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Veröffentlicht am 26.04.2020

Leider doch kein Thriller...

Neuschnee
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Als ich mein Rezensionsexemplar von "Neuschnee" erhalten habe, war ich sehr glücklich darüber, da ich das Buch schon einige Male gesehen hatte und es viele gute Bewertungen bekam. Beim Lesen jedoch musste ...

Als ich mein Rezensionsexemplar von "Neuschnee" erhalten habe, war ich sehr glücklich darüber, da ich das Buch schon einige Male gesehen hatte und es viele gute Bewertungen bekam. Beim Lesen jedoch musste ich feststellen, dass ich etwas komplett Anderes erwartet habe, als die Geschichte dann schlussendlich hergab und ich wusste anfangs nicht, wie ich das beurteilen sollte. Für mich ist das Buch kein Thriller, da diese Seite einfach deutlich zu kurz kam. Nicht einmal als Krimi kann man das Buch wirklich betiteln, da auch dafür jegliche Spannung fehlte. Für mich war es ein Roman mit Drama-Elementen, mehr aber leider nicht. Es hat sich gut gelesen, aber es entsprach nicht den Erwartungen. In meinen weiteren Erläuterungen sind Spoiler enthalten, daher rate ich denjenigen unter euch, die das Buch selbst noch lesen wollten, an dieser Stelle aufzuhören, da ihr sonst zu viel vom Inhalt und Verlauf lesen werdet.

Schon im ersten Kapitel erfährt man, dass eine Leiche gefunden wurde, jedoch nicht, um wen es sich handelt. Es gibt immer wieder Rückblicke in die Tage vor dem Mord, begonnen mit der Anreise der Clique mit der Bahn in eine verlassene Lodge "am Ende der Welt" bis hin zur Aufklärung des Falles selbst. Wenn eine alte Clique sporadisch zusammenfindet und dann über Silvester zusammen wegfährt, kann es natürlich zu Spannungen kommen, da man sich in all der Zeit auseinander lebt - das ist vollkommen normal. So hat es mich auch bei dieser Geschichte nicht überrascht, dass die "Freunde" sich immer wieder gegenseitig anstacheln und die Stimmung gereizt ist. Keiner kommt so wirklich mit den anderen klar, jeder ist getrieben von Missgunst, Hass und Eifersucht und alles wird getarnt durch künstliches Lächeln und Spaß auf Knopfdruck. 9 Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, hocken auf engstem Raum aufeinander und sind permanent am "Feiern" - natürlich alles in Begleitung mit Alkohol und Drogen. 

Keiner dieser Menschen ist mir auf irgendeine Art und Weise sympatisch geworden, da sie alle recht anstrengend waren. Allen voran Miranda, die in ihrem Leben selbst nichts auf die Reihe bekommen hat, aber alle anderen auf ihre Fehler hinweist, nur um von sich selbst ablenken zu können. Sie führt sich auf wie die Anführerin der Gruppe und irgendwie möchte dennoch keiner wirklich etwas mit ihr zu tun haben, bis auf eine Person. Miranda hat es geschafft, mich durchweg zu nerven und ich habe mich immer wieder gefragt, wie man überhaupt mit ihr befreundet sein kann.

Katie, Mirandas "beste Freundin" macht von allen den Vernünftigsten Eindruck, jedoch kann ich mir nicht erklären, warum man mit Leuten, die man augenscheinlich nicht mehr wirklich leiden kann, über Silvester wegfährt und weder auf die Reise noch auf die Gesellschaft der Clique wirklich Lust hat. Sie wirkte wie ein sehr negativ eingestellter Mensch, was aber in der Situation auch nicht überraschend ist. 

Emma war mir von Anfang an nicht wirklich geheuer, sie machte sofort einen merkwürdigen Eindruck auf mich und wie sie auf die Flirterei zwischen ihrem Mann Mark und Miranda reagiert war für mich alles andere als Realistisch. Auf die anderen Charaktere möchte ich gar nicht weiter eingehen, denn es würde sich weiterhin ähnlich verhalten. Sie sind alle sehr oberflächlich, keiner der Charaktere scheint eine tiefere Beziehung zu einem der anderen zu haben und man hat nicht das Gefühl, dass die Gruppe sich untereinander wirklich kennt. Man ahnt vieles, aber wissen tut es keiner. Und auch durch die Rückblenden in die gemeinsame Vergangenheit lernt man die einzelnen Charaktere nicht wirklich gut kennen, da es auch dort schon nur so wimmelte von Lug und Betrug, auch wenn das keiner offen aussprechen würde.

