Profilbild von Wordworld_Sophia

Wordworld_Sophia

Lesejury Star
offline

Wordworld_Sophia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wordworld_Sophia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2019

Zu gewollt, zu konstruiert und dabei zu wenig authentisch!

Someone New
2

Achtung: Diese Rezension enthält in gekennzeichneten Bereichen Spoiler!

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht" stand es für mich natürlich außer Frage, dass ich früher oder später auch ...

Achtung: Diese Rezension enthält in gekennzeichneten Bereichen Spoiler!

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht" stand es für mich natürlich außer Frage, dass ich früher oder später auch zu ihrer neuen Reihe greifen werde. Dass ich das mit einer Verspätung von drei Monaten tue und deshalb schon von der enormen Kontroverse an Meinungen zu dieser Geschichte Wind bekommen habe, machte das Ganze noch spannender. Die einen lieben sie und betiteln sie als "das wichtigste YA-Buch überhaupt", die anderen hassen sie und sind einfach nur enttäuscht. Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht ganz erfüllen (Stichwort: Überladung), da ich aber trotzdem von dieser berührenden, mitreißenden und intelligenten Geschichte abgeholt wurde, bewege ich mich wohl am ehesten im Mittelfeld der beiden Lager mit Tendenz zur Begeisterung.

Das einzige, was bei dieser Geschichte mit absoluter Sicherheit und ohne jede Frage festgestellt werden kann, ist, dass das Cover ein Traum ist!! Wie auch schon bei ihrer ersten Reihe haben sich die Gestalter des Verlags selbst übertroffen mit dieser subtilen aber wirkungsvollen Verkörperung des Kernthemas. Leider konnte ich keine der limitierten Ausgaben mit den Illustrationen ergattern aber auch so ist die Gestaltung mit den rosa-blauen Wolken, dem Farbverlauf und dem kontrastreichen Titel ein kleines Kunstwerk. Neben einem Nachwort über die Thematik der Geschichte und der Danksagung der Autorin enthält das Buch noch eine Leseprobe zu "Berühre mich. Nicht."

Erster Satz: "Wie lange muss ich das wohl noch ertragen?"


Zur Handlung will ich gar nicht viel mehr verraten als der Klapptext preisgibt, nur soviel: es gibt eine unvorhergesehene Wendung, die den Roman in seiner Thematik aus der Masse heraushebt. Bis wir diese jedoch vor die Nase geknallt bekommen, werden wir erst auf 500 Seiten auf falsche Fährten gelockt und vertröstet. Das hat zum einen die Wirkung, dass es spannend bleibt, weil man unbedingt herausfinden will, was Julians dunkles Geheimnis ist, zum anderen bleibt durch die sehr späte Auflösung am Ende fast keine Zeit für Ausführungen der Thematik, welche ich wirklich spannend gefunden hätte. Das Eskalationspotential des heiklen Themas wurde deshalb zugunsten von einem langen Spannungsbogen verschenkt und erst ganz am Ende kommt der gewünschte Effekt auf. Damit meine ich keineswegs ein sinnloses, aus der Luft gegriffenes Drama, wie es leider ein fester Bestandteil von YA-Romanen ist, sondern vielmehr eine wirklich tiefgründige Befassung mit dem Thema und eine Beleuchtung von mehreren Seiten. So hat für mich die Tiefe der Emotionen ein wenig gefehlt, die ich an Romanen dieses Genres normalerweise besonders schätze.


"Julians Bartstoppel kratzten über meine Haut, und ich nahm seien Duft wahr, der auf mich so verlockend wirkte wie der Geruch warmer Schokolade. "Danke", flüsterte er noch einmal neben meinem Ohr, und da erkannte ich, dass ich mich zuvor getäuscht hatte. Vielleicht war "Liebe" genau das Wort, an das ich denken sollte."



Die Zeit vor der "großen Enthüllung" wird durch viele sich wiederholende Szenen aus Micahs Alltagsleben, leisen Andeutungen und einem ganzer Haufen an diversen Nebencharakteren gefüllt. Denn die sich entwickelnde Liebe zwischen Micah und Julian steht nicht unbedingt alleinig im Vordergrund. Stattdessen kommt jedem Nebencharakter mit seinen Problemen eine eingehende Betrachtung zu, die Masse macht sie alle jedoch ein wenig oberflächlich. Es scheint, als hätte die Autorin für diese Geschichte zu viele Facetten und Themen gewollt, sodass sie ihre Hauptgeschichte um Julian und Micah ein wenig vernachlässigt und die Nebencharaktere zu austauschbaren Statisten verkommen lassen hat. So ist es zum Beispiel eigentlich belanglos, ob sich Micah gerade mit Lilly, Aliza oder Cassie unterhält, da sie in den meisten Szenen nicht wirklich mehr als nette Beigabe sind.

Auf der anderen Seite versucht sie ihren Protagonisten bewusst Raum zu geben und sich bei der Entwicklung von Micahs und Julians Beziehung Zeit zu lassen. Auch wenn mir klar ist, dass das langsame Tempo für die Glaubwürdigkeit der Geschichte notwendig war, da gerade das sich langsam entwickelnde, authentische Beziehungselement für eine kribbelnde, angenehme Stimmung sorgte, hätte sich Laura Kneidl die vielen inhaltlichen Wiederholungen sparen können, wodurch sich gerade der Mittelteil ein wenig in die Länge zieht. Aus viel gutem Willen und einem Haufen toller Ideen wurde so leider ein an verschieden Facetten überfüllter Roman, der aber dennoch nicht wirklich voranzukommen scheint und bei den meisten Themen nur an der Oberfläche kratzt.


"Wir waren in einem goldenen Käfig aufgewachsen, was ich selbst erst erkannt hatte, nachdem ich ihn verlassen hatte. Von innen wirkte er groß und glänzend, aber von außen betrachtet, sprangen einem vor allem die Gitterstäbe ins Auge. Wollte ich mein Leben wirklich nach den Menschen richten, die mich zurück in diesen Käfig sperren wollten?"


Was man der Autorin jedoch wieder hochanrechnen muss, ist der unglaublich detaillierte und emotionslastige Schreibstil, der mir schon bei ihren Vorgängerbüchern gut gefallen hat. Dadurch schafft Laura Kneidl es, den Roman gleichzeitig spannend, ruhig, aufwühlend, beruhigend, berührend und aufklärend zu erzählen, sodass wir komplett von der Story gefangen genommen werden, auch wenn eigentlich nicht viel passiert. So werden selbst Fandom-Gespräche über Graphic Novels oder LARP und Cosplay zu lesen und man verzeiht dem Roman auch, wenn die Charaktere zum gefühlt hundertsten Mal zusammen ein Café besuchen und sich über belanglose Dinge unterhalten. Besonders gut haben mir hier die vielen dummen Flachwitze gefallen, die die Handlung zusammen mit vielen sarkastischen Bemerkungen und schlagfertigen Dialogen ein wenig auflockern.

Achtung Spoiler Alarm!!!

