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Veröffentlicht am 26.01.2021

Poetisch, philosophisch, originell und etwas verklärt (leider)

Die Mitternachtsbibliothek
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Inhaltserzählung:
„Zwischen Leben und Tod liegt eine Bibliothek“, sagte sie.
„Und diese Bibliothek besteht aus endlosen Regalen. Jedes Buch bietet dir die Chance, ein anderes Leben auszuprobieren, das ...

Inhaltserzählung:
„Zwischen Leben und Tod liegt eine Bibliothek“, sagte sie.
„Und diese Bibliothek besteht aus endlosen Regalen. Jedes Buch bietet dir die Chance, ein anderes Leben auszuprobieren, das du hättest leben können. Die Chance, zu sehen, wie alles gekommen wäre, wenn du andere Entscheidungen getroffen hättest … Hättest du irgendetwas anders gemacht, wenn sich ungeschehen machen ließe, was du heute bereust?

Du hast so viele Leben, wie du Möglichkeiten hast. Es gibt Leben, in denen du andere Entscheidungen triffst. Und diese Entscheidungen führen zu anderen Resultaten. Hättest du nur eine Entscheidung anders getroffen, dann hättest du eine andere Lebensgeschichte gehabt. Und all diese Möglichkeiten existieren in der Mitternachtsbibliothek. Sie sind alle so real wie dieses Leben.

Aber es entspricht nicht ganz der Realität, wie du sie kennst. In Ermangelung eines besseren Wortes, es ist dazwischen. Es ist nicht das Leben. Es ist nicht der Tod. Es ist nicht die reale Welt im herkömmlichen Sinn. Es ist aber auch kein Traum. Es ist weder das eine noch das andere. Es ist, kurz gesagt, die Mitternachtsbibliothek.“


(Seite 41, 43, 44)


„Bibliothekarinnen verfügen über Wissen – sie führen einen zu den richtigen Büchern; zu den richtigen Welten; sie finden die besten Orte. Wie Suchmaschinen mit einer Seele.“
„Genau. Aber du musst auch wissen, was du möchtest; was du in das metaphorische Suchfeld eingeben möchtest. Und manchmal musst du ein paar Sachen ausprobieren, bevor das klar wird.“


(Seite 100)


Autor:
Der britische Autor Matt Haig erlangte mit seinen Kinder- und Jugendbüchern und mit spekulativer Fiktion Bekanntheit, unter anderem mit seinem 2013 veröffentlichten Bestseller „The Humans“, der in Deutschland 2015 unter dem Titel „Die Menschen von A bis Z“ erschien.

Der 1975 in Sheffield geborene Matt Haig studierte an der Universität von Hull Englisch und Geschichte. 2004 kam sein Romandebüt „The Last Family in England“ („Für immer, euer Prince“, 2007) auf den Markt, in dem er Shakespeare‘s Henry IV, Teil 1, mit Hunden als Hauptfiguren nacherzählte. Zwei Jahre später folgte mit „The Dead Fathers Club“ eine Nacherzählung von Hamlet aus der Sicht eines elfjährigen Kindes, das den Tod seines Vaters zu verarbeiten versucht.

Nach weiteren Jugendbüchern gelang Matt Haig mit „The Humans“ der endgültige Durchbruch als Autor für Erwachsene. Darin schildert ein außerirdischer Ich-Erzähler seine kuriosen Erfahrungen mit der Menschheit auf dem Planeten Erde. Das 2015 veröffentlichte Sachbuch „Reasons to Stay Alive“ blieb 46 Wochen lang unter den Top Ten der britischen Bestseller-Liste und erschien 2016 in Deutschland unter dem Titel „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“.


Übersetzerin:
Sabine Hübner


Bewertung:
Das Cover und die Aufmachung sind toll und passen wunderbar zur Geschichte. Was will ich mehr … Die Kapitel haben statt Zahlen Überschriften. Die meisten Kapitel sind sehr kurz, nur wenige seiten lang, einige andere sind etwas länger. Das Buch riecht unheimlich gut und fühlt sich an den Seiten so weich an – ach, das liebe ich, auch wenn es vom Lesen immer wieder ablenkt.

Es fängt schon poetisch-philosophisch mit einem Zitat an, das liebe ich ja:

Ich kann nie all die Menschen sein, die ich sein will, und all die Leben führen, die ich führen will. Ich kann mich nie in allen Fähigkeiten üben, in denen ich mich üben will. Doch warum will ich das? Um sämtliche Schattierungen, Töne und Variationen mentaler und physischer Erfahrungen zu erleben, die in meinem Leben möglich sind.