Irgendwie war dieses Buch leider sehr vorhersehbar was den Mord selbst anging. Die Rückblicke und Erzählungen der Clique waren erfrischend, weshalb mir das Lesen selbst auch Spaß machte, aber dabei blieb es auch, denn wie bereits erwähnt, war es für mich kein Thriller und ich habe etwas gänzlich anderes erwartet.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Suchtgefahr!

Chasing Darkness. Das Herz eines Dämons
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Zu allererst möchte ich einmal festhalten, wie wunderschön das Cover des Buches einfach ist. Ich liebe diese Farbgestaltung und das leicht Verträumte auf dem Bild sehr und könnte es ewig bewundern. Aber ...

Zu allererst möchte ich einmal festhalten, wie wunderschön das Cover des Buches einfach ist. Ich liebe diese Farbgestaltung und das leicht Verträumte auf dem Bild sehr und könnte es ewig bewundern. Aber wie wir alle wissen, macht nicht nur das Cover ein gutes Buch aus sondern vor allem der Inhalt und ich muss ehrlich sagen --> WOW! Ich habe bisher fast alle Bücher der Autorin gelesen und ja, ich liebe sie alle sehr, aber mit "Chasing Darkness" hat Bettina noch mal eine Schippe oben drauf gepackt und noch mehr von dem gezeigt, was sie kann. Die Welt, die sie dort erschaffen hat, hat mich sofort fasziniert und als ich erstmal mit dem Lesen begonnen habe, konnte ich kaum aufhören. Wäre ich nicht so müde gewesen, ich hätte es in einem Rutsch durchgelesen und noch am gleichen Abend beendet - so musste noch der kommende Vormittag herhalten, aber das geht schon in Ordnung ;)

Das Buch habe ich als eBook für eine Leserunde auf Lovelybooks gewonnen und schon bei der Bewerbungsfrage, was ich von Dämonen halte, gab ich als Antwort, dass ich denke, dass es missverstandene Geschöpfe und nicht alle böse sind - ob ich damit richtig lag? ;) Alana ist eine der besten Dämonenjägerinnen ihres Alters, als sie vom König an den Hof gebeten wird, nichtsahnend, was sie dort erwarten wird. Darius ist der Enkel des Königs, Halbdämon und nicht sehr beliebt. Und Beide verbindet ein Schicksal: Der König fordert ihre Vermählung, um den ewigen Krieg zwischen Menschen und Dämonen endlich zu beendet - und nichts könnte den beiden weniger gefallen als diese Aussicht auf ihre Zukunft.

Alana ist eine starke junge Frau, die weiß, was sie vom Leben will. Nichts bringt sie aus der Ruhe, sie ist immer stark konzentriert, extrem stur und setzt sich für ihr Recht ein. Sie ist unabhängig und lässt sich von keinem etwas sagen, handelt immer nach bestem Gewissen und hasst es, Schwäche zugeben zu müssen.

Darius ist gefühlt das glatte Gegenteil. Wo man bei einem Halbdämon an Grausamkeit und Machtgier denkt, möchte er eigentlich nur anerkannt und nicht für das verurteilt werden, was er ist. Er macht sich oft selbst schlechter als er ist, denkt dass er keine Gefühle zeigen kann, weil man das Dämonen ja schließlich nachsagt und muss immer darum kämpfen, auch nur einen Hauch Anerkennung zu erlangen. Andererseits ist er aber auch unglaublich sympatisch und humorvoll, versucht immer wieder einen Zugang zu Alana zu finden und würde alles für seine Mutter geben, die immer zu ihm gestanden hat.

Die Dialoge zwischen Alana und Darius fand ich immer wieder sehr erfrischend, dieses Gekappel untereinander hat die Geschichte angenehm und locker lesen lassen genau wie Bettinas Schreibstil, der die Geschichte immer weiter vor Spannung nur so strotzen lies und den Leser nicht von der Hand lassen wollte. Als das Buch endete bin ich kurz in ein kleines Loch gefallen, denn ich hätte ewig weiterlesen können. Das Buch lief wie ein Film vor meinen Augen ab und ich wollte nach dem kleinen Wörtchen "Ende" am liebsten zurückspulen und von vorn starten. Die gesamte Geschichte war einfach unglaublich fesselnd und Dinge, die dabei offenbart wurden, haben mich mit einem offenen Mund dasitzen lassen und konnten kaum glauben, was es für Wendungen nahm, an welche man so gar nicht gedacht hätte. Die Dinge sind nie so, wie man es vorher gedacht hätte und so wird der Leser nicht nur von den Dämonen sehr überrascht.

