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Veröffentlicht am 17.09.2022

Ein junges Mädchen, dass die Welt der Geister für sich entdeckt

Die Geister der Pandora Pickwick
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Mein erstes Buch der Autorin Christina Wolff erzählt eine schöne Geschichte über Fanny Jones, die im Laden ihrer Tante Harriet Pickwick nach und nach herausfinden muss warum sie Geister sehen und hören ...

Mein erstes Buch der Autorin Christina Wolff erzählt eine schöne Geschichte über Fanny Jones, die im Laden ihrer Tante Harriet Pickwick nach und nach herausfinden muss warum sie Geister sehen und hören kann, darüber hinaus auch warum das außerhalb der Geisterstunde funktioniert, was die Geister eigentlich von ihr wollen und was das alles mit ihr und ihrer Familie sowie „Großmutter“ Pandora Pickwick zu tun hat.

Ich denke, das umreißt die Geschichte einigermaßen.
Christina Wolff erzählt die Geschichte sehr bildhaft, teilweise interessant und rasant, streckenweise jedoch auch ein wenig zu ausführlich und langatmig. Dadurch hat die Geschichte so ihre Höhen und Tiefen.
Die meisten Charaktere sind schön ausgearbeitet und so muss man Fanny als Hauptprotagonistin einfach ins Herz schließen und kann all ihre Gefühle gut nachvollziehen, die sie bei der Suche nach ihrem familiären Hintergrund macht. Zu gekünstelt kamen mir die Zickereien zwischen Fannys Mutter Jennifer und Tante Harriet vor, die übertrieben verpeilte Art von Harriet sowie die unnötige Herumdruckserei von Geist Alastair Blake.
Doch als Erwachsene bin ich definitiv nicht der Maßstab der Dinge und ich denke, dass Kinder im entsprechenden Lesealter da eine ganz andere Sichtweise drauf haben könnten.

Ansonsten gibt es eigentlich gar nichts an dem Buch herumzukritisieren. Eine nette Geistergeschichte, bisweilen sogar mit leichtem Gänsehautfaktor und schönen Illustrationen, die ich gerne weiterempfehle.
Mein Buch werde ich in die Grundschulbibliothek geben, damit recht viele Kinder mit ihm schöne Lesestunden verbringen können.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Weibliche Pandavas – warum eigentlich nicht?

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 10 Jahre)
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Als die zu Übertreibungen neigende Aru die Lampe entzündet ist es geschehen – der Schläfer erwacht und soetwas wie ein Countdown zum Ende der Welt wird in Gang gesetzt. Was Aru nicht wusste (und daran ...

Als die zu Übertreibungen neigende Aru die Lampe entzündet ist es geschehen – der Schläfer erwacht und soetwas wie ein Countdown zum Ende der Welt wird in Gang gesetzt. Was Aru nicht wusste (und daran ist ihre Mutter nicht ganz unschuldig): Alles ist irgendwie vorherbestimmt. Warum?

Dieser Auftakt zu einer erlebnisreichen Kinderbuchreihe im Stile Percy Jacksons mit einem hinduistischen Götterpantheon ist wirklich gut gelungen.
Der Autorin ist es gelungen, Zusammenhänge und Glaubensvorstellungen aus Indien auch all jenen näher zu bringen, die bis dato keine Berührungspunkte mit dieser Kulturwelt hatten. Auch wenn ich eigentlich nicht unbedingt ein großer Fan davon bin, dass Adaptionen zunehmend von Mädchencharakteren geprägt sind, finde ich ich es hier richtig gut und glaubhaft umgesetzt, warum Aru und Mini die Heldinnen dieses Bandes sind. Denn beide sind wiedergeborenen Pandavas und die Pandavas der Legendenwelt wären Brüder, nicht Schwestern. Doch mit der hinduistischen Tradition passt das super zusammen.
Und auch sonst sind die Charaktere schön ausgearbeitet. Sowohl Aru als auch Mini haben Stärken, aber auch Schwächen, denen sie sich stellen müssen. Und ihr „Beschützer“ Buh ist eine Kategorie für sich, äußerlich klein, aber mit herzhafter Klappe.
Für zehnjährige Kinder ist es inhaltlich gut verständlich und bestimmt ein tolles Abenteuer. Doch ich will auch einmal ganz ehrlich sein. Wenn in der Grundschule in meinem Heimatort 15% der Kinder der vierten Jahrgangsstufe das Buch lesen würden, wäre das schon hoch gegriffen. Ich weiß aus leidiger Bibliothekserfahrung, dass der Seitenumfang der Geschichte die Mehrzahl der Leser abschrecken wird. Über 400 Seiten wirkt eher unattraktiv. Dazu ist die Vielfalt leichterer Medien, die Kinder heute konsumieren können einfach zu attraktiv. Die Geschichte auf zwei Bände verteilt würde bei dieser Zielgruppe sicher leichter ankommen.

Ich selber empfehle die Geschichte gerne weiter, da sie absolut fantasievoll mit einem Hauch Exotik ist.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Lang lebe die Königin, Quinn die Einundzwanzigste von Piccadilly!

Mitternachtskatzen, Band 1: Die Schule der Felidix (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
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In einem der Türme des Towers of London zur Schule zu gehen ist schon eine fabelhafte Sache. Und wenn man Katzen mag findet man es dort um so gemütlicher. Immerhin gehen die sanften Vierbeiner dort ein ...

In einem der Türme des Towers of London zur Schule zu gehen ist schon eine fabelhafte Sache. Und wenn man Katzen mag findet man es dort um so gemütlicher. Immerhin gehen die sanften Vierbeiner dort ein und aus und Horatio, der Lehrer weiß so Einiges über die Geschichte dieser Tiere zu berichten.
Doch so gut es Nova dort auch gefällt und so gerne sie die Freizeit auch mit Henry, einem Jungen mit einem feineren Geruchssinn als jeder Vierbeiner verbringt; eigentlich will sie nach ihrem Vater, dem berühmten „Ausbrecherkönig“ in London suchen.
Doch dann spricht ein Kater sie an und bitte um ihre Hilfe, denn es gilt die Queen zu befreien! Ja richtig, es ist ein Kater, der sich da zu Wort meldet. Und Nova und Henry können es kaum fassen, dass sie ihn verstehen. Da eröffnen sich den Kindern ganz neue Welten!

Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Kinderbuch mit sprechenden Katzen so begeistern könnte. Die gut gestaltete Abenteuergeschichte um die Katzengesellschaft von London und ihrem Verhältnis zu Menschen ist gut durchdacht und noch besser erzählt. Der Autorin gelingt es sehr unterhaltsam Eigenheiten realer Katzen, die man diesen nachsagt in einen fantasievollen leicht agentenhaften Rahmen zu setzen, der sowohl Mädchen als auch Jungen ansprechen sollte.
Alle Charaktere, Menschen wie Katzen sind gut ausgearbeitet mit Ecken und Kanten. Zudem bieten sie viel Potential für weitere Abenteuer. Die Illustrationen von Jérôme Pélissier transportieren die Eigenheiten der Dargestellten dabei gut und es macht wirklich Spaß sie anzusehen.
Der Verlag hat die Reihe der Altersgruppe nach bei den Neunjährigen eingestuft. Das ist rein Lesetechnisch sowohl vom Umfang des ganzen Buches, als auch der Kapitel sicherlich gut gewählt. Wenn man sich als Elternteil jedoch die Mühe macht die Geschichte vielleicht im Wechsel mit seinen Kindern zu lesen, sehe ich die „Mitternachtskatzen“ von der Geschichte her schon bei Achtjährigen durchaus gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Wirf die Katze!

Ministry of Souls – Die Schattenarmee
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Da mir der erste Band so sehr gefallen hatte, bin ich voller Spannung an den zweiten Teil herangegangen. Ich muss gestehen, dass ich doch deutlich mehr Zeit benötigt habe, um die Handlung voll einzusteigen. ...

Da mir der erste Band so sehr gefallen hatte, bin ich voller Spannung an den zweiten Teil herangegangen. Ich muss gestehen, dass ich doch deutlich mehr Zeit benötigt habe, um die Handlung voll einzusteigen. Die Erzählung schließt zwar nahtlos an den ersten Band an, ist mir aber dennoch zu ausufernd unspektakulär und daher ein wenig langatmig vorgekommen. Vielleicht liegt es an dem rasanten Ende der Vorhandlung, dass ich da gleich zu Beginn dieses Buches mehr erwartet hätte.

Doch ansonsten?
Nun, die Handlung geht über London hinaus in den Orient, so dass all die kleinen Bilder, die man so im Kopf hat, wenn man die Geschichten aus „1001 Nacht“ mag voll zum Tragen kommen. Der Autor gestaltet dabei die weitere Entwicklung von Jack, Naima und Oz sehr abwechslungsreich und plastisch. Letzteres schätze ich am Schreibstil von Akram El-Bahay sehr. So konnte ich gerade die Symbiose des Geistes Oz und des Palastkaters Ramses dadurch sehr viel abgewinnen.


Da die Handlung im zweiten Drittel dann aber sehr an Fahrt aufnahm kann ich das Buch mit Bestem Gewissen weiterempfehlen, wenn es auch ein klein wenig schwächer als „Das Schattentor“ war.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Zimtschnecke?

Bork - Der Bäumling
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Als Maja den komischen Jungen im Wald findet, der eigentlich nur ein Wort kann und auch ein bisschen anders mit seinen Blättern im Strubbelhaar aussieht ist sie gleich von ihm begeistert und nimmt ihn ...

Als Maja den komischen Jungen im Wald findet, der eigentlich nur ein Wort kann und auch ein bisschen anders mit seinen Blättern im Strubbelhaar aussieht ist sie gleich von ihm begeistert und nimmt ihn heimlich mit nach Hause. Denn ein Kind kann man ja nicht allein im Wald lassen. Doch weil Bork die Welt so ganz ganz anders sieht, entdeckt Majas Familie ihn recht schnell und ist durchaus geteilter Meinung darüber, ob Bork so einfach bei ihnen leben kann. Oder aber ob alles seinen rechtmäßigen Gang nehmen muss und das Jugendamt eingeschaltet werden sollte.

Bork ist ein herzerwärmender und unbedarfter Junge, ahm Bäumling. Denn als Wesen schlägt er die Brücke zwischen Natur und Mensch. Er ist anscheinend Fleisch gewordener Baum. Und da er so anders ist kommt es zu fröhlichen und unterhaltsamen Situationen aus unserem Alltag, die für Bork aber ganz anders funktionieren.
Wirklich sehr im Hintergrund und einfühlsam hat Ole Lindberg das Thema Mensch und Natur in diese bunte Kindergeschichte eingebunden.

Warum am Buchende ein tolles Zimtschneckenrezept zu finden ist, sollten die jungen Leser vielleicht einmal selbst herausfinden.

Für gut geübte Leser ab 7 Jahren sollte das Buch aufgrund der großen Zeilenabstände, der recht zahlreichen Illustrationen und einer nicht zu umfangreichen Kapiteleinteilung durchaus zu bewältigen sein. Zudem hilft das eingebundene Lesezeichen den Kindern bei der Orientierung.

Ich bin der Meinung, dass ein Buch, dass so harmonisch auf das Thema Mensch-Natur eingeht durchaus in Schulbibliotheken vorhanden sein sollte.

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