(Sylvia Plath)


Nora hat so viele Chancen und Möglichkeiten, wie sie kaum welche haben: Als Schwimmerin bei der Olympiade teilnehmen, bei einer erfolgreichen Band mit Plattenvertrag, einer eigenen Hochzeit oder andere beruflichen aufstiege durch ihre fantastische Bildung. Und alles verliert sie durch ihre Erkrankung und ihren Fehlentscheidungen. Das macht mich etwas wütend – wenn ich die Chancen hätte wie sie, irgendeine würde ich ergreifen. Auch mit Depressionen.

Und dann fällt wirklich jede Stunde (das ist keine Übertreibung!) einer ihrer jetzigen Halte weg – geht es noch unrealistischer??? So ein Schwachsinn! Ich bin jemand, der wirklich viel Pech hat, aber dass jede Stunde etwas aus meinem Leben fällt, dass mich hält – das ist Blödsinn! Ach, mensch! Der Autor hätte den Anfang echt realistischer gestalten können. Auch wenn nicht alle Halte innerhalb von wenigen Stunden wegfallen, kann man keinen Ausweg mehr sehen und sich umbringen. Sehr schade, dass der Autor so ein konstruiertes Drama genutzt hat, um die Geschichte voranzutreiben.

Und dann nimmt sie auch nur zwei Antidepressiva mit einer Flasche Wein und stirbt fast??? Da folgt dann schon der nächste Realitätsschwachsinn! Von zwei Tabletten mit Alkohol stirbt man nicht - auch nicht fast! Dafür, dass der Autor Depressionen haben soll, erzählt er reichlich Unsinn.


Sie erkannte, dass sie den Suizidversuch nicht unternommen hatte, weil sie unglücklich war, sondern weil sie sich selbst eingeredet hatte, es gäbe keinen Ausweg aus ihrem Unglück.

(Seite 240)


Es gibt ein paar unlogische Momente, zum Beispiel kennt Nora in einem ihrer Leben Personen nicht, weiß aber etwas später plötzlich, wie diese Personen heißen. Auch eine fehlerhafte Angabe ist dabei; in einer Szene wird gesagt, ihre Mutter sei drei Monate vor der Hochzeit gestorben, in der anderen Szene sind es vier Monate davor. Auch wechselt der Autor die Schreibart; Erst heißt es Volts Nummer 2, dann Volts No. 2. Ich habe gelernt, dass man sich für eine Art entscheiden muss. Das Musikgeschäft heißt „String Theory“, da musste ich schmunzeln. Ein total unpassender Name für ein Musikgeschäft. Die String Theory kommt aus der Physik – Quantenmechanik. Es gibt einige Wörter, die ich nachschlagen muss, da sie mir unbekannt sind.

Dann werden zwischen den verschiedenen Leben, die sie ausprobiert, ihre letzten Updates vom vor ihrem Selbstmord auf dem Instagram-Account gepostet … was soll das? Das kommt aus dem Nichts und bringt überhaupt keinen sinn rein.

Dass sie vor einem Tod durch Fremdeinwirkung steht, gibt ihr den sinn „Ich will nicht sterben“ zurück. Aber es ist ein ziemlicher Unterschied von Nichtsterben wollen und Nicht schmerzhaft sterben wollen. Das wird hier leider als ein und dasselbe gesehen.


„Ich glaube nicht, dass dein Problem Lampenfieber war, Auftrittsangst. Oder Hochzeitsangst. Ich glaube, dein Problem war Lebensangst.“

(Seite 26)


Das Ende ist leider märchenhaft „Und alle lebten glücklich und zufrieden ...“. Plötzlich renkt sich alles wieder ein, und das auch wieder im Stundentakt. Der Autor hätte aus dem ende viel machen können … Die Botschaft ist hier aber eher „warte auf ein Wunder“ als die Realität.

Der Autor schreibt poetisch und philosophisch, ohne schwer zu schreiben. Selbst die Überschriften. Die Geschichte liest sich unheimlich fließend, ich habe es in wenigen Stunden komplett durchgelesen. Es fesselt und berührt immer wieder an manchen Stellen.


