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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2018

klein aber fein

Miese kleine Morde
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Bewertet mit 4 Sternen
Lars ist von seiner Frau verlassen worden und stösst aus Zufalll auf ein neues, gewinnbringendes und mörderisches Hobby. Ob das gut geht ?
Dieser kurze (123 Seiten) Krimi ...


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Bewertet mit 4 Sternen
Lars ist von seiner Frau verlassen worden und stösst aus Zufalll auf ein neues, gewinnbringendes und mörderisches Hobby. Ob das gut geht ?
Dieser kurze (123 Seiten) Krimi von Adler Olsen hat mir vor allem durch seine Aufmachung gefallen. Klein und dünn passt er gut in die Jackentasche und der Einband ist aus harter Pappe. Ungewöhnlich. Der Schreibstil ist flüssig und man hat das Büchlein schnell durch (heute während einer Turnstunde gelesen). Es ist spannend, man kann sich gut in den Protagonisten einfühlen und es ist mit einem Sinn für Humor geschrieben. Ach, und dann das Ende ...!
Ein kleines, aber feines Büchlein für einen kurzen Krimi für zwischendurch.

Veröffentlicht am 30.10.2018

hartnäckig und beharrlich

Nacht über Reykjavík
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Ein Obdachloser ertrinkt in einem Tümpel. Erlendur, damals noch ein Streifenpolizist, lässt der Tod des Mannes keine Ruhe. Auch noch 1 Jahr danach befragt er immer mal wieder Leute, die ihn gekannt hatten ...


Ein Obdachloser ertrinkt in einem Tümpel. Erlendur, damals noch ein Streifenpolizist, lässt der Tod des Mannes keine Ruhe. Auch noch 1 Jahr danach befragt er immer mal wieder Leute, die ihn gekannt hatten und versucht etwas über sein Leben und seinen Tod zu erfahren.
Man lernt das nächtliche Reykjavik der 60ziger Jahre durch die Augen eines Polizisten kennen. Das an sich ist schon interessant, dann die schöne Erzählweise, der Fall selbst, der auch neugierig macht und das Ganze mit Humor gewürzt, machen das Buch lesenswert. Erlendurs Ermittlungen sind zäh, aber er bleibt hartnäckig und gibt nicht auf. Irgendwann zahlt sich seine Beharrlichkeit aus. Der entschleunigte Krimi passt zu ihm und zu Island, sodass alles irgendwie stimmig ist.
Dieser Krimi ist der Erlendur Reihe quasi voran gestellt und macht auch schon deswegen Spaß zu lesen.

Veröffentlicht am 29.10.2018

isländische Ermittlungen

Frostnacht
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Bewertet mit 4.5 Sternen
Der kleine Elias wird ermordet aufgefunden und sein Bruder ist verschwunden. Die Mutter ist verzweifelt. Geht es um Drogen, Fremdenhass, Pädophilie oder Konflikte in der Schule ...

Bewertet mit 4.5 Sternen
Der kleine Elias wird ermordet aufgefunden und sein Bruder ist verschwunden. Die Mutter ist verzweifelt. Geht es um Drogen, Fremdenhass, Pädophilie oder Konflikte in der Schule ?
Dies ist der 7. Fall für.Kommissar Erlendur. Zäh, mit unzähligen, mühsamen Befragungen und Ermittlungen kommt die Polizei langsam auf eine Spur.
Den besonderen Reiz der Krimis von Arnaldur Indridason macht die isländische Natur aus. Sowohl die landschaftliche, als auch die menschliche. Jeder wird geduzt (auch Fremde - woran man sich beim Lesen erstmal gewöhnen muß). Der Nordwind weht eisig und auch manch brummiger Isländer reagiert frostig auf die Fragerei der Polizei. Die düstere Atmosphäre kommt gut rüber, der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und die Polizisten sind sehr menschlich mit ihren Fehlern, Wünschen, Konflikten und Nöten, die sie mit sich rumschleppen.
Ein eher bedächtiger Krimi, der ohne wilde Aktion auskommt und dennoch gut und spannend ist. Irgendwie ein sehr menschlicher Krimi.

