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Veröffentlicht am 11.01.2023

Herzerwärmend, motivierend und inspirierend!

Moving Mountains
1

Handlung: Meine Erfahrungen mit der Fletcher-University Reihe von Tami Fischer waren bisher ein einziges auf und ab. Nach einem in meinen Augen eher mittelmäßigen Auftakt in "Burning Bridges" hat mich ...

Handlung: Meine Erfahrungen mit der Fletcher-University Reihe von Tami Fischer waren bisher ein einziges auf und ab. Nach einem in meinen Augen eher mittelmäßigen Auftakt in "Burning Bridges" hat mich Band 2 "Sinking Ships" total mitreißen können, bevor Band 3, "Hiding Hurricanes" für mich eher wieder durchwachsen war und Band 5, "Crushing Colors" ein echtes Highlight wurde. Kein Wunder, dass ich mich neugierig, aber ein wenig zwiegespalten an Band 4 gewagt habe. Es stellte sich jedoch schon nach wenigen Kapiteln heraus, dass die Geschichte von Savannah und Maxx aufgrund der abermals sympathischen Figuren, der glaubwürdigen Chemie, des humorvollen Schreibstils und der inhaltlichen Tiefe eindeutig wieder Highlight-Potenzial hat. "Moving Mountains" nimmt sich mit Maxx´ Aufenthalt im Gefängnis und Savannahs Angststörung und Depression sehr greifbare, realitätsnahe und ernste Probleme vor und bespricht diese mit der notwendigen Ernsthaftigkeit, ohne dass die Atmosphäre deswegen bedrückend wird. Im Gegenteil: ich fand die schrittweise Annäherung von Maxx und Savannah und die gemeinsame Arbeit an ihrer jeweiligen Selbstliebe-Mission sehr herzerwärmend, motivierend und inspirierend gestaltet und habe die 464 Seiten deshalb rundum genossen.

Schreibstil:
Wie schon in den anderen Bänden ist vor allem Tami Fischers flüssiger, humorvoller und emotionaler Schreibstil dafür verantwortlich, dass man die Geschichte nicht aus der Hand legen möchte, wenn man einmal angefangen hat zu lesen. Die Dialoge sind knackig, Popkulturreferenzen und Anspielungen erweichen das Nerdherz, die liebevollen Kabbeleien der Clique fahren konstant den ein oder anderen Lacher ein, in den romantischen Szenen knistert es ordentlich und neben lockerer Romantik rockt "Moving Mountains" auch ernstere, tiefgründigere Szenen. Was wünscht man sich für einen NA-Roman also mehr?

Figuren:
Savannah ist in der gesamten Fletcher-Freundesgruppe die Figur mit der meisten Tiefe und mir persönlich auch am ähnlichsten, weshalb ich schon von Band 1 an sehr gespannt auf ihre Geschichte war. Nun zu lesen, wie sie an ihren Problemen mit der mentalen Gesundheit arbeitet, ihr Leben selbst in die Hand nimmt und mithilfe einer Liste, die Summer "Mission Selbstliebe" tauft, aus ihrer Comfort Zone ausbrechen möchte, war für mich gleichermaßen berührend wie inspirierend. Auch Maxx, der frisch aus dem Gefängnis entlassen wurde, in dem er vier Jahre lang unschuldig saß, um seine Familie zu beschützen, nachdem er sich vor Liebe blind als Teenie auf die falschen Leute eingelassen hat, hat einiges zu verarbeiten und lässt sich deshalb von Savannahs Mission mitreißen. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Beziehung zwischen den beiden deutlich weniger körperlich als die der Figuren in den anderen Bänden und im Gegenzug deutlich emotional komplexer gestaltet ist und die beiden mit der Zeit lernen, sich gegenseitig eine echte Stütze zu sein. Mit anderen Worten: die beiden sind einfach GOALS!


Die Zitate:

Maxx: "Du weißt ganz genau, was du willst, und du gibst deinen Traum nicht auf, auch wenn er weit entfernt scheint und es vermutlich kein leichter Weg wird. Du ziehst das durch mit deinem Studium und bist immerhin nächstes Jahr schon fertig. Du folgst deinem Herzen, einfach so. Wer zum Teufel hat dir bloß jemals eingeredet, du seist nicht mutig?

