Profilbild von Suzi

Suzi

Lesejury Star
offline

Suzi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Suzi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2022

Gegen das Vergessen!

Ich überlebte
0

Die Autorin Rena Finder, geboren 1929 in Krakau, wächst in einer Zeit auf, indem der Antisemitismus immer mehr zunimmt. Bereits als Kind erfährt sie Ächtung und Ablehnung, was sie (noch) nicht verstehen ...

Die Autorin Rena Finder, geboren 1929 in Krakau, wächst in einer Zeit auf, indem der Antisemitismus immer mehr zunimmt. Bereits als Kind erfährt sie Ächtung und Ablehnung, was sie (noch) nicht verstehen kann. Sie und ihre Mutter haben das Glück für Oskar Schindler im KZ- Außenlager Brünnlitz zu arbeiten, was beiden das Leben rettet.
Nach der Befreiung des Lagers und der Emigration in die USA machte es Rena sich zur Lebensaufgabe von ihrem Er- und Überleben in einem berührende n Zeitzeugenbericht in Vorträgen Zeugnis abzulegen. Zeit ihres Lebens mahnt sie damit um ein "nie wieder".
"Ich überlebte..." ist ein Kinderbuch und wird ab einem Alter von 10 Jahren empfohlen. Dies habe ich erst bei der Erstellung dieser Rezension erfahren, aber bereits beim Anhören hatte ich den Gedanken, dass alles sehr anschaulich auch für Kinder und Jugendliche verständlich dargelegt wird. Diese Eingruppierung ist durchaus gerechtfertigt und ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und dieses Buch als Schullektüre empfehlen.
Dieses Hörbuch berührte mich von den ersten Zeilen sehr, dies ist meiner Meinung nach neben den eindrucksvollen Schilderungen auch der einfühlsamen Stimme der Sprecherin Julia Nachtmann geschuldet.
Eingerahmt wird der Bericht, und als diesen möchte ich die Erinnerungen von Rena Finder bezeichnen, durch jüdische Melodien.
Insgesamt von Inhalt und Umsetzung sehr gelungen, kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2022

Die spannende Geschichte der Familie Lagerfeld

Das Glück unserer Zeit. Das Vermächtnis der Familie Lagerfeld
0

Der junge Otto, Spross der Hamburger Kaufmannsfamilie Lagerfeld, möchte nicht in die Fußstapfen seines als Weinhändlers erfolgreichen Vaters Tönnies Johann Otto treten. Er träumt von seinem eigenen Geschäft ...

Der junge Otto, Spross der Hamburger Kaufmannsfamilie Lagerfeld, möchte nicht in die Fußstapfen seines als Weinhändlers erfolgreichen Vaters Tönnies Johann Otto treten. Er träumt von seinem eigenen Geschäft und reist dazu 1902 nach Südamerika. Bei einem Urlaub daheim, trifft er bei seinem Besuch bei seinem besten Freund Johann auf dessen Schwester Theresia, die er noch als Baby in Erinnerung hat. Obwohl er von ihr bezaubert ist, reist er weiter nach Wladiwostok, um dort mit amerikanischer Dosenmilch zu expandieren. Doch der Krieg zerstört die Träume von (s)einem florierenden Unternehmen, er gerät in russische Gefangenschaft und wird nach Sibirien deportiert. Die Gedanken an Theresia und ein vierblättriges Kleeblatt, was sie ihm schenkte, geben ihm Kraft und motivieren letztendlich zur Flucht...

Das Buch beginnt (und endet) 1942 mit dem Rückblick Ottos auf die bewegende Zeit als junger Kaufmann, indem er seine Erinnerungen für die Familie niederschreibt. Anfänglich hatte mich dieser Einstieg etwas irritiert, da ich nach der Kurzbeschreibung zeitlich die Jahrhundertwende erwartete. Allerdings klärt sich dies rasch und eröffnet sehr gelungen die eigentliche Geschichte.
Obwohl die Inhaltsangabe auf Otto als Hauptprotagonist hinweist, finden auch die anderen Geschwister mehr oder weniger ausführlich Erwähnung - wodurch der Leser Ottos Handeln bzw. Entscheidungen gut nachvollziehen kann.
Der flüssige Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel sorgen dafür, das sich "Das Glück unserer Zeit" zügig auslesen lässt. In sich stimmig abgeschlossen, macht dann der Ausblick auf einen zweiten Band Lust auf die Fortsetzung.
Abgerundet wird dieses Buch durch Erläuterungen und Anmerkungen der Autorin zu Akteuren, Orten bzw. Realität und Fiktion.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es gern weiter!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.03.2022

Ich weiß, was du getan hast! Ich habe dich Visier, und schon bald stehe ich vor deiner Tür!

Braves Kind (Thriller)
0

In Hamburg taucht ein verstörendes Video auf in dem ein junges Mädchen tot mit einer blutigen Stoffpuppe im Arm am Elbufer liegt. Während die Kommissarin Sina Claasen mit ihrem Kollegen Eric Bartel fieberhaft ...

