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Veröffentlicht am 01.04.2022

2448 Meilen für die Protas, 448 Seiten Lesegenuss

Die Reise der Sommerfrauen
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Das brav aussehende Cover wird dem Inhalt nicht gerecht: die 80jährige Kathleen - immer schon abenteuerlustig - will sich noch einen Traum erfüllen und die Route 66 von Chicago nach Santa Monica fahren. ...

Das brav aussehende Cover wird dem Inhalt nicht gerecht: die 80jährige Kathleen - immer schon abenteuerlustig - will sich noch einen Traum erfüllen und die Route 66 von Chicago nach Santa Monica fahren. Als Fahrerin engagiert sie die 25jährige Martha, die mehr als froh ist ihrem Elternhaus zu entkommen. Dort hört sie eh nur, dass sie nichts auf die Reihe bringt und nichts kann. Kein Wunder ist ihr Selbstbewusstsein im Keller und Autofahren tut sie auch nicht so gerne, ist dabei recht unsicher. Doch Martha ist mutig genug, sich bei Kathleen zu bewerben.

Kathleens Tochter Liza findet das keine gute Idee. Weder, dass Martha als Fahrerin angeheuert wird, noch dass Kathleen nach Übersee fliegt und sich diese Tour antun will. Liza ist am Anschlag und ist frustriert. Sie macht zuhause in London alles, denkt an alles. Doch von ihrer Familie kommt nie auch nur ein Bitte oder Danke. Irgendwann lupft es ihr den Hut und sie zieht vorübergehend in Kathleens Cottage, schliesslich muss während Kathleens Abwesenheit jemand den Kater ja füttern.

Es wird ein aufregender und toller Sommer für diese drei gegensätzlichen Frauen. Bald weiss Martha mehr von Kathleen als deren Tochter Liza, Kathleen öffnet sich nach unendlich vielen Jahren. Kathleen und Martha profitieren von der Art der jeweils anderen und auch bald wird Liza mit einbezogen.

Ich konnte total mit Martha und Kathleen mitfühlen, als die beiden aus Chicago raus wollten und Martha, noch total unsicher beim Fahren und gerade mehr als erschlagen, die richtige Aus-/Einfahrt sucht: vor vielen Jahren sass ich wie Kathleen als Beifahrer im Auto und versuchte einerseits meine unsichere Kollegin zu beruhigen und gleichzeitig die richtige Strecke zu suchen. Damals gab es noch keine Navis, einmal landeten wir in einem sozialen Brennpunkt statt in dem gesuchten Vorort; das andere Mal waren wir eine Sekunde zu spät im Schilderwirrwarr und konnten bis zur Staatsgrenze nach Indiana nicht mehr umkehren. Dagegen war Marthas und Kathleens Fahrt fast langweilig Der Schwerpunkt lag aber auch nicht unbedingt auf der Route, sondern in der Charakterzeichnung

Wie Sarah Morgan die Figuren-Entwicklung voran brachte, hat mir gut gefallen. Martha, die sich immer mehr traute und ihre Talente kennenlernte. Kathleen, die ein Geheimnis aus der Vergangenheit lüftete. Liza, die merkte, dass es viel mit ihrer Kindheit zu tun hat, dass sie so wurde wie sie eben ist, und dass ihre Mutter nie in einem Seniorenheim glücklich würde. Diese drei Frauen, alle an einem anderen Punkt im Leben stehend, haben den Mut ihr Leben neu anzugehen.

Es machte unheimlich Spass, diesen Roadtrip zu lesen. Eine schnelle, leichte Geschichte, die aber viel mehr ist - emotional vor allem. Die vielen tollen Dialoge fallen auf, garniert wird diese Lektürereise mit zwei aufregenden und sehr sympathischen Männergestalten.

Man fliegt durch die Seiten, so wie die beiden Ladys auf der Route 66 in ihrem Mustang vorwärts sausen. Sonnenbrille auf, ein Lächeln im Gesicht - so kann das Buch bestens gelesen werden.

