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Veröffentlicht am 14.09.2024

The Fairy King

A Study in Drowning
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Effy Sayre ist das einzige Mädchen im Architekturstudium und das auch nur, weil sie zu ihrem Wunschstudium (Literatur) nicht zugelassen wurde. Eine Annonce ruft dazu auf, das alte Gebäude ihres verstorbenen ...

Effy Sayre ist das einzige Mädchen im Architekturstudium und das auch nur, weil sie zu ihrem Wunschstudium (Literatur) nicht zugelassen wurde. Eine Annonce ruft dazu auf, das alte Gebäude ihres verstorbenen Lieblingsautors Myrddin neu zu designen und wie durch ein Wunder erhält Effy den Zuschlag für das Bauprojekt. Doch in den "Bottom Hundrer", dem ehemaligen Wohnort von Myrddin, scheint alles anders, als gedacht. Das Haus droht vom Wasser verschluckt zu werden. Außerdem geht Preston, ein Literaturstudent, durch Myrddins alte Schriftstücke, um mehr über den Hintergrund des Autorens herausfzuinden. Und schließlich ist dort auch der Fairy Kind, der Effy seitjeher in ihren Träumen verfolgt und nun plötzlich immer öfter nach ihr greift ... Nur ist er real, oder ist das alles in ihrem Kopf?

Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich atmosphärisch, düster und voller bildgewaltiger Vergleiche. Das Buch liest sich perfekt an einem regnerischen Herbstnachmittag. Durch den eindrücklichen Schreibstil saugt das Buch mit den/ die LeserIn in die Geschichte, die immer zwischen Wirklichkeit und möglicher Einbildung wandelt.

Effy macht eine große Entwicklung während des Buches durch. Durch andere klein gehalten, hat sie wenig Selbstbewusstsein und viel mehr einen starken Überlebenswillen. Ihre vielen Visionen lassen sie - und mit ihr den/die LeserIn - immer wieder an der eigenen seelischen Gesundheit zweifeln. Sie ist ein emotionaler, trauriger und mitunter zart besaiteter Charakter, dennoch mit eisernem Willen, vor allem im Hinblick auf die Literatur und das Buch Angharad. Die große Bedeutung, die das Buch für sie hat, zeigt sich mit jeder Seite. Preston wiederum wirkt zunächst eher unnahbar, zeigt aber immer mehr, dass er ein guter Mensch ist, dem es wichtig ist, dass andere sich wohlfühlen und fair behandelt werden. Die Autorin hat die Charaktere toll gezeichnet. Sie fallen nicht aus ihren Rollen und waren für mich mit ihren Eigenschaften einzigartig.

Die Handlung selbst dreht sich um Myrddin und sein Buch Angharad. Es ist eine Geschichte in der Geschichte, die Effy und Preston aufdröseln müssen. Hier werden zu Beginn schon recht viele Andeutungen gemacht, sodass das Ende zumindest für mich wenig überraschend kam. Ich hätte mir einen größeren Pottwist gewünscht. So lebt das Buch zu großen Teilen hinweg doch vor allem durch die Atmosphäre. Die Message jedoch finde ich stark und wunderschön verpackt. Ein mystischer, atmosphärisches und düsteres Buch, das ich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Süße Geschichte für eher jüngere LeserInnen

Mondia-Dilogie 1: Silent Secrets
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"Silent Secrets" erzählt die Geschichte von Aramena "Remy" und Kasimir "Sim", die das Schicksal zusammenbringt und schon bald merken, wie sehr sie den anderen in ihrem Leben brauchen. Ausgangspunkt der ...

"Silent Secrets" erzählt die Geschichte von Aramena "Remy" und Kasimir "Sim", die das Schicksal zusammenbringt und schon bald merken, wie sehr sie den anderen in ihrem Leben brauchen. Ausgangspunkt der Geschichte ist die Mondia, eine Weltenbibliothek, von deren Funktionalität das Wohlbefinden der gesamten Menschheit abhängt. Sim, ein Weltenschreiber, sorgt dafür, dass die Mondia mit Büchern gefüllt ist, doch nur eine Ripari kann sich um die Mondia selbst kümmern. Die letzte Ripari scheint verstorben und das Fehlen eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin könnte das Ende der Welt bedeuten - doch Remy ist mehr, als sie zu sein denkt ...

Alexandra Flint hat hier eine süße, leichte Geschichte mit neuen Fantasy-Aspekten geschrieben, die mich vor allem zu Beginn begeistern konnte. Der Einstieg ist dramatisch und macht Lust auf mehr, Remys und Sims Welten werden zunächst Stück für Stück entdeckt und der angenehme Schreibstil führt dazu, dass man sich gerne für beruhigende Lesestunden in dem Buch verliert.

