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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2021

Wunderschön aber unpraktisch

Karma Food Currys
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Nachdem ich euch vor Kurzem schon mit auf eine kulinarische Reise nach Indien genommen habe, geht der heutige Ausflug schon wieder in dieses abwechslungsreiche Land. Der Brandstätter Verlag hat mit dieser ...

Nachdem ich euch vor Kurzem schon mit auf eine kulinarische Reise nach Indien genommen habe, geht der heutige Ausflug schon wieder in dieses abwechslungsreiche Land. Der Brandstätter Verlag hat mit dieser bunten Ausgabe optisch ein Feuerwerk gezündet, bei dem die Krux im Detail liegt. Aber beginnen wir erst mal beim Aufbau, denn hier beginnt es schon ungewöhnlich.

Statt wie üblich nach Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert ist das Buch nach Himmelsrichtung bzw. Regionen geordnet. Nach dem Sachteil zu Beginn geht es von Delhi im Norden des Landes über Kolkata im Osten, zum westlich gelegenen Mumbai bis nach Kochi im Süden. Vorangestellt ist jeweils eine Seite, die die Region und die dort vorherrschende Küche kurz vorstellt.

Meinung:
Zuerst mag ich auf die Dinge eingehen, die mir wirklich gut gefallen haben. Beginnen möchte ich bei der hochwertigen Verarbeitung des Buches. Es wirkt absolut wertig und liebevoll gestaltet. Viele Fotos, eine persönliche Note, gleich zwei Lesebändchen und eine Menge Farbe machen Lust, aus diesem Buch zu kochen. Man fühlt sich durch das Bunte und die leicht chaotisch wirkende Aufteilung sofort ins Land hineinversetzt.
Der zweite tolle Punkt für mich ist der gesundheitliche Aspekt. Das Buch enthält ausschließlich vegetarische und vegane Rezepte, die zusätzlich alle ayurvedisch sind. Dies soll den Körper in Einklang bringen und Energie spenden. Ich weiß nicht, ob das stimmt, mag aber auf jeden Fall die Verarbeitung von vielen Gewürzen und Kräutern, die das Essen aufregender machen.

Punkt drei auf der Habenseite sind die gut verständlichen Rezepte. Sie sind recht einfach umzusetzen und auch für weniger geübte Hobbyköche machbar. Die Personenangaben bei den Rezepten sind prima. Geschmacklich sind die Gerichte auf jeden Fall solide und schmackhaft, haben mich aber noch nicht völlig vom Hocker gerissen. Aber es gibt ja auch noch einiges zu entdecken. Besonders gefreut hat mich, dass ich nun endlich ein gut funktionierendes Paneer-Rezept habe. Da bin ich vorher schon öfter auf die Nase gefallen.

Nun müssen wir leider auch zu den negativen Aspekten kommen. Allen voran ist hier die Farbenfreude zu nennen. Optisch zwar schön, aber leider verschlechtert sich die Lesbarkeit hierdurch deutlich. Viele Farbkombinationen sind sehr unglücklich gewählt, sodass hier selbst Menschen mit gutem Farbsehen schon ihre Schwierigkeiten haben. Wer von Haus aus Probleme damit hat, für den ist gefühlt die Hälfte des Kochbuchs nicht wirklich lesbar. Ein klares K.-o. Kriterium. Schade das sich hier die schöne Optik als so unpraktisch erweist. Bitte schaut euch vor dem Kauf das Buch in natura einmal an.
Auch die kreative Aufteilung nach Landesteilen ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Fans der klassischen Aufteilung haben hier mehr zu blättern.

Fazit:
Ein schönes Kochbuch das zur Küche passt, aber leider nicht für jeden nutzbar ist.

Veröffentlicht am 14.12.2021

Ein roter Faden

Villains Collection
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Meinung:
Wer kennt sie nicht, die böse Stiefmutter oder die grausame Meerhexe. Als Kind wohl die größten Feinde, als Erwachsene manchmal die spannenderen Charaktere gegenüber den oft gleichförmigen Prinzen ...

Meinung:
Wer kennt sie nicht, die böse Stiefmutter oder die grausame Meerhexe. Als Kind wohl die größten Feinde, als Erwachsene manchmal die spannenderen Charaktere gegenüber den oft gleichförmigen Prinzen und Prinzessinnen. Klar sind solche Geschichten, die auf so berühmten Werken basieren, immer auch ein wenig Geldmacherei. Man schlachtet solche Sachen oft bis zum letzten Tropfen aus. Trotzdem kann man es aber auch schaffen, aus bekannten Werken noch lesenswerte und neue Lektüre zu stricken. Hier ist das zum Teil wirklich gut gelungen.
Ich habe die einzelnen Bände hintereinander weg gehört und habe so einen direkten Vergleich. Dabei haben mir manche Teile deutlich besser gefallen als andere. Im Durchschnitt fühlte ich mich aber von allen gut unterhalten.

