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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2021

verzwickter Fall

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
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Ein lange ungelöster Mordfall beschäftigt die Mordermittlerin Tess Hjalmarsson. Und das ist auch nötig, denn ihr Team soll aufgrund Sparmaßnahmen eingestampft werden. Der Erfolgsdruck bekommt Aufwind, ...

Ein lange ungelöster Mordfall beschäftigt die Mordermittlerin Tess Hjalmarsson. Und das ist auch nötig, denn ihr Team soll aufgrund Sparmaßnahmen eingestampft werden. Der Erfolgsdruck bekommt Aufwind, als sich Zusammenhänge mit einem aktuellen Mord ergeben. Ist ein lange untergetauchter Mörder wieder aktiv geworden?

Der Krimi ist spannend geschrieben und von kreativen Ermittlern durchsetzt. Als Leserinnen bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle der Charaktere: Angst, Druck, Ungewissheit und vieles mehr. Die Story ist komplex und vielschichtig. Auch wenn die Leserinnen schon mehr aus diversen parallelen Perspektiven erahnen bleibt das Rätselraten bis zum Ende. Nicht alle Puzzleteile werden offengelegt.


Mir hat der Erzählstil, der Spannungsbogen, die Charaktere und die Story gut gefallen. Ich kann das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Wer macht schon Fehler?

Irren ist göttlich
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Das Buch "Irren ist göttlich" von Daniel Sand handelt von dem Anti-Helden Thariel, der auf einem Würfelplanet wohnt. Sein Charakter ist voller Naivität, Tollpatschigkeit und Trägheit. Doch er schlittert ...

Das Buch "Irren ist göttlich" von Daniel Sand handelt von dem Anti-Helden Thariel, der auf einem Würfelplanet wohnt. Sein Charakter ist voller Naivität, Tollpatschigkeit und Trägheit. Doch er schlittert in das Abenteuer indem er plötzlich verflucht und aus seinem Dorf ausgestoßen wird.

Die Einfältigkeit Thariels lässt ihn gegen skurrile Wesen, wahnwitzige Naturphänomene und machthungrigen Intriganten bestehen - alles um den Fluch loszuwerden. Das dieser nur die Spitze des Eisbergs ist bemerkt er, als er die Hauptstadt betritt und dem Gott des Planeten gegenüber tritt.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Klimadrama als fesselnder Thriller

CO2 - Welt ohne Morgen
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Das Buch "CO2 - Welt ohne Morgen" des Authors Tom Roth hat es in sich. Klimaktive Jugendliche aus aller Welt werden entführt und die Welt damit erpresst, dass diese für alle sichtbar getötet werden, wenn ...

Das Buch "CO2 - Welt ohne Morgen" des Authors Tom Roth hat es in sich. Klimaktive Jugendliche aus aller Welt werden entführt und die Welt damit erpresst, dass diese für alle sichtbar getötet werden, wenn nicht die Ökoforderungen erfüllt werden.

Ein Onkel der entführten deutschen Hannah macht sich auf die Spur der Täter und macht bald sonderbare Entdeckungen. Die Ziele der Entführer scheinen der Ökokrise entgegen zu wirken, doch die Mittel sind unfassbar. Stück für Stück deckt der ehemalige Reporter die wahren Hintergründe und fiese Machenschaften auf, während die Mutter des Mädchens die Presse ins Spiel bringt und die Politiker ihre Machtspiele spielen.

Ist die Welt zu retten? Und die Kinder auch?

Die Story ist gut erzählt, zeigt das Dilemma aus unterschiedlichen Blickwinkeln, erzählt katastrophale Klimaschäden ganz nebenbei und leicht verständlich. Ein paar logische Ungereimtheiten und unglaubwürdige Zusammenhänge überliest man gerne. Am Ende bleibt nicht nur gute Unterhaltung, sondern auch eine Sensibilisierung für die Ökokatastrophe, die uns alle etwas angeht und wo es heißt heute zu handeln, damit es noch ein Morgen gibt.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Ermittlung in hochprozentigem Milieu

Whiskey-Ballett
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Das Erstlingswerk von Peter Faszbender hat es in sich. Hier ermittelt eine deutsch-irische Kriminalkomissarin in einem ungewöhnlichen Mordfall. Ihr wird eine Zollbeamtin an die Seite gestellt, die gegensätzlicher ...

Das Erstlingswerk von Peter Faszbender hat es in sich. Hier ermittelt eine deutsch-irische Kriminalkomissarin in einem ungewöhnlichen Mordfall. Ihr wird eine Zollbeamtin an die Seite gestellt, die gegensätzlicher kaum sein könnte. Zu diesem Duo wird noch ein etwas eigenartiger Ermittler gestellt, der zwischen beiden Parteien vermittelt. Und nicht zuletzt begegnet uns ein mafiöser Gegenspieler, der seiner desaströsen Balletkarriere nachweint.

Schon mit dieser Zusammenstellung wird klar: es ist nichts so, wie gewohnt und es ist manches im Hintergrund, was langsam ins Licht kriecht. Zwischen dem Ermittlungsgeschehen wird mancher Whiskey geköpft, der ein oder andere biografische Tiefpunkt aufgedeckt und der ein oder andere Wortwitz gerissen.

Für alle Weimarer-Tatort-Liebhaber ist dieses Buch ein echter Glücksgriff. Ein gelungener Mix aus witzigen Wortgefechten, abgedrehten Charakteren und einem zunächst sehr undurchsichten Fall, der langsam offengelegt wird. Ein pures Lesevergnügen, wenn man nicht nur ernsthafte, tiefgehende und düstere Kriminalromane mag.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Es hätte so gut sein können ...

Das Grimoire
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Die Story an sich ist gut gelungen. Wir haben eine Hauptdarstellerin, die sich im Laufe des Buches erst selbst entdeckt und kennenlernt. Dabei wird ersichtlich, dass alles, was ihr bislang über das Leben ...

Die Story an sich ist gut gelungen. Wir haben eine Hauptdarstellerin, die sich im Laufe des Buches erst selbst entdeckt und kennenlernt. Dabei wird ersichtlich, dass alles, was ihr bislang über das Leben und die Welt erzählt wurde auf den Kopf gestellt wird. Ihre Herkunft, ihre Fähigkeiten und ihre Feinde sind woanders zu finden, als sie bislang dachte.

Leider habe ich aber die ganze Zeit keine Verbindung zu dem Hauptcharakter schaffen können. Es fehlte eine Einführung in das Buch (Länder/Orte, Jahrzehnt/Zeiten, politische/weltliche Umstände ...), die Charaktere (Lebenslauf, Alter, Freundeskreis, Familie, Hobbys, Likes&Unlikes) und das Weltgefüge (Menschenwelt, Fabelwelt, Sci-Fi-Welt, Erde, anderer Planet ...). In dieser Verlorenheit wurde deutlich, dass alle punktuellen Angaben nur flüchtig blieben: "verliebt in den ... aber nur früher...", "Tocher von ... oder auch nicht ...", "Prägung durch ... jedoch unterschwellig von ...". Hätte ich zunächst den Standpunkt des Charakters gewusst, von dem aus die Entwicklung losgeht, dann hätte ich die Entwicklung gerne begleitet, doch leider bleibt alles ungewiss.

Zusammengefasst: ein coming-of-age-Roman, der sprunghaft in der Erzählung, der Geschwindigkeit, der Information und des Weltgefüges ist.

In Rückfrage erhalte ich die Auskunft der Autorin, dass man das unzuverlässiger Erzähler nennt. Erst durch das Lesen des Glossars im Anhang habe ich ein paar Eckdaten zur Welt und dem Verständnis der Zusammenhänge gefunden. Aber auch dort sind die Angaben von jeweils zwei Quellen drin (Wiki und Gri). Welche jetzt relevant ist, ist unzuverlässig.


Ich habe mich tatsächlich das ganze Buch darüber geärgert. Das hat mich von den guten Gedanken in dem Buch ferngehalten und diese nicht genießen lassen:

- neben der sichtbaren Welt der Menschen gibt es noch eine der wandelnden Gottheiten aus der griechischen Mythologie

- hochtechnische Apparaturen der Antike (Artefakte) bieten in menschlichen Händen technische Fortschritte ungeahnten Ausmasses

- Neben den unwissenden Menschen gibt es einen Orden, der gegen den Eingriff der unsterblichen Gottheiten und die Inbesitznahme der Artefakte kämpft

- Einige der Gottheiten haben Nachkommen mit den Menschen gezeugt, die eine Zwischenfunktion in dem Geflecht einnehmen.


Die Story hätte wirklich sehr viel Potential gehabt und das Worldbuilding/der Grundgedanke hätte durchaus viel Charm. Darum kann ich verstehen, dass es noch weitere Bände gibt oder diese noch geschrieben werden. Was dem Buch fehlt ist ein externes und unabhängiges Lektorat, welches die Empathie der Leser mehr gefördert hätte. Schade - doch vielleicht wird es ja noch einmal grundlegend überarbeitet?!

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