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Veröffentlicht am 31.01.2025

guter Start einer SCI FI Reihe

Skyward - Der Ruf der Sterne
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Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Januar der Monat der guten Bücher ist – aber gleichzeitig weiß ich oft nicht, was ich mit den Storys und meinen Rezensionen anfangen soll.

Nach langem Hin und Her ...

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Januar der Monat der guten Bücher ist – aber gleichzeitig weiß ich oft nicht, was ich mit den Storys und meinen Rezensionen anfangen soll.

Nach langem Hin und Her habe ich mich endlich dazu entschlossen, Skyward zu lesen (und nein, es lag nicht nur daran, dass ich es im Sale für 3 USD gefunden habe 😉). Um ehrlich zu sein, habe ich gemischte Gefühle. Einerseits ist es ein sehr unterhaltsames Buch – von der ersten Seite an wird man in die Welt von Detritus hineingezogen, wo sich Spensa zu behaupten versucht. Andererseits fragte ich mich nach 500 Seiten, was genau ich eigentlich gelesen habe.

Worum geht es in Skyward?
Spensa lebt in einer fernen Zukunft auf dem Planeten Detritus, wo die Menschheit nach der Flucht vor einer außerirdischen Bedrohung, den Krell, gestrandet ist. Ihr größter Traum ist es, Pilotin zu werden und ihr Volk gegen die Krell zu verteidigen. Doch ihr Vater, ein Pilot der DDF (Defiant Defense Force), wurde als Feigling abgestempelt, weil er angeblich aus einer Schlacht geflohen ist. Dieses Stigma lastet nun auf Spensa und macht es ihr fast unmöglich, in die Flugschule aufgenommen zu werden.

Trotz aller Widerstände erhält sie schließlich eine Chance, sich als Kadettin zu beweisen. Die Ausbildung ist hart, und sie muss nicht nur gegen Vorurteile, sondern auch gegen ihre eigenen Ängste kämpfen. Gleichzeitig entdeckt sie ein altes, verlassenes, KI-gesteuertes Raumschiff namens M-Bot, das ihr helfen könnte, eine bessere Pilotin zu werden. Doch während ihrer Ausbildung deckt sie Geheimnisse über die Krell auf und erfährt, dass die Geschichte um ihren Vater weit komplizierter ist, als sie je vermutet hätte.

Meine Eindrücke
Was mich an Skyward etwas enttäuscht hat, ist, dass es nichts wirklich Neues bietet. Die Story war gut, aber sie hat nicht die Originalität und Einzigartigkeit, die ich sonst von Sanderson gewohnt bin. Vielleicht liegt es daran, dass die Reihe so hochgelobt wurde und meine Erwartungen dadurch zu hoch waren. Ich fand das Buch keineswegs schlecht, aber es hat mich nicht so begeistert, wie ich es mir erhofft hatte.

Was allerdings wirklich gelungen ist, ist Spensas Charakterentwicklung. Sie macht eine große Veränderung durch – von einer wütenden, trotzig-kämpferischen Außenseiterin hin zu einer selbstbewussten und reflektierten Anführerin. Besonders spannend fand ich ihre Zweifel und Herausforderungen innerhalb der DDF sowie ihre Konfrontation mit der Wahrheit über ihren Vater.

Ein Punkt, der mich zum Nachdenken gebracht hat: Wer sind die Krell eigentlich? Die Menschheit kämpft seit Jahren gegen sie, aber niemand scheint wirklich etwas über sie zu wissen. Das fand ich ziemlich verdächtig. Auch Admiral Judy war von Anfang an verdächtig – und letztendlich haben sich meine Vermutungen bestätigt. Doch obwohl einige Fragen geklärt wurden, blieb ich mit einem Gefühl der Unzufriedenheit zurück, besonders was Spensas "Kraft" betrifft. Warum wird sie lieber unterdrückt, anstatt erforscht und genutzt? Und warum hat man sie nicht genauer untersucht, wenn sie angeblich so gefährlich ist? Immerhin war sie nicht die Einzige mit dieser Fähigkeit.