Als es dann jedoch mit den Kampfszenen begann, verlor mich das Buch ein wenig, da diese mir mitunter zu einfach beschrieben wurden und ich daher nicht richtig mitfühlen konnte. Im weiteren Verlauf des Buches gibt es auch immer wieder einen ähnlichen Ablauf von Suche - Verfolgung - Entkommen, was irgendwann nicht mehr allzu spannend war. Da hätte ich ein wenig mehr Abwechslung gebraucht.

Die Welt selbst fand ich wirklich süß und hätte mir fast gewünscht, noch mehr Zeit in der Weltenbibliothek Mondia selbst zu verbrinden und mit Remi durch deren verwinkelte Gänge zu spazieren - aber vielleicht ist dafür ja im Folgeband mehr Zeit und Platz. Remy und auch Sim selbst waren zwei sehr sympathische Charaktere. Insbesondere Remy ist oft mit sich selbst am zweifeln, da sie in diese vollkommen neue Welt geworfen wurde. Ich fand ihre Verwunderung, aber auch Akzeptanz sehr gut beschrieben. Da sie die Magie insgeheim schon immer als ein Teil von sich sah, ist sie nicht komplett überrumpelt. Die Nebencharaktere wiederum wirkten auf mich mitunter blass und nicht wirklich greifbar. Auch die Bösen stachen hier nicht heraus sondern ließen die typischen Sprüche von Bösewichten fallen.

Zum Ende hin hätte ich mir doch die ein oder andere Antwort gewünscht. So blieb sehr vieles offen und irgendwie fand ich das nach den vielen Andeutungen und Verfolgungen doch schade. Alles in allem glaube ich, dass ich für die Reihe fast schon ein bisschen zu alt bin. Ich glaube, dass Jüngere hier noch mehr Freude an der Geschichte haben, denn insbesondere die Chemie zwischen Remy und Sim ist wirklich süß und auch die Weltenbibliothek selbst kann verzaubern.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Thrill und Action vor allem auf den letzten Seiten

The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)
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Ich habe mich sehr auf "The Reappearance of Rachel Price" gefreut, da die Reihe AGGGTM in aller Munde ist und auch bald als Serie erscheint. Ich bin ebenfalls ein True-Crime-Fan und Jugendthriller sind ...

Ich habe mich sehr auf "The Reappearance of Rachel Price" gefreut, da die Reihe AGGGTM in aller Munde ist und auch bald als Serie erscheint. Ich bin ebenfalls ein True-Crime-Fan und Jugendthriller sind für mich meist die perfekte Mischung aus Thrill, der trotzdem relativ gut verkraftbar ist.

Nach dem Lesen des Buches würde ich diese nicht als Einstiegswerk der Autorin empfehlen. Ich glaube, ich hatte vor allem meine Probleme mit der Handlung. Holly Jackson konzentriert sich sehr auf das Innenleben von Bel, ebenso wie auf ihre Beziehung zu den beiden Elternteilen, was der Geschichte vielleicht mehr Tiefe verleihen mag, aber für mich zog es sich dabei während der ersten 40% des Buches enorm. Ich musste mich teilweise zwingen, nach dem Buch zu greifen, weil einfach keine wirklich Spannung aufkommen wollte. Im restlichen Teil des Buches wurde das zwar deutlich besser, aber irgendwie war da bei mir der Zug schon abgefahren. Es gibt etliche kleine Rätsel, Plot-Twist, Zusammenhänge, etc., bei denen man mit rätseln kann und die zum Schluss auch alle aufgeklärt werden. Dadurch gibt es viele Wendungen, die teilweise spannend, teilweise auch ein wenig unrealistisch wirkten.

Der Schreibstil hat mir generell gut gefallen, aber auch hier kam das Tempo der Geschichte zum Tragen. Manches wurde einfach zu ausführlich erklärt. Die Charaktere wiederum, allen voran Ash, haben mir super gefallen. Auch Bel war zwar durchgängig ein kleiner Muffel und stets am zweifeln, aber hat sich dadurch von anderen Charaktere durchaus abgehoben. Es gab auch einige Nebencharaktere, die polarisierende Charakteristika hatten und dadurch die Geschichte in die eine oder andere Richtung führten.

Die Auflösung fühlte sich für mich dann einfach zu surreal an. Alles in allem hatte ich mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Down the rabbit hole

Starling House
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Nach dem Lesen von "Starling House" fühle ich mich ein wenig, als würde ich aus (Dark) Wonderland wieder auftauchen. Doch die magische Welt, die hier ihre Klauen nach einem ausstreckt, ist voller Boshaftigkeit ...

