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Veröffentlicht am 15.03.2023

Eine geheimnisvolle Geschichte aus Amsterdam

Das Haus an der Herengracht
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Amsterdam 1705
Die blutjunge Thea Brandt liebt das Theater und verbringt jede freie Minute dort, um eine Vorstellung oder ihre Freundin, die Schauspielerin Rebecca zu besuchen.
Allerdings ist Thea auch ...

Amsterdam 1705
Die blutjunge Thea Brandt liebt das Theater und verbringt jede freie Minute dort, um eine Vorstellung oder ihre Freundin, die Schauspielerin Rebecca zu besuchen.
Allerdings ist Thea auch heimlich verliebt in den hübschen Bühnenbildner Walter. Weder ihr Vater Otto, noch ihre Tante Nella dürfen davon wissen. Die haben auch andere Sorgen, da ihre finanzielle Situation immer prekärer wird! Die meisten Wertsachen des großen Hauses sind schon verkauft und Otto hat nun auch noch seinen Job verloren. An Theas 18. Geburtstag beschließt Tante Nella: Thea muss einen reichen Mann heiraten, um sie alle und das Haus an der Herengracht zu retten! Nella hat sogar schon einen speziellen Kandidaten im Auge.

Der Roman „Das Haus an der Herengracht“ von Autorin Jessie Burton steckt voller Geheimnisse.
Alle Bewohner des Hauses haben hier etwas zu verbergen und die Geheimniskrämerei ist grenzenlos. Als Leser hat man zunächst Probleme, die Bewohner des Hauses richtig einzuschätzen und zu sortieren. Hauptprotagonistin Thea, die Tochter der im Kindbett verstorbenen mysteriösen Marin, ihr Vater Otto Brandt, ein Diener des verstorbenen Hausherren und dessen Frau Nella, zuletzt gibt es auch noch die Köchin Cornelia. Daneben tauchen im Laufe der Handlung viele weitere Darsteller, sowie auch kleine Miniaturen und Puppen einer mysteriösen Miniaturistin auf.
Obwohl sich kein greifbares Bild von Thea in meinem Kopf manifestiert hat, faszinierten mich ihre Erlebnisse und Handlungen, die einerseits naiv, aber dennoch recht entschlossen wirkten. Es scheint einen Vorläufer-Roman zu geben mit dem Titel „Die Magie der kleinen Dinge“, der das Schicksal von Theas Tante Nella zum Thema hat. Dort erfährt man vielleicht noch etwas mehr zur Bedeutung der geheimnisvollen Miniaturistin und die Vor-Geschichte der Familie.
Die flüssige Schreibweise und lebhafte Handlung sorgen jedoch für einen angenehmen Lesefluss. Besonders hübsch ist bei diesem Buch das Cover gestaltet, es passt hervorragend zum Inhalt und gefällt mir sehr gut.

Mein Fazit:
Eine unterhaltsame Geschichte aus einer fernen Zeit, über eine leidenschaftliche junge Frau mit etwas rätselhaften Hintergrund, der zwar am Ende etwas aufklart, mich aber dennoch nicht gänzlich zufrieden stellte.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2023

Der Untergang einer historischen Stadt, spannend konstruiert

Das Gold der Küste
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Anno 1363 -
Rungholt ist dank seiner Salzhandels eine einflussreiche und wohlhabende Stadt an der Nordsee. Der Bürgermeister, Redejeve Jaspers ist ein einflussreicher und kluger Mann und Vater. Er erzieht ...

Anno 1363 -
Rungholt ist dank seiner Salzhandels eine einflussreiche und wohlhabende Stadt an der Nordsee. Der Bürgermeister, Redejeve Jaspers ist ein einflussreicher und kluger Mann und Vater. Er erzieht seine einzige Tochter Fenna zu seiner Nachfolgerin und hat große Pläne, nachdem er einen vorteilhaften Vertrag mit dem Herzog von Holstein verhandelt hat. Leider macht das Schicksal ihm einen Strich durch die Rechnung und seine Tochter steht von heute auf Morgen alleine in der Verantwortung für die Stadt Rungholt. Wird Fenna ihrem verhassten Konkurrenten Ove Barwegen, dem Vater ihres Geliebten Jorik, die Stirn bieten können, im Kampf um den Posten des Redjeven?