Jetzt aber genug um das Thema herumgeredet und kryptische Hinweise beiseite: es geht um Diversität! Das ganze Buch liest sich als Plädoyer gegen Vorurteile, Sexismus, Rassismus, Engstirnigkeit und Verurteilung und Micah und ihr Freundeskries leben uns Offenherzigkeit und Toleranz vor. Da ist mit Lilly, die früh ein Kind bekommen hat und nun Großes leistet, um ihren Abschluss nachzuholen, die von der Gesellschaft stigmatisierte Teenie-Mutter. Adrian, der aus Angst vor seinen Eltern jahrelang seine Sexualität verschweigen hat und nach der Offenbarung seines Geheimnisses verstoßen wurde, bringt das Thema "Homosexualität" mit rein. Die heutzutage immer noch mehr oder weniger offene Rassismus-Thematik wird durch Cassie und Auri verkörpert, die in der Öffentlichkeit oft seltsam angestarrt werden, bloß weil sie weiß ist und er schwarz. Auch die Diskrepanz zwischen Moderne und Tradition kommt auf den Tisch, indem Aliza aus einer traditionellen, muslimischen Familie kommt und einen modernen Food-Blog betreibt. Micah will unbedingt ihren Träumen folgen, Kunst studieren und an ihrem Graphic Novel arbeiten, wird aber von ihren Eltern in ein High-Society-Leben inklusive Dinner, Jura-Studium und Luis-Vuitton-Kleid gedrängt. Und Julian... ja … der ist eigentlich eine Frau.

"Ich bin trans" - das ist das große Geheimnis hinter seinen Narben, der Verstoßung von seinen Eltern, dem pinken Teddybären und seiner Fähigkeit, Zöpfe zu flechten. Damit wird das große "Tabu-Thema" Transgender auch mal in einem YA-Buch angesprochen. Das fand ich natürlich so mutig wie spannend aber leider ist mit der Geschichte schon wieder Schluss, als das endlich herauskommt und Laura Kneidl verpasst es so, uns mit der Wahrheit ausreichend zu konfrontieren und nebenbei wichtige Fakten zu vermitteln. So wird dieses wichtige Thema zwar endlich mal angesprochen, es bleibt jedoch bei einer recht oberflächlichen Betrachtung, die man durch eine etwas andere Handlungskonzeption bei einer 550 Seiten lange Geschichte durchaus ein wenig hätte vertiefen können.

Dieses "Abwürgen am Ende" ist jedoch nicht der einzige Punkt, der mich bei der ganzen Sache stört. Auch die Elterngeneration wird in einem recht einseitigen Licht gezeichnet: sowohl Adrians und Micahs High-Society-Anwalt-Eltern als auch Julians/Sophias Eltern können mit den Enthüllungen ihrer Kinder absolut nicht umgehen, reagieren homophob, ausstoßend und voller Hass. Selbst Lillys Eltern blicken kritisch auf jeden ihrer Schritte und machen ihrer Tochter das Leben schwer. Natürlich passiert das leider viel zu selten, aber zwischen all den Problemen wird keine einzige Familie porträtiert, in der ein gelungener Umgang feststellbar ist. Ein weiterer Punkt ist dass Micah mit ihrer Reaktion wohl als Art Vorbild gelten soll. Das kann sie in vielerlei Hinsicht auch erfüllen, in anderen Aspekten reagiert sie jedoch außerordentlich nervtötend, indem sie die Privatsphäre von Julian aber auch von Adrian, Cassie und Auri nicht achtet und sich aufdringlich verhält. Sie akzeptiert kein "Nein", spioniert Julian hinterher und betrachtet viele Aspekte mit einer seltsamen Doppelmoral. Auch wenn ich sie als Protagonisten grundsätzlich mochte, erschien auch sie in ihrer Rolle nicht immer ganz authentisch.


"Ich sah zu Julian, der noch immer neben mir auf dem Baumstamm saß. Die Ellbogen auf den Knien abgestützt, starrte er in die Flammen. Seine Haut leuchtete bronzen im Schein des Feuers. Seine Augen funkelten und wirkten mehr golden als grün, wie Laub, das im Herbst von den Bäumen fällt. Vergänglich. In diesem Moment wurde mir mit geradezu schmerzhafter Klarheit bewusst, dass ich Julian nicht gehen lassen wollte."


Darüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, ob die ganzen Beispiele nicht vielleicht etwas zu viel Diversitäten und Besonderheiten für einen Freundeskreis ergeben, als dass es noch glaubwürdig wäre. Aber egal - die Message ist auf jeden Fall bei mir angekommen: Diversität ist toll und Liebe ist Liebe! Das würde ich genauso unterschreiben also vergesst meine Kritik und lest dieses tolle Buch!!!
Spoiler Ende!!!


"Und manche Geheimnisse wachsen durch diese Angst, bis sie zu Monstern in unserem Schrank werden. Bis wir uns irgendwann nicht mehr trauen, ihn zu öffnen. Nicht einmal in Anwesenheit einer Person, der wir unser Leben anvertrauen würden. "


Kritik hin oder her, ich werde auf jeden Fall an der Reihe dranbleiben um meine liebgewonnenen Protagonisten wiederzusehen und mehr über Cassie und Auri zu erfahren. Also freue ich mich sehr auf "Someone Else"!



Fazit:


Ein wundervolles Plädoyer gegen Vorurteile, Sexismus, Rassismus, Engstirnigkeit und Verurteilung, das mit einer unvorhergesehenen Wendung und einem plastischen, emotionslastigen Schreibstil überzeugt. Leider wirkt der Roman mit den vielen verschiedenen Facetten, Nebencharakteren und tollen Ideen ein wenig überladen, sodass er nicht wirklich voranzukommen scheint und bei den meisten Themen nur an der Oberfläche kratzt.
Zu gewollt, zu konstruiert und dabei zu wenig authentisch!

Veröffentlicht am 11.05.2018

Ein kleines Gesamtkunstwerk!

Ein Meer aus Tinte und Gold (Das Buch von Kelanna 1)
2

Allgemeines:

Titel: Ein Meer aus Tinte und Gold
Autor: Traci Chee
Verlag: Carlsen (20. Oktober 2016)
ISBN-10: 3551317283
ISBN-13: 978-3551317285
ASIN: B01ELXD7ZG
Originaltitel: The Reader
Preis: 9,99€ ...

Allgemeines:

Titel: Ein Meer aus Tinte und Gold
Autor: Traci Chee
Verlag: Carlsen (20. Oktober 2016)
ISBN-10: 3551317283
ISBN-13: 978-3551317285
ASIN: B01ELXD7ZG
Originaltitel: The Reader
Preis: 9,99€ (Kindle-Edition)
9,99€ (Taschenbuch)
17,99€ (Gebundene Ausgabe)
Seitenzahl: 480 Seiten
Weitere Bände: "Ein Schatz aus Papier und Magie";
"Die Schlacht um Wörter und Blut"



Inhalt:

„Du hast die Wahl, Sefia. Lenk deine Zukunft oder lass dich von der Zukunft lenken."