Fazit: 2448 Meilen um das Leben neu zu überdenken, 448 Seiten Lesegenuss pur.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Ein unterhaltender Mix

In einer stillen Bucht
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Nachdem ich am Sonntagmorgen ein Kochbuch mit italienischen Rezepten las, war ich am Nachmittag zusammen mit dem prächtigen Frühlingswetter, das schon leicht an den Sommer erinnerte, in der richtigen Stimmung ...

Nachdem ich am Sonntagmorgen ein Kochbuch mit italienischen Rezepten las, war ich am Nachmittag zusammen mit dem prächtigen Frühlingswetter, das schon leicht an den Sommer erinnerte, in der richtigen Stimmung für meinen dritten Ausflug nach Capri und Neapel.

Eigentlich wollte ich die Reihe ja nicht mehr weiter verfolgen, denn der zweite Band der Reihe war mir zu langweilig, mehr Roman denn Krimi. Naja, alle guten Dinge sind drei und deshalb gab ich der Serie noch eine Chance. Diesmal wurde ich nicht enttäuscht, der Fall um die Kofferleiche wurde interessant und spannend geschildert.

Weshalb Maria Grifo, die Direktorin des Konservatoriums von Neapel, nach Capri reiste, ist allen unklar. Weshalb sie sterben musste, auch. Sämtliche Spuren laufen ins Nichts, erst durch einen Hinweis kommen Cirillo und Rizzi auf die Idee, in eine bestimmte Richtung zu ermitteln.

Antonia Cirillo und Enrico Rizzi ergänzen sich in "In einer stillen Bucht" viel besser als in "Mitten im August", wo beide getrennt ermittelten. Hier spürt man wieder eine Zusammenarbeit, beide zwar auf ihre eigene Art und Weise, aber dennoch mehr als Team als auch schon.

Über Cirillos Vergangenheit wird etwas Neues bekannt, nur wenig zwar, aber immerhin. Es wäre wünschenswert, der Autor rückt endlich mit den Details der Strafversetzung raus. Immer wieder nur Andeutungen zu lesen ist müssig. Man würde Cirillo vielleicht auch lieber mögen, denn das fällt einem nach wie vor schwer in ihrer Unzugänglichkeit.

Enrico Rizzi, von vielen auf Capri nur Erri gerufen, hat beziehungstechnisch einen kleinen Durchhänger und fast, aber nur fast, bekommt man seine Ex-Frau mal zu Gesicht - man begnügt sich damit, ihr Haus und ihre Wäscheleine aus der Ferne zu betrachten.

Es tut dem Lesevergnügen zwar keinen Abbruch, aber der Plot baut auf das Goodwill der Leser auf, die drüber hinweg sehen sollen, dass ein wichtiges Detail zum Täter im richtigen Leben sofort bekannt geworden wäre, der Fall wäre real sofort gelöst gewesen. Aber item, ich zeige nun auch Goodwill.

Dieser dritte Band bietet also einiges aus dem Privatleben der beiden Ermittler, viel sommerliche Capri-Atmosphäre und einen interessanten Fall, der spannender ist als "Mitten im August". Mir gefiel zudem der Ausflug nach Procida, eine Nachbarinsel von Capri.

Fazit: Ein bisschen Capri, ein bisschen Klassik, ein bisschen Krimi - ein schöner und unterhaltender Mix.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Dem Wald eine Stimme geben

Das Lied des Waldes
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Auf zwei Zeitebenen erzählt Autorin Klara Jahn (ein Pseudonym von Julia Kröhn) in "Das Lied des Waldes" von zwei Frauen, die über 600 Jahre trennen, die aber beide die Kraft des Waldes spüren und von einer ...

Auf zwei Zeitebenen erzählt Autorin Klara Jahn (ein Pseudonym von Julia Kröhn) in "Das Lied des Waldes" von zwei Frauen, die über 600 Jahre trennen, die aber beide die Kraft des Waldes spüren und von einer Eiche, die die beiden verbindet. Die eine will für immer im Wald leben und darf nicht, bzw. nur zeitweise, die andere lebt im Wald und will das nicht mehr.