„Wünschen“, sagt sie bedächtig, „ist ein interessantes Wort. Es bedeutet einen Mangel. Wenn man den Mangel mit etwas anderem stillt, kann es passieren, dass das ursprüngliche Bedürfnis völlig verschwindet. Vielleicht hast du eher ein Problem mit einem Mangel als ein Problem mit dem Wünschen. Vielleicht gibt es ein Leben, das du wirklich gerne leben möchtest.“

(Seite 77)


Fazit:
Trotz einiger negativen Kritikpunkte möchte ich das Buch weiterempfehlen. Auch, wenn einige unrealistische Szenen drin sind, vermittelt die Geschichte Zuversicht und Hoffnung. Ich bin nur was enttäuscht, dass der Autor, der ja selber Depressionen haben soll, diese etwas unzulässig und auch verklärt wiedergibt. Sowas ärgert mich immer wieder! Es schürt die fehlerhafte Haltung der Menschen dieser Krankheit und den Leidenden gegenüber.


„Der einzige Weg zu lernen ist zu zu leben.“

(Seite 100)


Ich habe dieses Buch total spontan mit Punkten bei vorablesen eingelöst, weil ich so viele Punkte habe und sie nicht loswerde. Normalerweise denke ich mehrfach nach, bevor ich ein Buch oder anderes nehme. Und ich hatte gehofft, dass das hier kein Fehlgriff war, da ich schon mal ein Werk des Autors abbrechen musste. Aber obwohl ich mit einigem nicht einverstanden bin, finde ich das Buch dennoch gelungen. Es ist nicht nur wieder eine originelle Idee des Autors (er scheint immer welche zu haben), sondern auch eine sehr gute Umsetzung dieser.


„Wir wären wie eine Sternschnuppe verglüht. Kaum angefangen, schon wieder vorbei."
„Sternschnuppen sind was Schöne, verdammt noch mal.“


(Seite 26)


Da ich viele Ähnlichkeiten auf anderer Ebene mit Nora habe, hatte ich das Gefühl, dass das genau mein Buch war. Es passte so vieles … Als ob es für Leute wie mich geschrieben wurde. Was ziehe ich also daraus? Nun ja, ich bin ehrlich geschrieben nicht zuversichtlicher oder hoffnungsvoller als vorher, was sehr schade ist. Jeder kennt sicher dieses Gefühl von neuen Erkenntnissen. Mich haben die unrealistischen Erzählungsmomente hier sehr gedämmt – gerade an den Stellen, wo es wichtig ist, realistische Hoffnung wiederzugeben. Aber diese unrealistische und gekünstelte Darstellung deckelt das Ganze und macht die Geschichte nicht größer als sie sein könnte. Sie könnte ein großer Hoffnungsbringer für Menschen wie Nora sein. Aber dafür müsste sie auch wahrheitsgemäß geschrieben sein und das ist sie nicht! Deshalb ist sie für mich auch einfach eine normale Geschichte mit hoffnungsreichen Momenten und einer originellen Idee. Aber leider auch nicht mehr! Wirklich sehr bedauerlich. Trotzdem möchte ich sie mit 4 Sternen bewerten. Weil sie einfach so originell ist und an einigen Stellen wirklich etwas in einem anregt. Und mich hat während des Lesens der Wunsch genagt, auch so eine Möglichkeit zu haben, verschiedene Leben auszuprobieren. Der Autor weckt die Lust auf mehr … wovon, muss jeder Leser selbst entscheiden.


Man musste nicht jeden Aspekt jeden Lebens genießen, um die Option zu haben, weitere Leben auszuprobieren. Man durfte nur nie aufhören, sich vorzustellen, dass irgendwo ein Leben wartete, das man genießen konnte. Und ebenso blieb man nicht unbedingt in einem Leben, wenn man es genoss. Man blieb nur dann für immer in einem Leben, wenn man sich kein besseres Leben mehr vorstellen konnte …

(Seite 236)



Ich bedanke mich sehr herzlich beim vorablese-Team und dem Verlag für dieses Buch! Ich habe es sehr gerne gelesen.



P.S.: Die Geschichte ist als Hörbuch sicher auch sehr spannend und andersartig.



„Ich kenne nur das Heute. Ich weiß sehr viel über das Heute. Aber ich weiß nicht, was morgen passiert."

(Seite 75)





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Veröffentlicht am 15.11.2020

Eine fast feentastische Geschichte ...