Seit Sefias Vater ermordet wurde, kämpft sie mit ihrer Tante Nin ums Überleben. Aber dann wird Nin entführt und die einzige Spur zu ihr ist ein Buch: ein scheinbar nutzloser Gegenstand in einem Land, in dem fast niemand um die Existenz des geschriebenen Wortes weiß. Doch kaum berührt Sefia das makellose Papier, spürt sie eine magische Verbundenheit und lernt die Zeichen zu deuten. Das führt sie auf eine gefährliche Reise – und an die Seite eines stummen Jungen, der selbst voller Geheimnisse steckt.


Bewertung:

"Es war einmal und es wird eines Tages sein. So fangen alle Geschichten an."

Mit diesem Satz beginnt das wundervolle Märchen für Erwachsene, das neben seinem liebevoll gestalteten Aussehen auch durch Komplexität der Handlung, einen hinreißenden Schreibstil und berührende Charaktere entzückt. Ein kleines Kunstwerk!

Wie schon viele Leser vor mir will ich unbedingt das umwerfende Cover hervorheben. Ohne übertreiben zu wollen ist es denke ich das schönste aber vor allem passendste Cover, das ich je gesehen habe. Aus einem dynamisch wirkenden Meer aus goldenen Wellen ragt ein altes Buch mit vergilbten Seiten im Zentrum des Bildes hervor. Zwischen umher schwirrenden Buchstaben läuft die Silhouette eines Mädchens auf ein Schiff zu, welches am Rand des Buches vorbei fährt. Der Titel umrahmt dieses Bild in schwarzen Schnörkeln. Mal von der wunderschönen, warmen, lebendigen Ausstrahlung des Hintergrunds abgesehen, die das Buch zum absoluten Eye-Catcher macht, passen auch alle gezeigten Elemente ganz toll zur Handlung: das Piratenschiff, das den Rand der Welt erforscht, das Mädchen als Leserin oder als Gelesene, die goldenen Fäden der magischen Welt, die alle auf das Buch zurück laufen. Einzig und allein dass Archer nirgendwo zu sehen ist, könnte ich hier kritisieren. Das Cover ist ansonsten eine perfekte Verkörperung des Titels und der geheimen Botschaft, die zwischen den Zeilen versteckt an uns gerichtet ist:

"Dies ist ein Buch und ein Buch ist eine Welt
und ein Wort ist ein Samen, der Bedeutung enthält.
Seiten aus Meer und Ränder als Land
sind Völker und Leben in deiner Hand.
Doch prüf deine Welt und dein Dasein hier
wird zu Meeren aus Tinte zum Haus aus Papier.
Kennst du dich selbst oder hast du geirrt?
Bist du Leser oder der, der gelesen wird?"

Und nicht nur das Cover hebt diesen Fantasy-Roman von der Masse anderer ab. Auch innerhalb der Buchseiten erwarten unser prüfendes Leserauge jede Menge liebevoll gestaltete Überraschungen. Von einer Karte von Kelanna, eine kleine, handgeschriebene Notiz über hintersinnig geschwärzte Zeilen, schwarze Fingerabdrücke, geheimnisvolle Zeichen, vergilbt erscheinende, hervorgehobene Auszüge aus dem Buch, verschiedene Schriftarten bis zu versteckten Botschaften ist alles dabei um unser Gehirn auf Trab zu halten und unser Leserherz zu erfreuen! So werden wir auf ungewohnt aktive Weise mit in das Geschehen mit einbezogen und wird als Leser Teil dieser Geschichte, sowie Sefia Teil der ihrseits gelesenen Geschichte wird. Die Autorin spielt hier mit dem Grundgedanken einer Geschichte, eines Buches, wirft die philosophische Frage in den Raum, ob wir bloß Teil einer Geschichte sind, die andere lesen und schafft gleichzeitig eine Hymne an das Lesen an sich. Ganz große Klasse!


"Magie. Ihr war, als spähte sie an den Rändern der Sterne vorbei und sähe, was dahinter lag."


Nach einem kurzen Prolog beginnt die Geschichte um die Bedeutung von Geschichten im Herz von Kelannas, in Oxszini. Auf den willigen Leser warten 480 Seiten in einer eine wundervollen und schrecklichen Welt aus Wasser, Schiffen und Magie, in der das geschriebene Wort mit einem wertvollen Buch lange Zeit verschollen ist und Geschichten nur von Mund zu Mund weitergegeben werden. Dass Sefia schon bald Teil einer Geschichte mit unermesslichem Ausmaß werden soll, ahnt sie noch nicht, als sie mit ihrer Tante Nin auch noch den letzten Familienangehörigen verliert. Nachdem ihre Mutter an einer Krankheit verstarb und ihr Vater von geheimnisvollen Verfolgern getötet wurde, befand sie sich mit der alten Schmiedin immer auf der Flucht um etwas zu beschützen, von dem sie nicht einmal weiß, wozu es eigentlich gut sein soll.


"Wir müssen in Zukunft besser aufpassen." Da lächelte er. Ein echtes, warmes Lächeln, das ihn selbst zu überraschen schien. Als hätte er nicht gewusst, dass er das noch konnte. Sein Lächeln war ganz weich.
"Wir"
(...) Sie umfasste ihre Knie, ihre Augen glänzten im Dämmerlicht. Dann würden sie es zusammen machen, sie und Archer. Herausfinden, wofür das Buch gut war. Nin retten. Diejenigen finden, die ihr Leben zerstört hatten - und Rache üben."


Als in einer verhängnisvollen Nacht ihre Tante Nin von denselben dunklen Häschern entführt wird, die auch ihren Vater verfolgt haben, wird sie aus ihrer Untätigkeit gerissen. Um ihre Tante zu finden und ihre gesamte Familie zu rächen muss sie endlich hinter das Geheimnis des Gegenstandes kommen, den sie besitzt und der so wertvoll zu sein scheint, dass Morde dafür begangen werden. Zusammen mit dem stummen Kämpfer Archer begibt sie sich auf eine Suche nach der Wahrheit, die sie durch die vier Königreiche, über das innere Meer bis in die Hände des grausamen Piraten Sarakeen führt. Doch noch weiß sie nicht, dass sie den Schlüssel schon in ihren Händen hält. Denn als sie den seltsamen, in Leder gebundenen Kasten aufschlägt, verraten der nur flüchtig lesen gelehrten Sefia die ersten Worte den Namen für das Objekt. "Dies ist ein Buch", kann sie entziffern. Vier Worte, die ihr Leben komplett verändern sollen, denn was dieses Buch birgt sind unzählige Worte, die sich zu Sätzen, zu Geschichten formen - die Geschichte ganz Kelannas....


"Wenn sie in Kelanna trauern, erzählen sie Geschichten - als könnten sie dich dadurch bei sich behalten. Sie glauben, dass du, wenn man die Geschichten nur oft und lange genug erzählt, lebendig bleibst - wenn auch nur in der Erinnerung."