Savannah: "Es gibt nur eine Sorte Mensch. Weder gut noch böse, schwarz oder weiß. Wir sind alle grau und bunt."

Savannah: "Denn wenn Maxx und ich zusammen waren, konnten wir Berge versetzen."


Das Urteil:

"Moving Mountains" überzeugte mich mit abermals sympathischen Figuren, einer glaubwürdigen Chemie, einer emotional komplexen Beziehung, dem humorvollen Schreibstils und der inhaltlichen Tiefe, sodass Savannahs und Maxx´ Geschichte direkt hinter "Crushing Colors" an die Stelle meines liebsten Bandes der Reihe rutscht. Eindeutige Leseempfehlung!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2022

Leider ein Flop!

A Touch of Ruin
1

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. ...

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. Da ich mir das Hörbuch von "A Touch of Ruin" aber schon heruntergeladen hatte, habe ich beschlossen, der Reihe noch eine weitere Chance zu geben. Tatsächlich ist die Handlung dieser Fortsetzung deutlich konflikt- und temporeicher als in Band 1. Leider sind jedoch immer noch viele Unausgegorenheiten, Wiedersprüche und Wiederholungen vorhanden, sodass auch Band 2 sein Potenzial lange nicht ausschöpfen kann. Wir lernen hier einige neue Figuren und auch neue Gottheiten näher kennen und auch das Setting wird ein wenig weiter ausgebaut. Viele Fragen rund um das Magiesystem und die Regeln dieser Fantasywelt bleiben aber nach wie vor offen.

Figuren: Auch die Figuren sind hier leider nicht weniger oberflächlich und klischeehaft als im Reihenauftakt. Anstatt ein spannendes Retelling der mythologischen Grundlage zu wagen, bewegen sich Scarlett St. Clairs Charakterisierungen stark im Rahmen der Vorlage und schaffen es kaum den Eindruck einer tiefgründigen Persönlichkeit zu vermitteln. Persephone, die sich am Ende von Band 1 von ihrer Mutter losgesagt hat und einen Antrag von Hades erhalten hat, muss nun mit einem neuen Medieninteresse und damit verbundenen Erwartungen zurechtkommen sowie ihre neu entdeckte Magie austesten. Obwohl hier wirklich viele Möglichkeiten zu wachsen und sich weiterzuentwickeln vorhanden sind, bleibt sie jedoch gewohnt wankelmütig, verurteilend, eifersüchtig und heuchlerisch, sodass sie mir leider nicht mehr ans Herz gewachsen ist als in Band 1. Auch Hades erhält hier nicht mehr Tiefe - eher im Gegenteil. Mit seinem herrischen Verhalten, dem übermäßigen Beschützerinstinkt und seiner Unfähigkeit, normal zu kommunizieren war er mir über weite Strecken der Handlung sogar unsympathisch. Dafür bekommen die Nebenfiguren hier aber endlich ein wenig mehr Tiefe und vor allem der Nebenhandlungsstrang rund um Lexa hat mich positiv überrascht.

Schreibstil:
Genau wie bei "A Touch of Darkness" hat es Scarlett St. Clair auch hier leider kaum geschafft, Emotionen zu transportieren, sodass ich die Beziehung von Hades und Persephone - welche aufgrund des zuvor geschilderten Mangels an Plot und Worldbuilding DIE Stütze des Romans ist - weiterhin kaum gefühlt habe. Das könnte an der distanzierten Erzählperspektive aus der dritten Person liegen, für viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass es daran liegt, dass die beiden hier wieder bei jeder Gelegenheit Sex haben (sehr repetitiven und wenig einfallsreichen übrigens), statt sich miteinander zu unterhalten und ihre Konflikte aufzulösen. Ich belasse es also hier bei diesen zwei Bänden und werde die Reihe als Enttäuschung verbuchen.


Das Urteil:


"A Touch of Ruin" konnte mich leider nicht mehr überzeugen als "A Touch of Darkness" und bleibt trotz enormem Potenzial weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Handlung ist vorhersehbar und weist einige Logiklücken auf, das Worldbuilding bleibt mittelmäßig, die Figuren klischeehaft und oberflächlich und der Schreibstil kann kaum Emotionen transportieren - für mich ist dieses gehypte Retelling der griechischen Mythologie um Hades und Persephone leider ein Flop.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Leider ein Flop!

A Touch of Ruin
1

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. ...