Die Besonderheit an dieser Reihe sind die bösen Schwestern, die im Hintergrund ihr Unwesen treiben und die einzelnen Schicksale miteinander verknüpfen. So wird aus ganz eigenen Geschichten eine zusammenhängende Welt. Und auch wenn die garstigen Schwestern zwischendurch wirklich wirklich nervig waren, muss ich der Sprecherin ein Kompliment machen.
Sie hat es geschafft, so vielen Rollen einen einzigartigen Charakter zu geben und speziell die Drahtzieherinnen zum Leben zu erwecken. Sie sind genauso garstig, verrückt, aber manchmal auch liebend, wie sie sein sollen. Ein Hoch auf Tanja Geke und ihre stimmliche Umsetzung.
Wer Lust auf die Geschichten hat, dem kann ich diese Box ans Herz legen, wichtig ist nur noch zu wissen, das es über diesen Schuber hinaus noch nachfolgende Teile der Reihe gibt.

Fazit:
Für Fans der Geschichte auf jeden Fall einen Versuch wert. Hört einfach mal rein und lasst euch von Tanja Geke überzeugen.

Veröffentlicht am 08.12.2021

Eine authentische Reise

Happy India
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Heute geht es mit diesem bunten Kochbuch nach Indien. Einmal quer durch das riesige Land bietet es Rezepte aus diversen Regionen. Das Buch punktet schon auf den ersten Blick mit dieser Vielfältigkeit und ...

Heute geht es mit diesem bunten Kochbuch nach Indien. Einmal quer durch das riesige Land bietet es Rezepte aus diversen Regionen. Das Buch punktet schon auf den ersten Blick mit dieser Vielfältigkeit und Authentizität. Die kulinarische Bandbreite Indiens ist erstaunlich hoch und der Autor weiß für jede Geschmacksrichtung etwas bereit zu halten.

Inhaltlich wird auf 239 Seiten folgendes geboten:
– Infoteil über Indien und Gewürze
– Basics
– Chutneys & Pickles
– Brot, Reis & Getreide
– Hülsenfrüchte
– Panir, Tofu & Eier
– Gemüse
– Fleisch
– Fisch
– Desserts & Getränke
– Rezeptregister

Um das Buch kennenzulernen, habe ich mit meinem Mann verschiedene Rezepte aus den unterschiedlichen Kategorien ausprobiert. Die Auswahl fiel schwer, weil wirklich viele sehr interessant klingende Gerichte dabei waren. Wir haben schon einige gekocht, werden aber sicher noch mehr machen, denn die bisherigen Ergebnisse konnten vor allem geschmacklich überzeugen. Beispielsweise das gelbe Basiscurry, das es in Zukunft öfter geben wird.

Auch mit den Rezepten selbst war ich bisher recht zufrieden. Sie sind eher knapp, aber präzise beschrieben, sodass man hier nicht viele unnötigen Füllwörter vorfindet. Das schafft mehr Übersicht. Auch die optische Aufteilung ist strukturiert und trägt zur leichten Lesbarkeit bei.
Für meinen Geschmack ist es aber etwas zu übersichtlich, denn mir fehlen entscheidende Angaben. Besonders die mangelnde Personenzahl, für die die Zutaten gedacht sind, macht sich negativ bemerkbar. Ich konnte an Hand der Mengenangaben nur raten, ob das Rezept für 2, 3 oder 6 Personen reichen soll. Manche Gerichte waren dabei auch recht knapp bemessen, andere fast zu viel. Hier hilft tatsächlich nur Erfahrung in der Küche, die es für Neulinge natürlich schwierig macht. Zusätzlich hätte ich mir wie bei jedem Kochbuch Nährwertangaben gewünscht, die aber eher ein Luxusgut sind. Das Fehlen kann ich verschmerzen. Mein Mann hätte sich zudem mehr Fotos gewünscht, da nicht jedes Gericht bebildert ist, was oft eine gute Hilfestellung gerade für Kochneulinge ist.

Da wir fast ausschließlich vegetarisch oder vegan leben, kann ich zu den Fleisch- und Fischgerichten wenig sagen, außer das mir die Auswahl sehr vielfältig erschien und hier gerade für Allesesser eine Menge guter Rezepte dabei sein dürften. Unsere Highlights waren das besagte Curry und vor allem das Nusskonfekt. Superlecker und auf jeden Fall zur Nachahmung empfohlen.

Fazit:
Wer Bock hat, die indische Küche am heimischen Herd kennenzulernen, ist hier goldrichtig. Vor allem die Basics und die Nachspeisen können wir sehr empfehlen. Traut euch ran, es ist kein Hexenwerk.

Veröffentlicht am 18.11.2021

Noch besser als Band 1

Keeper of the Lost Cities – Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2)
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Meinung:
Ich freue mich, mal wieder eine Reihe gefunden zu haben, bei der fast alles stimmt. Ich hatte sehr gehofft, dass das hohe Niveau des Anfangsbandes auch von den Nachfolgern gehalten werden kann. ...