In recht langsamen aber wunderbar flüssigem und intensivem Tempo nimmt die originelle Geschichte ihren Lauf. Zwar hat man die Grundidee, ein Buch zur Mitte der Handlung zu machen in Klassikern wie "Tintenherz" oder "Die unendliche Geschichte" schon einmal gelesen, was dieser Roman aber damit macht, lässt sich klar von den schon existierenden Fantasy-Romanen abgrenzen. Mit dem geschickt verschlungenen Aufbau und dem tolles Setting, das abwechslungsreich und wunderbar detailreich ausgearbeitet ist, ohne dabei die Handlung zu bremsen, wird die Story zum kleinen Gesamtkunstwerk, das mitreißend und abenteuerlich erzählt wird. Der Schreibstil spielt in der Atmosphärenbildung eine sehr wichtige Rolle. Durch bildhafte aber dennoch lockere, leichte Sprache, bei der immer ein Hauch an sehnsuchtsvoller Melancholie mitschwingt, erscheint die ganze Geschichte wie ein sanfter Traum oder ein Märchen. Denn aufgrund der eigentlich abstrusen Mischung von einfühlsamen Gefühlsbeschreibungen und emotionaler Kälte, makabrer Gewalt und süßen Träumen, lockendem Abenteuer und dunkler Realität bekommt diese Geschichte eine intensive Grundstimmung, die berührt und verzaubert!

"Archer kniete neben ihr und strich mit den Fingerspitzen über ihr Gesicht. Jede Stelle, die er berührte glühte vor Wärme, und die trostlose Kälte ihres Herzens bekam Risse. Sie nahm seien Hand und hielt sie an ihre Wange, Haut an Haut."


Besonders spannend wird die Geschichte durch die verschiedenen Handlungsstränge, die in verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten spielen, sich aber nach und nach alle zu einem Gesamtbild verflechten. Durch den auktorialen Erzähler bekommen wir einen Einblick in die Gefühlswelt ganz unterschiedlicher Persönlichkeiten. Im Vordergrund steht die junge Sefia, die ihre Eltern sterben sehen musste, nichts gegen die Entführung ihrer Tante tun konnte und sich nun von Rachedurst, Neugier und Überlebenswillen getrieben auf die Suche nach der Wahrheit begibt. Sie ist ein absoluter Vorzeigecharakter der Fantasy-Literatur: verständnisvoll, mutig, herzlich, sensibel, selbst bestimmt, gewitzt und einfach nur liebenswert. Es ist wirklich schwer, sie nicht zu mögen!


"Es war, als wäre sie die ganze Zeit ausgesperrt gewesen und hätte durch einen Türspalt den Blick auf eine magische Welt erhascht. Doch das Buch war der Schlüssel."


An ihrer Seite steht Archer, den sie auf ihrer Reise eingesperrt in eine dunkle, enge Kiste findet, rettet und kurzerhand mitnimmt. Ohne dass er ein Wort reden kann, versteht Sefia, dass auch ihm das Schicksal böse mitgespielt hat und hilft dem geschlagenen, gebrochenen, zum Töten ausgebildeten jungen Mann, wieder menschlich zu werden und sich selbst wieder zu finden. Es ist herzzerreißend schön mit anzusehen, wie die beiden sich langsam näherkommen und sich bald ohne Worte verständigen und sich gegenseitig Halt geben können.


"Er spürte in seinem Inneren das wütende, stinkende Wesen, das nach Blut dürstete, seine hohlen Wangen unter Haut. Aber vielleicht musste er nicht so sein. Vielleicht konnte sich dafür entscheiden, ein ganzer Mensch zu sein: Archer, Jäger, Beschützer, Artischockenputzer, Spieler, Schiffsjunge, Quarzbesitzer, Freund. Dieser Gedanke begann in ihm zu reifen, langsam zunächst, dann jedoch schneller und heftiger, bis es heiß in ihm brodelte. Vielleicht hatte er eine Wahl."


Neben Archer und Sefia betrachten wir so auch noch die Abenteuer von Käpt´n Lees auf seinem Schiff, die "Strömung der Zuversicht", welche von kannibalischen Knochen über lebendige Inseln bis zum Rand der Welt und darüber hinaus führen. Den geheimnisvollen Käpt´n habe ich sehr schnell genau wie seine Crew, dem starken Zimmermann Ross, dem blinden und doch nicht orientierungslosen Ersten Steuermann, dem mutigen Lind, der geschickten Doc, dem missmutigen Jigo, dem begabten Cooky und dem fröhlichen Kallinago und vielen weiteren besonderen Persönlichkeiten, ins Herz geschlossen. Außerdem bekommen wir durch kurze Einschübe einen Einblick in die Sicht der Verfolger und erfahren durch den jungen Bibliotheks-Lehrling Lon und die angehende, tödliche Jägerin Mareah etwas über einen rätselhaften Orden, welcher es auf die Kontrolle der Menschheit und ein Monopol auf Wissen und Macht abgesehen hat...

"Sie ritzte den Satz mit der Messerspitze an den verborgenen Stellen des Waldes ein, in die höchsten Äste der größten Bäume: Dies ist ein Buch.
Oder sie schrieb auf die Steine eines zugeschütteten Lagerfeuers: Dies ist ein Buch.
Und sie malte es sich unsichtbar auf den Arm, auf das gebeugte Knie: Dies ist ein Buch. Ein Buch. Ein Buch. Ein Buch.
Sie wusste ja nicht, dass die Leute, die hinter ihr her waren, überall nach Spuren suchten: in den höchsten Bäumen, auf vergrabenen Steinen. Sie lechzten nach dem Buch wie Hungernde nach Essen. Krank vor Sehnsucht folgten sie ihr."


Das Ende der Geschichte erschien mir im Vergleich zum Rest ein wenig zu lasch und ist der einzige Grund, warum ich keine 5 Sterne vergeben will. Der Tod einer Hauptperson geschieht sehr schnell und ohne jegliche Bedeutung, die schlussendliche Auflösung der Zusammenhänge ist zu kurz und auch die wichtige Entwicklung, dass Archer endlich seine Stimme wieder findet, wird nur nebenbei abgehakt. Ansonsten mochte ich das relativ offen endende Finale, denn ich muss ja gar nicht mehr lange auf Band 2 warten Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es mit den Charakteren weiter geht und werde die Geschichte gespannt weiter verfolgen.

„Ein Zuhause ist das, was du dazu machst. Es kann ein Schiff sein. Oder das, was du Tag für Tag auf dem Rücken trägst. Oder deine Familie. Oder vielleicht nur ein Mensch, den du über alles liebst. Das ist zu Hause."


Fazit:


Ein kleines Gesamtkunstwerk, das durch den wundervollen Schreibstil, die komplexe Handlung und die mitschwingende sehnsuchtsvolle Melancholie wie ein sanfter Traum erscheint. Die intensive Grundstimmung entsteht durch die eigentlich abstruse Mischung von einfühlsamen Gefühlsbeschreibungen und emotionaler Kälte, makabrer Gewalt und süßen Träumen, lockendem Abenteuer und dunkler Realität und baut auf spannenden, originellen Charakteren. Ich bin verzaubert!

Veröffentlicht am 30.09.2023

Eine vielschichtige und abwechslungsreiche Anthologie!