Fazit
Brandon Sanderson thematisiert in Skyward eindrucksvoll, wie Privilegien und äußere Einflüsse das Leben eines Menschen prägen können – und wie ein Nachname allein über die Zukunft entscheidet. Spensa erkennt diese Realität schnell, lässt sich aber nicht entmutigen. Trotz aller Widerstände setzt sie alles daran, die Flugschule nicht nur zu besuchen, sondern als Beste ihres Jahrgangs abzuschließen, selbst wenn viele versuchen, sie daran zu hindern.

Besonders spannend fand ich die fortwährende Auseinandersetzung mit der Frage, was einen Feigling von einem Helden unterscheidet – und die vielen Grauzonen dazwischen. Das Buch zeigt, wie eine andere Perspektive diese Begriffe vollkommen umkehren kann. Spensa trifft auf viele neue Kameraden – einige, die ihren Traum teilen, und andere, die in diese Rolle gedrängt wurden. Und wage ich es zu sagen? Es gibt zarte Anzeichen einer Enemies to Lovers-Dynamik – und ich bin jetzt schon hin und weg!

Auch wenn die Geschichte keineswegs langweilig war, hatte ich das Gefühl, dass die Handlung erst im letzten Viertel richtig an Fahrt aufnimmt. Dennoch bietet der Roman eine solide Grundlage für die Fortsetzung. Als jemand, der nicht oft Science-Fiction liest, freue ich mich darauf, den nächsten Band in die Hand zu nehmen – Sanderson hat mich definitiv neugierig gemacht.

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Veröffentlicht am 19.01.2025

Kulturelle Aneignung, Ambition und Identität

Yellowface
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Nachdem ich „Babel“ gelesen habe, habe ich mich entschlossen „Yellowface“ zu lesen. Was man herauslesen kann, ist dass „Yellowface“ ein satirischer und gesellschaftskritischer Roman von R.F. Kuang ist, ...

Nachdem ich „Babel“ gelesen habe, habe ich mich entschlossen „Yellowface“ zu lesen. Was man herauslesen kann, ist dass „Yellowface“ ein satirischer und gesellschaftskritischer Roman von R.F. Kuang ist, der Themen wie kulturelle Aneignung, Rassismus in der Literaturbranche und moralische Ambiguität behandelt. Was mir als erstes aufgefallen ist, dass der Schreibstil anders ist. Als ich in das „Rabbithole“ von R.F. Kuang gelangt habe, wird auch meine Vermutung bestätigt. Dieser Unterschied spiegelt die bewussten Entscheidungen von R.F. Kuang wider, die sich an den Themen, dem Genre und der Perspektive der jeweiligen Bücher orientieren.

Im Vergleich zu Babel ist „Yellowface“ eine zeitgenössische Satire und ein psychologischer Roman. Der Schreibstil ist direkter, zugänglicher und manchmal provokativ, was die moderne und oft zynische Erzählperspektive unterstreicht. Beide Schreibstile haben mir gefallen, und man merkt einen Wandel in Kuangs künstlerischer Reife. Beide Stile passen perfekt zu den jeweiligen Themen und Perspektiven der Bücher und zeigen, dass Kuang eine vielseitige und mutige Autorin ist, die sich nicht auf ein bestimmtes Schema festlegen lässt.

Kommen wir aber zurück zum Buch „Yellowface“.
Der Roman wirft ein Licht auf Junes moralische Kämpfe, ihre Rationalisierungen und den Druck der Buchbranche, Diversität zu fördern – oft auf problematische Weise. Es zeigt, wie sich Rassismus, Privilegien und Macht in einer Branche manifestieren, die vorgibt, progressiv zu sein, und erforscht, wie weit Menschen bereit sind zu gehen, um Erfolg zu haben.

Punkte, die mir aufgefallen sind, wird von vielen Seiten bestätigt:
Der Roman stellt die Frage, wer die Erzählung von marginalisierten Gruppen authentisch repräsentieren darf. Viele Leser loben Kuang für ihre schonungslose Kritik an weißen Autor*innen, die Geschichten von marginalisierten Gemeinschaften ohne echte Einsicht oder Respekt erzählen.

Kuang zeigt, wie das Publishing-System Diversität oft als Marketingstrategie nutzt, anstatt echte Inklusion zu fördern. Dies hat zu Diskussionen über die Realität solcher Praktiken geführt.