Meinung:
Ich freue mich, mal wieder eine Reihe gefunden zu haben, bei der fast alles stimmt. Ich hatte sehr gehofft, dass das hohe Niveau des Anfangsbandes auch von den Nachfolgern gehalten werden kann. Das ist mit „Das Exil“ auf jeden Fall gelungen, wenn nicht sogar noch gesteigert worden. Es gibt einfach zahlreiche Aspekte, die für diese Bücher sprechen.

Zum Beispiel das Setting. Es ist fantasievoll und eigenständig, ohne sich aber zu weit von unserer gewohnten Umgebung zu unterscheiden. Gerade für junge Leser macht es das in meinen Augen einfacher. Da finde ich oft wirklich komplexe Fantasy eher schwierig.
Auch die Charaktere sind ganz klar ein Plus. Abwechslungsreich, mit hohem Wiedererkennungswert und unterschiedlich großem Anteil an der Geschichte. Eine Sache, die mich hier besonders gefreut hat, war die Tatsache, das Keefe mehr Raum bekommen hat. Der Fokus lag zwar ganz deutlich wieder auf Sophie, aber der Anteil für die Nebencharaktere wechselt scheinbar von Band zu Band. Das erhöht die Chance deutlich, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Ganz vergessen wird von den Figuren aber keine, sie rücken nur temporär weiter in den Hintergrund. Ich bin schon gespannt, wer im nächsten Band eine umfangreichere Rolle spielen darf.

In Sachen Schreibstil hat die Autorin noch mal nachgelegt. Gefühlt ist im aktuellen Band die Wortwahl erwachsener, ohne dabei aber ihren leichten Charme zu verlieren. Auch auf so vielen Seiten liest sich das Buch wirklich schnell weg, weil es dauerhaft unterhaltsam bleibt. Für mich ist Messengers Stil gleichermaßen für jüngere wie ältere Leser geeignet. Auch kann man weder von einem typischen Mädchen noch Jungsbuch sprechen. Ich denke, hier werden alle jungen Bücherwürmer gleichermaßen angesprochen.

Fazit:
Wieder eine tolle Geschichte, die mir sogar noch besser gefallen hat als der Auftakt. Teil 3 steht nun ganz oben auf der Wunschliste.

Veröffentlicht am 13.11.2021

Gerne mehr Bände der Reihe

Weltgeschichte(n) - König der Könige: Alexander der Große
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Heute gibt es von mir eine große Empfehlung für Freunde der Weltgeschichte. In der gleichnamigen Reihe ist dieses Buch über das Leben Alexander des Großen erschienen. Mit diesem Werk bekommt man Geschichtsunterricht ...

Heute gibt es von mir eine große Empfehlung für Freunde der Weltgeschichte. In der gleichnamigen Reihe ist dieses Buch über das Leben Alexander des Großen erschienen. Mit diesem Werk bekommt man Geschichtsunterricht der coolen Art. Als Historiker versucht Autor Dominic Sandbrook so nah wie möglich an den Fakten zu bleiben, ohne dabei nach Lexikon zu klingen. Es ist kein reiner Roman, aber doch eine Mischung aus Abenteuererzählung und Sachbuch. Was hätte ich mir damals in der Schule gewünscht, das es zu jeder wichtigen Persönlichkeit/Ereignis einfach ein passendes Buch wie dieses gegeben hätte. Da hätte das Lernen doch viel mehr Spaß gemacht.

Bisher ist noch ein weiterer Band der Reihe über den Zweiten Weltkrieg erschienen und im März 2022 soll ein Band über den Ersten Weltkrieg folgen. Ersterer ist auf jeden Fall direkt auf meiner Wunschliste gelandet, denn dieses Buch hier fand ich richtig gut. Man lernt extrem viel, wenn man nicht im Vorfeld schon ein Kenner Alexanders Geschichte war. Auch wenn sich thematisch natürlich viel wiederholt, weil der gute Alexander einfach sehr gern in Schlachten gezogen ist, wurde mir beim Lesen nicht langweilig. Sein kurzes Leben war sehr spannend zu verfolgen, da er doch außergewöhnlich viel erlebt hat. Schön fand ich auch kleine Einblicke in sein Privatleben mit seinen engsten Weggefährten ohne das der Autor hier wilde Einzelheiten dazu erfunden hat, um die Story interessanter zu machen.

Allgemein hat mich die Mischung aus Details um Alexander und Einsichten in die damalige Welt im Ganzen gefreut.
Das erhöht für mich den Lerneffekt noch und ist dazu deutlich unterhaltsamer als der alleinige Fokus auf den Eroberer. Man konnte sich dank des gelungenen Schreibstils die verschiedenen Regionen, die der Makedonier bereist hat, wunderbar vorstellen. Von Makedonien über Persien, Ägypten bis nach Indien ist dort viel Abwechselung geboten.

Fazit:
Ich hoffe das noch einige Bände der Reihe folgen werden, denn selten hat Geschichtsunterricht so viel Spaß gemacht. Für mich eine klare Empfehlung vor allem auch schon für jugendliche Leser ab 10 Jahren.