Gleanings – Storys aus dem Scythe-Universum
1

Als großer Fan der Scythe-Trilogie von Neal Shusterman war ich total gespannt als ich gehört habe, dass wir mit einer Kurzgeschichtensammlung nochmal zurück ins Scythe-Universum reisen dürfen. Vor wenigen ...

Als großer Fan der Scythe-Trilogie von Neal Shusterman war ich total gespannt als ich gehört habe, dass wir mit einer Kurzgeschichtensammlung nochmal zurück ins Scythe-Universum reisen dürfen. Vor wenigen Tagen ist diese Anthologie nun auch auf Deutsch erschienen und ich habe natürlich sofort reingelesen. Auch wenn ich einige Geschichten lieber gelesen habe als andere, war "Gleanings" für mich eine durchweg interessante und anregende Rückkehr ins Scythe-Universum, die mir richtig Lust gemacht hat, die Hauptreihe nochmal zu lesen.

"Vor ihnen stehen wir perfekt aufgereiht,
die scharfe Klinge einer Avantgarde,
die die Äxte schwingt,
jede gleicht jenen, die vor ihr kamen.
Wir sind einer in allen
und alle in einem
und wir. werden. töten."


Da der Fischer Verlag die Gestaltung der Originalausgabe übernommen hat, ist das Cover von "Gleanings" sehr passend zur gesamten Reihe gestaltet. Mit der Reihe von unterschiedlichen Scythe in langen blauen Roben mit passenden Sensendem beigem Grund mit den futuristisch anmutenden Streifen und dem Comic-Titel ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, das wieder auf zentrale Motive und die eher düstere Stimmung vorbereitet. Sehr gefreut hat mich auch, dass der Verlag ebenfalls den Originaltitel behalten hat. Das Wort "Gleanings" wird in der deutschen Übersetzung Deutschen immer mit "Nachlese" übersetzt, was also sowohl auf der Ebene der Scythe als auch auf einer Meta-Ebene als Anspielung auf einen Zusatz zur Reihe eine passende Bedeutung hat. Nach einem kurzen Inhaltsverzeichnis gibt es 14 Kapitel, die jeweils eine Kurzgeschichte enthalten sowie ein fünfzehntes Bonuskapitel mit einer Geschichte exklusiv für die deutsche Ausgabe.

"An einem Tag gab es auf der Welt noch natürlichen Tod und am nächsten nicht mehr. Wenn der Verlust meines Mannes mich eins gelehrt hat, dann, dass alles sich von einem Moment zum nächsten ändern kann - und wird. Menschen, Wahrheiten, Realitäten. Der Trick besteht darin zu entscheiden, ob eine bestimmte Veränderung gut oder schlecht oder etwas ist, wofür wir noch keine Worte haben."


Anfangs hatte ich ein wenig Sorgen, dass ich nach fast drei Jahren nicht mehr genügend von der Scythe-Welt weiß, um voll und ganz in "Gleanings" abtauchen zu können. Dies hat sich aber als absolut unberechtigt herausgestellt. Natürlich sollte man die Reihe vorher dringend gelesen haben, um das Worldbuilding zumindest grundlegend zu verstehen und es steigert auch den Lesespaß, wenn man nicht alle vorkommenden Figuren vergessen hat, insgesamt werden aber alle wichtigen Informationen, die man zum Verstehen der einzelnen Geschichten präsent haben muss, nochmals wiederholt. Besonders gefreut hat mich, dass wir hier einige altbekannte Figuren wieder treffen. Scythe Curie darf gleich in mehreren Geschichten glänzen, Scythe Goddard erhält endlich seine Hintergrundgeschichte, Nebenfiguren wie Scythe Constantin oder Scythe Xenocrates bekommen nochmals einen Auftritt und selbstverständlich sind auch der Thunderhead und sein Abkömmling Cirrus wieder mit von der Partie.

"Bewusstsein. Ein solch seltsames, nicht greifbares Konstrukt. In einem Moment nichts - im nächsten alles. Ein Urknall, aber auf persönlicher Ebene."


Auf einen Auftritt von wirklich zentraler Hauptfiguren wie Citra, Rowan oder Grayson darf man hier allerdings nicht setzen. Bis auf wenige kurze Anspielungen und eine Begegnung mit Citras Familie wird auf unsere liebgewonnenen Helden keinen besonderen Augenmerk mehr gelegt. Das fand ich persönlich natürlich schade, damit hatte ich aber ehrlich gesagt schon gerechnet, denn ehrlich gesagt hätte der Autor nach dem offenen Ende von Band 3 mit einem erneuten Auftritt von Citra, Rowan und Co mehr kaputt machen können als mir lieb war. Zwar wagt der Autor einen vorsichtigen Ausblick in die Zukunft, in dem man das Schicksal der Hauptfiguren erahnen kann, insgesamt steht allerdings nicht der weitere Verlauf der Geschichte und mehr die Welt der Scythe an sich im Vordergrund dieser Anthologie.

"Du sehnst dich nach der Macht, die mit der Zerstörung einhergeht - aber fast nichts ist so mächtig wie der Blick hinter den Schleier der Realität."


Durch die sehr unterschiedlichen Geschichten können wir aus einer Vielzahl neuer Perspektiven in das Scythe-Universum zurückkehren und nochmals viele Details und Hintergründe zum Scythetum, der "Säuberung", dem System der Widerlinge, der Marsmission des Thunderheads und den Anfängen der Unsterblichkeit erfahren. Dabei konnte mich der Autor auch hier wieder mit seiner Mischungen aus philosophischem Gedankenexperiment und packendem Gesellschaftsthriller berühren, verstören und begeistern! Die vielen Details, Geschichten und Gedanken fügen sich nahtlos in das Bild ein, das in der Hauptreihe gestaltet worden ist und machen Lust, sofort wieder in die Geschichte einzutauchen. Wer die Scythe-Reihe geliebt hat, wird also auch mit dieser Kurzgeschichtssammlung viel Spaß haben!

"Insgeheim fürchtete Morty, dass er es nicht in sich hatte. Auch wenn er theoretisch eine grenzenlose Lebensspanne Zeit hatte, seine Technik zu verfeinern, war er sich nichts sicher, ob er ein solches Niveau erreichen konnte. Ja, die Menschheit hatte ein Heilmittel gegen den Tod erfunden, aber das bedeutete nur, dass er eine Ewigkeit Zeit hatte, an diesem Anspruch zu scheitern. Was würde das mit ihm machen? Würde ihn seine Leidenschaft verlassen? Würde die Flamme seiner eigenen Kreativität ersticken ohne einen Wind, der sie anfachte? Ms. C beklagte häufig, dass Kunst mehr und mehr von immer weniger handelte. Was würde passieren, wenn es um gar nichts mehr ging?"