Veronika hat fast keine guten Erinnerungen an ihre Kindheit im Forsthaus. Ihre Mutter kämpfte gegen das wilde Wuchern des Waldes, der selbst ihren kleinen Garten überwuchern wollte. Auch ihr Vater, der Förster, kämpft gegen den Wald. Keine Liebe zur Natur, nur Verdruss ist Zuhause zu spüren. Kein Wunder ging Vroni so schnell wie möglich weg. Jetzt, Jahre später, kehrt sie zurück ihn ihr leerstehendes Elternhaus.

Das Mädchen Anna Stromer, deren Mutter früh starb, spricht nicht. Sie lernt die Kraft und die Wichtigkeit des Waldes, das Geben und Nehmen der Natur sehr gut kennen. Ihr Vater lässt sie lesen und schreiben lernen, in der Hoffnung, dass Anna sich auf diese Weise ausdrücken kann oder zu sprechen beginnt, mit Hilfe von Sebald Vorchtel. Er träumt von der weiten Welt, vom Meer und vom Himmel. Sie von den Bäumen und Tieren, der Erde. Zwei, die sich finden, sich verstehen.

Man spürt Annas inneres Bedürfnis den Wald zu schützen. Sprachlich war ihr Erzählstrang absolut top, wunderschön, man könnte sich in die Sprache reinlegen. Annas Geschichte hab ich geliebt. Die Autorin flechtet in ihre Erzählung viele Informationen von damaligen Gebrauch- und Nutzrechten sowie Besitzverhältnisse von Wald und Forst mit ein. Man begegnet auch verschiedenen Wald-Berufen: etwa Zeidler, die das Honigrecht haben oder Rindenschäler, die sich auch an Regelungen halten mussten. Von Lumpensammlern habe ich bereits gehört, mir war aber nie wirklich klar, weshalb sie Lumpen gesammelt haben. Jetzt weiss ich es.

Anna hatte tolle Ideen für ihre Zeit. Zum Beispiel nicht nur nehmen, sondern auch geben. Bäume nicht nur fällen, sondern auch ansäen und aufforsten. Anstatt Bäume in Massen fällen für ein Kriegsgeschäft, wäre es besser Papier herzustellen, dafür brauchte man Lumpen, keine Bäume. Was Anna damals noch nicht ahnte, wir Leser aber um die Tragik hinter ihrer Idee wissen, dass Papier bald schon aus Holz hergestellt wurde. Dennoch gab sie nicht auf, versuchte den Wald zu schützen, so gut wie möglich, recherchierte auf ihre Weise und trug ihre Ideen überlegt und durchdacht vor.

Veronika ist ganz anders. Sie eine Getriebene, kommt nie zur Ruhe, läuft immer weiter, holt kein Atem und schliesst nichts ab. Von einem Projekt zum nächsten. Auch als sie im Forsthaus Ruhe und Zeit hätte, ist sie gehetzt und gibt sich selbst keine Chance mal durchzuatmen. Eine ihrer Handlungen fand ich sehr übertrieben. Ich hätte sie an dieser Stelle ruhiger werden lassen, aber die Autorin wählte einen anderen Weg. Dies war dann leider der Punkt, an dem mich Vroni begann zu nerven und der dem Roman am Ende den fünften Punkt bzw. Stern in meiner Bewertung kostete.

Bei Veronikas Teil geht es unter anderem auch um Bio-Akustik, Soundscape-Ökologie und Wald-Monitoring - Bäume geben zum Beispiel messbare Geräusche von sich, wenn sie zu wenig Wasser haben. Heute wird gemessen, was Anna damals instinktiv fühlte. Hier schliesst sich der Kreis, in beiden Zeitebenen geht es neben den persönlichen Geschichten von Anna und Veronika um die Stimme des Waldes, wie man ihm eine Stimme geben und schützen kann.

Klara Jahn hat dem Wald eine Stimme gegeben, indem sie diese eindrückliche Geschichte erzählt. Das Cover passt hervorragend zum Inhalt, der mir sehr gut gefallen hat.