Handlung: Nach Band 1 von Scarlett St. Clairs gehypter Reihe um Hades und Persephone war ich schon deutlich ernüchtert, da die Umsetzung leider lange nicht halten konnte, was die Zutaten und Ideen versprachen. Da ich mir das Hörbuch von "A Touch of Ruin" aber schon heruntergeladen hatte, habe ich beschlossen, der Reihe noch eine weitere Chance zu geben. Tatsächlich ist die Handlung dieser Fortsetzung deutlich konflikt- und temporeicher als in Band 1. Leider sind jedoch immer noch viele Unausgegorenheiten, Wiedersprüche und Wiederholungen vorhanden, sodass auch Band 2 sein Potenzial lange nicht ausschöpfen kann. Wir lernen hier einige neue Figuren und auch neue Gottheiten näher kennen und auch das Setting wird ein wenig weiter ausgebaut. Viele Fragen rund um das Magiesystem und die Regeln dieser Fantasywelt bleiben aber nach wie vor offen.

Figuren: Auch die Figuren sind hier leider nicht weniger oberflächlich und klischeehaft als im Reihenauftakt. Anstatt ein spannendes Retelling der mythologischen Grundlage zu wagen, bewegen sich Scarlett St. Clairs Charakterisierungen stark im Rahmen der Vorlage und schaffen es kaum den Eindruck einer tiefgründigen Persönlichkeit zu vermitteln. Persephone, die sich am Ende von Band 1 von ihrer Mutter losgesagt hat und einen Antrag von Hades erhalten hat, muss nun mit einem neuen Medieninteresse und damit verbundenen Erwartungen zurechtkommen sowie ihre neu entdeckte Magie austesten. Obwohl hier wirklich viele Möglichkeiten zu wachsen und sich weiterzuentwickeln vorhanden sind, bleibt sie jedoch gewohnt wankelmütig, verurteilend, eifersüchtig und heuchlerisch, sodass sie mir leider nicht mehr ans Herz gewachsen ist als in Band 1. Auch Hades erhält hier nicht mehr Tiefe - eher im Gegenteil. Mit seinem herrischen Verhalten, dem übermäßigen Beschützerinstinkt und seiner Unfähigkeit, normal zu kommunizieren war er mir über weite Strecken der Handlung sogar unsympathisch. Dafür bekommen die Nebenfiguren hier aber endlich ein wenig mehr Tiefe und vor allem der Nebenhandlungsstrang rund um Lexa hat mich positiv überrascht.

Schreibstil:
Genau wie bei "A Touch of Darkness" hat es Scarlett St. Clair auch hier leider kaum geschafft, Emotionen zu transportieren, sodass ich die Beziehung von Hades und Persephone - welche aufgrund des zuvor geschilderten Mangels an Plot und Worldbuilding DIE Stütze des Romans ist - weiterhin kaum gefühlt habe. Das könnte an der distanzierten Erzählperspektive aus der dritten Person liegen, für viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass es daran liegt, dass die beiden hier wieder bei jeder Gelegenheit Sex haben (sehr repetitiven und wenig einfallsreichen übrigens), statt sich miteinander zu unterhalten und ihre Konflikte aufzulösen. Ich belasse es also hier bei diesen zwei Bänden und werde die Reihe als Enttäuschung verbuchen.


Das Urteil:


"A Touch of Ruin" konnte mich leider nicht mehr überzeugen als "A Touch of Darkness" und bleibt trotz enormem Potenzial weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Handlung ist vorhersehbar und weist einige Logiklücken auf, das Worldbuilding bleibt mittelmäßig, die Figuren klischeehaft und oberflächlich und der Schreibstil kann kaum Emotionen transportieren - für mich ist dieses gehypte Retelling der griechischen Mythologie um Hades und Persephone leider ein Flop.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Der krönende Abschluss einer humorvollen, emotionalen und mitreißenden New-Adult-Reihe

Crushing Colors
1

Heute erscheint endlich "Crushing Colors", welches die Fletcher-University-Reihe von Tami Fischer fortsetzt und die Geschichte von Summer und Brigham erzählt, auf die ich mich schon seit Band 1 freue. ...

Heute erscheint endlich "Crushing Colors", welches die Fletcher-University-Reihe von Tami Fischer fortsetzt und die Geschichte von Summer und Brigham erzählt, auf die ich mich schon seit Band 1 freue. Bis auf Band 4 habe ich alle Bücher der Reihe bereits gelesen und da Sofia von @SofiasWorldofBooks mich dazu gebracht hat, die Reihe zu beginnen, ist es nur passend, dass wir das Finale zusammen als Buddyread gelesen haben.

Das Cover von "Crushing Colors" ist für mich mit Abstand das Schönste der Reihe. Schon auf Band 1-4 waren in Nahaufnahme Texturen in unterschiedlichen Farben mit goldenen Farbakzenten vor dem geschwungenen Titel abgebildet. Der Hintergrund dieses Reihenabschlusses ist nun in einem sanften grau-blau mit einigen rosafarbenen Farbtupfern gehalten und zeigt ein Muster, das an Federn erinnert. Einen direkten Bezug zur Handlung kann ich dabei zwar nicht feststellen, ich liebe aber den hypnotisierenden Effekt, den das Cover bei genauerer Betrachtung hat. Sehr schön sind auch die Charakterkarten mit angedeutetem Bild, welche in der vorderen Leselasche zu finden sind. Passend zur Queerness der beiden Hauptfiguren und dem Titel, der ebenfalls Schubladendenken, Farbcode und Labels ausbrechen möchte, sind die Steckbriefe mit Regenbogenfarben umrandet. I love it!

Erster Satz:"Wenn ich eins über die Jahre gelernt hate, dann, dass Intimwaxing dabei half, schlechte alltägliche Erlebnisse besser dastehen zu lassen."

Wie schon beim Cover gilt auch beim Inhalt von "Crushing Colors": das Beste kommt zum Schluss! Mein bisheriger Lieblingsband der Reihe - "Sinking Ships" über Carla und Mitchell - wurde hier von Lollipop und Schmiercules eindeutig von seinem Podest gestoßen. Zwar ist die Handlung ein wenig basic und von einigen Tropes getragen, dafür erhalten wir hier aber eine irrsinnige Chemie und Tiefe, die durch den Enemies to Lovers-Trope sowie die beiden sympathischen Figuren getragen wird. Der dahinplätschernde Alltag der beiden wird durch eine gemeinsame Wette aufgepeppt und strukturiert, ansonsten verläuft der Plot aber stark im Hintergrund und bildet nur die Kulissen für die Figuren und deren Chemie. Wer also wie bei Band 1 oder Band 3 eine action- und wendungsreiche Handlung erwartet, wird unweigerlich enttäuscht werden. Dafür kann "Crushing Colors" aber mit tollem Humor und unterhaltsamen Schlagabtäuschen punkten und wird auch ohne große Spannung zum Pageturner.

Dafür ist vor allem Tami Fischers flüssiger, humorvoller und emotionaler Schreibstil verantwortlich. Die Dialoge sind knackig, Popkulturreferenzen und Anspielungen erweichen das Nerdherz, Summers Direktheit sowie Brigs provokante Flirtversuche fahren konstant den ein oder anderen Lacher ein und in den romantischen Szenen knistert es ordentlich. Neben lockerer Romantik rockt "Crushing Colors" jedoch auch ernstere, tiefgründigere Szenen. Besonders eine, in der sich Summer gemeinsam mit ihren besten Freundinnen Sav und Ella ihren Dämonen stellt, hat mich sehr berührt! Zusätzlich verstärkt wird die heimelige, intime Atmosphäre dadurch, dass die Geschichte im Herbst und in der Weihnachtszeit spielt. Schnee, heiße Schokolade, Lichterketten, Weihnachtseinkäufe, gemeinsame Kochabende und duftendes Gebäck - die Autorin weiß einfach, was wir LeserInnen um diese Jahreszeit lesen möchten!

"Mit dir ist alles in Ordnung. Du bist nicht kaputt. Du funktionierst nur anders und das ist okay."

Auch die Charakterisierungen haben sich von Band zu Band gesteigert und die beiden Hauptfiguren sind geradezu Kunstwerke. Zunächst einige Wort zu Brigham, welcher zwar einen etwas gewöhnungsbedürftigen Namen hat (I mean, Brigham Bugley klingt doch wie ein hässlicher Bösewicht aus einer Cartoon-Serie, oder nicht?), sich aber bald als rundum liebenswerter Bookboyfriend entpuppt. Er ist ein veganer Hobbykoch, erfolgreicher Foodblogger, traumhaft gebauter Sportfreak und obendrein noch aufmerksam, respektvoll und hat einen großartigen Humor? Wo bitte kann ich mir genauso ein Exemplar bestellen??? Sofia und ich sind während des Buddyreads an mehreren Stellen geradezu dahingeschmolzen...

Doch auch Summer ist eine tolle Protagonistin, auf deren Geschichte ich schon seit Band 1 gespannt warte. Sie geht direkt, unabhängig, sexy und mit unverwüstlichem roten Lippenstift (Tami muss uns dringend die Marke verraten) durchs Leben, dass ich mich sehr darauf gefreut habe, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und zu sehen, was sie im Inneren bewegt. Auch wenn sie für mich persönlich nur wenig Identifikationspotenzial geboten hat, da ihre Themen, Konflikte sowie ihre Herangehensweise, Probleme erstmal zu verdrängen, mich persönlich nicht so sehr angesprochen haben, ist sie wirklich sehr nahbar und nachvollziehbar gestaltet, dass man mit ihr fühlt und sich nach dem Moment sehnt, in dem sie genug Mut fasst, ihre Probleme offen anzusprechen.

Sehr gut gefallen hat mir obendrein, dass beide Hauptfiguren hier queer sind, das jedoch nur am Rand beiläufig erwähnt wird und für die Handlung an sich keine Rolle spielt. So ist Diversität unaufdringlich und authentisch umgesetzt und die bunte Fletcher Clique wird noch lebendiger. Die anderen Mitglieder der Fletcher-Found-Family, die wir schon aus den Vorgängerbänden kennen, kommen hier leider nicht ganz so viel vor, dafür macht aber ein zuckersüßer Epilog mehr als wett, der uns einen Ausblick auf das Leben der Fletcher Gang 3 Jahre nach Ende des Buches gibt.



Fazit:


"Crushing Colors" ist der krönende Abschluss einer humorvollen, emotionalen und mitreißenden New-Adult-Reihe. Besonders überzeugen konnten mich der Schreibstil von Tami Fischer, die Chemie der Figuren und die beiden sympathischen Figuren.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Eine Liebesgeschichte mit einer klaren Botschaft!

The Fire in Your Heart
1

Nachdem ich von Kim Leopold im März schon "The Colors of Your Soul" und im Mai "The Sunrise in Your Eyes" lesen durfte, war ich sehr gespannt, wie es in Band 3 der California Dreams Reihe mit dem dritten ...

Nachdem ich von Kim Leopold im März schon "The Colors of Your Soul" und im Mai "The Sunrise in Your Eyes" lesen durfte, war ich sehr gespannt, wie es in Band 3 der California Dreams Reihe mit dem dritten Geschwister im Bunde - Micah - weitergehen wird. "The Fire in Your Heart" konnte mich genau wie Band 1 und 2 der Reihe sehr mitreißen, hat mich aber auf einer ganz anderen Ebene berührt als die Geschichte von Pax, Holly, Maverick und Allegra. Denn auch für ihr Finale hat Kim Leopold zusätzlich zur Liebesgeschichte mit Sexismus, sexuellen Übergriffe, Mobbing, dem Suizid eines Elternteils und Frauenfeindlichkeit bei der Feuerwehr ernste Themen ausgewählt, mit der sie eine klare Botschaft in die Welt sendet.

Das Cover von "The Fire in Your Heart" zeigt wie die Vorgängerbände einen Farbverlauf in warmen Sonnenaufgangsfarben, der mit goldenen Punkten durchzogen ist und durch die Textur ein wenig an einen Vorhang vor einer Feuersbrunst erinnert. Der geschwungene Titel ist diesmal in goldener Glitzerschrift abgedruckt. Auch wenn das Cover als Ganzes stimmig und hochwertig gestaltet ist, ist mir die Gestaltung für meinen persönlichen Geschmack aber wieder ein wenig zu bunt, zu glitzernd und insgesamt zu nichtssagend für diese bodenständige, ernste Geschichte. Anders als bei den vorherigen Geschichten passt hier aber endlich mal der Titel sehr gut zum Inhalt, da sowohl Micah als auch Quinn ordentlich Feuer im Herzen haben, sich der Titel auch in Quinns Blog wiederfindet und das Feuer durch ihren Job bei der Feuerwehr eine wichtige Rolle spielt.