Ich saß die ganze Zeit mit offenem Mund da und fragte mich, ob June damit durchkommen oder erwischt werden würde. Kuang nutzt in dieser Geschichte viel Social Media, und das ist äußerst effektiv, um das Tempo hochzuhalten. Wir alle wissen, dass Social Media ein einziges Chaos ist, in dem Menschen um Aufmerksamkeit buhlen, Bestätigung suchen und gelegentlich wirklich wichtige Punkte machen – und all das spielt sich hier in extremster Weise ab.

Letztendlich ist „Yellowface“ nicht nur ein spannender Roman, sondern auch eine Provokation und Einladung zu einer breiteren Debatte über Authentizität, Privilegien und Macht in der Kunstwelt.

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Versteckte (Liebes)Nachrichten quer durch die Zeiten

Verlorene der Zeiten
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Ich kann vollkommen zustimmen, dass es unglaublich schwierig ist, This Is How You Lose the Time War zu beschreiben – es ist ein Buch, das sich einer einfachen Zusammenfassung widersetzt. Sobald man versucht, ...

Ich kann vollkommen zustimmen, dass es unglaublich schwierig ist, This Is How You Lose the Time War zu beschreiben – es ist ein Buch, das sich einer einfachen Zusammenfassung widersetzt. Sobald man versucht, es zu erklären, stößt man auf Hindernisse. Wie kann man die Essenz der Geschichte einfangen, ohne dabei entscheidende Handlungsdetails zu verraten?

Blue und Red sind erfahrene, zeitreisende Spioninnen verfeindeter Fraktionen in einer von Krieg zerrissenen Welt. Sie nehmen Kontakt zueinander auf und entdecken eine tiefgreifende Liebe, trotz der Gefahren, die ihre heimliche Beziehung zu zerstören drohen. Diese beiden Frauen verstehen einander auf eine Weise, die tiefer geht als jede Spiegelung. Sie haben unzählige Kämpfe gegeneinander und gegen die Zeit ausgefochten, doch nun versuchen äußere Kräfte, ihre eigenen Worte gegen sie zu richten. Und doch wagen sie es, inmitten der schimmernden Unmöglichkeit ihrer Situation, nach einem flüchtigen Ausweg zu greifen.

Der Brief in den Ringen des Baumes war ein tiefgründiger Ausdruck von Liebe. Die Autorinnen zeigten eine unglaubliche Kreativität und Erfindungsgabe in der Art, wie die Charaktere miteinander kommunizierten. Sie haben die Grenzen der Briefform auf beeindruckende Weise ausgelotet und damit einen außergewöhnlichen Liebesbrief geschaffen.

Einige der beeindruckendsten Zeilen, die ich markiert habe, sind:

'To paraphrase a prophet: Letters are structures, not events. Yours give me a place to live inside.'

'I sought loneliness when I was young. You've seen me there: on my promontory, patient and unaware. But when I think of you, I want to be alone together. I want to strive against and for. I want to live in contact. I want to be a context for you, and you for me. I love you, and I love you, and I want to find out what that means.'

'Red, I love you. Red, I will send you letters from everywhen telling you so, letters of only one word, letters that will brush your cheek and grip your hair, letters that will bite you, letters that will mark you.'

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Buch hat mir besser gefallen, als ich erwartet hatte

Wisteria – Die Liebe des Todes (Belladonna 3)
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Obwohl ich in Band 2 nicht gerade ein Fan von Blythe und Aris war, muss ich zugeben, dass mir das Buch besser gefallen hat, als ich erwartet hatte.

Rückblickend auf den Beginn der Trilogie hätte ich mir ...

Obwohl ich in Band 2 nicht gerade ein Fan von Blythe und Aris war, muss ich zugeben, dass mir das Buch besser gefallen hat, als ich erwartet hatte.

Rückblickend auf den Beginn der Trilogie hätte ich mir diese Wendung der Ereignisse nie vorstellen können, da es ursprünglich um Death und Signa ging. Das war auch einer der Gründe, warum ich vom zweiten Band so enttäuscht war. Trotzdem wollte ich wissen, wie die Geschichte endet, und so kehrte ich mit Band 3 nach Thorne Manor zurück.