Mir fehlte das Nachwort im Roman, doch auf Julia Kröhns Homepage gibt es das Making-Off zum Roman mit vielen Hintergrundinformationen und Fotos.

Fazit: Ich bin vor allem begeistert von Annas Geschichte, die sprachlich wunderschön wiedergegeben wird.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Liegestuhl-Lektüre

Ein Sommerhaus auf Santorin
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Fotografin Anna reist nach viel Überredung seitens ihrer Schwester Lizzy nach Santorin, um das von ihrem Vater Giorgio geerbte Haus zu verkaufen. Doch das Haus steht nicht nur direkt neben dem Haus der ...

Fotografin Anna reist nach viel Überredung seitens ihrer Schwester Lizzy nach Santorin, um das von ihrem Vater Giorgio geerbte Haus zu verkaufen. Doch das Haus steht nicht nur direkt neben dem Haus der Grosseltern, sondern ist auch in keinem guten Zustand und muss erst hergerichtet werden, bevor man es zum Verkauf anbieten kann.

Mit Hilfe von Nikos, einem Angestellten der Firma ihres Grossvaters Christos beginnt sie das Haus und die Einrichtung auf Vordermann zu bringen. Sie freundet sich mit Elena an, die auch mithilft. Je länger je wohler fühlt sich Anna auf der Insel - und erfährt dabei viel Neues über ihren Vater. Ihre Mutter, die den Vater (als Anna sechs Jahre alt war) rausschmiss, hat ihren Töchtern nicht die Wahrheit erzählt.

Anna, bedacht darauf, nicht so zu werden wie ihre Mutter, verliert ihr Herz auf Santorin, doch sie glaubt nicht, dass das eine Zukunft hat. Doch wie ihr zukünftiges Leben in Manhattan aussehen würde, kann sie sich auch nicht vorstellen.

Der Roman macht Lust auf Sommer, auf Griechenland und Urlaub. Am besten wärs, man könnte ihn gleich vor einem gelben Sommerhaus oder in einem Liegestuhl am Strand lesen, aber auch zuhause auf dem Sofa macht er Spass.

Die Geschichte um Anna hat mir gut gefallen. Es wäre fast ein perfekter Wohlfühlroman. Doch dazu fehlte mir der Einbezug der Grosseltern. Christos und Erini wurden mir zu oft ausgeblendet. Für das Setting in Griechenland hätten sie einen viel grösseren Stellenwert haben müssen. Einfach nur Essen zu liefern und Fotos auszuhändigen, war mir zu wenig authentisch. Grosseltern wollen doch ihre Enkelinnen kennen lernen, auch wenn die bereits erwachsen sind. Umgekehrt will man als Enkelin doch auch mit den Grosseltern kommunizieren, wenn schon der Vater gestorben ist. Will wissen, was es mit dem Haus auf sich hat, was für Pläne der Vater damit hatte und was die Grosseltern mit dem Haus machen würden, würde es ihnen gehören, es steht ja direkt nebenan. Nur schon der Anstand gebietet es, dass man erst mal bei den Direktbetroffenen nachfragt und nicht nur angeflogen kommt, um es quasi fünf Minuten nach der Landung verkauft.

Ausserdem hätte Anna für ihr Dilemma bereits in der Mitte merken müssen, dass die Lösung nicht nur schwarz oder weiss, also entweder Griechenland oder New York, heissen kann. Hätte sie das rechtzeitig bemerkt, hätte die Familiengeschichte viel besser aufgearbeitet werden können, man hätte damit noch mehr über Giorgios und seine Eltern erfahren. Hätte die Autorin da bloss nicht auf ihre Lektorin gehört, denn im Nachwort erfährt man, dass Erini anfänglich viel mehr involviert war, was tatsächlich auch Sinn gemacht hätte.

In der Variante, die uns Leserinnen nun gedruckt vorliegt, wird zwar beides, Familie und Liebe, verbunden, denn es geht nicht ohne das andere, aber die Liebesgeschichte steht im Vordergrund. Dabei wird man gut unterhalten und man liest den Roman weg wie nichts.