Die 15 Kurzgeschichten sind dabei alle sehr unterschiedlich gestaltet und einzigartig in ihrer Erzählform und Perspektive, haben aber alle zwei Gemeinsamkeiten: es kommt ein Scythe vor und die Geschichte nimmt garantiert einen anderen Ausgang als zu Beginn gedacht. Egal ob ein Ausflug ins All, eine Jagd durch Träume, ein einleitendes Gedicht oder ein grausiger Tierthriller - die Geschichten haben oft einen überraschenden Kniff, die sie hochspannend machen. In "Gleanings" waren einige Co-AutorInnen am Werk, deren Schreibstil sich teilweise stark von Neal Shustermans unterscheidet. Das macht diese Sammlung aber nur noch abwechslungsreicher und interessanter. Auch wenn das Anthologie-Format durch die abgeschlossenen Geschichten nicht zum Durchsuchten einlädt, habe ich die 480 Seiten in kürzester Zeit gelesen und könnte nun auch ohne Weiteres ein doppelt so dickes Buch voll mit weiteren Geschichten verschlingen. Der Schreibstil, die Erzählart, das wahnsinnig ausgeklügelte Worldbuilding und die vielen tollen Ideen - ich werde einfach nicht müde, aus Neal Shustermans Scythe-Welt zu lesen!!


Fazit:


"Gleanings" ist eine vielschichtige und abwechslungsreiche Anthologie, die die Rückkehr in das spannende Scythe-Universum ermöglicht. Wer die Hauptreihe mochte, wird auch mit diesen 15 Kurzgeschichten wieder viel Spaß haben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2023

Gewohnt bildgewaltig und originell!

Wie Träume bluten
1

Genau wie in die Raven Boys-Reihe habe ich mich im November 2022 auch in den ersten Teil der brandneuen Sequel-Reihe über meinen Lieblingscharakter Ronan Lynch schockverliebt. Auch in Band 2, "Wie Träume ...

Genau wie in die Raven Boys-Reihe habe ich mich im November 2022 auch in den ersten Teil der brandneuen Sequel-Reihe über meinen Lieblingscharakter Ronan Lynch schockverliebt. Auch in Band 2, "Wie Träume bluten", erzählt die Autorin eine mitreißende und atmosphärisch dichte Geschichte über Kunst, Träume, Individualität, Weltuntergang, Diebe, Freundschaft, Hoffnung und Liebe! Ganz so sehr wie Band 1 hat mich dieser Mittelteil allerdings nicht überzeugen können - dafür ist die Handlung einfach eine Kleinigkeit zu verwirrend und dünn. Bevor ich erkläre, weshalb ich die Reihe trotzdem nachdrücklich weiterempfehle noch ein kurzes Shoutout an Sofia, mit der ich das Buch mal wieder im Buddyread gelesen habe!!!

Bevor ich mein erneutes Loblied auf Maggie Stiefvaters Fantasie beginne, wie immer ein paar Worte zum Cover. Anders als die kühlblaue Aquarell-Optik der Hauptreihe hat sich der Verlag dieses Mal für eine rot-orangene Farbgebung entschieden, wodurch das Cover weniger verträumt und deutlich dramatischer wirkt. Auf dem Cover von Band 2 kommen nun noch blaue und schwarze Akzente hinzu. Zu sehen sind genau wie auf dem Originalcover die Silhouette von Ronan und Hennessy, die jeweils mit ihren Traumschwertern bewaffnet im Gegenlicht ihrer Autoscheinwerfer stehen, während im Hintergrund eine orangene Sonne über einem Wald aufgeht. Passend dazu sind die 37 Kapitelanfänge jeweils von einem angedeuteten Wald umgeben. Kurzum: das Gesamtkonzept der Gestaltung ist mal wieder wunderbar passend zur Handlung und einfach ein Eye-Catcher!

Erster Satz: "Es war ein herrlicher Tag, als sie kamen, um den Zed zu töten."

"Wie Träume bluten" beginnt wenige Woche nach dem Ende des ersten Bandes. Hennessy und Ronan wurden von dem mysteriösen Träumer Bryde vor den Regulatoren gerettet und sind nun zusammen mit ihm unterwegs, um die Leyline zu retten. Declan und Matthew sind auf dem Weg zu den Schobern, treffen aber schon bald in Boston wieder auf Jordan und Liliana und Carmen versuchen weiterhin mit den Regulatoren den Weltuntergang zu verhindern. Damit haben wir noch mehr Erzählperspektiven als in Band 1 und springen nach wie vor zwischen mehreren Handlungssträngen hin und her. Wie gewohnt setzt Maggie Stiefvater dabei wieder ein sehr geringes Erzähltempo an und auch ihre Handlungsdichte ist zunächst sehr gering. Wie bei ihren Vorgängern lebt auch "Wie Träume bluten" von den Perspektivwechseln zwischen den Figuren und der Frage, wie alles miteinander verbunden ist. Es passiert viel zwischen den Zeilen, wir erhalten zu den wichtigsten Figuren viele Rückblicke und Andeutungen verführen zum Rätselraten. Auch wenn ich mir an einigen Stellen ein bisschen mehr Klarheit, Struktur und Handlung gewünscht hätte, sorgen das surreale Lesegefühl die vielen offenen Fragen wieder für jede Menge Spannung und eine vielschichtige Atmosphäre.

"Warum musste es so sein? Warum musste sie so sein? Sie sehnte sich nach der Hennessy im Auto, der Hennessy, die glaubte, ihr Herz hinge an nichts auf dieser Welt. Was für eine Lügnerin sie doch war. Ihr Herz hing an allem."


Die Atmosphäre ist auch hier wieder von einem deutlich düstereren Einschlag geprägt als die Hauptreihe es war. Wo der Raven Cycle noch humorvoll, spritzig und abenteuerlustig war, ist "Wie Träume bluten" nun melancholisch, blutig, zynisch und apokalyptisch. Die Figuren treffen sehr oft moralisch graue Entscheidungen und müssen mit vielen negativen Emotionen umgehen, während die Grenze zwischen Realität und Traum so stark verwischt wie noch nie zuvor. Trotz all der Unterschiede erkennt man in jeder Zeile der unverwechselbare Schreibstil Maggie Stiefvaters wieder. Mit ruhigen, aber eindringlichen Worten lässt sie die Charaktere und das Setting für einen kurzen Moment wahr werden und schenkt uns einige Stunden voller Fantasie, Magie, Liebe, Freundschaft und düsteren Geheimnissen.

Dabei setzt die Autorin Gefühlsbeschreibungen nur ganz dezent und gezielt ein - ganz im Gegensatz zu manch anderen Romanautorinnen wie zum Beispiel Colleen Hoover, deren Gefühlswucht fast erdrückt. Manchen mag das zu spärlich sein, doch ich finde die zarten Andeutungen und leisen Annäherungen sind viel berührender als brodelnde Leidenschaft. Da sich hier sowohl emotional als auch inhaltlich viele auf der Ebene noch An- und Vorausdeutungen abspielt, kann ich allen zukünftigen LeserInnen dieses Buches nur ans Herz legen, es sehr aufmerksam zu lesen und sich dabei viel Zeit zu lassen, denn es gibt im Laufe der komplexen Erzählung so viele Andeutungen, die später nochmal eine tragende Rolle spielen. In ganz eigener Handschrift schreibt sie mal erklärend, mal kurz angebunden, mal emotional, mal kalt, mal melancholisch, mal locker, mal traurig, mal glücklich, mal wütend, mal resigniert - ein kunterbuntes Durcheinander, das vor allem eines ist: magisch. Dann noch ein paar skurrile Wendungen und überraschende Gedanken und fertig ist die unkonventionelle, magische und einzigartige Geschichte.