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Klappentext:
Klara ist eine echte Fee – na ja, fast. Denn echte Feen können sehr gut zaubern, und da hapert es bei Klara. Jedes Mal, wenn sie ihren Feenzauber einsetzt, geht irgendetwas schief. Im Glitzerwald ...

Klappentext:
Klara ist eine echte Fee – na ja, fast. Denn echte Feen können sehr gut zaubern, und da hapert es bei Klara. Jedes Mal, wenn sie ihren Feenzauber einsetzt, geht irgendetwas schief. Im Glitzerwald Amrien lachen schon alle über Klara und nennen sie „Katastrofee“. Doch dann wird Klara von dem Menschenjungen Oskar entdeckt und ein spannendes Abenteuer nimmt seinen Lauf. Denn mit ihrer Feenmagie wirbelt Klara die Menschenwelt gehörig durcheinander...

Autorin:
BRITTA SABBAG, geboren 1978 in Osnabrück, studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik. Nach ihrem Spiegel-Bestseller Roman-Debüt widmete sie sich der Kinderliteratur. Es folgten Bestseller wie die „Die kleine Hummel Bommel“-Reihe oder „Der kleine Waschbär Waschmichnicht“ und der neue Klassiker „Wenn zwei sich streiten“. Britta Sabbag lebt in einem Landhaus am Waldrand, wo die Ideen an den Bäumen hängen und muss sicher 100 Jahre alt werden, um alle zu pflücken.

Illustrator:
Igor Lange, geboren 1986, studierte in Münster Design mit dem Schwerpunkt Illustration. Schon in den ganz jungen Jahren malte der kleine Igor auf den Tischen oder Wänden. Eigene Geschichten, Superhelden und Abenteuer sollten es sein. Bloß keine Langeweile. Heute sind es Bücher und keine Wände. Der Traum wurde zum Beruf, doch ein Stück Kind ist er immer noch geblieben.


Bewertung:
Das Cover ist grandios und passend zum Titel und zur Geschichte. Es ist farbenfroh, kindgerecht und witzig gestaltet. Die Farbgestaltung ist klasse und gibt die Verbindung zur Natur wieder. Es ist richtig quirlig und Klara sagt auch noch "Hallo" zu den Lesern, sehr sympathisch. Die Tiere fliehen alle vor Klara. Zum Lachen! Die Gesamtaufmachung ist einheitlich grün, auch die Kapitelbezeichnungen, Zaubersprüche und Flüche sind in grün gehalten. Was mir aufgefallen ist, ist die Qualität des Papiers; die ist unterschiedlich. Mal rau gefasert, dann wieder sehr glatt.

Die Geschichte ist kindgerecht geschrieben und ideal für das angegebene Alter ab 7 Jahren. Die Erzählerin spricht die Leser persönlich an, sodass man sich wirklich eingebunden fühlt. Die Zaubersprüche sind immer in zwei Versen. Toll finde ich auch die vielen umgewandelten Wörter und Sprüche wie "Feentastisch", "zum Feenhaareraufen", "noch mal Glitzerglück gehabt" oder "Irren war nämlich feenhaft". So Alltagswörter und -sprüche, die an die Geschichte angepasst wurden.

An einer Stelle ist Klaras Aussage auf eine andere Aussage ziemlich unlogisch und ergibt keinen Sinn. Das ist mir sofort aufgefallen, weil sich Fragezeichen aufgetan haben - egal, wie oft ich die Stelle las. Auch sind Fehler in zwei Szenen bildlich zu sehen; Klara wird in der Erzählung am Arm gezogen, auf dem Bild wird sie aber an der Kapuze gezogen. In der Erzählung wird ein Hund erstmal an die Leine gebunden, auf dem Bild ist er durchgehend angebunden. Auch ein lange unbenutztes Baumhaus ist sauber und mit Essen illustriert. Und auch gibt es eine Szene, bei dem ein Aufruf nach Hundebesitzern gestartet wird und Sekunden später tauchen sie plötzlich aus dem Nichts auf. Das sind so Kleinigkeiten, die vielleicht nichts ausmachen, ich finde sie jedoch irritierend.