Veröffentlicht am 27.10.2018

spannend, aber die Nanos sind nur Kulisse

Nanos - Sie bestimmen, was du denkst
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Bewertet mit 5 Sternen
In diesem Buch kommen mehrere Horrorszenarien zusammen. Die Nazizeit mit dem Gruß und dem "In Kehlis", dem blinden Gehorsam dem Staatsoberhaupt gegenüber, aber auch die DDR. Beides ...

Bewertet mit 5 Sternen
In diesem Buch kommen mehrere Horrorszenarien zusammen. Die Nazizeit mit dem Gruß und dem "In Kehlis", dem blinden Gehorsam dem Staatsoberhaupt gegenüber, aber auch die DDR. Beides mit Deportieren von Andersdenkenden und Regimekritikern, denunzieren selbst in Familien, Verfolgung, Bespitzeln von Nachbarn, Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern usw. Ob die Schergen nun SS, Stasi oder Konfessoren und Gardisten heißen, der Alptraum ist der gleiche.
Das zweite Horrorszenario ist die Machtübernahme durch Lebensmittelhersteller oder andere Großkonzerne. Das ist ja bereits in vollem Gange. Durch Lobbyisten werden unsere Politiker mehr oder weniger zu Marionetten (man denke an TTIP oder andere Handelsabkommen und sogar Gesetze, die hinter verschlossenen Türen von Industrie und Wirtschaftsbossen ausgehandelt werden und die die Politiker dann nur noch unterschreiben, oder wie die EU vorschreiben will, wie gerade eine Gurke zu sein hat und der Rest auf dem Müll landen muß, weil er nicht verkauft werden darf oder wie die Lebennsmittellobby sich erfolgreich wehrt, wenn es um Kennzeichnungspflicht mancher Inhaltsstoffe geht oder um die Nahrungsampel). Es ist ja jetzt schon so, dass Konzerne in vielen Dingen das Sagen haben und mit Umweltsünden, Steuerschlupflöchern usw. davon kommen. Der Gier und dem Einfluß der Konzerne kann man kaum was entgegensetzen. Wie schwer war es den Hambachger Wald zu retten, den RWE aus Profitgier roden wollte. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Und wenn man allein den Zucker, der sich in fast allen Lebensmitteln der Industrie versteckt, durch Nanoteilchen ersetzen würde, dann hätten wir diesen Alptraum in Wirklichkeit. Denn allein dem Zucker kann man kaum und nur mit viel Aufwand und Mühe entgehen. Nestle will das Wasser privatisieren, obwohl es ein Grundrecht ist. Die Liste ist unendlich.
Das dritte Horrorszenario ist die Überwachung. In der digitalisierten Welt kann man ihr kaum entgehen. Handys etc. können geortet werden, Googelsuchen .werden gespeichert ( "weil" man ja personifizierte Werbung schalten will ), Drohnen werden eingesetzt. Und in der Wirklichkeit kommt noch hinzu, dass es bald kein Bargeld mehr geben soll, sondern nur noch elektronischen Zahlungsverkehr usw. Hinzu kommen freiwillige Angaben (Paybackkarten, Alexa oder wie das Ding heißt etc.)
Das grottenschlechte Fernsehprogramm, was zur Volksverdummung beiträgt (ich muß Sender und Sendungen ja nicht nennen, oder ?) und die Medien, die Einfluß auf die Meinung der Menschen nehmen, indem sie manchen Themen (z.B. Flüchtlingen) viel Raum geben, aber wichtigen Dingen, die die meisten Menschen betreffen, deutlich weniger Sendezeit oder Artikel zukommen lassen (Pflegenotstand, Rente, Steuertricks, die Deutschland Milliarden kosten), haben wir ja jetzt auch schon.
Dieses Buch packt wirklich viele Horrorszenarien zusammen und macht einen richtigen Alptraum daraus, der hoffentlich nie Wirklichkeit wird. Gut, dass einige Leute free sind. Wie grauenhaft es ist, in so einer Diktatur zu leben, sieht man an Maria gut. Ohne ihren Sohn, könnte sie vielleicht flüchten (aber wohin ?). Was macht man in solch einer Situation ? Wie trifft man die richtige Entscheidung ?
Das Buch liest sich gut und ist spannend, aber es ist auch sehr bedrückend und beängstigend und es wird am Schluß etwas James Bond mäßig. Und das Ende ist abrupt und lässt viele Fragen offen. Gemeiner Cliffhanger.
Mit Maria kann ich mich am ehesten identifizieren. Sie lebt in dem Regime und muß ihren Alltag meistern. Besonders perfide, dass man zwar anders denken kann und aufpassen muß, was man sagt, aber dass sich das auch in körperlichen Syptomen äußert, die man nicht immer vor anderen verstecken kann. Welche Angst,. dass der Sohn sich verplappert ! Und wie schwer eine Entscheidung zu treffen, sich jemandem amzuvertrauen. Ich muß an all die mutigen Widerstandskämpfer denken, die Leute ansprechen mußten, ohne ihre wirkliche Gesinnung zu kennen. Was für ein vorsichtiges Herantasten das jedesmal war. Und auch die Menschen in der DDR, die fliehen wollten. Wem kann man trauen ? Und was wird aus dem Kind, wenn man geschnappt wird ? Wie erziehe ich mein Kind in solchen Zeiten ? Mund halten, tun was der Diktator sagt oder sich die Menschlichkeit und das Mitgefühl bewahren ? Muß ich das kritische Denken unterbinden und mein Kind zum stumpfen Gehorsam erziehen ?
Das Buch hat mir gut gefallen. An manchen Stellen habe ich laut gelacht . Es gibt auch überraschende Wendungen und immer wieder temporeiche Stellen. Habe das Buch verschlungen. Aber irgendwie hätte ich mir den Fokus mehr auf die Nanos und deren Beeinflussung gewünscht. Statt den Rebellen hätte ich es spannender gefunden, mehr über den Alltag der Leute zu erfahren, vor allem, als alles anfing. Wie wirkten sich die ersten Beeinflussungen aus ? Was haben die Leute bemerkt, die erst später davon betroffen waren ? Ich finde dieses interessante Thema hätte man mehr vertiefen können. So ist es ein spannender Thriller geworden, aber die Nanos sind mehr oder weniger nur Kulisse.
Lesenswert ist es auf jeden Fall.

