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Veröffentlicht am 15.12.2020

Der Spielplatzmörder

Artiges Mädchen: Thriller
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"Artiges Mädchen" von Catherine Shepherd ist der 5. Teil der Reihe um Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Ich habe jetzt nicht alle Teile der Reihe gelesen und es gab ...

"Artiges Mädchen" von Catherine Shepherd ist der 5. Teil der Reihe um Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Ich habe jetzt nicht alle Teile der Reihe gelesen und es gab beim Verständnis keinerlei Probleme. Es ist ein Thriller, der von Anfang an sehr spannend daherkommt.
Auf einem Kinderspielplatz wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die dort auffällig wie eine Barbiepuppe zurecht gemacht ist.
Kaum sind die Ermittlungen angelaufen, gibt es schon die nächste Leiche und die Dringlichkeit der Auflösung steigt rapide.
Als Leser kann man hier sehr schön miträtseln auf der Suche nach dem Täter, der bleibt sehr lange unbekannt. Auf dem Weg dahin gibt es viele falsche Fährten und Wendungen im Geschehen.
In einigen Kapiteln begleitet man auch den Täter in seinen Gedanken, was mir als Abwechslung hier sehr gut gefallen hat.
Sehr schön auch, dass sich das Privatleben der Protagonisten weiterentwickelt und auch eine Rolle spielt in diesem Buch. Die beiden sind sehr gut und sympathisch beschrieben.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Hochzeit ohne Braut

Die Djurkovic und ihr Metzger
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"Die Djurkovic und ihr Metzger" von Thomas Raab ist der achte Teil einer Krimireihe. Ich hab aus dieser Reihe noch nichts gelesen, was aber nicht störte. An Vorgeschichte bekam man das, was man für das ...

"Die Djurkovic und ihr Metzger" von Thomas Raab ist der achte Teil einer Krimireihe. Ich hab aus dieser Reihe noch nichts gelesen, was aber nicht störte. An Vorgeschichte bekam man das, was man für das Verständnis brauchte, mit.
Der Metzger, ein Restaurator, will heiraten, seine Danjela, mit der er seit Jahren glücklich zusammenlebt. Direkt vor dem Traualtar trifft ein anderer Typ ein, der sie ohne weitere Erklärung einfach mitnimmt. Nachdem der Metzger den ersten Schock überwunden hat, überschlagen sich hier auch schon die Ereignisse, Es gibt viel Verwirrung und auch Tote.
Einen Krimi mit einem solch unverwechselbaren Schreibstil, absolut verrückten Ideen und tiefschwarzem Humor habe ich noch gar nicht gelesen. Dazu kommt noch die Mundart, die man sich wirklich gesprochen vorstellt. Die Charaktere sind hier mal erfrischend anders, das hat mir gut gefallen.
Das besondere sind hier auch eingeschobene Kapitel, die Funkprotokolle darstellen, bei denen ich eine Weile brauchte, um zu entschlüsseln, wer hier mit wem und über wen, köstlich. Ansonsten sind hier auch Szenen aus der Vergangenheit eingeflochten, die die Spannung erhöhen.
Für mich war das Vergnügen hier hoch und ich werde sicherlich noch das eine oder andere Buch über den Metzger lesen.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Leben und Tod

Mr. Crane
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"Mr.Crane" von Andreas Kollender ist ein sehr poetischer Roman über einen kleinen Lebensabschnitt des Autors Stephen Crane. Aber eigentlich ist es ein Roman über die Krankenschwester Elisabeth.
Erzählt ...

"Mr.Crane" von Andreas Kollender ist ein sehr poetischer Roman über einen kleinen Lebensabschnitt des Autors Stephen Crane. Aber eigentlich ist es ein Roman über die Krankenschwester Elisabeth.
Erzählt wird diese Geschichte in zwei Zeitebenen, 1900 und 1914, die sich aber gut und einfach unterscheiden lassen. Lesenswert und spannend sind beide.
Der Handlungsort ist das Sanatorium in Badenweiler im Schwarzwald, wo auch viele Tuberkulosekranke kuriert werden sollen.
Elisabeth ist ein Fan von Cranes Büchern, ja eines davon scheint fast ihre eigene Geschichte wiederzugeben. Da sie auch seine Sprache spricht, wird sie schnell zu seiner persönlichen Betreuerin. Zwischen den beiden entsteht etwas ganz besonderes, eindringliches, intimes, manchmal fühlt man sich fast wie ein Voyeur.
In Rückblicken erfährt man auch einiges aus dem abenteuerlichen Leben des Stephen Crane. Mir hat es sehr gefallen Schwester Elisabeth durch ihren Tag zu begleiten und ihre Emotionen und ihre Entwicklung dabei zu verfolgen.
Was mich persönlich an diesem Buch am meisten begeistert hat, ist die wunderbare Wortwahl des Autors, sehr poetisch zeichnet er Bilder und Personen, die ihm absolut glaubwürdig gelingen.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Zwischen den Stühlen

Verraten
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"Verraten" von Grit Poppe ist ein Jugendbuch, dass auch nach dem Jugendalter sehr gut zu lesen ist.
Die Handlung beginnt in der DDR im Jahre 1986 und es geht hier abwechselnd um Sebastian und Katja. Mir ...

"Verraten" von Grit Poppe ist ein Jugendbuch, dass auch nach dem Jugendalter sehr gut zu lesen ist.
Die Handlung beginnt in der DDR im Jahre 1986 und es geht hier abwechselnd um Sebastian und Katja. Mir hat diese Perspektive mit den beiden Jugendlichen so gut gefallen. Als die Mutter von Sebstian verstirbt, landet er von einem Tag auf den anderen in einem Heim, dass sich für ihn anfühlt wie ein Gefängnis mit seinen kalten und unmenschlichen Zuständen. Dort lernt er Katja kennen, die zwar eine Familie hat, aber wegen sozialer Unangepaßtheit dort gelandet ist.
Sebastians Vater, vorher ohne Kontakt zu ihm, holt ihn zu sich und Katja kann fliehen.
Sebastian soll sich jetzt wieder einfügen in eine ihm vollkommen fremde Umwelt und Katja versucht sich versteckt zu halten. Und dann ist da ja auch noch die Stasi...
Dieses Buch erzählt sehr treffend von einigen Begebenheiten im Alltag dieser Jahre und auch von den Gedanken der Jugendlichen. Das Buch ist sehr gut recherchiert, wobei man aber nicht vergessen darf, dass es ein Roman ist, eine Geschichte, die Spannung erzeugen soll und es auch kann.
Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der sich für ein Stück der Geschichte der DDR interessiert. Die Autorin hat im Anhang noch umfangreiche Quellenangaben und ein Interview mit einem Betroffenem.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Deutscher Agententhriller

Die Republik
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"Die Republik" von Maxim Voland ist ein sehr spannendes Gedankenexperiment. Die neugegründete DDR umfasst nach dem Krieg ganz Deutschland, mit Ausnahme von Westberlin und ist sozialistisch unter der Regierung ...

"Die Republik" von Maxim Voland ist ein sehr spannendes Gedankenexperiment. Die neugegründete DDR umfasst nach dem Krieg ganz Deutschland, mit Ausnahme von Westberlin und ist sozialistisch unter der Regierung des ZK der SED. Es ist ein hochmoderner Staat mit der NVA als schlagkräftiger Armee, der Stasi zur umfassenden Überwachung der Bürger und hochmoderner Industrie. Allerdings dürfen die Bürger nicht raus und niemand ohne Überwachung rein, die Grenzen sind gut gesichert. Die Story setzt hier mit einem Giftgasanschlag mit vielen Toten direkt unterm Fernsehturm an, unter dessen Opfern sich jemand befindet, der das Interesse von Stasi Oberst Kuhn hat.
Was dann folgt ist ein absolut spannender Agententhriller, der sich zwischen verschiedenen Nachrichtendiensten abspielt, es gibt Verrat, Intrigen und Überwachung und Verfolgungsjagden. Einige der Personen lernt man im Verlauf der Handlung besser kennen und versteht ihre Handlungsweise. Auch mit Action und Gefechten wird nicht gespart und es wird auch mal gewalttätig.
Mir hat dieses Was-wäre-wenn sehr gut gefallen, ich konnte gut in die Geschichte eintauchen und auch der Schreibstil des Autors war sehr angenehm zu lesen. Aufgelockert wird zwischen den Kapiteln noch mit Zitaten von sozialistischen Persönlichkeiten und Witzen aus der DDR. Auch Produkte aus der DDR werden erwähnt und vorgestellt, darauf liegt aber nicht das Hauptaugenmerk.
Diese deutsche Geschichte andersrum geschrieben ist als Lektüre für alle, die viel Action mögen, sehr zu empfehlen.

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