"Er war die Nacht und die ganze Welt und genauso grenzenlos wie beides. Chainsaw über ihnen stieß erneut einen Schrei aus. Ronan sprang auf und hielt mühelos das Gleichgewicht auf dem Dachfirst. Er erwiderte den Schrei seines geträumten Raben aus voller Kehle, und der Laut hallte von den Dächern dieses traurigen Städtchens wider, sodass es klang wie ein ganzer Schwarm von Raben, ein ganzer Schwarm von Ronans. "Sie ist so stark", flüsterte Hennessy, während die Energie bereits wieder abebbte. Die Welt veränderte sich. Sie wurde langsam, aber sich zu einem Ort, für den jemand wie er, Ronan, gemacht war. "Und das ist erst der Anfang", sagte Bryde."


Teil dieses Gesamtkunstwerks ist hier natürlich wieder das unglaublich magische Setting, welches die kleine Stadt Henrietta im Herzen des ländlichen Virginias mit all seinen magischen Traumorten durch die Großstädte Washington und Boston ergänzt. Der Autorin gelingt es, uns im Laufe der Zeit an verschiedene Handlungsorte innerhalb ihres Settings mitzunehmen, die sich so gegensätzlich gegenüberstehen, dass sie beinahe wie unterschiedliche Dimensionen wirken: Der magische Wald Lindenmere, welcher hier als Nachfolger Cabeswaters eingeführt wird, die träumerischen Schobern der Familie Lynch, in denen sich Ronans und Nialls Traumwesen tummeln, Declans ordentliches Stadthaus in New York, die prunkvolle Künstlervilla von Jordan Hennessy und ihren Mitbewohnerinnen sowie nicht zuletzt eine Vielzahl an Fantasie- und Traumwelten.

Auch die Grundidee von Träumern, die Dinge aus ihren Träumen mitnehmen können, muss ich hier nochmal positiv hervorheben. In Zeiten von überdimensioniert häufig verwendeten Vampirmythen und Zaubermotiven sind eine Ley-Linie, durch deren Magie erwachende magische Kraftorte, eine Riege von Träumern und eine Gesellschaft, welche diese jagt um den Weltuntergang zu verhindern eine herrlich originelle und unverbrauchte Idee. Im Fokus der Geschichte steht jedoch nicht die Grundidee oder etwa ein Abenteuer, sondern die Dynamiken zwischen den Figuren. Am meisten gefreut hat mich, dass wir hier Einblicke in das Familienleben der drei Lynch-Brüder Ronan, Declan und Matthew erhalten. Ronan, welcher mit seinem kultivierten Walls aus Aggressivität und Wut, der das starke Bedürfnis nach Zuneigung und Bestätigung nur schlecht verbergen kann, auf mich in der Hauptreihe wie ein Kind gewirkt hat, ist in Band 1 schon deutlich reifer und erwachsener geworden. Hier wird er allerdings immer wieder von Bryde auf die Probe gestellt und muss schwerwiegende Entscheidungen treffen, die ihn von seiner Familie und seinen Freunden wegdriften lässt. Demnach gibt es nur sehr wenig gemeinsame Szenen von Adam und Ronan und auch von den anderen Mitglieder der Gangsey hätte ich gerne mehr gelesen.

"Es ist erschreckend, wie schnell alles dahinsiecht", sagte Bryde. "Vor ein paar Jahren wirkte es, als hätten wir noch Jahrzehnte. Vor ein paar Monaten wirkte es, als hätten wir noch Jahre. Vor ein paar Tagen wirkte es, als hätten wir noch Monate. Und jetzt wird es mit jeder Stunde, jeder Minute, jeder Sekunde schwerer, ein Träumer zu sein. Überall dieser Lärm. Selbst hier oben in den Bergen- Als würde man von allen Seiten angeschrien. Bald wird es keinen Platz mehr geben für die leisen Dinge, die Dinge, die daran zerbrechen, wenn sie schreien müssen. Bald wird es keinen Platz mehr für Geheimnisse geben, die Geheimnisse, die ihren Reiz verlieren, sobald sie enthüllt werden. Bald wird es keinen Platz mehr für alles Fremde, alles Unbekannte geben, weil die ganze Welt bereits katalogisiert und asphaltiert und synchronisiert ist."


Dafür bekommt hier Declan wieder mehr Raum und ist mittlerweile ein gleichberechtigter Hauptcharakter. Schon in Band 1 ist er mir viel mehr ans Herz gewachsen, da wir zu verstehen lernen, dass er seine Empfindsamkeit genau wie sein Bruder Ronan hinter einer Maske versteckt. Während Ronan auf Krawall gebürstet scheint, hat sich Declan einen Schutzmantel aus Kälte, Professionalität und Langweile angelegt, um sich und seine Brüder zu schützen. Dass er hier die Chance bekommt, sich endlich sein eigenes Leben aufzubauen und mit Jordan eine eigene Liebesgeschichte erhält, hat mich sehr gefreut. Der dritte im Lynch-Bunde, der Sonnenschein Matthew, bringt ebenfalls einen äußerst spannenden Konflikt mit sich, da er immer noch mit den Auswirkungen der Tatsache kämpft, dass er nicht echt, sondern von Ronan geträumt ist...

Neben den Lynch Brüdern spielen noch vier weitere Figuren eine große Rolle. Nach wie vor am spannendsten fand ich Hennessy und Jordan. Als Träumerin und Traum sind die beiden in vielerlei Hinsicht dieselbe Person, wie die Autorin es allerdings doch geschafft hat, zwei unabhängige Figuren aus den beiden zu machen, die einem gleichermaßen ans Herz wachsen, ist wirklich spannend. Während Hennessy mit Ronan und Bryde versucht, das Gespinst in ihren Träumen zu kontrollieren, taucht Jordan in die Kunstwelt von Boston ein und versucht mehr über sogenannte Süßmetalle zu erfahren - Kunstwerke, die es Träumen erlauben, wach zu bleiben, auch wenn ihren Träumern etwas zustößt. Etwas weniger ausführlich widmet sich die Autorin dem dritten Handlungsstrang um die Träumerjägerin Carmen Farooq-Lane und die Visionärin Liliana. Auch wenn die beiden strenggenommen Antagonistinnen sind, macht es uns die Autorin alles andere als leicht, sie nicht zu mögen und spinnt ein kompliziertes Netz aus Gut und Böse zwischen den Figuren auf.

Gegen Ende wird eine der großen Fragen der Reihe aufgelöst: Wer ist Bryde? Die anderen Rätsel - Was ist das Gespinst? Und: Wer wird den Weltuntergang herbeiführen? bleiben allerdings nach wie vor ungewiss, auch wenn ich natürlich jede Menge Theorien habe. Genau wie in Band 1 wirft der Showdown dann mehr Fragen auf, als er beantwortet, aber wir müssen ja zum Glück "nur" noch bis Dezember auf den finalen Band warten.