Typisch für Kinder werden die ganzen Katastrophen - ob Zauberei oder das Waldretten - nicht richtig hinterfragt und auch die Lösungen kommen recht vereinfacht daher. Natürlich sollen die Kinder nicht groß mit den Problemen belastet werden, aber Realitätsverzerrungen sind für sie nicht hilfreich. Hier ist doch für meinen Geschmack etwas zu viel davon eingesträut. Auch so kleine Abrupte Abbrüche wie eine Szene, wo Klara Kinder verzaubert und dann einfach etwas essen geht, ohne sich weiter darum zu kümmern, kommen vor. Dann wiederum hat mich an anderer Stelle die volle Wahrheit überrascht; hier wird die Stadt realistisch mit Müll wiedergegeben, auch das Thema Plastikmüll in Verbindung mit Tieren wird hier kurz aufgeführt. Das hat mich sehr begeistert und lässt die Geschichte nicht ganz ins Traumland abdriften.

Das Lebend es Jungen Oskar wird gar nicht bearbeitet, was eine kleine Leere hinterlässt. Und nicht nur als Erwachsene fragt man sich, wieso Klara immer wieder zaubert, wo sie genau weiß, dass ihre Zauber immer wieder schiefgehen. Ich habe schon als Kind mit solchen Fragen bei solchen Handlungen gekämpft. Natürlich ist mir bewusst, dass die Geschichte nicht viel Abenteuer bietet, wenn Klara deswegen einfach aufhört zu zaubern. Die Handlungen sollen die Kinder ja zum Lachen bringen.


Fazit:
Die Geschichte ist abenteuerlich und die Illustrationen ungewöhnlich. Das Buch macht Spaß beim Blättern und Lesen. Ein schön gestaltetes Kinderbuch, das ich trotz Schwächen weiterempfehlen kann.



Ich bedanke mich ♥lich beim Verlag für das bereitgestellte Exemplar und entschuldige mich für die verspätete Rezension!


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Veröffentlicht am 15.11.2020

Ein hilfreicher Ratgeber und gut für Schmerz-Einsteiger

Natürliche Schmerzkiller
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Klappentext:
Egal ob starke Verspannungen, Rücken-, Kopf- oder Magenschmerzen, von Schmerzen – akut oder chronisch – ist jeder betroffen. In diesem Buch schauen wir uns zuerst genau an, was Schmerz ist, ...

Klappentext:
Egal ob starke Verspannungen, Rücken-, Kopf- oder Magenschmerzen, von Schmerzen – akut oder chronisch – ist jeder betroffen. In diesem Buch schauen wir uns zuerst genau an, was Schmerz ist, was bei Schmerzen im Körper passiert und was das mit unserer Psyche macht. Wir klären über die verschiedenen Schmerztypen und die unerwünschten Nebenwirkungen der chemischen Präparate auf. Im zweiten Teil beschreiben wir, mit welchen natürlichen Heilmitteln wir aktiv etwas gegen unsere Schmerzen tun können. Dazu gehören vor allem pflanzliche Mittel, aber auch Homöopathika oder Cannabis. Im dritten Teil werden einzelne Indikationen beschrieben und mögliche schmerzlindernde natürliche Mittel mit Dosierung aufgezeigt.

Autorin:
Aruna M. Siewert ist Heilpraktikerin und hat zahlreiche vertiefende Fortbildungen, unter anderem in Pflanzenheilkunde und Körperarbeit, absolviert. Sie war jahrelang in eigener Praxis in Berlin tätig, zusätzlich als Dozentin an einer Heilpraktikerschule. Mittlerweile wohnt und praktiziert sie im schönen Wendland und bietet Seminare an.


Bewertung:
Das Cover ist sehr gut gelungen und stellt genau den Inhalt dar. Obwohl ich die Bücher von GU sehr mag, hatte ich hier etwas Schwierigkeiten, das Buch zu lesen. Das liegt an all den Fremdbegriffen und dass es dazu auch kein Inhaltsverzeichnis und Gesamtregister gibt. Gerade bei solch vollgepackten Ratgebern sollte so ein Orientierungspunkt gegeben sein. Die Aufmachung ist nach dem typischen Muster von den GU-Büchern, was für eine Ordnung sorgt. Der Inhalt ist wie folgt aufgeteilt:


Das notwendige Ärgernis

Hier geht es um das System schmerz: Was sind Schmerzen? Wozu brauchen wir sie? Arten der Schmerzen und woher sie kommen, Schmerzbewertung, Schmerz und Psyche


Rezepte der Schulmedizin gegen akute und chronische Schmerzen

Verschiedene Medikamentarten, der Placebo-Effekt und verschiedene Schmerztherapien werden hier vorgestellt.