Emotional machte mich die Geschichte von Giorgios traurig und betroffen. Doch die wundervolle Atmosphäre auf der Insel macht das wieder wett. Dies hat die Autorin wunderbar wiedergegeben. Türkises Wasser, weisse Häuser, unzählige Treppenstufen, nette Menschen und ganz viel Romantik.

Fazit: Tolle Liegestuhl-Lektüre!
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Auf in die Sommerfrische

Die kalte Mamsell
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Macht das Spass, diesen dritten Band zu lesen!

Es ist, als ob man selbst jährlich auf der Sommerfrische in Norderney weilt. Als ob man sitzend, Kaffee trinkend und Torte essend in einem Café Victoria ...

Macht das Spass, diesen dritten Band zu lesen!

Es ist, als ob man selbst jährlich auf der Sommerfrische in Norderney weilt. Als ob man sitzend, Kaffee trinkend und Torte essend in einem Café Victoria Berg und Christian Hinrich zusieht, wie sie zur Wache oder ins Hotel eilen. Oder man sie auf der Promenade antrifft, grüsst, und sich überlegt, zu welchem Zeugen oder Verdächtigen sie wohl gerade gehen. Und welch ein Vergnügen, zu sehen, wie grosse Augen die machen, wenn Hinrich seine Polizeimarke aufblitzen lässt.

Ja, richtig gehört, Hinrich ist nun Kriminalassistent. Seinen ersten offiziellen Fall hat er, als er kaum beide Füsse auf Norderney gesetzt hat. Im Eiskeller des Hotels werden zwei Leichen gefunden. Ein unbekannter Mann und die Kaltmamsell des Hotels.

Den Begriff bzw. den Beruf der Kalkmamsell kannte ich bis anhin nicht, ihre Arbeitsbeschreibung fand ich informativ. Viel mehr aber interessierten mich die Ermittlungen, die ein wenig anders als sonst abliefen. Wie gesagt darf Hinrich nun offiziell mit seiner Marke herum wedeln, dafür muss Victoria kürzer treten, denn ihr Vater ist nach einem Herzanfall zur Erholung auf der Insel. Konrad Berg trifft zwar auf eine alte Bekannte und lässt sich von ihr in Beschlag nehmen, aber Victoria ist doch nicht so frei wie sonst. Den Tod an der Kaltmamsell nimmt sie sehr persönlich, denn bei ihr findet sie etwas, das ihrer Mutter gehörte oder dem Teil zumindest sehr ähnlich sieht. Sie behält das erst mal für sich, und man weiss da schon, das könnte noch für Turbulenzen sorgen.

Doch erst wird sich Christian noch über Gendarm Kuddel Müller ärgern und über seinen Kumpel Willy, ein Kleinganove, der ihn auf die Insel begleitet hat. Auch über Victoria, denn sie ist gewohnt leichtsinnig unterwegs, weiss aber nicht, dass sie dieses Mal echt in Gefahr ist. Die beiden stechen mit ihren Ermittlungen in ein Wespennest und sind einer ganz grossen Geschichte auf der Spur, das weit in die Vergangenheit zurück geht.

Das "Sommerfrische auf Norderney"-Setting macht wie immer Spass, die Kriminalgeschichte ist fesselnd und spannend erzählt (wie bisher alle drei Bände), und auch hier fliesst wieder viel Zeitgeschichtliches mit ein. Man will so schnell wie möglich auslesen, um zu erfahren, wie der Fall ausgeht.

Gleichzeitig aber ist man traurig sobald man ausgelesen hat. Denn dann heisst es wieder ein Jahr warten, bis zur nächsten Sommerfrische, obwohl man am liebsten den nächsten Band gleich weiter verschlingen würde. Bleibt zu hoffen, dass Elsa Dix die Ideen nie ausgehen mögen!

Fazit: Schade, findet die Sommerfrischer nur einmal jährlich statt - sonst hätte man vielleicht noch öfters das Vergnügen Victoria und Christian beim Ermitteln anzutreffen. Absolute Leseempfehlung!
5 Punkte.

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