Erster Satz: "Manchmal bestehen meine Tage nur noch aus Feuer und Adrenalin, Rauch und Erschöpfung."

Auch die Atmosphäre der Geschichte kann das fröhliche Cover nur zum Teil einfangen. Über die Tatsache hinaus, dass die Geschichte hier wieder im sommerlichen Kalifornien spielt, zeigt "The Fire in Your Heart" genau wie schon Band 1 und 2 deutlich mehr Tiefe als das verspielte Cover es vermuten lassen würde. Denn Kim Leopold hat sich entschieden in ihrem letzten Teil der California-Dreams-Reihe Sexismus, sexuellen Übergriffe, Mobbing und Frauenfeindlichkeit in uniformierten Berufen und hier speziell im LA Fire Department zum Thema zu nehmen. Dazu lässt sich parallel zum abwechselnden Erzählstrang aus der Sicht von Micah und Quinn Rückblicke zu den Erfahrungen, die Quinn während ihrer Ausbildung und an ihrer ersten Feuerwache gemacht hat, in separaten Kapiteln die Handlung miteinfließen. Bei einigen Erfahrungsberichten musste ich ganz schön schlucken und konnte oder wollte mir gar nicht vorstellen, dass Frauen heutzutage noch mit solchem Verhalten konfrontiert werden. Dass Sexismus kein Problem von gestern ist, zeigen ja leider immer wieder Berichte aus allen möglichen Berufs- und Lebenssparten und so finde ich es wichtig, dass die Autorin dies im Rahmen dieser Geschichte anprangert. Mit "The Fire in Your Heart" zeigt Kim Leopold also mal wieder, dass das New Adult Genre definitiv mehr kann als unterhaltsame Liebesgeschichten zu erzählen!

Quinn: "Er ist es. Er ist der Grund, warum ich morgens früher zu Arbeit fahre und später wieder zurückkehre, der Auslöser für mein Herzrasen, der Mann, von dem ich nachts träume. Er ist es. Er war es schon vom ersten Moment an."

Sehr gut gefallen hat mir aber, dass es Kim Leopold trotz der starken Kritik, die auch durch Quinns Blog "The Fire in Your Heart" in die Welt getragen wird gelingt, die Feuerwehr als einen attraktiven und wichtigen Beruf darzustellen, der von Kollegialität, Verantwortung und Abwechslung geprägt ist. Der Zusammenhalt auf der Feuerwache 12 gleicht dem einer Familie und hält den negativen Erfahrungen aus Quinns Vergangenheit ein positives Beispiel entgegen. Auch abseits der offensichtlichen Botschaft ist im Buch übrigens Quinns Kampf für Gleichberechtigung umgesetzt. Im Nachwort und in einem externen Instagram-Beitrag der Autorin habe ich gelesen, dass Kim Leopold es sich zum Ziel gesetzt hat, in ihrem Roman geschlechtsneutrale Bezeichnungen zu finden. Dass mir das beim Lesen gar nicht aufgefallen ist, ist also der perfekte Beweis dafür, dass es möglich ist, unaufdringlich zu gendern, sodass der Lesefluss nicht gestört, aber alle Personen miteingeschlossen werden. Wunderbar gelöst, das würde ich gerne in Zukunft häufiger so sehen!

Micah: "Das ist etwas anderes. Etwas, das ich nicht in Worte fassen kann. Aber vielleicht muss ich das auch nicht. Vielleicht kann ich auch einfach genießen, dass es noch Momente in meinem Leben gibt, in denen die Zeit stillsteht und für ein paar Augenblicke alles gut ist."