In Hamburg taucht ein verstörendes Video auf in dem ein junges Mädchen tot mit einer blutigen Stoffpuppe im Arm am Elbufer liegt. Während die Kommissarin Sina Claasen mit ihrem Kollegen Eric Bartel fieberhaft ermitteln, wird ein angesehener Politiker ermordet.
In Sina reift der Gedanke, dass hinter dieser Botschaft etwas Grausames steckt…
Das Buch ist sehr spannend geschrieben und liest sich flüssig. Die Thematik Kindesmissbrauch jedoch ist harter Tobak.
Einziges Manko ist für mich allerdings, das die Handlung um Sinas Schwester Maya so viel Platz einnimmt. Wenn letztendlich beide Erzählstränge auch stimmig zusammenführen, ist sie mir mit ihrer Art sehr negativ aufgefallen. Ein bisschen Naivität kann ja mitunter die Story auflockern, aber was sie hier fabriziert geht gar nicht. Um Ausversehen (???) Drogen mitzunehmen und anstatt zurückzugeben dann Verticken wollen um andere Schulden abzuzahlen ist einfach nur unglaubwürdig. Schade, denn ansonsten fand ich das Buch für ein Mal durchschmökern nicht schlecht. Allerdings hinterlässt es auch nicht unbedingt einen bleibenden Eindruck…
Solide drei Sterne von mir dafür.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2022

Schaurig spannend und märchenhaft atmosphärisch

Der Herzgräber
0

Heather ist verstört, als die von dem Selbstmord ihrer Mutter erfährt. Zwar war ihrer beider Verhältnis nicht das Beste, aber trotzdem kann sie sich diesen Schritt nicht erklären. Im Haus ihrer Mutter ...

Heather ist verstört, als die von dem Selbstmord ihrer Mutter erfährt. Zwar war ihrer beider Verhältnis nicht das Beste, aber trotzdem kann sie sich diesen Schritt nicht erklären. Im Haus ihrer Mutter sucht sie nach Hinweisen. Als die Briefe ihrer Mutter an den verurteilten Mörder Michael Reave findet, die auf einen langjährigen Kontakt hindeuten, merkt Heather immer mehr, daß sie ihre Mutter eigentlich gar nicht kannte. Auf der Suche nach Antworten bringt sie sich und ihre Freundin Nikki in tödliche Gefahr...
Auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen werden Heather's Erleben in der Gegenwart sowie das Schicksal Michaels, das eng mit dem ihrer Mutter verbunden ist, zu einem stimmigen Finale zusammengeführt.
Sehr atmosphärisch hat die Autorin dabei Versionen der Grimmschen Märchen eingeflochten, die in ihrer ureigensten Bestimmung interpretiert werden: einer Geschichte für Erwachsene.
Auch wenn Heather mitunter etwas naiv daherkommt, hat mich diese Eigenschaft nicht übermässig gestört, mein Fokus lag eher auf dem Handlungsfortschritt und zahlreiche Cliffhanger am Ende der Kapitel sorgten zusätzlich dafür, daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dementsprechend zügig habe ich dieses Buch auch ausgelesen.
Mich hat "Der Herzgräber" sehr gefesselt, ich würde dieses Buch wieder lesen und kann es auch weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2022

Stimmiger Fall, der jedoch von der schwierigen Vater-Tochter-Beziehung überlagert wird

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
0

In der Grenzregion Karwendel herrscht Chaos: über Nacht haben heftige Schneefälle das Leben zum erliegen gebracht. Da erreicht Alex Jahn von der Kripo Weilheim die Nachricht, dass eine junge Frau am Vorabend ...

In der Grenzregion Karwendel herrscht Chaos: über Nacht haben heftige Schneefälle das Leben zum erliegen gebracht. Da erreicht Alex Jahn von der Kripo Weilheim die Nachricht, dass eine junge Frau am Vorabend nicht wie verabredet bei ihren Eltern angekommen ist.
Zeitgleich werden in einem Studentenwohnheim in Innsbruck zwei Studentinnen vermisst. Hier ermittelt Bernhard Krammer vom LKA Tirol. Doch das Verhältnis zwischen beiden ist sehr belastet, da Alex erst vor Kurzen erfahren hat, das Bernhard ihr Vater ist.
Das Buch liest sich flüssig und dementsprechend zügig. Die beiden Ermittler sind jeder auf seine Art sympathisch, jedoch überlagern Alex teilweise nicht nachvollziehbare Ansichten im Umgang mit ihrem Vater das Geschehen. Mehr als einmal wollte ich regelrecht schreien: "nun redet doch endlich mal miteinander". Dieses gegenseitige aus Übervorsichtigkeit geschuldete Taktieren war mir auf Dauer echt zu anstrengend, wodurch die eigentliche Thematik, der Fall, an sich zurückgesetzt wurde.
Prinzipiell ist das Buch spannend, jedoch war auch recht zeitig absehbar, wer der Täter ist.
Dieses Buch unterhält einmal recht gut, jedoch hinterlässt es bei mir nicht wirklich einen bleibenden Eindruck und ich würde es auch nicht noch einmal lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere