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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2019

Gut durchdachte Krimihandlung

Das Weinen der Kinder
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Das Buch beginnt mit dem Mord an Yvonne von Laatz, die in Süddeutschland am Aufbau einer Galerie beteiligt ist. Man erfährt sofort, dass der Täter meint, sich geirrt zu haben. Diese Frau hatte er nicht ...

Das Buch beginnt mit dem Mord an Yvonne von Laatz, die in Süddeutschland am Aufbau einer Galerie beteiligt ist. Man erfährt sofort, dass der Täter meint, sich geirrt zu haben. Diese Frau hatte er nicht als Yvonne in Erinnerung.

Der Geldgeber bittet nun Anke Neuhaus sich um die neue Galerie in München zu kümmern. Eigentlich sollte sein Assistent Zachy schon längst die ersten Ausstellungen planen, aber es sieht so aus, als ob er seine Arbeit nicht ernst genommen hat. Gegen den Widerstand ihrer Kinder zieht Anke nach München und hat schnell einen Plan, die Galerie doch noch erfolgreich zu eröffnen. Ein alter Freund und seine Bilderserie „Das Weinen der Kinder“ sollen dabei helfen. Doch plötzlich werden die Bilder geraubt!

Ganz behutsam tauchen neue Figuren auf, so tritt Kommissar Wiegland nicht durch seine Arbeit bei der Polizei, sondern als Teilnehmer in Ankes Therapiegruppe auf.
Am Ende gibt es viele Überraschungen, jede Person spielt eine Rolle und hat seine persönlichen Gründe. Die Figuren sind sehr facettenreich, der Autor bemüht sich nicht nur an der Oberfläche zu bleiben. Jeder hat kleine Geheimnisse und Probleme, niemand ist perfekt.
Für mich hatte die Hauptfigur Anke allerdings zu viele Macken, hier hätte man eine stärkere (oder verantwortungsvollere?) Frau erschaffen sollen.

Der Aufbau des Krimis ist wirklich gut und der Spannungsbogen bis zum Ende vorhanden. Obwohl der Mord am Anfang steht, nimmt die Geschichte erst danach Fahrt auf und hat mich dann bis zur letzten Seite gefesselt.

Dieses Buch ist das Debüt des Autors und ich hoffe sehr, noch mehr von Kommissar Wiegland zu lesen.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Wer TKKG, ???, Pizzabande und Co. mochte, wird diese Bücher lieben!

Nie zu alt für Heavy Metal. V.I.E.R. rocken Europa
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Christian Homma und Elisabeth Frank haben ihr zweites Buch als Autorenduo veröffentlicht. Nach „Nie zu alt für Casablanca. V.I.E.R. auf Kreuzfahrt“ geht es in diesem Buch quer durch Europa.
Die vier Hauptfiguren ...

Christian Homma und Elisabeth Frank haben ihr zweites Buch als Autorenduo veröffentlicht. Nach „Nie zu alt für Casablanca. V.I.E.R. auf Kreuzfahrt“ geht es in diesem Buch quer durch Europa.
Die vier Hauptfiguren Valerius , Ina, Elli und Rüdiger sind seit ihrer Kindheit befreundet, haben sich allerdings erst im letzten Band wieder als Team zusammengefunden. Trotz allem ist dieses Buch sehr gut zu lesen ohne Vorgänger zu kennen.

Das Genre ist schwer zu beschreiben, aber TKKG für Erwachsene trifft es ganz gut. Die vier Freunde werden um Hilfe gebeten, dabei ist der Fall anfangs relativ unsepektakulär. Wie auch bei den Kinder- und Jugendvorlagen geht es hier nicht um Mord oder Totschlag, sondern um einen Raub. Ein Doktorand von Ellis Mann hat Unterlagen nicht zurückgebracht, die er ausgeliehen hat. Dummerweise hätte Ellis Mann sie ihm gar nicht mit nach Hause geben dürfen, weshalb klar ist, dass die Polizei hier nicht eingeweiht werden soll. In den Dokumenten geht es um einen „Theriak“, einen Heiltrank dem fast magische Kräfte zugesprochen werden. Die V.I.E.R. machen sich auf die Spur des Studenten…

Als erstes muss ich sagen, dass die beiden Autoren sehr viel Herzblut in ihre Recherche gesteckt haben. Alle Orte, die im Buch vorkommen, sind plastisch beschrieben, mal aus Touristensicht, mal mit Geheimtipps garniert. Die Bücher sind also – unabhängig vom Inhalt – eine wahre Fundgrube für alle Reisebegeisterten. Auf der Homepage des Autorenduos findet man außerdem viele Fotos von ihren eigenen Reisen.
Aber auch die Geschichte um den geheimnisvollen Theriak ist gut gemacht und spannend. Ja, den Heiltrank (bzw. die Legende darum) gibt es wirklich und auch heute noch kann man seine Spuren verfolgen.
Eine weitere Besonderheit ist es natürlich, dass es vier gleichberechtigte Hauptfiguren gibt. Sie sind gut ausgearbeitet, obwohl (noch) nicht alles aus ihrem Leben preisgegeben wird. Nach und nach erfahren wir aber immer mehr Details, die die Figuren lebendig und echt erscheinen lassen.
Im hier und jetzt sind die vier jedenfalls einzigartig und ihr Zusammenspiel voller Situationskomik. Das Highlight ist natürlich das Finale beim Wacken Open Air. Hier rockt vor allem Schallplatten-Liebhaber Rüdiger richtig ab. Aber auch alle anderen liefern würdig ab und sorgen für Lachtränen! Ach ja, natürlich wird auch ein Fall gelöst, denn bei allem drumherum verlieren die Autoren den roten Faden nicht aus den Augen.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Spannender Thriller mit unvorhersehbarem Ende

Der Blütenjäger
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Ein Mörder geht um und er findet seine Opfer in angesagten Discos. Die jungen Frauen werden alle erschossen, nachdem sie vor dem Täter weglaufen mussten. Am Tatort lässt der Mörder unter anderem eine Blüte ...

Ein Mörder geht um und er findet seine Opfer in angesagten Discos. Die jungen Frauen werden alle erschossen, nachdem sie vor dem Täter weglaufen mussten. Am Tatort lässt der Mörder unter anderem eine Blüte zurück.
Laura Kern ermittelt wieder und hat zunächst wenig Ansatzpunkte. Einer führt sich zum Besitzer zweier Clubs und läßt ihn schon bald als Hauptverdächtigen erscheinen. Nach und nach tauchen aber noch andere Männer auf, die sich alle suspekt verhalten.
In einem zweiten Erzählstrang lernen wir einen 8jährigen Jungen kennen, der verdächtigt wird, seine Schwester erschossen zu haben. Das ganze geschah vor 20 Jahren und eine Psychologin sollte herausfinden, wer der wahre Täter ist. Doch der Junge erinnert sich nicht…
Was haben diese Fälle miteinander zu tun? Ist der Täter von damals der Täter von heute? Und wenn ja, um wen handelt es sich?
Das Hörbuch ist spannend und ich habe fleißig Indizien gesammelt und mitgedacht. Auch wenn für Laura Kern gleich ein Täter feststand habe ich weiter kombiniert. Am Ende hat das auch nichts gebracht und die Autorin hat am Ende eine Überraschende Wendung eingebaut. Für mich leider zu überraschend und zu konstruiert.

Das Hörbuch wird gelesen von Beaty Rysopp, die ihren Job hervorragend macht. Sie haucht den Figuren Leben ein, liest voller Emotion und schafft eine spannende Atmosphäre. Man kann ihr gut zuhhören und das Hörbuch ist insgesamt kurzweilig und spannend. Nur für das Ende gibt es einen kleinen Abzug.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Guter Thriller mit vielen Wendungen und Überraschungen am Ende

Die junge Frau und die Nacht
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Dies war mein erstes Buch von Guillaume Musso, von dem ich schon viel gutes gehört habe. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Das ist vermutlich immer ein schlechter Anfang, aber ich muss zugeben, ...

Dies war mein erstes Buch von Guillaume Musso, von dem ich schon viel gutes gehört habe. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Das ist vermutlich immer ein schlechter Anfang, aber ich muss zugeben, dass mich dieses Buch sehr gut unterhalten hat. Der Schreibstil ist toll und wer Anspielungen auf große Literatur mag, wird dieses Buch lieben.

Es geht um Thomas, der als erfolgreicher Autor in den USA lebt aber in Frankreich aufgewachsen ist. Dort hat er eine renomierte Uni besucht, die sogar von seinen Eltern geleitet wurde. Der Kontakt zu Eltern und Geschwistern ist abgebrochen und mit seiner Studentenzeit verbindet ihn nicht mehr viel. Dann gibt es ein Ehemaligentreffen und er beschließt dafür nach Frankreich zu fliegen. Seine Angst ist, dass ein Geheimnis ans Licht kommt. Ein Geheimnis, das er mit seinem alten Studienfreund Maxime teilt.

Mehr Puzzleteile verrät der Autor erst nach und nach. Langsam bekommt man eine vage Vorstellung von Thomas Vergangenheit. Und von den Geschehnissen in jeder verhängnissvollen Winternacht auf dem Campus.
Die Geschichte ist spannend aufgebaut und hat mich in ihren Bann gezogen. Das Lesen hat Spaß gemacht und ich wollte wissen, was genau passiert ist. Oder besser, warum es passiert ist. Nicht auf alles gibt es am Ende Antworten, einiges bleibt unklar. Dafür entstehen Wendungen, mit denen ich vorher nicht gerechnet hatte, weil sie schlicht nicht vorhersehbar waren. Trotzdem war die Spannung bis zum Ende vorhanden.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Verrückte Ghostbusters-Geschichte mit Vorort-Flair.

Fressfeind
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Es beginnt frühmorgens: Eine junge Frau ist auf dem Weg zu dem Supermarkt, in dem das Bier besonders günstig ist. Da schlägt eine Art Kugelblitz ein, saugt ihren übergewichtigen Freund aus und hinterlässt ...

Es beginnt frühmorgens: Eine junge Frau ist auf dem Weg zu dem Supermarkt, in dem das Bier besonders günstig ist. Da schlägt eine Art Kugelblitz ein, saugt ihren übergewichtigen Freund aus und hinterlässt die aufgeschlitzte Leiche in der Wohnung. (Besagte Frau kommt übrigens erst später im Flußpferdgehe des Zoos wieder zu sich...)
Komissar Hausmann ermittelt in diesem Fall – und bekommt laufend weitere auf seinen Schreibtisch. Ob es getötete Nilpferde im Zoo sind oder der Überfall auf einen mit guter Butter beladenen LKW, Hausmann ist scheinbar für die etwas schwierigen Tötungsdelikte verantwortlich.
Durch diese (außerirdische?) neue Lebensform werden die Alienjäger Henry, Dr. Pfitzmann, Breeze und Salbe auf den Plan gerufen. Das hört sich sehr nach Ghostbusters an und diese Parallele ist mehr als gewollt. Die Geisterjäger wirken zunächst weltfremd und tollpatschig, werden aber im Laufe des Buches zu liebevollen Helden.
Die Geschichte ist gut inszeniert, leider wird im Klappentext viel vorweggenommen. Bei einem Buch von 200 Seiten hätte weniger Information die Spannung erhöht.

Obwohl das Buch gut lesbar ist, bin ich mit dem Schreibstil nicht wirklich warm geworden. Die Sprache der Hauptfiguren ist sehr flapsig, was mir gut gefallen hat. Leider ist der Text teilweise auch sehr umgangssprachlich und einfach gehalten. Das mag zur Story und den schrägen Charakteren passen, trotzdem wünsche ich mir manchmal ein besseres Lektorat. Die Ideen und Wirrungen des Autors hätten es jedenfalls verdient.