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Veröffentlicht am 26.03.2023

Liebe Kinder gebt fein acht, ich habe euch etwas Gruseliges mitgebracht.

Aveline Jones und die Geister von Stormhaven
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Was das Cover verspricht, hält das Buch voll und ganz.
Phil Hickes hat einen fantastisch schaurig schönen Erzählstiel, ohne für Kinder im ausgehenden Grundschulalter zu gruselig zu wirken; eben schaurig ...

Was das Cover verspricht, hält das Buch voll und ganz.
Phil Hickes hat einen fantastisch schaurig schönen Erzählstiel, ohne für Kinder im ausgehenden Grundschulalter zu gruselig zu wirken; eben schaurig schön.
Von einer sich langsam in den Winterschlaf zurückziehenden kleinen Küstenstadt in Cornwall, die eben einen herbstlich trostlosen, leeren und zunehmend stürmisch Eindruck zu Beginn der Handlung bietet, entwickelt sich das Setting bis zum Handlungshöhepunkt zu Halloween in eine schaurige, unheimliche Kulisse. Das steigert das Gruselempfinden beim Leser nach und nach.

Aveline als Hauptfigur bringt mit ihrer starken Neugier und relativen Furchtlosigkeit sowie ihrer Einstellung, dass eigentlich alles eine logische Erklärung haben müsste die Geschichte jedoch auf ein bodenständiges Niveau zurück, so dass Kinder nach dem Lesen nicht um schlaflose Nächte bangen müssen.

Dem Buch gebe ich eine wunderbare Leseempfehlung für die dunkle Jahreszeit, vorzugsweise für Mädchen, die einer Gänsehaut nicht abgeneigt sind. Nach ersten Umfragen, die ich hier vor Ort bei Jungen im Zielalter gemacht habe, findet das Buch dort nur begrenzt anklang, da sie gar keine Identifikation zu Aveline aufbauen können und die Geschichte als solches leider (noch) nicht genießen können. Das finde ich etwas schade denn eigentlich ist das Buch generell für alle geeignet, egal ob Junge oder Mädchen.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

„Böser“ Cliffhanger

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
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Voller Abenteuerdrang stürzen sich die fünf Freunde ins nächste Abenteuer, um den Katzen des Flüsterwaldes zu helfen, aus dem sie der Hilferuf ereilt hatte. Doch das ist gar nicht so einfach, denn erst ...

Voller Abenteuerdrang stürzen sich die fünf Freunde ins nächste Abenteuer, um den Katzen des Flüsterwaldes zu helfen, aus dem sie der Hilferuf ereilt hatte. Doch das ist gar nicht so einfach, denn erst einmal müssen Lukas und Ella sehen, wie sie sich unbemerkt in ihren Flüsterwald schleichen können, denn Lukas Zimmer ist kurzfristig von seiner Tante „besetzt“ worden.
Und man muss sich ja auch noch gegen eventuelle Gefahren und Hindernisse wappnen.
Aber dann geht es schließlich los – und der Flüsterwald der Katzen ist ganz anders, als es die Gruppe erwartet hätte. Sogar Punchy ist wirklich überrascht …

In diesem Band sind endlich alle Charaktere wieder viel ausgewogener dargestellt und damit ist auch der Humor gut dosiert und die Handlung eher unterstützend als überlagernd.
Besonders gut haben mir hier die Verbindung von Punchy und Felicitas sowie der typisch jugendliche, dynamische Aktionismus von Lukas und Ella gefallen.
Immerhin haben die beiden Kinder (naja, eigentlich sind sie ja schon richtige Teens) frei nach der Devise „Indianer kennen keine Furcht!“ erst gehandelt und die Verwandlungstränke entgegen aller Warnungen getrunken und sind sich erst nach fast desaströser Selbsterfahrung der Konsequenzen ihres Handelns bewusst geworden. Es ist halt wie in der Realität. Da kann man als Erwachsener noch so wohlgemeint Warnungen aussprechen, Kinder lernen einfach zu gerne durch Selbsterfahrung.
Also, ein durchaus gelungener spannender Band mit einem „bösen“ Cliffhanger zum Ende, der einem das Warten auf den nächsten Teil echt schwer macht.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Eine sehr moderne römische Tochter, die aber nicht „aus der Zeit fällt“

Octavia, Tochter Roms – Gefahr in Germanien (Octavia, Tochter Roms 1)
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Mit Octavia wird ein römisches Mädchen im 1. Jahrhundert n. Chr. in den Mittelpunkt der Handlung gestellt, die sich durch das männlich geprägte Leben des römischen Militärs durchschlagen muss. Da Frauen ...

Mit Octavia wird ein römisches Mädchen im 1. Jahrhundert n. Chr. in den Mittelpunkt der Handlung gestellt, die sich durch das männlich geprägte Leben des römischen Militärs durchschlagen muss. Da Frauen zu dieser Zeit andere Rechte als Männer besaßen und gerade im römischen Heer eben keine, muss das Mädchen gegen Vorurteile, Skepsis gegenüber ihrer Leistung und auch Intrigen kämpfen, als sie Einblick in die Vorgänge in Germanien erhält, die eben zur bekannten Schlacht im Jahre 9 n. Chr. führten.

Dem Autor ist es in diesem Buch ziemlich geschickt gelungen heutige Vorstellungen über die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen in Octavia widerzuspiegeln, ohne die Heldin unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Mit dem germanischen Odo an ihrer Seite erhält man einen guten Einblick in die Spannungsverhältnisse der römisch-germanischen Grenzregion, die Alltagssorgen der dort ansässigen Bevölkerung, aber auch in die Vorurteile beider Seiten dem jeweils anderen gegenüber.
Die Erläuterungen römischer Begriffe sowie historischer Persönlichkeiten am Ende ist für historisch interessierte Kinder hilfreich. Mir gefällt so etwas immer sehr.
Es wäre schön, wenn Octavia noch weitere Abenteuer erleben würde.

„Gefahr in Germanien“ ist nicht nur Bestandteil des Titels, sondern zeiht sich als Motto durch das Buch und bietet nicht nur geschichtsinteressierten Kindern ab 10 Jahren Spannung. Und eine Leseempfehlung für die Schule ist es allemal. Eigentlich ist es durchaus für alle Altersgruppen empfehlenswert, die gerne Bücher mit historischem Kontext lesen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Ein leichter Krimi, der vor allem durch seine Charaktere berührt

Das Strahlen des Herrn Helios
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Das Buch hat mich zuerst einmal durch das schöne Cover gecatcht. Dass es sich eher um einen Fantasykrimi mit wahrhaft tierischen Protagonisten handelt hielt mich nicht vom Lesen ab, denn eigentlich mag ...

Das Buch hat mich zuerst einmal durch das schöne Cover gecatcht. Dass es sich eher um einen Fantasykrimi mit wahrhaft tierischen Protagonisten handelt hielt mich nicht vom Lesen ab, denn eigentlich mag ich tierische Parabeln nicht so sehr.
Aber die Geschichte hat schon was.
Das Worldbuilding ist gar nicht so umfangreich und ausführlich beschrieben, vermittelte mir aber einen steampunkartigen, viktorianischen Eindruck. (Liegt vielleicht mit am Cover.)
Skarabäus Lampe mit seinem Sinn für Entomologie und strukturiertes Arbeiten erinnert ein wenig an einen Holmes, was mich sehr anspricht. Seine Haushälterin, die Henne Helene Pick und vor allem der junge Straßenkater Teddy (eigentlich Zacharias mit richtigem Namen) machen die drei zu einem wirklich liebenswerten Haushalt. Die Zuneigung Lampes zu Teddy, die der Hase dem Kater gegenüber oftmals nicht offen zu zeigen vermag, hat mich in ihren Bann gezogen und tief berührt.
Insgesamt sind eigentlich alle in die Geschichte verwickelten Protagonisten charakterlich und von ihrem Hintergrund her tief ausgearbeitet. Dadurch wird die Story so facettenreich und die Lebensgeschichten der Figuren so hautnah empfindbar, dass ich mich zu Beginn doch ab und an gefragt habe, wer denn der Täter in dieser Geschichte gewesen sein könnte. Aber ich mag es ja auch nicht zu simpel. Eine schöne und clevere Kriminalgeschichte!
Laut Covertext handelt es sich um den ersten Fall von Skarabäus Lampe und ich für meinen Teil hoffe, dass es mindestens noch einen weiteren geben wird. Ich hatte ein paar schöne Leseabende, an die ich mich gerne zurück erinnere.

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Pablo Superstar

Mitternachtskatzen, Band 2: Die Hüter des Smaragdsterns (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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Die Mitternachtskatzen haben Besuch aus Irland, und die Felidix haben ein neues Mitglied. Gustav heißt der neue Schüler – unnahbar, zurückhaltend und heimlich mit seinem irischen Kater Sir Cormac herumschleichend. ...

Die Mitternachtskatzen haben Besuch aus Irland, und die Felidix haben ein neues Mitglied. Gustav heißt der neue Schüler – unnahbar, zurückhaltend und heimlich mit seinem irischen Kater Sir Cormac herumschleichend. Nova und Henry mögen die beiden Neuankömmlinge offensichtlich nicht.
Dann taucht König Fergus, der schottische Katzenkönig uneingeladen in London auf. Die englische Katzenkönigin Quinn hat auch deshalb beschlossen ihre Leibgarde, die Mitternachtskatzen, zu erweitern. Ausgerechnet der tollpatschige und sehr kleine Straßenkater Pablo will bei der Aufnahmeprüfung mitmachen.

Das fand ich richtig niedlich. Ein kleiner Außenseiter, der es mit Hilfe seiner Freunde schafft, über sich hinauszuwachsen. Er stellt sich seinen Ängsten und überwindet sie. Mir gefällt die Botschaft, die die Geschichte damit an junge Leser sendet.
Die Geschichte um den Smaragdstern selber fand ich eher unwichtig. Interessant war hier eher der Hintergrund von Horatio, den kleinen Kätzchen Rick und Ruby und natürlich von Novas Mutter. Nach und nach erfährt man mehr über die Zusammenhänge aus der Vergangenheit. Und alles scheint irgendwie miteinander verbunden zu sein. Was Novas familiären Hintergrund angeht, bin ich mir nur nicht mehr sicher, ob mir der Grundansatz der Autorin gefällt. Ich denke, dass eine „reale Nova“ eher ein anderes Verhältnis zu ihrer Mutter hätte.

Aber wie auch der erste Band kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass es ein absolut lesenswertes Buch ist, auch wenn es eher schwierig sein dürfte Jungen auf Anhieb für das Buch zu gewinnen. Aber eigentlich hat die Story für alle Leser, ob Jung oder Alt Vieles zu bieten.

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