Trotzdass die drei Teile der California-Dreams-Reihe sehr unterschiedlich sind - die Thematiken und Atmosphären gehen so weit auseinander wie bei kaum einer anderen Reihe -, haben die drei Teile doch viele verbindenden Elemente. Zum einen spielt bei allen drei Bänden Social Media als Plattform mit vielen Stärken und Schwächen eine große Rolle. Darüber hinaus weist in jedem Band soziale Probleme und Missstände hin und gibt ihren Figuren eine Botschaft mit auf den Weg, die sie in die Welt verkünden. Und zum anderen spielen Familie und Freundschaften in allen Bänden eine große Rolle. Stimmung und Thematik betreffend würde ich Band 3 der Reihe insgesamt eher näher an Band 2 einordnen als an Band 1. Denn während sich die Geschichte von Pax und Holly in Band 1 auf angenehme Art und Weise mit den Themen Lebenssinn, Minimalismus, Social Media und Van-Leben auseinandersetze und insgesamt ein sommerlicher Feelgood-Roman war, widmete sich "The Sunrise in Your Eyes" dem Leid der Menschen in der sogenannten Skid Row LAs und war in der Gänze alles andere als eine leichte Sommerlektüre. Trotzdass "The Fire in Your Heart" wie Band 2 einige sehr abenteuerliche, actionreiche Szenen enthält und ein ernstes Thema behandelt, sind aber auch einige Wohlfühlelemente miteingebaut. Ich kann Kim Leopold also mal wieder dafür loben, dass der Spagat zwischen süßer Liebesgeschichte und düsterem Drama hier abermals erstaunlich gut gelungen ist.

Micah: "Wir sind zu schnell zugesteuert
auf die Klippe und gesprungen
ohne uns umzusehen,
ohne zu wissen,
was uns erwartet.
Fallen wir?
Oder lernen wir
fliegen?"

Denn neben dem Hauptthema des Sexismus und der teilweise sehr action- und abenteuerreichen Handlung bei Feuerwehreinsätzen steht natürlich das Kennenlernen und die Annäherung der beiden Hauptfiguren im Vordergrund. In den vorherigen Bänden fand ich es schwer, einen Zugang zu Micah zu finden und auch hier habe ich einige Kapitel benötigt, um mich in seiner Gedanken- und Gefühlswelt zurecht zu finden. Sehr gut hat mir gefallen, dass er im Rahmen einer Therapie anfängt, seine Gedanken in Gedichten zu ordnen, die wir teilweise auch abgedruckt lesen können. Wie er beginnt, sich auf Quinns Perspektive einzulassen und sein teilweise toxisch männliches Verhalten zu ändern, empfand ich als sehr spannend zu lesen. Quinn ist mir schon von der ersten Seite an ans Herz gewachsen. Sie ist stark und unabhängig, steht für ihre Überzeugungen ein und stellt sich ihren Dämonen mit geschwellter Brust. Die beiden in Kombination haben eine ganz andere Dynamik als die Paare aus den Vorgängerbänden entwickelt, da sie sich schon kennen und als Freunde schätzen, bevor sich ihre Beziehung dann schrittweise weiterentwickelt.

Micah: "Quinn. Ihr Namen landet auf der Seite. Schwarz auf weiß steht er da und ist Zeugnis dessen, was mich in den letzten Tagen beschäftigt hat. Vergessen ist der Streit mit Allegra, vergessen das Drama um Dad. Da ist bloß Quinn, Quinn, Quinn in meinen Gedanken."

Umrahmt wird diese Idee vom humorvollen, leicht träumerischen und authentischen Schreibstil der Autorin. Nach Band 1 und 2 der Reihe, "The Colors of your Soul", war "The Sunrise in Your Eyes" nun mein drittes Buch von Kim Leopold und ich bin mir nun sicher, dass noch einige weitere folgen werden. Denn auch hier hat es mir wieder wunderbar gefallen, wie sie ohne viele Worte einen greifbaren Eindruck von ihren Figuren vermittelt und einfühlsam deren teils schmerzhafte, teils befreiende Erkenntnisfindung beschreibt. Die beiden Ich-Erzähler sind mir demnach auch sehr schnell ans Herz gewachsen und entpuppten sich als komplexe und sympathische Figuren. Als Bonus erhalten wir auch hier wieder einige schöne Beschreibungen der Landschaft Kaliforniens, auch wenn hier durch die Gegenüberstellung der schönen und hässlichen Seiten gemischte Gefühle für LA zurückbleiben.

Micah: "Das ist dein Leben - der Einzige, den du wirklich glücklich machen musst, bist du."


Fazit:

In "The Fire in Your Heart" hat Kim Leopold mit Sexismus, sexuellen Übergriffe, Mobbing, dem Suizid eines Elternteils und Frauenfeindlichkeit bei der Feuerwehr wieder ernste Themen ausgewählt, die sie mit einer authentischen Liebesgeschichte und schönen Beschreibungen der Landschaft Kaliforniens zu einer lesenswerten Geschichte mischt. Klare Leseempfehlung!

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