„Das Gold der Küste“, ist ein historischer Roman über den Untergang einer Handelsmetropole namens Rungholt, eine mittelalterliche Hafenstadt an der Nordsee, die wirklich einmal existiert haben soll und um die sich viele Mythen ranken. Autorin Isabell Voss versucht eine Art Rekonstruktion ihres Untergangs und spinnt darüber eine aufregende Geschichte rund um diese historische Jahrhundertflut, die im Jahre 1363 die Welt, deren Bewohner aus ihren Angeln hob. Einige der Figuren sind historisch belegt, andere fiktiv angelegt. So wie auch Fenna Jaspers als aktive Heldin und Hauptperson der Handlung. Obwohl ich ihre Rolle als starke Frau und Bürgermeisterin recht interessant gestaltet finde, springt bei mir der Funke nicht ganz über.
Die Umstände des Untergangs sind äußerst erschütternd, es spielen dabei Dummheit, Verblendung und Gier der Menschen eine große Rolle. Eine Parallele zur Gegenwart wird im Nachwort deutlich, denn schon in früheren Zeiten führten Raubbau an der Natur, Kriege und Unwissenheit zu großen Katastrophen! Daraus zu lernen ist leider nicht jedermanns Sache, was hier deutlich vor Augen geführt wird.

Mein Fazit:
Umweltzerstörung wird hier an einem historischen Beispiel demonstriert und unterhaltsam aufbereitet. Die Geschichte hat mir gefallen und mich gut unterhalten, trotz der vielleicht etwas unrealistischen Führungsrolle einer jungen Frau, die für damalige Verhältnisse sicherlich sehr unüblich war. Da mich untergegangene Zivilisationen und Städte von jeher sehr interessieren, war das Buch für mich eine große Verlockung:).

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Eine krimineller Cocktail voller Überraschungen

Die letzte Party
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In dem Nordwaliser See Lyon Drych, wird am Morgen nach einer rauschenden Silvesterparty, beim dort üblichen traditionellen Neujahrsschwimmen, die Leiche des Gastgebers gefunden. Der Tote Rhys Lloyd ist ...

In dem Nordwaliser See Lyon Drych, wird am Morgen nach einer rauschenden Silvesterparty, beim dort üblichen traditionellen Neujahrsschwimmen, die Leiche des Gastgebers gefunden. Der Tote Rhys Lloyd ist der bekannteste Sohn der Region und hat nach einer erfolgreichen Sänger-Karriere auf seinem Grundstück am See die Ferienanlage "The Shore" angelegt. Dieses Projekt wird von den meisten Dorfbewohnern mit Argwohn betrachtet. Es überrascht also nicht besonders als klar wird, Rhys ist nicht ertrunken, sondern wurde ermordet! Rhys war regelrecht verhasst, selbst die im Fall ermittelnde Waliser Polizistin Ffion Morgen hätte ein Motiv gehabt.

„Die letzte Party“ von Autorin Clare Mackintosh, erzählt einen wirklich ungewöhnlichen Kriminalroman mit einer wirklich sehr großen Anzahl an Verdächtigen. Geschickt führt die Autorin ihre Leser durch die Geschichte und streut, durch gezielte Rückblicke, jede Menge Fährten, es häufen sich die Verdächtigen und es werden am Ende immer mehr! Jeder Partyteilnehmer und letztendlich alle Leute im Dorfes, hätten ein Motiv den unbeliebten Rhys auszuschalten! Es wird auch immer wieder der Konflikt zwischen Walisern und Engländern erwähnt, deren Verhältnis angespannt ist, so wie auch die Begegnung der beiden Ermittler, bestehend aus Waliserin Ffion und dem Engländer Leo, die in Cwn Coed mit ihrer prickelnde Recherche beginnen.
Die Schilderung der Ereignisse ist sehr detailliert und anschaulich erzählt und es gibt wie schon erwähnt viele Protagonisten, daher dauert es ein wenig bis man in der Handlung ankommt.
Das Cover des Buches ist meiner Meinung nach ein richtiger Hingucker, das Cocktailglas leuchte geradezu aus dem Dunkel des nachtschwarzen Covers und passt sehr gut zum Buch.

Mein Fazit:
Ein wirklich komplexer Kriminalfall, zum Miträtseln, der einiges an Aufmerksamkeit verlangt. Die überraschenden Wendungen fand ich sehr gelungen und das Ende war wirklich eine Überraschung. Bis auf ein paar Längen ein spannungsvoller Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Unterhaltsame Story mit überraschenden Ende

Das College
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Der Mord an der Oxford Studentin April ist zehn Jahren her, als der damals verurteilte Täter John Neville im Gefängnis stirbt. Bis zuletzt hat Neville seine Unschuld beteuert. Berichte über seinen Tod ...

Der Mord an der Oxford Studentin April ist zehn Jahren her, als der damals verurteilte Täter John Neville im Gefängnis stirbt. Bis zuletzt hat Neville seine Unschuld beteuert. Berichte über seinen Tod und die Anfragen eines Reporters, wecken in Aprils damaliger Freundin und Mitbewohnerin Hannah etliche verdrängte Erinnerungen und Zweifel, ob sie vielleicht doch den Falschen beschuldigt hat. Obwohl die schwangere Hannah sich eigentlich schonen sollte, lässt ihr Gewissen sie nicht in Frieden und sie beginnt auf eigene Faust in ihrem damaligen Freundeskreis nachzuforschen. Dabei stößt sie auf eine reichliche Anzahl an Motiven, denn die selbstbewusste reiche April war wegen ihres eigentümlichen Humors und ihrer Stellung als It-Girl nicht gerade beliebt auf dem Campus.

Der Thriller der Bestsellerautorin Ruth Ware “Das College - In der Nacht kommt der Tod”, besticht von Außen schon mit seinem interessanten Cover, darauf abgebildet ist ein typisches Bild eines englischen altehrwürdigen Colleges. Alle Kapitel werden abwechselnd in ein Davor und ein Danach eingeteilt, die in Oxford und Edinburgh spielen. Die Tat an sich wird dabei häppchenweise präsentiert. Im Mittelteil zieht sich die Story zwar schon etwas hin, nimmt aber dafür am Ende gewaltig an Spannung zu. Die Autorin beschreibt ihre Protagonisten wirklich vortrefflich und gut vorstellbar. Hannahs Zweifel an ihrer Erinnerung und Aussage sind verständlich, nachvollziehbar und auch die Atmosphäre des Lebens im College ist gut greifbar!

Mein Fazit:
Für mich ein insgesamt unterhaltsamer Kriminalroman ohne viel Blutvergießen, kein richtiger Thriller, der mir dennoch gut gefallen hat! Am Ende überrascht die Geschichte noch mit einigen interessanten Wendungen.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Ein klassischer James Bond der alten Schule

James Bond: Mit der Absicht zu töten
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Durch eine brutale Gehirnwäsche des KGB ausgelöst, hat James Bond nach seinem Russland-Einsatz ein zum Glück missglücktes Attentat auf M versucht. Diese Handlung bringt den Mi6 auf die Idee, die Situation ...

Durch eine brutale Gehirnwäsche des KGB ausgelöst, hat James Bond nach seinem Russland-Einsatz ein zum Glück missglücktes Attentat auf M versucht. Diese Handlung bringt den Mi6 auf die Idee, die Situation für einen verdeckten Einsatz von 007 auszunutzen, um in Russland eine neue geheime Vereinigung auszukundschaften. Der mittlerweile wieder geheilte Bond soll sein verrücktes Attentat einfach noch einmal wiederholen und als Überläufer zurück nach Russland gehen. Das Attentat und Ms Beerdigung wird Publikumswirksam aufgezogen und Bond als Persona non grata festgesetzt. Werden die Russen den nunmehr geschassten Bond befreien und in ihren Reihen aufnehmen?

Mit einem klassischen Bond Titel „Mit der Absicht zu töten“, führt Autor Anthony Horowitz seine Leser zurück in die 60er Jahre, die Zeit von Kreml-Chef Nikita S. Chruschtschow und des kalten Krieges. Es erwartet uns kein moderner Bond alias Daniel Craig, sondern mehr ein Sean Connery der alten Schule. Die meisten Szenen erinnern an alte Bond-Filme und bieten vieles, was der 007-Fan einfach gerne mag. Verfolgung zu Land und zu Wasser, mehrere Bösewichte und natürlich eine schöne Frau. Ihre Rolle ist durchweg undurchsichtig, denn sie muss ihre Seite erst noch wählen.
Dem Autor gelingt es hervorragend seinen Bond zurück in die Vergangenheit zu schicken, mit einer filmreifen Handlung voller spannungsvoller Momente und die unser Kopfkino bedient, egal welcher Bond in unserer Fantasie diese Rolle übernommen hat;)!

Mein Fazit:
Ein unterhaltsamer und spannender Ausflug in die Vergangenheit von 007 und die seines Schöpfers Ian Fleming, in der die Konkurrenz zwischen den Geheimdiensten noch eine wesentliche Rolle spielte. Hat mir gut gefallen, sowie Lust auf mehr Bond geweckt, oder auch auf weitere Bücher aus der Feder des Autors.

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