Veröffentlicht am 19.10.2018

guter Krimi

Knochenjagd
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In einer Wohnung wird ein totes Baby gefunden. Wo ist die Mutter ? Hat sie ihr Kind getötet ? Die Spur zieht sich bis in den Norden Kanadas, aber was steckt eigentlich dahinter ? Tempe Brennan und Ryan ...


In einer Wohnung wird ein totes Baby gefunden. Wo ist die Mutter ? Hat sie ihr Kind getötet ? Die Spur zieht sich bis in den Norden Kanadas, aber was steckt eigentlich dahinter ? Tempe Brennan und Ryan fahren in den Norden und jeder ermittelt auf seine Weise. Die Fernsehreihe Bones wird irgendwie immer abstruser und ich gucke sie nicht mehr, aber die Bücher sind immer noch gut. Am Anfang haben mich die vielen französischen Ausdrücke genervt (Gebäude, Behörden, Titel, EInrichtungen etc.). Da ich kein französisch kann, hat es den Lesefluß doch etwas behindert. Aber zum Glück hörte das schnell auf und der Rest lies sich schnell und flüssig lesen. Der Krimi ist spannend und man muß weder die Fernsehserie kennen, noch die anderen Bücher. Der Autorin gelingt es, manchmal mir nur wenigen Worten, eine bestimmte Athmosphäre zu schaffen, z.B. Trostlosigkeit. Es ist schon erschreckend was für ein Leben/Schicksal manche Menschen haben und wie sie sich angesichts der Gegebenheiten (Ort, Familie, Umstände etc.) in ihrem Leben einrichten. Alles in allem ein guter Krimi, der aber auf die Action oder den Showdown am Schluß ruhig hätte verzichten können. Ich finde es schon nervig, wenn der Held/die Heldin am Schluß in Gefahr geraten, wo man doch eh weiß, dass sie gerettet werden, wie in Millionen anderer Geschichten auch. Also auch ohne diese Dramatik wäre es ein guter Krimi.