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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2025

Überall Familiendrama

Burnham Dynasty
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Cathy hat sich nie für das Leben der Reichen und Schönen interessiert. Doch als sie unerwartet zu ihrem Vater ziehen muss, der als Stallmeister auf dem Burnham-Anwesen arbeitet, gerät sie mitten in die ...

Cathy hat sich nie für das Leben der Reichen und Schönen interessiert. Doch als sie unerwartet zu ihrem Vater ziehen muss, der als Stallmeister auf dem Burnham-Anwesen arbeitet, gerät sie mitten in die geheimnisvollen und dunklen Machenschaften der aristokratischen Familie. Besonders Josh, der 18-jährige Enkel des Earls, verkörpert alles, was Cathy ablehnt – arrogant, selbstbewusst und unnahbar. Doch als ein Mord die Familie erschüttert und Cathys Vater ins Visier der Ermittlungen gerät, muss sie plötzlich auf Josh zählen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Je tiefer Cathy jedoch in die Geheimnisse der Burnhams eintaucht, desto stärker spürt sie eine unerwartete Anziehungskraft zu Josh. Gleichzeitig wächst das Misstrauen: Kann sie ihm wirklich trauen, oder verbirgt er selbst etwas? Zwischen Geheimnissen, Verdächtigungen und einem Mordfall entwickelt sich eine intensive Mischung aus Spannung und aufkeimender Liebe, die Cathy vor schwierige Entscheidungen stellt.


Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Die Charaktere sind spannend und gut aufgebaut, und die Familie Burnham sorgt immer wieder für Überraschungen. Zwar konnte man manches ahnen, doch lange war nicht klar, wie sich alles entwickeln würde. Besonders der Mordfall ließ Raum zum Rätseln, und die Lösung war letztlich überraschend einfach. Einzig der Klappentext wirkt etwas reißerisch, etwa in Bezug auf Cathys Vater, der ins Visier der Ermittlungen geraten soll. Schade ist auch, dass es vermutlich kein Buch zu Quentin geben wird, der mir als Familienliebling besonders ans Herz gewachsen ist – man würde gern mehr über ihn erfahren. Insgesamt ist dies aber ein absolut lesenswerter Roman, der in der heutigen Zeit überrascht. Lustig ist übrigens, dass Cover und Klappentext zunächst den Eindruck einer Geschichte aus den 1920er-Jahren oder noch früher vermitteln, was aber beim Lesen schnell widerlegt wird.

Veröffentlicht am 01.11.2025

Ich habe mich durchgekämpft

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Hörbuchbewertung

Man könnte meinen, eine luxuriöse Seniorenresidenz in der malerischen Grafschaft Kent sei ein Ort der Ruhe und Gelassenheit. Genau das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie ...

Hörbuchbewertung

Man könnte meinen, eine luxuriöse Seniorenresidenz in der malerischen Grafschaft Kent sei ein Ort der Ruhe und Gelassenheit. Genau das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie in Coopers Chase einzog – bis sie auf Elizabeth, Ron und Ibrahim trifft. Anders gesagt: eine ehemalige Geheimagentin, ein früherer Gewerkschaftsführer und ein ehemaliger Psychiater. Schon bald wird Joyce Teil ihres ungewöhnlichen Clubs, der sich jeden Donnerstag im Puzzlezimmer trifft, um ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Als dann direkt vor ihrer Haustür ein Mord geschieht, ist der Enthusiasmus der vier Senioren geweckt, und selbst der örtliche Chefinspektor staunt über ihren Scharfsinn.


Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und war kurz davor, es abzubrechen – aber nachdem ich bereits zwei Tage investiert hatte, habe ich mich durchgekämpft. Ob es am Vorleser lag oder am Schreibstil, weiß ich nicht, aber ich habe oft nicht mitbekommen, aus wessen Sicht gerade erzählt wurde, und wer welche Handlung übernahm. Selbst die Auflösung habe ich teilweise nicht richtig verstanden, weil ich die Figuren durcheinandergebracht habe. Zu viele Nebenhandlungen und die zahlreichen Selbstmorde haben zudem die Atmosphäre des Buches getrübt. Erst nachdem ich im Nachhinein den Film geschaut habe, konnte ich den Hauptstrang richtig nachvollziehen, da dort die ablenkenden Nebenplots wegfielen. Ob ich Band 2 eine Chance gebe, weiß ich noch nicht; momentan bin ich unsicher, ob ich mich erneut durch so ein komplexes Geflecht arbeiten möchte.