"Was willst du, Ronan Lynch? (...) Ich will die Welt verändern."




Fazit:


Auch in Band 2 ihres Raven-Cycle-Spinn-Offs erzählt Maggie Stiefvater gewohnt bildgewaltig und originell von Kunst, Träume, Individualität, Weltuntergang, Diebe, Freundschaft, Hoffnung und Liebe. In ihre schrägen Figuren, das abwechslungsreiche und magische Setting, den unverwechselbaren Schreibstil und die interessante Grundidee musste ich mich einfach wieder verlieben! Dennoch ist "Wie Träume bluten" ein wenig handlungsärmer und verwirrender als ihre Vorgänger, wofür ich einen Stern abziehe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2023

Eine unterhaltsame, moderne und humorvolle erzählte Regency Romanze

Eine Lady hat die Wahl
1

Handlung: Nachdem wir schon den ersten Teil der "Lady´s Guide"-Reihe von Sophie Irwin, "Wie man sich einen Lord angelt", zusammen gelesen hatten, haben Sofia (wie immer an dieser Stelle ein ganz herzliches ...

Handlung: Nachdem wir schon den ersten Teil der "Lady´s Guide"-Reihe von Sophie Irwin, "Wie man sich einen Lord angelt", zusammen gelesen hatten, haben Sofia (wie immer an dieser Stelle ein ganz herzliches Shoutout @SofiasworldofBooks) und ich auch für "Eine Lady hat die Wahl" einen Buddyread geplant. Genau wie der erste Band entführt auch die Fortsetzung wieder in Heiratsmachenschaften der englischen High-Society im frühen 19. Jahrhundert, legt dabei aber einen besonderen Schwerpunkt auf Frauen in der Kunst und die Stellung von indischen Einwanderern. Die eigentliche Handlung ist wie so oft in Regency-Romances in der ersten Hälfte etwas dünn und besteht aus vielen sozialen Veranstaltungen und Dialogen zwischen Figuren mit komplizierten Namen. Trotz dass die Autorin auch hier mit einer Witwe, die ein zweites Mal aufblüht und eine neue Liebe findet, das Rand nicht komplett neu erfindet, hat mir Band 2 deutlich besser gefallen als der erste.

Figuren:
Das liegt vor allem an dem sehr modernen Geschwisterpaar Max und Caroline Melville, die das Leben unserer Hauptprotagonistin und deren Cousine ordentlich aufmischen. Eliza hat mich als Figur zu Beginn durch ihre zögerliche Art und ihre Bedachtheit auf Anstand sehr herausgefordert. Es gab mehr als eine Szene, in der ich über sie genervt die Augen verdreht und inständig gehofft habe, sie möge sich doch endlich mal emanzipieren und für sich selbst einstehen. Mit ihrem familiären Hintergrund und der zurückliegenden 10-jährigen lieblosen Ehe sowie dem derzeitigen gesellschaftlichen Frauenbild ist es natürlich nicht verwunderlich, dass Eliza oftmals ihre eigenen Wünsche hinter denen ihrer Familie und den Erwartungen der Gesellschaft hintenanstellt. Zu sehen, wie sie über die knapp 400 Seiten aufblüht und lernt auch mal nein zu sagen, hat mich deshalb umso mehr gefreut! Dass sie mit dem Schriftsteller Melville auf einen Mann trifft, der sie nicht nur als Person respektiert, sondern auch anspornt und aus ihrer Komfortzone lockt, ist deshalb umso schöner. Für mich hat sich die Frage, wen Eliza am Ende wählen wird, also schon bei seinem ersten Auftritt erledigt und mein Problem mit Liebesdreiecken damit umgehend aufgelöst. Sein Konterpart, Elizas Jugendliebe Lord Sommerset, ist im Vergleich zu ihm extrem farblos und altmodisch. Die Dynamik zwischen Melville und Eliza sind wirklich toll geschrieben, sodass die beiden für mich ein deutlich besseres Paar abgaben als Kitty und Radcliffe in Band 1. Auch die Nebenfiguren sind in diesem Folgeband deutlich lebendiger und mit mehr Esprit ausgestattet. Besonders gut gefallen haben mir Elizas Cousine Margaret und Melvilles Schwester Caroline, die hier sogar noch für einige Überraschungen sorgen...

Schreibstil:
Untermalt wird Elizas Entwicklung hin zu sich selbst durch den humorvollen und flüssigen Schreibstil der Autorin, bei dem ähnlich wie bei Julia Quinn immer wieder ein herrlich sarkastischer Unterton durchblitzt. Besonders die Wortgefechte der beiden Hauptfiguren, aber auch das teilweise absurde Verhalten gewisser Nebenfiguren haben mich immer wieder grinsen lassen und lassen die Geschichte eine gute Balance aus modernem, lockeren Esprit und historischer Glaubwürdigkeit finden. Anders als in Band 1 spielt sich die Mehrheit der Handlung nicht in London, sondern in Bath ab, welches als Setting auch ausführlicher erkundet wird, als das in Band 1 der Fall war. Etwas irritiert hat mich, dass ich beim Lesen keine klare Verbindung zwischen den beiden Bänden der Reihe herstellen konnte, das Gute daran ist aber, dass man die Bücher somit auch unabhängig voneinander lesen kann. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf weitere Geschichten aus der Feder der Autorin.


Die Zitate

Erster Satz: "Also bitte, Eliza, wenigstens eine Träne wirst du doch wohl zustande bringen!"

“Melville war ein guter Tänzer - natürlich war er das -, sie hätte es wissen sollen. Die Art Tänzer, der seinen Schritten nicht einmal einen Hauch von Aufmerksamkeit schenken musste, dessen Bewegungen so natürlich waren, als würde er sich immer so bewegen und als sei es reiner Zufall, dass heute Abend Musik dazu gespielt wurde. In der Dunkelheit konnte Eliza ihre Füße kaum erkennen; alles was sie tun konnte, war, dem sanften Druck seiner Hand auf ihrem Rücken zu folgen, sicher, dass er sie führen würde, und sie lachte, atemlos und jubelnd. Schneller und schneller drehten sie sich, bis ihnen fast schwindelig wurde, und Eliza hatte sich nie so wunderbar unvernünftig gefühlt, so ungestüm und frei."

“Irgendwann habe ich begriffen, dass es Euer Blick war, den ich auffangen wollte, wenn etwas Amüsantes passierte; Eure Meinung, die ich hören wollte, zu allem. Ihr seid es, mit der ich all meine Geheimnisse teilen möchte, Ihr, mit der ich spazieren gehen, neben der ich sitzen, mit der ich tanzen will. Es wart schon immer Ihr - im Großen wie im Kleinen -, und die Stunden, die wir gemeinsam in diesem winzigen Salon verbracht haben, gehören zu den glücklichsten meines Lebens."



Das Urteil:


"Eine Lady hat die Wahl" ist eine unterhaltsame, moderne und humorvolle erzählte Regency Romanze mit einer tollen Entwicklung der Hauptfigur, einer mitreißenden Dynamik der Liebesgeschichte und lebendigen Nebenfiguren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere