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Veröffentlicht am 09.04.2020

Wissen und Rezepte informativ vereint

Ayurvedische Wohlfühlküche
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Klappentext:
Divya Alter lädt neben der Verwendung der klassischen indischen Zutaten auch dazu ein, gezielt regionale Produkte in den Speiseplan zu integrieren. So enthält Ayurvedische Wohlfühlküche auch ...

Klappentext:
Divya Alter lädt neben der Verwendung der klassischen indischen Zutaten auch dazu ein, gezielt regionale Produkte in den Speiseplan zu integrieren. So enthält Ayurvedische Wohlfühlküche auch Gerichte nach italienischer oder französischer Art wie Lasagne mit Brokkolini, Karotten und Spinat oder Gemüsequiche in der Pfanne. Aber auch die klassischen ayurvedischen Gerichte und Grundnahrungsmittel wie Khicharis, Chutneys, Masalas und Ghee kommen nicht zu kurz. Dabei gibt die Autorin zu jedem Rezept Tipps für Ihr spezifisches Dosha.

» Der inspirierende Leitfaden für eine optimale Gesundheit
» Zahlreiche Hintergrundinfos über die uralte Kunst des Ayurveda
» 100 köstliche, gesunde Rezepte aufgegliedert in saisonorientierte Kapitel
» Praktische Anleitung, die Ayurveda ins 21. Jahrhundert bringt


Autorin:
Divya Alter ist zertifizierte Ernährungsberaterin und lehrt die Shaka-Vansiya-Tradition des Ayurveda. Sie ist Mitbegründerin von Bhagavat Life, der einzigen ayurvedischen Kochschule in New York. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie das erste Zertifizierungsprogramm für ayurvedische Küchenchefs in Nordamerika und Divya’s Kitchen, ein authentisches ayurvedisches Café in Manhattan, ins Leben gerufen.



Bewertung:
Das Cover ist typisch schlicht zum Thema "Ayurveda" und so soll das auch sein, es passt einfach in dieses Konzept - es geht ja auch um Balance und Reinigen. Die Gerichte auf dem Cover entsprechen mir nicht, ich bin aber auch kein Ayurveda-Typ. Der Klappentext bedeckt den ganzen Buchrücken und ist ganz untypisch sehr informativ. Das gefällt mir sehr gut! Das Buch hat sogar ein Leseband! Das war ja echt überraschend, bedenkt man, dass immer weniger bei den Hardcoverbüchern mitproduziert werden. Und das hier bei einem Kochbuch zu haben, ist besonders.

Das Inhaltsverzeichnis ist schon mal andersartig gestaltet; es hat mehrere Ober- und Unterüberschriften. Das wirkt erstmal erschlagen auf mich, aber bei längerem Befassen, gefällt es mir sehr gut. Mir gefällt die detaillierte Einteilung (morgens, mittags, abends, Getränke), da ich es gerne übersichtlich habe. Die Jahreszeit-Ergänzung ist für mich unsinnig, da ich nicht nach Saison esse. Natürlich achte ich auf saisonale Lebensmittel, aber ich teile die Rezepte nicht so derart strickt ein, wie man das hier kennt und wonach die Menschen hier leben. Ich esse, wonach mir ist und nicht, welche Jahreszeit wir gerade haben. Wenn ich im Winter Kartoffelsalat essen will, esse ich Kartoffelsalat. Aber diese Einteilung ist typisch deutsch, daher passt es.

Im Anfang des Buches ist eine Einführung zur ayurvedischen Ernährung, im Mittelteil die Rezepte und am Ende des Buches ein kleines Lebensmittel-Guide, Grundausstattung für das Kochen, Quellennachweis etc. Ich habe bereits in einigen ayurvedischen Büchern geblättert, aber das hier sticht für meinen Geschmack positiv hervor. Die Rezepte, sowie die Rezeptunterteilungen sind anders als ich sie bisher gelesen habe. Hier habe ich das Gefühl, dass sich mit dem Thema viel intensiver auseinandergesetzt wurde. Den Eindruck hatte ich schon von der Leseprobe. Es werden hier nicht bloß Rezepte präsentiert - zuvor werden wir etwas in die Ayurvedische Küche eingewiesen, sogar die drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha) werden erläutert ... das hat mich positiv überrascht. Ich habe als junge Jugendliche mal den Test gemacht, ich scheine Kapha sein. Den Doshas entsprechend sind die Rezepte ebenfalls - genau wie den Jahreszeiten - unterteilt.

In die Einführung zum Thema wirft die Autorin eine essentielle Frage auf: Sind alle Lebensmittel gesund? Und wie ich immer meine, dass alles relativ ist und wir es sind, die die Dinge bewerten, macht die Autorin auch bei dieser Frage deutlich, dass alle Lebensmittel weder gut noch schlecht sind. Jeder Körper reagiert anders auf sie. Ich kenne das sehr gut, ich passe oft in die Durchschnittsstatistiken nicht rein. Ein Beispiel ist, man solle ja nicht mit vollem Magen Sport treiben, höchsten eine Banane essen etc. Das habe ich mehrfach getan und mir ist mehrfach auf dem Crosstrainer derart schlecht vor Hunger geworden, dass ich fast erbrechen musste. Nach drei Versuchen bin ich nur noch mit vollem Magen zum Sport gegangen, und siehe da, ich vertrage es hervorragend. Nur Banane ist für mich nicht drin. Dann geht es mir schlecht (nur eines der vielen Beispiele, die ja jeder hat). Und darum geht es hier; zu analysieren, welcher Esstyp man ist, welche Lebensmittel man verträgt und danach die Ernährung zu gestalten.

Zu den Rezepten werden jeweils ein Hauptlebensmittel genauer erörtert und Informationen dazu abgegeben. Ebenfalls wird angegeben, welches Rezept für welchen Dosha-Typ geeignet ist - wie ich oben bereits schrieb. Hier fehlt mir leider eine Erläuterung zu den Symbolen "GF" und "MF" bei der Portionsangabe. Es wird nirgends im Buch entziffert und ich weiß nicht, was sie bedeuten. Einerseits werden reichlich Informationen geliefert, andererseits fehlen sie, wie zum Beispiel bei einigen Lebensmitteln, die man so nicht im Alltag kennt. Hier las ich häufig Lebensmittel, deren Herkunft und Anwendung mit fehlte. "Was ist das für ein Lebensmittel?" Diese werden auch nirgendwo im Buch erklärt. Sehr schade. Da muss ich diese im Internet recherchieren, was nicht Sinn eines solchen Wissens-Kochbuch ist und sein sollte. Noch ein negativer Kritikpunkt sind die fehlenden Rezeptfotos; ich habe es sehr gerne, wenn alle Rezepte ein Foto vom Ergebnis präsentieren, sei es noch so klein. Hier haben nur ein Teil der Rezepte Fotos. Das ist wirklich schade. Gerade bei dieser Ernährungsweise sind Bilder hilfreich, um die Rezepte nahe zu bringen.

Der größte negative Kritikpunkt, den ich habe, ist das Papier! Das ist mir als allererstes aufgefallen; es stinkt! Und warum stinkt es? Weil es nicht umweltverträglich ist! Es ist weder Recyclingpapier, noch FSC ausgezeichnet oder anders umweltfreundlich hergestellt und deklariert. Von einem Verlag, der mit Naturheilkunde, Bioprodukte, Mensch und Tier etc. wirbt, ist das ein NO GO! Besonders für mich! Das finde ich wirklich enttäuschend.

Das Thema "Ayurveda" macht das Kochbuch zu einem besonderen Kochbuch - nicht nur, weil es einen großen Wissensanteil birgt, sondern weil diese Ernährungsform nicht in das deutsche Ernährungskonzept passt. Es beginnt mit den Lebensmitteln an sich. Die Ausrüstung ist kein Problem. Aber viele fernöstliche Lebensmittel gibt es hier gar nicht oder kaum. Und wenn es sie gibt, sind sie meistens teuer. Es ist schwierig so eine Ernährungsweise in den Alltag zu integrieren mit solchen Bedingungen. Bei den Lebensmitteln geht es schon mit dem Kleinsten los - die Gewürze. Jedes Kultur hat ja nicht umsonst ihre eigene Esskultur. In Indien ist es Alltag, die Gewürze und Lebensmittel zu haben und schnell und in vielem günstig zu bekommen. Wenn die Inder die deutsche Esskultur in ihrem Leben integrieren wollen würden, ständen sie genauso vor dem Problemen da, wie wir mit ihrer Esskultur. Ich merke das selber, wenn ich mal indisch kochen möchte (ich liebe indisches Essen), da kriege ich schon Pickel bei der Besorgung der Gewürze! Zu viele, zu teuer ... selbst wenn ich die Gewürzmischungen zusammenstellen will, wie das gängig ist bei den Indern, brauche ich dafür erst die einzelnen Gewürze. Und dann brauche ich noch den Rest der Lebensmittel. Deshalb koche ich seeeeelten indisch, leider! Und die ayurvedische Küche ist ja nochmal etwas spezieller in ihren Zutaten. Es ist sehr schade, dass die Ernährungskulturen noch so getrennt sind in der Gesellschaft, obwohl das Wissen anderer Kulturen steigt. Aber das ist wie aus dem Fenster schauen; ein Abenteuer beim Hinsehen, aber mitmachen ist nicht.


📌Kurze Zusammenfassung:

✔️Plus:
Wissensbuch und Kochbuch in einem
Informativer Klappentext
Sortiertes und übersichtliches Inhaltsverzeichnis
Farbliche Unterscheidung der jeweiligen Rezepte
Infos über Lebensmittel zu jedem Rezept

Minus:
Kochzeichen nicht deklariert
Keine Rezeptfotos zu allen Gerichten
Viele Lebensmittel werden nicht erklärt (was sie sind und bewirken)
Das Druckpapier stinkt und ist nicht umweltfreundlich (passt nicht zum Verlagskonzept)



🗣️Fazit:
Es ist kein typisches Kochbuch, sondern beinhaltet einen Teil eines Wissensbuches über das Thema. Ebenso harrt die Autorin nicht auf dem uralten Konzept, sondern vereint alte und neumoderne Rezepte im Einklang der ayurvedischen Ernährung.

Diese Ernährungsweise habe ich als Jugendliche kennengelernt, aber nie lieben gelernt, da unsere Kultur in Deutschland dem sehr entgegenwirkt und das ist sehr beschwerlich. Dazu kommt, dass ich viele Lebensmittel dieser Kultur einfach nicht mag. Aber hier habe ich wieder einiges dazugelernt und ein paar Rezepte für mich notiert.

Wer sich mit dem Thema "Ayurveda" beschäftigen möchte, bekommt hier einen guten Einblick, ohne gelangweilt oder vergrault zu werden.


Vielen Dank an das Vorablese-Team und dem Verlag für das bereitgestellte Exemplar!


P.S.: Die Detailbewertungskriterien passen gar nicht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.04.2020

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Das Lied der Sonne
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Inhaltserzählung:

Ich bin ein Kind der Sonne,
Sie singt ihr Lied für mich.
Gemeinsam mit dem Rauschen der Wellen,
Der Stimme des Meeres
Erhebt sie sich am Horizont,
Flammend rot und wunderschön.
Ich wende ...

Inhaltserzählung:

Ich bin ein Kind der Sonne,
Sie singt ihr Lied für mich.
Gemeinsam mit dem Rauschen der Wellen,
Der Stimme des Meeres
Erhebt sie sich am Horizont,
Flammend rot und wunderschön.
Ich wende ihr mein Gesicht zu,
Lass die Schatten hinter mir.
Ich höre ihren Gesang
Tief in meinem Herzen.


(Das Lied der Sonne, Seite 50)


Die anderen Menschen des Kontinents Valean behaupten es nicht zu hören ... das Lied der Sonne. Sie halten uns für verrückt. Doch jede Palila und jeder Palilo weiß es besser. Sie singt. Für uns. Das Lied ist in uns, klingt in unserem Herzen. Vibriert und pulsiert in uns wie das Blut in unseren Adern.

(Lanea, Seite 5/6)


"Du darfst nicht sein Feuer löschen und er nicht mit seinem Schatten dein Licht verdrängen. Lass seine Wärme deine Tränen trocknen, ohne dich zu verbrennen, und erhelle seien Dunkelheit mit deinem Leuchten, ohne ihn zu blenden, Lanea."

(Dede zu Lanea, Seite 379)



Autorin:
Jennifer Wolf lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in einem kleinen Dorf zwischen Bonn und Köln. Aufgewachsen ist sie bei ihren Großeltern und es war auch ihre Großmutter, die ihre Liebe zu Büchern in ihr weckte. Aus Platzmangel mussten nämlich alle Bücher in ihr Kinderzimmer und so konnte sie gar nicht anders, als sich irgendwann mal eins zu greifen.



Bewertung:
Ich muss ja mitteilen, dass das Cover nicht meinen Geschmack trifft. Die Atmosphäre ist super eingefangen und die Farben sind auch sehr passend, aber das Bild gefällt mir gar nicht. Das Bild und der Titel sind schön mit Relieflack überzogen. Und es ist zum Glück auch gar nicht Pur-Gold, wie es auf der Produktseite aussieht, sondern Orange-Gold. Das macht eine ganz andere Aufmachung. Auch das Innere ist toll gestaltet. Schon zu Anfang wird von der Hilulu-Blüte berichtet - da dachte ich sofort an das Coverbild; ich denke, auf dem Cover ist diese Blüte abgedruckt. Das würde zu der Geschichte sehr gut passen.


Vorab: Ich tue mich echt schwer, eine ausdrucksstarke Rezension zu verfassen. Ich bin dermaßen genervt vom Buch und dass es mich dadurch von dieser tolle Runde weggebracht hat. Ich hatte mich mega auf die Leserunde mit den anderen gefreut und wir waren schon vor Erhalt der Bücher sehr rege im Austauch. Aber sobald ich das Buch angefangen hatte zu lesen, war es für mich vorbei mit Austausch! In meinem Kopf ging es zu wie im Irrenhaus! Ich war überhaupt nicht in der Lage, mich an der Leserunde zu beteiligen - sei es eigene Beiträge zu schreiben oder die der anderen zu lesen. Dazu kamen die wachen Nächte, die mich noch mehr gaga gemacht haben bzw. gaga machen. Ich bin alle paar Seiten über die unzureichenden Informationen von Handlungen und Personen gestolpert. Deshalb bin ich auch so schlecht und langsam vorwärts gekommen. Ich war sogar soweit, dass ich einen Abschnitt völlig unterschlagen habe. Irgendwann kam das natürlich raus ... Die Seele hat ihren eigenen Schutzmechanismus. An dieser Stelle entschuldige ich mich bei der LB-Leitung und der Autorin in der Leserunde - das war so alles nicht geplant und macht mich selbst gerade wütend.


Er lächelt und ich frage mich, wie es wohl klingt, wenn er lacht.

(Lanea über Aaren, Seite 123)


Schon nach den ersten Seiten war für mich klar: Hier fehlt ein Personenregister und auch eine Ortskarte wäre hilfreich. Die Namen von Personen und Orten werden hier reihenweise eingestreut nach Jamie Oliver-Art; aus einer Prise Salz macht er eine Viertelhand Salz. Genau das ist hier auch passiert. Ein Personenregister und eine kleine Ortskarte (muss nichts großartiges sein) wären hier für mich äußerst hilfreich gewesen. Ich war schon im ersten Abschnitt, also in den ersten Kapiteln, derart durcheinander ... Frage über Frage, Theorien über Theorien - von logisch bis hin zu absurd. Mein Gehirn hat jede Seite nach etwas verwertbarem gescannt, weil einfach nichts richtig ausgeschrieben wird. Ständig hatte ich das Gefühl, etwas überlesen zu haben. Ich kam mit der Logik einfach nicht mit. Meine ist da wohl etwas logischer ... So ganz könnt ihr mir nicht folgen (willkommen im Klub!)? Ich mache es plastisch: Ich kam mir wie Gretel vor, die Brotkrümel aufsammeln durfte, aber nie das ganze Brot bekam. Plötzlich steht da eine Blume, ohne dass es vorher einen Boden und Saatgut gibt. Ist ja auch logisch - Blumen fallen gewöhnlich vom Himmel, sowie Häuser ohne Grundriss und Fundament gebaut werden. Ich habe das nur noch nicht verinnerlicht.

Toll finde ich, wie die Autoren verschiedene Kulturen und Gesellschaftskreise vereint. Ich konnte da folgendes rauslesen; die Grundgeschichte ist an Hawaii angelehnt. Das war ab der ersten Seite spürbar. Dazu wird die Kultur der afrikanischen Ureinwohner gemischt, mit ihrem Alltagsleben in alten Stämmen. Später erfährt man von nordischen Mythen wie den Wechselbelgern. Und zuletzt kommen immer wieder mal moderne Sprüche, Zitate und Redewendungen rein. Also ein richtig toller Patchwork-Rahmen an Kulturen und Gesellschaftsstrukturen. Gefällt mir richtig gut. Redewendungen wie "altes Waschweib", moderne Redewendungen wie "Und jetzt?" ... "Ist guter Rat teuer" ... und "Den Wellen von Goldwind sei Dank".


"Es gibt Menschen, denen würde es nicht auffallen, wenn plötzlich einer dieser Sterne fehlen würde."
"Euch schon?"
"Ja ... und Euch ebenfalls."