Veröffentlicht am 01.11.2025

Mordender Geist

Let's Split Up - Ein verfluchtes Haus. Vier Freunde. Eine verhängnisvolle Entscheidung.
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Angeblich spukt es im alten Herrenhaus am Stadtrand – dort soll der Geist eines Mannes umgehen, der vor Jahrhunderten ermordet wurde und nun auf Rache sinnt. Als ein Schüler und seine Freundin in dem alten ...

Angeblich spukt es im alten Herrenhaus am Stadtrand – dort soll der Geist eines Mannes umgehen, der vor Jahrhunderten ermordet wurde und nun auf Rache sinnt. Als ein Schüler und seine Freundin in dem alten und herrschaftlichen Gebäude ein Video für Social Media drehen wollen, endet ihr Experiment für sie tödlich. Sofort brodelt die Gerüchteküche im Ort wieder auf. Die befreundeten Abschlussschüler Cam, Jonesy, Amber und die neu an die Schule gekommene Buffy beschließen, den mysteriösen Todesfällen auf den Grund zu gehen. Ihre Neugier führt sie schließlich selbst in das unheimliche Haus. Um schneller Hinweise zu finden, trennen sie sich – doch schon bald zeigt sich, dass das keine gute Idee war …


Das Buch war von Anfang bis Ende spannend und fesselnd erzählt. Besonders gelungen fand ich die Erzählweise aus vier Perspektiven – jede Figur bringt ihre eigene Sichtweise und Dynamik in die Geschichte ein. Kurz bevor die Auflösung kam, hatte ich bereits eine Ahnung, wer hinter dem „Geist“ steckt, und lag tatsächlich richtig. Der Epilog hat das Ganze noch einmal auf eine interessante Ebene gehoben. Dass die Charaktere nicht sofort logisch reagierten, hat mich kurz gewundert, aber die angespannte Situation und Angst rechtfertigen ihr Verhalten durchaus.

Eine kleine Liebesgeschichte ist ebenfalls enthalten, allerdings konnte mich diese nicht ganz überzeugen. Ich bin generell kein Fan des „Friends to Lovers“-Tropes, da solche Szenen für mich oft gezwungen wirken – und so auch hier. Die Story hätte meiner Meinung nach auch ohne romantische Elemente wunderbar funktioniert. Trotzdem beeinträchtigt das die Spannung und Atmosphäre kaum.

Insgesamt ist es ein packender Mystery-Thriller mit genau der richtigen Mischung aus Grusel, Spannung und jugendlicher Energie. Das Setting, die düstere Stimmung und die clever aufgebaute Handlung machen das Buch zu einem echten Pageturner – auch ohne Lovestory wäre es perfekt gewesen.

Veröffentlicht am 01.11.2025

Zwischen Hai und Neinfisch

Die Tokio-Detektive: Yoshi und Ben ermitteln
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Wie soll man neue Freunde finden, wenn man ihre Sprache nicht spricht? Diese Frage stellt sich Ben, als er mit seinen Eltern nach Japan zieht. Alles ist neu und ungewohnt – die Schule, das Essen, sogar ...

Wie soll man neue Freunde finden, wenn man ihre Sprache nicht spricht? Diese Frage stellt sich Ben, als er mit seinen Eltern nach Japan zieht. Alles ist neu und ungewohnt – die Schule, das Essen, sogar die Spiele der Kinder. Doch dann lernt Ben seinen Nachbarn Yoshi kennen. Mit ihm macht das Spielen auch ohne viele Worte Spaß. Schnell entsteht eine Freundschaft, die zeigt, dass man sich auch ohne gemeinsame Sprache verstehen kann. Gemeinsam probieren sie japanische Gerichte, zeigen sich ihre Lieblingsspiele und entdecken die Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und Japan. Auf einem ihrer Streifzüge stoßen sie auf eine geheimnisvolle Höhle – und in deren Innerem wartet ein echter Schatz. Doch der wird von Geistern bewacht! Plötzlich finden sich Ben und Yoshi mitten in einem aufregenden Abenteuer wieder, das sie mutiger macht, als sie je gedacht hätten.

Das Buch liest sich wunderbar leicht und ist durch die vielen Illustrationen besonders ansprechend gestaltet. Der Titel „Detektive“ ist vielleicht etwas übertrieben, denn vieles geschieht eher durch Zufall als durch echte Ermittlungsarbeit – aber das stört überhaupt nicht. Die Geschichte bietet kindgerechte Spannung und ist dabei unaufdringlich lehrreich. Kleine Gruselelemente sorgen für Nervenkitzel, lösen sich aber schnell auf, sodass auch siebenjährige Leser*innen keine Angst haben müssen.
Besonders schön ist, wie das Buch kulturelle Unterschiede thematisiert, ohne sie zu bewerten. Klischees werden aufgegriffen und gleichzeitig aufgelöst, wodurch Kinder spielerisch lernen, andere Lebensweisen zu verstehen. Auch das fremde Essen, das Ben zunächst skeptisch macht, wird bald zu einer Quelle echter Begeisterung. Insgesamt ist es eine charmante, spannende und liebevoll illustrierte Geschichte über Freundschaft, Neugier und das Überwinden von Grenzen – sowohl sprachlich als auch kulturell.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2025

Ein Gott sollte nicht Kiffen

Ever & After, Band 3 - Die letzte Stunde
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Denn Rains Wunsch, die Welt und ihre Freunde zu retten, hat weit schlimmere Folgen, als sie es sich je vorstellen konnte. Um den Prinzen und seine dunklen Vasallen aufzuhalten, hat sie nicht nur ihr Herz, ...

Denn Rains Wunsch, die Welt und ihre Freunde zu retten, hat weit schlimmere Folgen, als sie es sich je vorstellen konnte. Um den Prinzen und seine dunklen Vasallen aufzuhalten, hat sie nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Seele geopfert. Nun bleibt ihr nichts anderes übrig, als alles daran zu setzen, diesen fatalen Wunsch rückgängig zu machen – auch wenn der Preis dafür hoch ist.

Ohne den Epilog hätte mir das Ende ehrlich gesagt nicht gefallen, doch genau dieser letzte Teil hat die Geschichte wieder aufgefangen und zu einem stimmigen Abschluss geführt. Die eigentliche Auflösung war etwas ungewöhnlich gestaltet, teilweise verwirrend und stellenweise schwammig beschrieben. Einige Fragen blieben offen, und doch ergibt sich am Ende ein schlüssiges Gesamtbild, das – trotz aller Unklarheiten – emotional überzeugt. Es ist schwer, Genaueres zu sagen, ohne das Ende zu verraten, aber die Mischung aus Tragik, Hoffnung und Magie hat mich bewegt.
Besonders spannend fand ich die zahlreichen Andeutungen auf bekannte Märchen. Diese subtile Verflechtung klassischer Motive lässt vermuten, dass Rain in vielen dieser Geschichten selbst eine Rolle gespielt oder sie auf irgendeine Weise beeinflusst hat. Dadurch entsteht eine faszinierende Tiefe, die das Buch von anderen Fantasy-Geschichten abhebt.
Auch wenn nicht jede Wendung perfekt umgesetzt ist, überzeugt die emotionale Kraft des Finales. Die Autorin schafft es, den Leser mitzureißen, ihn gleichzeitig zu verwirren, zu berühren und schließlich versöhnlich zurückzulassen. Ein würdiger Abschluss, der noch lange nachhallt – besonders dank des Epilogs, der alles in ein neues Licht rückt.