Schmerzmittel aus der Natur

Erst folgt eine Einführung zum Thema. Der Aufbau der Schmerzmittel-Steckbriefe ist nach Botanik, Inhaltsstoffe, verwendete Pflanzenteile, Eigenschaften, Einsatz, Zusätzlich (weitere Nebenwirkungen), Nebenwirkungen und Kontraidikationen, Darreichungsformen, Fertigpräperate gestaltet. Es werden auch zwischendrin Pflanzen aufgeführt, die keine Steckbriefe haben.


Traditionelle Methoden der Ganzheitlichen Medizin

Ein kleiner Einblick in den Osten: Schröpfen, Neuraltherapie (Quaddeln), Blutegel, Traditionielle Chinesische Medizin (TCM)


Homöopathie: Immer einen Versuch wert

Der Aufbau dieser Steckbriefe ist nach Einsatz, Typ, schlechter, Besser und Besonderes geschrieben.


Schmerzen aller Art lindern

Schmerzen und ihre Ursachen erfolgreich behandeln

Beschrieben werden körperliche Beschwerden - ob Kopfschmerzen, Hexenschuss oder Verstauchungen. Die Aufführung der Mittel ist hier mit Allgemeines, Ursachen, Heilpflanzen, Homöopathie, Sonstiges, Maßnahmen im Alltag gestaltet. Auch hier gibt es wieder Einwürfe von Methoden und Mittel, die keine Steckbriefe haben.



Am Ende des Buches gibt es ein Glossar für den Arztbesuch, was mir sehr gut gefällt. Dann führt die Autorin noch Bücher und Adressen, die weiterhelfen, auf.

Gut gelungen, aber für mich etwas irritierend ist die kleine Zusammenfassung Schnelle Hilfe mit natürlichen Mitteln zum Kapitel Schmerzen aller Art lindern. Es werden kurz und knapp die helfenden Mittel hiervon aufgeführt. Wieso die Autorin nicht direkt ein Register für die gesamten Mittel im Buch aufgeführt hat, ist mir ein Rätsel.

Das größte Manko des Buches: Hier fehlt mir ein Inhaltsverzeichnis, vor allem aber ein Schmerz-Register, bei dem Schmerzen und ihre Mittel aufgeführt werden. Das würde das wilde Blättern nach dem passendem Mittel verhindern.


Fazit:
Das Buch ist ein guter Einstieg zum Thema Schmerz und natürliche Behandlungsmethoden. Hier wird man als Nichtkenner nicht mit zu viel Input überfordert, es bietet dennoch Weiterempfehlungen in Form von Büchern und Internetadressen, wenn man mehr erfahren möchte.

Trotz fehlendem Inhaltsverzeichnis und Gesamtregister kann ich dieses Buch empfehlen.



Ich bedanke mich sehr beim netgalley-Team und dem GU-Verlag für das Ebook!


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Veröffentlicht am 11.11.2020

FREUnachten

Fröhliche DIYnachten
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Klappentext:
Weihnachten selbstgemacht und voller Liebe zum Detail! In diesem sehr besonders gestalteten Buch finden Sie viele sehr besondere Bastel- und Geschenkideen und leckere Rezepte, die Ihnen und ...

Klappentext:
Weihnachten selbstgemacht und voller Liebe zum Detail! In diesem sehr besonders gestalteten Buch finden Sie viele sehr besondere Bastel- und Geschenkideen und leckere Rezepte, die Ihnen und Ihrer Familie die Adventszeit versüßen: Von Adventskalendern über Spekulatius-Törtchen bis hin zu Kuschel-Tannenbäumchen finden Sie zahlreiche Bastelprojekte, von denen viele auch gemeinsam mit den Kindern gebastelt werden können. Stimmungsvolle Bilder und die liebe- und stilvollen Modelle stimmen perfekt auf Weihnachten ein. Weil Weihnachtszeit Familienzeit ist!

Autorin:
Pia Deges hat Film- und Fernsehwissenschaften studiert und lange als TV-Redakteurin gearbeitet. Weil sie gerne Teig knetet, im Garten rumwühlt, bastelt und ihr die Ideen nie ausgehen, lebt sie seit einigen Jahren ihre Leidenschaft für Food-, DIY- und Gartenthemen als Autorin aus.


Bewertung:
Das Cover rosig gestaltet - wortwörtlich. Auf jeden Fall ein Hingucker, auch wenn man rosa nicht mag. Der Titel ist wirklich originell und gefällt mir unheimlich! Der Inhalt setzt sich wie folgt zusammen:

Advent, Advent - Zeit der Vorfreude
Weihnachtsglanz - Festliche Dekorationen
Staunen, aufreißen, freuen - Verpackungsglück
Oh Tannenbaum - Edle Ornamente
In der Weihnachtsbastelei - Zeit für Kinder
Für dich - selbstgemacht! Geschenke die von Herzen kommen
Vorlagen
Impressum


Zu Beginn gibt es ein Vorwort der Autorin, was uns ins Buch einstimmt. Zu jedem Kapitel hat sie eine kleine Einleitung gesetzt, was mir sehr gefällt. Ich mag es, wenn ein paar Worte vor den jeweiligen Themenfeldern geschrieben werden. Die Aufmachung ist farbenfroh und macht Lust zu blättern. Die Geschenke bestehen aus verschiedenen Materialien, sodass sich für jeden etwas finden lässt, womit er gerne arbeitet.


Fazit:
Ein paar tolle Ideen für Groß und Klein dabei, also wirklich für die ganze Familie. Eine Mischung aus basteln und backen. Mir persönlich haben ein wenig mehr innovative Ideen gefehlt. Ein Buch, das Spaß beim Blättern und Werkeln macht.


Cover: ♥♥♥♥♥
Erzählstil: ♥♥♥♥
Aufmachung: ♥♥♥♥
Ideen: ♥♥♥♥


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Veröffentlicht am 11.11.2020

Ich habe kein Feuer gefangen, aber die Feder hat mich nicht kalt gelassen!

Feuer und Feder
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Klappentext:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz ...

Klappentext:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati lernt sie nun die schwierigen Zeichen der Hohen Schrift, mit der man in Kontakt zu den Göttern treten kann. Die beiden kommen sich dabei näher als erlaubt und verlieben sich ineinander. Aber dann fordern Rebellen Raisas Unterstützung. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Treue zu Mati und dem Wunsch, ihrem unterdrückten Volk zu helfen. Schon der kleinste Fehltritt könnte ihren Tod bedeuten.


Autorin:
Kathy MacMillan ist Schriftstellerin, Bibliothekarin, Dolmetscherin für amerikanische Gebärdensprache und Geschichtenerzählerin für Taubstumme. "Feuer und Feder" ist ihr erster Jugendroman und wurde durch ihre Faszination an der Macht der Sprache inspiriert. MacMillan lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze namens Pancake in Owings Mills, USA.

Übersetzer:
Julian Haefs


Bewertung:
Das Cover ist nicht nur wunderschön, sondern auch mehr als passend zum Titel und zur Geschichte erstellt. Besser geht es kaum! Ein richtiger Eyecatcher, der neugierig macht und zeigt, dass es sich um einen historischen Jugendroman handelt.


Die anderen, so wusste sie, würden ihr Verhalten als Schwäche ansehen, denn sie konnten ihre Art von Stärke nicht verstehen.

(Göttergeschichte, Seite 58)


Die Geschichte wird nur aus Raisas Sicht erzählt, was schade ist, da mehr Sichtweisen auch mehr Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der jeweiligen Charaktere bringen. Der Schreibstil ist recht fließend, wenn ich auch zu Beginn etwas Leseschwierigkeiten hatte. Die Geschichte zieht sich die ersten Seiten, es wird an manchen Stellen für meinen Geschmack zu viel ausgeholt. Insgesamt ist es aber sehr gut, da man als Leser einen tollen Eindruck vom Leben bekommt. Das frühalterische Setting hat mich stets an das antike Griechenland erinnert, das fand ich super toll. Natürlich mit allem, was dazu gehört; Eroberungen, Sklaven, Götteranbetungen, Schriftzeichen ... hat mir sehr gut gefallen.

Durch die A-typische Erzählung waren die Geschehnisse natürlich vorhersehbar. Erobertes Königreich, eine gefallene Prinzessin oder Sklavin (in diesem Falll Sklavin), erste Liebe mit verbotenem Jungen, Rebellion, Zerrissenheit der Treue gegenüber der Rebellion und der Liebe ...

An den Kapitelanfängen sind kleine Erzählungen der Götter des Reiches gedruckt. Stück für Stück, Kapitel für Kapitel setzt setzt sich das Puzzlebild zusammen. Für mich waren sie im letzten Drittel eher etwas wirr und ich konnte sie nicht richtig zusammenfügen. Zum Teil sind sie etwas umständlichen geschrieben. Die Idee ist nicht neu, hat aber zur Geschichte wunderbar gepasst. Interessant und neu ist hier, dass die Göttergeschichte in die Gegenwart katapultiert wird; die Geschichte geht also im Realen weiter und findet ein passendes - wenn auch etwas vereinfachtes - Ende, das mir nicht so gut zusagte.


"Die Weisheit hat uns verlassen", murmelte Lanea.
"Die Weisheit ist nur gefangen", sagte Suna träumerisch. "Und jedes Gefängnis hat auch einen Schlüssel."
"Das hat wenig Bedeutung, solange niemand willens ist, ihn zu benutzen."


(Göttergeschichte, Seite 323)


Die Geschichte ist hier schon andersartig besonders wegen der Göttergeschichte und weil sie gut ohne Fantasieelemente auskommt, Dank der Göttergeschichte. Das ist es auch, was das Buch auszeichnet. Es ist eher ein historischer Jugendroman mit antikem Setting, Sklaven, Götter, Schriftrollen und Runen. Die Charaktere finde hier sehr gut ausgearbeitet und mit Tiefe belegt. Mati ist schon eher eine 08/15-Erscheinung, aber ich mochte ihn. Er ist lebensfroh, klug und freundlich. Raisa ist mit ihrer fehlenden Vergangenheit dagegen schon interessanter. Sie führt als einziges Glied ihrer Herkunft ein Herzgedicht bei sich und versucht es mithilfe der geheimen Schrift zu entschlüsseln. Ich finde ihre Zerrissenheit zwischen der Treue zur Rebellion und der Verliebtheit zu Mati glaubhaft dargestellt.

Die Romanze zwischen Raisa und Mati ist hier wie so oft zu salopp gestellt. Das Problem liegt nicht nur an der Sichtweise der Autoren, die meinen, bestimmten Klischees folgen zu müssen, um ihre Werke erfolgreich zu machen - sondern auch an Fantasie-/Jugendromanen, die Einzelbände sind, wie dieses. Ich merke das wirklich jedes Mal bei solch einem Einzelband, wie die Handlungen zusammengequetscht und besonders die Enden (wie auch hier) sehr unzureichend verfasst werden. Überwiegend sind solche Romane Reihen mit mindestens 3 Bänden, sodass sich alles etwas strecken kann - auch wenn das nicht immer der Fall ist, was mich dann ärgert. Aber bei einem Einzelband muss alles in 300-500 Seiten passen - warum werden die Seiten dem nicht angepasst? Hier hätte auch ein paar mehr Seiten nicht geschadet. Es schadet eher der Geschichte und dessen Erfolg, sich so zu begrenzen.

Es gibt hier schon zwei Bände, allerdings nur im Englischen. Das bringt uns deutsche Leser ohne festes Englisch überhaupt nichts, somit bleibt es ein Einzelband. Ich wüsste auch nicht, wie es weitergehen sollte, da die Autorin die Geschichte wie einen Einzelband bearbeitet hat. Ich finde diese fehlende Kommunikation der Verlage der Leserschaft gegenüber unter aller Sau! Nie wird in solchen Fällen veröffentlicht, ob ein Band noch folgt und wenn ja, wann - oder ob ein Band nicht folgt und warum. Zum Kotzen!


Fazit:
Ein wirklich guter Jugendroman, der Jugendlichen aufzeigt, was für eine Welt in dieser antiken Zeit in vielen Ländern geherrscht hat und welche Prioritäten Alltag waren, z.B. die Anbetung der Götter, ohne und mithilfe von Schriften und Zeichen. Auch für Erwachsene ist dies eine unterhaltsame Geschichte mit ausgearbeiteten Charakteren. Trotz allem fehlt mir hier das gewisse Etwas ... die Funken sind nicht übergesprungen, obwohl ich die Geschichte sehr gelungen finde. Für wenige Makel gibt es einen Sternabzug.


So ist es mit dem Licht immer gewesen - es muss mit der Dunkelheit leben.

(Göttergeschichte, Seite 65)


Sehr passend zur Geschichte; gut und schlecht gemachtes darin macht es trotzdem lesenswert!



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