Es gibt so viele Dinge, die ich an diesem Buch geliebt habe, wie den Schlagabtausch zwischen Blythe und Aris, die liebevollen Gesten, die zeigten, dass Aris trotz seiner Worte etwas für sie empfindet, die Beziehung zwischen Blythe und Elijah, die wir kennen und lieben gelernt haben, und die offensichtliche Fürsorge, die Signa im gesamten Buch für Blythe zeigt.

Ich hätte fünf Sterne vergeben, aber das Ende fühlte sich ein wenig überstürzt an, alles änderte sich zu schnell und der Bösewicht wirkte etwas unausgereift.

“One day, I promise that I will find you beneath the bend of a wisteria tree. Wait for me just a little longer.” He would wait until every last star in the sky had faded from existence. He would have told her that, too."

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Ein Buch wie kein anderes – ein Muss für jeden Leser - schwer es "einfach" zu Rezensieren

Babel
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Es fällt schwer, diesem Buch mit einer einfachen Rezension gerecht zu werden – es gehört zu jenen Werken, bei denen das schlichtweg nicht möglich ist. Deswegen wird es für mich ein anderes Rezensionsformat ...

Es fällt schwer, diesem Buch mit einer einfachen Rezension gerecht zu werden – es gehört zu jenen Werken, bei denen das schlichtweg nicht möglich ist. Deswegen wird es für mich ein anderes Rezensionsformat für dieses Buch geben. Wer ein klassisches Fantasybuch mit einem stringenten, spannungsgeladenen Plot erwartet, könnte enttäuscht werden. Es gibt viele Passagen, die wie Füllmaterial wirken mögen, die jedoch entscheidend für das Gesamtbild der Geschichte sind. Denn dieses Buch lebt weniger von der Handlung als vielmehr von seinem tiefgründigen Inhalt. Während Fantasy-Elemente vereinzelt vorkommen, entführt die Geschichte ihre Leser:innen ins Oxford im 19. Jhd und begleitet Robin auf seinem Weg. Was einem klar sein muss, bei diesem Buch ist, dass der Roman historische Fantasy mit einem kritischen Blick auf Kolonialismus, Sprache und Macht verbindet.

Handlung und Setting: Die Geschichte spielt im 19. Jhd in einem alternativen Oxford, wo Magie durch die Manipulation von Sprache und Silber ermöglicht wird. Im Zentrum steht das Institut „Babel“, eine prestigeträchtige Übersetzerakademie, die von Großbritannien genutzt wird, um seine koloniale Macht zu sichern.

Protagonist und seine „Beziehung“ zum Professor Lovell: Robin Swift, ein Waisenkind aus China, wird nach dem Tod seiner Familie von einem mysteriösen britischen Professor nach England gebracht. Dort wird er in die Welt der Sprachwissenschaft und Magie eingeführt. Was mich traurig überrascht hat war, dass angedeutet wurde, dass Robin bewusst „gezüchtet“ wurde, um als Werkzeug für das britische Empire zu dienen. Sein Vater, Professor Richard Lovell, brachte ihn nicht aus väterlicher Fürsorge nach England, sondern aus eigennützigen Gründen. Sein Wert für Lovell und Babel liegt in seiner zweisprachigen Kompetenz und seinem Verständnis der chinesischen Sprache und Kultur, die für die Silbermagie entscheidend sind. Diese kalte, utilitaristische Sichtweise macht deutlich, wie tiefgreifend das Empire Menschen auf ihre Nützlichkeit reduziert. Die Enthüllung dieser Manipulation ist ein zentraler Punkt in Robins Entwicklung und führt letztlich zu seinem Widerstand gegen das System, das ihn ausgebeutet hat.

Themen: Der Roman erforscht die Macht der Sprache, die Ausbeutung von Kolonien und die moralischen Dilemmata, denen sich Übersetzer und Wissenschaftler in einem imperialistischen System gegenübersehen. Robin und seine Freunde erkennen, dass ihre Arbeit die kolonialen Bestrebungen des Empires unterstützt, und sie schließen sich einer radikalen Widerstandsbewegung an.

Silber und Magie: Silberbarren, die durch sprachliche Übersetzungen aktiviert werden, sind der Kern der magischen Technologie. Diese Silbermagie wird genutzt, um das Empire zu stärken, oft auf Kosten der kolonialisierten Völker. Das ist auch der einzige Fantasyanteil des Buches – deswegen: es ist kein Fantasybuch sondern es hat Fantasyanteile.

Finale: Robin und die anderen Widerstandsmitglieder erheben sich gegen das Empire und Babel selbst, was in einem dramatischen und tragischen Finale gipfelt. Dabei wird der innere moralische Zwiespalt der Figuren eindringlich hervorgehoben. Der Verrat innerhalb der Freundesgruppe kommt nicht überraschend, da er durch die sorgfältige Charakterzeichnung und die aufbauenden Spannungen der Handlung geschickt angedeutet wird, beispielsweise durch Bemerkungen wie: „Wer hätte gedacht, dass im Nachhinein ...“. Dennoch trifft die Enthüllung mit emotionaler Wucht, da man als Leser bis zuletzt darauf hofft, dass die Gruppe zusammenhält.

Bereits durch die Parallelen zur biblischen Geschichte des „Turms von Babel“ war für mich klar, dass jemand symbolisch „vom Turm fällt“ – eine Erwartung, die sich im Verlauf der Geschichte bestätigt. Während die biblische Erzählung eine göttliche Warnung vor menschlicher Überheblichkeit ist, greift Kuang diese Metapher auf und überträgt sie auf koloniale Machtstrukturen. Sie verdeutlicht, wie Sprache sowohl als Werkzeug der Trennung als auch der Befreiung dienen kann, je nachdem, wer sie beherrscht. Der Roman liefert so eine tiefgründige und aktuelle Reflexion über die Rolle der Sprache in sozialen und politischen Kontexten.

Kontroversen um Babel. die ich einfach so im Raum stehen lasse:

Kuangs Darstellung des Kolonialismus wird von vielen Lesern gelobt, da sie schonungslos die Brutalität und Heuchelei des Empires beleuchtet. Einige Kritiker empfinden die Darstellung jedoch als übermäßig didaktisch oder vereinfachend.

Einige Leser kritisierten, dass Kuangs Ton oft moralisch belehrend sei und die Figuren weniger als Charaktere und mehr als Vehikel für politische Botschaften fungierten.

Kuangs Kritik an Institutionen wie Oxford als Zentren imperialistischer Macht hat zu Diskussionen geführt, insbesondere unter Historikern und Akademikern, die sich mit der Geschichte dieser Institutionen befassen.

Am Ende inspiriert das Buch zu tiefgehenden Diskussionen über die Bedeutung von Sprache, Kultur und Macht in der Geschichte. Dabei gab es zahlreiche Passagen und Zitate, die zum Nachdenken anregen und eine beeindruckende Aussagekraft besitzen. Ich muss auch zugeben, dass, obwohl die Handlung in einem fiktiven Oxford vor 200 Jahren spielt, viele der behandelten Themen erstaunlich relevant für die heutige Zeit sind.
#„Sprache war nie neutral. Worte waren Waffen, geformt, um Macht auszuüben und zu dominieren.“ (Original: “Language was never neutral. Words were weapons, forged to wield power and subjugate.”)

„Das Empire hat immer nur genommen, nie gegeben. Es nimmt, weil es kann. Es nimmt, weil wir nichts dagegen tun können.“ (Original: “The Empire has only ever taken, never given. It takes because it can. It takes because we are powerless to stop it.”)

„Wissen ist niemals rein. Es existiert nicht im Vakuum. Es dient immer einem Zweck.“ (Original: “Knowledge is never pure. It does not exist in a vacuum. It always serves a purpose.”)

„Manchmal ist Gewalt der einzige Weg zur Gerechtigkeit, wenn das System sich weigert, sich zu ändern.“ (Original: “Sometimes, violence is the only way to justice when the system refuses to change.”)

„Wie konnte man zu einer Welt gehören, die einen ständig daran erinnerte, dass man fremd war?“ (Original: “How could one belong to a world that constantly reminded you that you were foreign?”)

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