Für mich ist "Chasing Darkness" ein gelungenes Fantasy-Buch, von welchem es gern mehr geben könnte. Ganz klare Leseempfehlung :)

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein spannender Abschluss

America´s next Magician
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Wer „Californias Next Magician“ gelesen hat, der weiß mit welchem unvorhersehbaren Ausgang dieser Teil plötzlich geendet hat und wie wir alle mit offenem Mund auf die Geschehnisse schauten. An genau diesem ...

Wer „Californias Next Magician“ gelesen hat, der weiß mit welchem unvorhersehbaren Ausgang dieser Teil plötzlich geendet hat und wie wir alle mit offenem Mund auf die Geschehnisse schauten. An genau diesem Punkt setzt auch der zweite und finale Teil der Reihe ein. Wir stehen mit Josi auf der Bühne und schauen ungläubig auf das Offenbarte vor uns. Wir wollen es nicht begreifen, was gerade passiert und doch scheint alles wahr zu sein. Wir befinden uns mit Josi in einem Kampf – einem Kampf um Gut und Böse, Wahrheit und Lüge, Richtig und Falsch und doch wissen wir nicht, wie wir auf die Situation reagieren sollen und können nichts tun.

Gerade erst zur Regentin Californias gewählt muss Josi sich nicht nur diesem Kampf stellen, sondern auch ganz anderen Problemen, an welche sie vorher nie gedacht hätte. Sei es eine drohende Hungersnot für ihr Volk oder einen Beraterstamm, welcher weniger nicht tun könnte. Sie sieht sich vor einer Vielzahl von Herausforderungen und versucht alles auf einem guten Weg zu regeln, dass keine dieser Probleme zu kurz kommt. Immer an ihrer Seite ihr mittlerweile bester Freund Rayn, welcher unermüdlich an ihrer Seite steht und in allen Lebenslagen unterstützt.

Zwischen all diesen politischen Angelegenheiten geraten ihre Gedanken jedoch immer wieder ins Straucheln, denn sie erlebt ein auf und ab ihrer Gefühle Ivan gegenüber. Kann sie ihm wirklich trauen? Oder hat sie sich alles nur eingebildet? Was war das zwischen den Beiden? Wo stehen sie? Diese und weitere Fragen beschäftigen Josi immer wieder und der Leser hat durch ihre Gedanken, die immer wieder auftauchen, einen direkten Einblick in ihre Gefühlswelt.

Josi ist noch immer ein Charakter, den ich sehr mag. Sie wirkt auf den ersten Blick sehr chaotisch, aber wenn man genauer hinschaut, dann merkt man, dass der Schein trügen kann und sie immer ganz genau weiß, worauf sie achten muss und was wichtig ist, wo sie bei welchem Problem steht und meist hat sie auch eine Lösung für die vielen Probleme im Kopf, die sie nach und nach angeht.

Als Leser bekommt man immer mehr Einblicke darin, was in California und ganz Eterny tatsächlich los ist, wie alles zusammen hängt und wer falsche Spielchen spielt. Alles spitzt sich immer weiter zu und man fragt sich dauernd „Das passiert doch gerade nicht wirklich“ nur um dann eines besseren belehrt zu werden und sich mit Josi mitten im Chaos wieder zu finden, aus welchem man nur schwer herauszukommen scheint. Es wird immer verwirrender, Geheimnisse werden aufgedeckt, die Josi an allem zweifeln lassen und wir sehen mit ihr keinen Ausweg aus allem. Aber alles hat seinen Sinn und Isabel erklärt alle Zusammenhänge auf wundervolle Art und Weise.

Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen, was nicht nur an dem wunderschönen Cover, sondern auch an der wundervollen Geschichte liegt. Band 2 gefiel mir auch noch etwas besser als sein Vorgänger, welchen ich auch schon sehr mochte und es hat mir Spaß gemacht Josi auf ihrem Weg zu begleiten. Ich weiß, dass viele ausgeschmückte und detailreiche Beschreibungen mögen, ich bin da leider nicht immer Fan von, weshalb es mir ab und an schwer fiel der Geschichte zu folgen, denn Isabell hat eine sehr bildliche Beschreibung von allen Orten, Taten und Gedanken, was auf der einen Seite einen super Einblick in alle Geschehnisse gibt, auf der anderen Seite für mich öfter etwas zu viel war, aber das ist reine Geschmackssache und schadet der Geschichte selbst in keinster Weise.

