich helfen, schon weil er an seine Unschuld glaubt.
Von Beginn an hat mich die Stimmung im Buch gefesselt. Diese besondere Atmosphäre in Siebenbürgen, die einzigartige Landschaft und auch dieser abgeschiedene Ort. Fast scheint hier die Zeit stillgestanden zu haben.
Dann gibt es immer wieder Erzählstränge aus einem anderen Blickwinkel, die auch ganz besonders und geheimnisvoll sind und man etwas braucht, um sie einzuordnen.
Auch die Vergangenheit, die Paul immer wieder einholt, ist sehr interessant aufgearbeitet und eingebunden. Diese Schilderungen gefallen mir sehr und vieles macht im Nachhinein dann auch Sinn.
Was mir hier nicht gefällt, ist die Figur des Paul. Für einen Journalisten gibt er sich unheimlich naiv und unbedarft, tappt von einer falle in die nächste, kriegt seine Ermittlungen nicht auf die Reihe und sein Privatleben noch weniger. Das ist schon so übertrieben, dass es unglaubhaft wirkt und viel von der schönen Atmosphäre des Buches zerstört.
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