Nach dem Lesen von "Starling House" fühle ich mich ein wenig, als würde ich aus (Dark) Wonderland wieder auftauchen. Doch die magische Welt, die hier ihre Klauen nach einem ausstreckt, ist voller Boshaftigkeit und Dunkelheit.

Das macht Starling House besonders. Ich wusste zuvor nicht, auf welche Reise ich mir hier einlassen würde, aber bin dankbar dafür, dass ich es getan habe. In dem Buch geht es um die junge Opal, die sich notgedrungen mit ihrem kleinen Bruder Jasper durchs Leben schlägt, nachdem die Mutter der beiden bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Immer wieder träumt sie von Starling Haus, einem alten Herrenhaus in ihrer Stadt, über das sich allerlei Merkwürdiges erzählt wird. Eines Tages sieht sich Opal plötzlich vor eben jenem Haus stehen - und der Inhaber von Starling Haus, Arthur, bietet ihr einen Job an. Was folgt ist eine verworrene Geschichte über Schuld, Tragik und einer Stadt und ihrer Bewohner, die noch immer büßen müssen.

Alix E. Harrows Schreibstil ist es, der dieser ganzen Geschichte unglaublich viel Leben einhaucht. Beim Lesen beschleicht einen stets ein düsteres Gefühl. Sie beschreibt diesen Ort und seine Menschen feinfühlig, atmosphärisch und in all ihrer Unschönheit. Schreibstil und Geschichte ergänzen sich hier einfach perfekt, wodurch das Leseerlebnis zu etwas ganz Besonderem wird. Dabei lässt sich die Autorin auf jeden Fall Zeit, alle Entwicklungen, ob die der Beziehungen, der Charaktere oder der Handlung, zu erzählen, wodurch alles sehr realistisch wirkt. Manchmal hat das die Spannung ein wenig ausgebremst, aber im Nachhinein empfand ich das Tempo als genau richtig, denn das Buch wird noch eine sehr lange Zeit in mir nachhallen.

Auch die Charaktere selbst reihen sich hier ein. Ich liebe die Underdogs und hier hat man ein ganzes Buch voll davon. Opal vorneweg ist nicht im herkömmlichen Sinne sympathisch, obwohl ich sie sehr gerne mochte, ebenso wie Arthur. Mehr als einmal werden sie als hässlich beschrieben, was für mich eher die Unbarmherzigkeit ihrer Welt widerspiegelt. Ansonsten tut Opal, was sie muss, um durchzukommen, aber sie hat ihr Herz definitiv am rechten Fleck. Auch die Nebencharaktere und insbesondere Bev sind tiefgründiger und vor allem liebevoller, als es zunächst den Anschein haben mag.

Der fantastische Aspekt und insbesondere Starling Haus selbst haben mich absolut in ihren Bann gezogen. Das Haus wird als fühlendes Wesen beschrieben und die haunted-house-vibes wirkten auf mich selten angsteinflößend, sondern tatsächlich eher heimelig - aber das macht alles zum Schluss auch Sinn. Für mich ist es das perfekte Halloween-Buch/ Herbst Buch an regnerischen Tagen mit einem heißen Kakao in der Hand. Ich habe mich auf Seite eins verliebt und habe nach dem Lesen der letzten Seite ein kleines Stück dieses Werkes mit mir mitgenommen.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Süß illustriert, liebevoll gereimt

Tierisch krank - lustiges Vorlesebuch ab 2 Jahren
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Dieses Kinderbuch ist etwas für die Kleinen, die vielleicht auch gerade mit einem Husten oder einer Erkältung kämpfen und sich nicht so alleine fühlen sollen. Schnell wird klar: Krank ist jeder mal, aber ...

Dieses Kinderbuch ist etwas für die Kleinen, die vielleicht auch gerade mit einem Husten oder einer Erkältung kämpfen und sich nicht so alleine fühlen sollen. Schnell wird klar: Krank ist jeder mal, aber das ist gar nicht so schlimm, denn es gibt nicht nur allerlei Hilfsmittel, sondern vor allem auch Freunde, sie einem helfen können.

Das Buch ist dabei liebevoll illustriert und beherbergt ganz viele Lieblingstiere, die ihren kurzen Auftritt mit einem kleineren oder größeren Wehwehchen haben. Toll finde ich, dass stets ein anderes Tier zur Stelle ist, um für schnelle Heilung und Linderung zu sorgen.

Den Zeichenstil mag ich ebenfalls besonders gerne, er ist sehr detailliert und man muss bei der humorvollen Darstellung der Tiere einfach schmunzeln. Außerdem werden die Mimik und Gestik der Tiere toll eingefangen - man kann nichts anders, als mitfühlen.

Die tollen Reime runden das Leseerlebnis perfekt ab. Große Leseempfehlung!

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