Für mich ein toller Abschluss dieser Reihe, auch wenn ich Josi noch gar nicht wieder gehen lassen möchte – aber zum Glück kann ich ja jeder Zeit wieder in 2086 abtauchen und Josi besuchen – ihr solltet das auch tun ;)

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Liebe und andere Hindernisse

LUCE
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Vor kurzem bin ich in das Luce-Bloggerteam aufgenommen worden (was meine Meinung im übrigen nicht beeinflusst!) und wahr sofort wahnsinnig neugierig auf das Buch selbst, da ich schon sehr viel Gutes darüber ...

Vor kurzem bin ich in das Luce-Bloggerteam aufgenommen worden (was meine Meinung im übrigen nicht beeinflusst!) und wahr sofort wahnsinnig neugierig auf das Buch selbst, da ich schon sehr viel Gutes darüber gehört hatte - und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Die Geschichte hat mich sofort in den Bann gezogen und ich wollte jede freie Sekunde nutzen um zu lesen. Die Welt, die Doreen hier gezaubert hat, gefällt mir wahnsinnig gut und ich habe mich zeitweise so gefühlt, als würde ich im Institut der Shadowhunter leben, wovon ich nicht abgeneigt wäre ;)

Luce und Jules kennen sich schon viele Jahre und sind die besten Freunde. Sie teilen alles miteinander und unternehmen auch so ziemlich alles zusammen. Sie lieben sich wie Freunde...oder ist da doch mehr? Jules fühlt sich mehr und mehr zu Luce hingezogen und weiß nicht, wie er ihr das beibringen soll ohne diese einzigartige Freundschaft zu gefährden. Auf Luce Drängen hin gehen die Beiden auf eine Party, von welcher sie vom ersten Moment an fasziniert sind. Sie fühlen sich wie in einer anderen Welt und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Sie haben Spaß und freuen sich, bis zu einem gewissen Punkt, an welchem Jules zu schnell Getränke hinunter schluckte und für Luce nicht mehr greifbar wurde. Sie verlässt die Party allein, ohne Jules, und findet sich nach einem Zwischenfall in einer vollkommen neuen Welt wieder, die ihr bisher verborgen geblieben ist.

Luce war mir von Anfang an sehr sympatisch, weshalb ich nicht nachvollziehen kann, dass sie in der Schule so wenig Freunde hat und von allen ausgegrenzt wird. Sie ist eine toughe junge Frau, die genau weiß, was sie im Leben will und was sie vor allem NICHT will. Sie schreckt vor nichts zurück und steht für die Menschen ein, die sie liebt. Selbst bei der Offenbarung von magischen Wesen, Magie etc bringt sie diese Erkenntnis nicht aus der Fassung und sie nimmt diese neue Seite ihres Lebens gut auf. Sie begibt sich freiwillig in Gefahr, ohne lang darüber nachzudenken, nur um ihre Freunde und Familie zu schützen und würde dafür alles geben. Nur ihre Gefühlswelt bringt sie immer wieder durcheinander, denn neben ihren starken Gefühlen zu Jason, der alles in ihr kribbeln lässt, hegt sie auch Gefühle für Jules, bei welchem sich alles so vertraut anfühlt - aber ist es mehr als Freundschaft?

Jules finde ich...ehrlich gesagt...etwas nervig. Er wirkt wie eine Klette, lässt Luce kaum aus den Augen geschweige denn irgendwo allein hingehen und ist sehr schnell beleidigt, wenn etwas nicht so läuft, wie er es gern hätte. Er versucht über sie zu bestimmen und gibt ihr kaum Raum zum Atmen - also der Traum einer jeden jungen Frau ;)

Jason hingegen ist wieder einer dieser "Bad Boys", der definitiv Bookboyfriend-Potenzial hat und von den Mädels sehr beliebt ist. Er hatte nie eine feste Beziehung, hatte dies auch scheinbar nicht vor, aber bei Luce gerät auch seine Gefühlswelt ins Staucheln und es ist toll zu sehen, wie die Charaktere mit solch neuen Gefühlen umgehen.

Der Schreibstil des Buches ist angenehm leicht und wirkt auf den Leser, denn mehr als einmal hatte ich Gänsehaut beim Lesen und ich war einfach gefangen in dem Buch, welches Doreen mit viel Liebe und Herzblut geschrieben hat - das spürt man auf jeder Seite. Das Buch wurde nicht nur einfach dahin geschrieben, sie hat sich bei allem etwas gedacht und am Ende geben auch viele kleinere Hinweise einen Blick auf das, was wir noch erwarten können. "Luce" ist ein Buch voller Gefühl, voller Magie und bringt den Leser in eine uns verborgene Welt, aus welcher ich nicht aufwachen wollte und nun gespannt bin, wie die Reise für Luce und ihre Freunde weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Ein leichtes Buch für Zwischendurch

Der Klang des Herzens
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Die meisten von uns werden "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes kennen und dabei viele Tränen vergossen haben - ich definitiv auch. Auch ein paar andere ihrer Bücher habe ich gelesen und war begeistert, ...

Die meisten von uns werden "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes kennen und dabei viele Tränen vergossen haben - ich definitiv auch. Auch ein paar andere ihrer Bücher habe ich gelesen und war begeistert, weshalb ich an "Der Klang des Herzens" mit großen Erwartungen ran gegangen bin. Ich wurde zwar nicht enttäuscht, denn das Buch hat mir alles in allem gut gefallen, aber dennoch hat mir etwas entscheidendes gefehlt, was ich von ihren Büchern gewohnt bin --> Gefühle, die einen fast zu erdrücken drohen. Doch dazu später mehr.

In diesem Buch begleiten wir Bee, welche nach dem tragischen Verlust ihres Mannes ihr Leben mit den beiden Kindern kaum auf die Reihe bekommt. Sie ist in ein tiefes Loch gefallen und weiß nicht, wie sie da je wieder herauskommen soll. Als sie von ihrem Großonkel ein riesiges Anwesen erbt, sieht sie darin ihre Chance, den Schuldenberg, den ihr Mann ihr hinterlassen hat, zum Großteil loszuwerden und entschließt sich dazu - sehr zum Ärgernis ihrer Kinder - in den kleinen Ort zu ziehen, in welchem sie niemanden kennt. Sie lernt eine menge Leute kennen, aber nicht jeder freut sich über ihr Erscheinen im Ort und so beginnt ein Spiel voller Hinterlist, Verrat, Lügen und Betrug - mittendrin Bee, welche davor die Augen verschließt und die Bewohner des Ortes, die sich nicht trauen, sich einzumischen. 

Die Geschichte hatte viel Potenzial und es hat mir auch Spaß gemacht den Weg zu verfolgen und zu sehen, wie sich alles zuspitzt und nur auf ein Ende hinauslaufen kann - ich hatte definitiv tolle Lesestunden - aber es wirkte oft nur oberflächlich, man bekam nicht das Gefühl, dass Moyes sehr in die Tiefe der einzelnen Charaktere ging, was ich bei ihr mehr gewohnt war. Bee ist für mich eine Protagonistin, mit welcher ich nicht klar kam, denn sie muss Verantwortung übernehmen, ist sich dieser aber kaum bewusst, macht was sie will und verschließt vor vielen Dingen die Augen. Sie wirkt sehr naiv, was in ihrer Situation fatale Folgen haben kann und man hatte immer öfter das Gefühl, dass ihre 15-jährige Tochter Erwachsener ist als die Mutter selbst. Immer im Mittelpunkt steht ihre Geige, die ihr wichtiger zu sein scheint als ihre Kinder und sobald Probleme kommen, verkriecht sie sich um Geige zu spielen, flüchtet sich regelrecht in ihre eigene kleine Welt. 

Aber es war auch schön zu lesen, wie Freundschaften entstanden und auch durch erschütternde Offenbarungen nicht zerbrachen. Der Ort scheint im Großen und Ganzen zusammen zu halten und zu seinen Bewohnern zu stehen, auch wenn es ab und an seine Zeit braucht, bis diese das einsehen und diesen Zusammenhalt auch demonstrieren.

Der Schreibstil von Jojo Moyes war aber wieder gewohnt angenehm, so dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin und das Buch binnen eines Tages durchgesuchtet habe, da ich es nicht aus der Hand legen wollte und konnte. Es war ein schöner leichter Roman, der etwas mehr Tiefe hätte vertragen können, aber dennoch lesenswert ist.

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