(Lanea und Aaren, Seite 98)


Bei der nichtvorhandenen Brautschau dachte ich sofort an das Buch "Ein Leben aus Glas" von Valentina Fast. Nicht weil es da auch keine gibt, dort gibt es eine und genau dieses System hat mich an dieses Buch erinnert. Da reisen einige an und stellen sich als Braut zur Wahl. Nur dass in unserem Buch die Wahl bereits getroffen ist.

Ich hoffe, ich spoilere nicht, ist nichts herausragendes - ist nur ein plastisches Beispiel für die vielen unwichtigen und auch fehlerhaften Geschehnisse, die die Autorin hier einbaut und keinen Sinn ergeben. Jetzt habt ihr eine kleine Vorstellung, was ich meine, wenn ich weiter über sinnlose und fehlerhafte Szenen schreibe - ohne dass ich ins Detail gehen kann und muss. Irgendwie muss man das Ganze ja benennen dürfen, um seine Meinung verständlich darzulegen.


"Es war reiner Selbstschutz, dir mit Abstand zu begegnen, denn von allen Menschen auf dieser Welt ertrage ich deine Wut und Enttäuschung am allerwenigsten. Niemand kann mich so tief treffen wie du, Lanea."

(Aaren, Seite 342)


Lanea. Mir von Beginn an nicht sehr sympathisch. Sie verkörpert nur die Kamikaze-Frau, die alles und jeden retten will und muss. Dementsprechend bescheuert sind auch ihre Gedanken und Gefühle, sowie Handlungen. Auch so ganz wichtige Vorsätze von ihr werden bei nichtbestätigten Ereignissen völlig über Bord geworfen und mit "Dann gehe ich nach Hause" kommentiert. Ja, ist doch normal; wenn etwas schlimmes passiert, dann gehst du erstmal nach Hause. (Und bleibst da). Diese Message, die die Autorin damit freigibt "Läuft alles schief, dann gehst du halt wieder nach Hause!" ist wirklich ulkig. Das erinnert mich an diese völlig abstruse Panik der Leute gerade (wegen Corona), nichts mehr zum Leben zu bekommen und deshalb alles horten, was ihnen in die Finger kommt. Sozialer Anstand wird über Bord geworfen und der Weltuntergang erklärt. Du siehst, es finden sich massig Beispiele in unserer Realität, was es umso erschreckender macht. Anfänglich wird Lanea als naiv dargestellt und dann urplötzlich (du wirst merken, hier geschieht das Meiste urplötzlich) wird sie zur aufmerksamen Beobachterin. Ne, ist klar. Besonders im letzten Drittel des Buches verhält sie sich wie eine verzogene Göre, die mich echt aggressiv gemacht hat. Diese Jucken in den Händen, mal kräftig zuzuschlagen - kennst du bestimmt.

Aaren. Er ist mir aber viel sympathischer als Lanea und auch viel verständlicher. Das bedeutet aber nicht, dass er weniger Blödsinn von sich gibt als sie. Die beiden nehmen sich da nicht viel weg. Passen also hervorragend zusammen. Sein Verhalten bleibt aber - im Gegensatz zu Laneas - durchweg konstant. Da gibt es keine Überraschungen, nicht mal böser Art. Die Überraschungen sind den Ereignissen geschuldet, auf die er reagiert, aber nicht aus sich selbst heraus.

Die Mutter von Lanea hat mir in den ersten Kapiteln so viel Kopfschmerzen mit ihrem eigenartigen Verhalten bereitet, dass ich so froh war, von ihr nach dem Drittel des Buches kaum noch lesen zu müssen. Was für ein ...


"Kommt, mein Prinz."
"Ich mag das."
"Was?", frage ich verwirrt.
"Wenn Ihr das sagt."
"Wenn ich was sage?"
"Mein Prinz."

(Lanea und Aaren, Seite 123)


Die Beziehung zwischen Lanea und Aaren ist ... eine äußerst schlecht dargestellte Realität. Drücke ich es mal so aus. Seine leeren Augen, die Lanea so betören sind mir ein Rätsel, aber jeder Jeck is anders, heißt es hier im Rheinland. Dumm sein und dumm sein lassen - so viel Toleranz muss sein, finde ich. Und dieses Möhrenklopp-Spiel, dass die beiden miteinander treiben ... also, er kommt auf sie zu und kurz vor einer vollendeten Szene, zack! weg ist er. Oder sie kommt auf ihn zu und treibt dasselbe Spiel. Also diese aufgebaute Spannung zwischen den beiden, die kurz vor der Entladung steht, aber sich einfach nicht entlädt, weil entweder er oder sie diese jeweilige Situation einfach verlassen. Und ich stehe da unvorbereitet vor dem Nichts - und es regnet. Ja, Dankeschön. Und das geht nur so bei den Beiden. Und dann gibt es Situationen, da geht er dann wirklich oder sagt ihr, sie solle gehen ... Das nervt und frustriert gewaltig. Und hier stimmt der Klappentext wirklich: "... erwacht eine Liebe, ...". Die erwacht, die entsteht nicht zwischen den beiden. Die Liebe füreinander war bereits in ihnen, irgendwo. Und die erwacht, irgendwoher. Falsch wäre, wenn draufstände "... wächst eine Liebe, ...". Da wächst ja nichts, ist alles schon da, wie wir wissen. Auch eine sehr realistische Darstellung der Liebesgeschichte. Hier hat mir aber sehr gefallen, dass das Ganze nicht ins extreme Gesextel überging, wie in den meisten Büchern mittlerweile. Der Sex wird nicht für uns Leser sichtbar, was vielleicht auch daran liegt, dass die Autorin generell nichts sichtbar verfasst. So bleibt die Liebe sehr jungfräulich.


"Vermutlich bin ich aus diesem Grund auch hier. Euer Licht flackert. Ihr braucht jemanden, der euch hilft es wieder zum Strahlen zu bringen."

(Lanea zu Aaren, Seite 98)


Und ständig diese Frage nach Personen! Immer wieder musste ich fragen: Wer ist Kimo? Wer ist Aisake? Wer ist Bayani? Ja, sogar nach Aaren habe ich gefragt - so verwirrt war ich nach den ersten Kapiteln. Einige Personen werden kurz reingerieselt und tauchen entweder nie wieder auf oder irgendwann kurz wieder - wo ich längst auf einen anderen Stand bin und dann mit diesen Einwürfen irritiert werde. Nicht-Nebencharaktere werden ohne Sinn und Verstand plötzlich Nebencharaktere, über die wir nie etwas näheres erfahren (nach dem Motto "War schön, dich nicht kennengelernt zu haben) ...


Dass hier auch Humor stecken kann ... unheimlich:

"Ich will nach Hause", sage ich mehr zu mir selbst als zu Lele. "Hier sind doch alle wahnsinnig. Selbst die Insekten."

(Lanea, seite 112)


Auch eine witzige Szene, die ich plastisch vor Augen habe:

"Seine Majestät, Prinz Aaren, zukünftiger -", erklingt es von draußen.
"Ja, ja, schon gut. Lasst ihn herein", unterbreche ich das Geschwafel ...

(Seite 77)


Was darauf folgt, ist wieder derart bescheuert - das verdient nicht erwähnt zu werden und ehrlich geschrieben, möchte ich dir auch nicht die Vorfreude auf die Leseverzweiflung nehmen. Das wäre echt mies von mir.

Es gibt viele große und kleine Rätsel um Ereignisse und Personen. So Themensprünge sind auch etwas, was dazukommt; da wird in einem Moment über eine bestimmte Sache gesprochen und im nächsten Moment über eine andere - ohne jeglichen Übergang. Auch die zeitlichen Sprünge sind bemerkenswert; erst sind alle einige Tage im Schloss, plötzlich sind es Wochen ... Ich meine, komm schon - wer da nicht verwirrt ist, war es vorher schon. An einer Stelle fragt Aaren Lanea ob sie verstünde, was er meine (aus Spoilergründen nicht näher erläutert) - da hätte ich am liebsten "Nein, ich verstehe nicht, was du meinst!" geschrien. An diesem Punkt schwappte mein Unmut über. Ein Glück für Aaren, dass er mich hätte sowieso nicht hören können.


"Ich bin ein König, der nicht mal seine Hände benutzen kann."
"Ein guter Herrscher regiert immer zuerst durch seine Worte."

(Aaren und Lanea, Seite 308)


Ganz, ganz, ganz, ganz, ganz viele Szenen werden wie aus der Luft gegriffen und wie Flickfkack zur Patchwork-Geschichte zusammengeschrieben. Ich kann zig Beispiele nennen, tue es aber aus Spoilergründen nicht. Ein Beispiel schrieb ich zu Anfang, um ein Bild davon zu geben, was ich meine. Und das zieht sich durch das gaaaaanze Buch. Mir sind einige Dinge aufgefallen, die scheinbar sonst niemanden in der Leserunde aufgefallen sind, weil mein Gehirn nach allem Ausschau gehalten hat. Es gibt so viel ungewolltes an Informationen von der Autorin, dass ich mich bereits zu Beginn der Geschichte gefragt habe, ob ich nicht umsonst völlig durchdrehe und sich am Ende herausstellt, dass die Autorin sich gar nichts bei diesen Dingen gedacht hat. Das gibt es tatsächlich, schon einige Male erlebt. So kann man Leser auch foltern, hat was schizophrenes; du siehst vieles, was nicht wirklich da ist. Jeder, der mal Halluzinationen hatte (durch was auch immer), weiß, wie quälend das sein kann. Und das ist nicht ironisch gemeint! Hier haben wir zusätzlich den Fall, dass das ganze Buch voll mit Brotkrumen gespickt ist - was die Fantasie noch mehr anregt. Ich jedenfalls hatte schon bei den ersten Kapiteln 5 Haupttheorien, wovon nicht mal eine gestimmt hat. Du brauchst wieder ein Bild? Hier: Presse deine Augen und/oder Lippen für ein paar Stunden aneinander. Nicht schlappmachen, denn dabei musst du noch funktionieren wie immer, besonders das Denken muss klappen. Bisschen Päuschen und dann wiederhole das Ganze. Für 6 Tage. Vielleicht verstehst du, wieso ich so angestrengt um alles kämpfte, was das Buch betrifft ...


"Angst ist ein mächtiges Instrument. Sie lässt Menschen zu Tieren werden und Dinge tun, die sie bei gesundem Verstand niemals machen würden."

(Kimo, Seite 113)


Es gibt hier keine sexuellen Anspielungen zwischen Männern und Frauen, egal wie eng die Freundschaften zwischen ihnen ist. Immer wieder gibt es Situationen, bei denen ich dachte "Wow! Hier würde jetzt die Gesellschaft wieder alles andere als die Wahrheit hereininterpretieren ..." Das gefällt mir unheimlich gut! Hier darf Freundschaft auch einfach Freundschaft sein, ohne diese ignorant dümmlichen Bemerkungen und Denkstrukturen, dass alles gleich einen sexuellen Hintergrund hat. Das kann ich ja gar nicht ausstehen. In diesem Momenten der Geschichte habe ich mich in diese Welt gewünscht. Trotzdem gibt es auch Gedanken und Situationen, die zeigen, wie Frauen - wie überall - nur auf ihr Äußeres reduziert werden. Da tauchen Gedanken wie "wie viel Glück Dede ja hatte, Lele zu bekommen, es mache ihn richtig stolz, sie sei ja eine Schönheit ...". Ja, wenn ihn sonst nichts stolz macht an seiner Frau und Glück bloß an Schönheit hängt ... (an dieser Stelle denkst du dir bitte jetzt den nicht existierenden "Vogel-Emoji", der, der seinen Finger gegen die Stirn tippt.) Auch gibt es eine Szene, in der Aaren Lanea verbietet zu sprechen, obwohl er sie dazu angehalten hat zu sprechen ... (an dieser Stelle denkst du dir bitte jetzt den nicht existierenden "Vogel-Emoji", der, der seinen Finger gegen die Stirn tippt.) Hier erkennt man wahrlich die typische Anti-Frauen-Struktur, die wir kennen und die wir im Alltag gar nicht mehr immer wahrnehmen.

Zwischen all dem Wahn ohne Sinn hat es die Autorin geschafft, ungewollt lustig zu sein. Ich musste oft über den Irrsinn, der sich auftat lachen. Das kennst du bestimmt; wenn etwas so grausig ist, dass du nicht weißt, ob du weinen oder lachen sollst. Ich habe versucht, mich dem Lachen zu widmen. Ich kann auch nicht behaupten, dass sie mich nicht bei Laune gehalten hat. Das hat sie. Bei genervter Laune.


Es macht mich so müde ... immer vernünftig zu sein. Wie kann eine Tochter der Sonne und das Meer das auch sein? Wie kann ich einen spiegelglatten See ertragen, wo in mir doch ein Sturm tobt?

(Lanea, Seite 171)


So, ich muss natürlich noch etwas zum Thema Fantasyroman schreiben. Auch hier gab es eine Szene, die anmuten ließ, es gibt Fanatsyelemente (scheinbar nur von mir so wahrgenommen). Ich hätte das überhaupt nicht regisitriert, wenn das ein Liebesroman oder anderes wäre. Denn solche Liebeserklärungen lesen sich ja öfters. Da das Buch aber als Fantasyroman deklariert wurde, hat mein Verstand bei diesen zwei Sätzen Alarm geschlagen. Dieser Moment im Buch ist so fadenscheinig, unglaublich, ja schon unverschämt. Ich dachte "Ok, viiiiiielleicht (nein, kein Rechtschreibfehler) soll das fantasievoll gemeint sein ... ???!!". Eine andere Leserin nannte es "ein Hauch Fantasy". Ja, das war es für mich auch größtenteils. Der andere Teil in mir konnte damit gar nichts anfangen "Ist doch nur eine Liebeserklärung!". Im letzten Abschnitt, also in den letzten Kapiteln, taucht dann wieder so ein Hauch von Fantasy auf. Und letztendlich blieb es bei der gesamten Geschichte bei einem Fantasy-Hauch.

Und jetzt mal die eine oder andere Frage: Sind diese Hauch-Momente ab sofort ein neues Kriterium für Genre-Einteilungen oder was soll das Ganze? Seit wann werden die Bücher nach ein paar Sätzen in eine Richtung eingeteilt? Auch hier zweifle ich wieder am Verstand: an den der anderen oder an meinem. Da lese ich Rezensionen, in denen Leser angeben "Ich hätte mir mehr Fantasy gewünscht." Was denn für "mehr Fantasy"???? Wo ist denn hier überhaupt Fantasy - lassen wir diese zwei Hauchs mal weg (ist ja nicht mal lustig)???? Das geht nicht gegen diese Leser, sondern ich stelle einzig diese Aussage infrage. Auch dieses Buch mit voller Sternenzahl zu bewerten, verstehe ich einfach nicht. Mit vier Sternen okay, aber fünf? Wo nicht mal das Genre stimmt? Ganz zu schweigen von so vielem anderen. Und dann so Leserkommentare wie "Tolle Geschichte, die vielleicht noch weitergehen könnte." (beachte das Wort "eigentlich" und "könnte" - ja , könnte, muss und sollte aber nicht) BITTE NICHT! Wir sollten auch mal aufhören, wenn es am Schlimmsten ist! Also ... für mich ist ein Hauch von etwas kein Kriterium für die Genre-Einteilung. Sonst können wir gleich alle Bücher nach diesem unsinnigen System einteilen. Dann landen demnächst Historische Romane bei der Horrorsparte, weil ein Hauch Grusel in der Geschichte ist. Und ein Liebesroman vielleicht beim Thriller-Milieu, weil ein Hauch Thrillspannung vorliegt. Alles nicht abwegig, gibt es alles. Wird zwar dann demnächst ein Hauch chaotisch und wirr, aber Hauptsache der Hauch ist dabei.


"Gefühle fragen nicht nach, ob sie angebracht sind", sage ich und schmiege mich an ihn. "Sie sind einfach da."

(Lanea zu Aaren, Seite 288)


Enttäuscht hat mich auch die Umsetzung des Klappentextes, der ja sowieso nichts hergibt. Dort ist die Rede von Aarens sanftmütigen Augen, die Lanea so begeistern. Für uns gab es immer nur die leeren Augen. Die sind aber genauso faszinierend für Lanea. Ich habe stattdessen vergeblich auf diese sanftmütigen Augen gewartet ... Jetzt wissen wir auch, dass Menschen mit leeren Augen auch mit Charme aufwarten können. Ich für meinen Teil lerne gerne dazu. Derjenige, der diesen Klappentext erdacht hat, hat wohl nicht das Buch gelesen ... oder wollte mit schönem locken. Das Locken hat funktioniert, das Schöne nicht. Sehr unschön. Auch hier lockt das Böse! Also lernen wir: Glaube nicht alles, was im Klappentext steht. Uns wird ja seit Kindertagen eingetrimmt, nicht mit dem bösen Mann zu gehen ... jetzt haben einige von uns es endlich verstanden. Hoffe ich.

Das Ende wartet mit Friede, Freude, Eierkuchen auf und ist salopp zusammengefasst. So schön kann ein einfaches Weltbild sein (die Erde ist eine Scheibe etc.). Bei dem Rest ist mehr von Friedlosigkeit, Freudlosigkeit, kein Kuchen zu lesen. Insgesamt alles hoch emotional! Zum Schreien, Weinen & Klagen ... such dir was aus. Der Rittersport-Slogan ist mir während des Lesens auch noch in den Sinn gekommen: Nicht quadratisch, nicht praktisch, nicht gut. Oder "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Dumme ist so nah?!" Ich habe noch ein plastisches Bild, aber das ist nicht jugendfrei ...



Fazit:
Dieses Lied der Sonne verstrahlt hier alles an Sinn und Verstand! Es ist schon erstaunlich, wie meine Fantasy diese angebliche Fantasygeschichte ausbremste ... ich bin die ganze Lesezeit und jetzt zum Schluß so breiig im Kopf, total erledigt. Die unschönen Wörter "Hä?" und "Was?" waren meine zuverlässigen Lesebegleiter durch eine Geschichte voller ... "Hä's?" und "Was's?". Darauf konnte ich mich wenigstens verlassen, ein bisschen Sicherheit braucht jeder Mensch. Dieses Bild von einem offen aufgefächertem Buch, dessen Mitte herausgeschnitten wurde und nur Anfang und Ende überbleiben, sagt passend alles zu fehlenden Informationen jeglicher Situation und Person aus. Ehrlicherweise muss ich auch schreiben, dass ich generell mit Unlogik und Realitätslosigkeit in den Wahnsinn getrieben werden kann. Das ist hier auch passiert. Sehr zuverlässig von Seite 1 bis Seite 397. Auch das gibt ein Sicherheitsgefühl, so schlecht es auch ist. Sein oder Nichtsein ... Am Anfang konnte ich es kaum erwarten vorzublättern. Beim letzten Drittel habe ich mich nur noch stöhnend durchgequält.

Es fehlen Zusammenhänge, Erläuterungen und Tiefe in allem. Gefühle, die bei den Charakteren vorhanden sind, sind größtenteils absurd unrealistisch und daher nicht nachvollziehbar. Diese Geschichte beweist, wie eine tolle Grundidee nicht automatisch eine tolle Geschichte gemacht wird. Das Potenzial ist massig vorhanden, an sehr vielen Stellen, aber leider gar nicht genutzt worden. Hier gibt es für mich zwei Möglichkeiten: Entweder die Autorin macht aus der Geschichte einen längeren Einzelband - da wird dann alles richtig ausgeschrieben, dann eben nicht auf 400 Seiten gequetscht, sondern richtig erzählt. Oder sie macht daraus eine Reihe, sei es auch nur eine Diologie - dann ist jedes Band kurz beseitet und nicht so erschlagen wie jetzt mit den ganzen Halbinfos, sondern ausgeschriebene Szenen werden auf die Bände gesplittet, die dann wiederum ein Ganzes ergeben. Das ließe sich hier umsetzen. Wenn es gewollt ist.


Ich atme erleichtert aus, was in der Corsage gar nicht so einfach ist, denn um ausatmen zu können, muss man erst mal ausatmen.

(Lanea, Seite 25)


Ich möchte der Autorin aber auch ein großes Lob aussprechen, dass sie anders als Autoren - wie die Autorin in "Wild Hearts" - eben keine traumatischen Ereignisse und Krankheiten eingebaut hat, ohne sich über diese zu informieren - und diese dann nicht derart falsch und unrealistisch darstellt, dass die Leser einen verklärten Eindruck von diesen Themen bekommen. Da brauchen wir uns ja nicht über Sätze wie "Stell dich nicht so an", "Du siehst das Leben viel zu negativ" oder "Reiß dich mal zusammen, morgen ist das wieder vorbei" in unserer Gesellschaft wundern. Wenn diese Themen so in Büchern bearbeitet werden ... und JA !!! - auch in Nicht-Sachbüchern müssen und sollten diese ernstzunehmenden Themen in ihrer Richtigkeit erzählt werden! Wie wir lesen, so leben, handeln, sagen und denken wir.

Beim Lesen der Meinungen anderer Leser, hatte ich immer wieder das Gefühl, wir sind einem Experiment ausgesetzt worden - ganz nach den wissenschaftlichen Placebo-Versuchen. Einige haben das richtige Buch bekommen und einige Placebo-Bücher, und niemand von uns weiß, wer was erhalten hat, da lässt sich das nur vermuten. Und auch jetzt nach Beendigung des Buches bleibt dieses Gefühl erhalten. Ist ja schön, dass auch mal was erhalten bleibt. Ist ja mittlerweile fast alles unstetig geworden. Irritierend war für mich ebenfalls, wenn niemand auf die sinnlosen Szenen hingewiesen hat, dass sie keinen Sinn ergeben. Alles sehr aufregend für mich ...

Lass dich in eine Welt voller Nichtigkeiten, Irrsinn und Nichtfantasie, in der es scheinbar nur Früchte, etwas Brot und Tee zum Leben gibt, verleiten. Du wirst es bereuen! ~Versprochen.


"Ich schätze, ich bin eine Blume Palilans. Ohne dessen Sonne und das Meer gehe ich langsam, aber sicher ein."

(Lanea, Seite 93)


Anmerkung: Viele heftig kritisierte Bücher wie dieses hier haben eine tolle Grundidee, die nur nicht ausgereift ist. Ich würde mir wirklich wünschen, wenn Autoren ihre viel kritisierten Bücher mal überarbeiten würden. Sich mit dem Verlag zusammensetzen und dementsprechend einen Vertrag aushandeln. Erste Charge auslaufen lassen, um natürlich Kritiken zu erhalten. Dann diese Kritiken ernst nehmen und für Buch nutzen. Überarbeitetes Buch wieder in den Druck geben. Das ist ja machbar, wieso wird das nicht gemacht? Ich habe da meine Theorien, die erörtere ich hier aber nicht, das geht zu weit. Aber das wäre für alle eine Win-Win-Win-Situation: Für Verlage, Autoren und uns Leser. Denn mit einem verlorenen Werk auf ewigen Verkauf wird weniger Gewinn sowie Leserschaft erzielt. Bei Bearbeitung der Werke tritt das Gegenteil ein. Dazu kommt, dass das überarbeitete bzw. generell gut bewertete Werke auch automatisch gute Werbung für die Autoren sind, und somit auch gewinnbringend für die Verlage. Es ist ein positiver Dominoeffekt, der erzielt werden könnte. Wenn es denn gewollt ist. Scheinbar ist es das nicht. Warum ich als Leserin so einen gewinnbringenden Vorschlag mache, anstatt die Autoren oder Verlage selber darauf kommen, finde ich ziemlich frustrierend (wie das Buch hier) und ineffizient gedacht und gehandelt. Es tut mir persönlich manchmal echt weh, Geschichten zu lesen, denen der Schliff zu einem guten Werk verweigert wird.



Vielen Dank, liebe Autorin! Leider war ich nicht in der Lage, an der Leserunde aktiv teilzunehmen, aber es lohnt sich, die Geschichte komplett zu überarbeiten. Das würde eine tolle Geschichte ergeben, das glaube ich wirklich!

Danke auch an das Lovelybooks-Team und dem Carlsen Verlag für das bereitgestellte Exemplar und die Möglichkeit einer Leserunde.



2,5 Sterne








~Hierfür wird keine Haftung übernommen! Für das Lesen ohne Denkzustand gilt das Versprechen natürlich nicht. Wer es schafft, seinen Verstand komplett auszuschalten, leidet nicht. Ein verlockender Gedanke, oder? Ich wünschte, ich könnte sowas ... Dann wäre auch für mich alles voller Pudding, und Lakritzbäume, und Lebkuchenhäuschen, und Zuckerwattenwölkchen und Pippi Langstrumpf mit Pferd auf den Schultern treffen, Mary Poppins, die herumschwebt ... ein herrliches Leben!

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Packende Geschichte mit wichtigen Gesellschaftsthemen einfühlsam und realistisch erzählt!

Mein Herz hört deine Worte
1

Inhaltserzählung:
Blinzelnd sah sie in den klaren blauen Himmel empor. Er erinnerte sie unverholen daran, wie weit entfernt sie von Norwegen war. Oder Irland. Sie war hier in Virginia. An einem Ort namens ...

Inhaltserzählung:
Blinzelnd sah sie in den klaren blauen Himmel empor. Er erinnerte sie unverholen daran, wie weit entfernt sie von Norwegen war. Oder Irland. Sie war hier in Virginia. An einem Ort namens Blackbird Mountain. Und hier war keine Tante Dotothee. Obwohl Ava mit dieser Frau keine Blutsverwandtschaft verband und durch den Briefwechsel zwischen ihnen nicht mehr als eine einfache Freundschaft entstanden war, war Benns Großtante alles gewesen, was ihr von einer Familie geblieben war. Norgaard. Das Land, in dem Tante Dorothees Neffen ihr Unwesen trieben. Frei und wild waren die Jungs, zumindest den Geschichten nach. Ihr Ehemann – der Cousin der Männer – war tot. Und Ava nun hier in Amerika. Die zwei Trauerjahre hatten bereits geendet, bevor sie auch nur einen Fuß in diese Gegend namens Blackbird Mountain gesetzt hatte.
(Seite 7, 8, 15)

„Ich schmeiße den Haushalt hier schon seit fast dreißig Jahren. Früher haben die Jungen mich Mommy genannt, aber jetzt sagen sie nur noch miss Ida. Ich werde gut für dich sorgen“, versprach die Haushälterin. „Du musst dich vor nichts fürchten. Die Nogaards sind alles gute Jungen. Hab sie selbst erzogen und sie sind treuere Seelen, als du dir vorstellen kannst“, fuhr Ida fort. (Seite 17)



Autorin:
Joanne Bischof lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in den Bergen Südkaliforniens. Wenn sie gerade keine Liebesgeschichten erzählt, bloggt sie über den Glauben, das Schreiben und die Abenteuer des Landlebens.

Übersetzerin:
Hannah Schwarz


Bewertung:
Das Cover ist schön romantisch und gleichzeitig historisch im passenden Jahrhundert gestaltet. Der Titel ist sehr passend gewählt, obwohl mir der Originaltitel „Sons of Blackbird Mountain“ auch sehr gut gefällt!! Schade, dass nicht dieser übernommen wurde ... Der Schreibstil des Titels ist typisch nach Historischer Art. Es gefällt mir insgesamt unheimlich gut.

Das Vorwort finde ich klasse!!! Auch die Anmerkung vom Verlag! Ich hatte mich auch schon immer gewundert, weil Taube ja nicht stumm sein müssen. Beim Cap-Markt habe ich mit Behinderten aller Art gearbeitet. Dort gab es auch einen tauben Mann, der aber sprechen konnte. Zwar mehr schlecht als Recht, aber stumm war er nicht. Natürlich brauchte er unsere Lippen, um alles zu verstehen. Aber mit ihm gab es so keine Probleme, zu Kommunizieren. Und ich freue mich sehr, dass hier ein Gehörloser in die Mitte der Hauptcharaktere genommen wurde.

Ganz ulkig geht es mit der Zeitdatierung im ersten Kapitel los; 27. August 1890 - genau ein Jahrhundert vor meiner Geburt!!! Die Autorin hat mich in den ersten drei Kapiteln etwas verwirrt; immer wieder tauchen Ungereimtheiten in Umständen und Tätigkeiten auf, als hätte der Leser bestimmte Aspekte zum Verstehen überlesen. Dabei sind diese einfach nicht angegeben. Das hat den flüssigen Lesefluss sehr gestört und mich auch genervt. Zum Glück gibt es solche Missstände ab dem vierten Kapitel nicht mehr, sodass ich dann entspannt und zügig weiterlesen konnte.

Die drei Brüder sind allesamt auf ihre jeweiligen Arten sehr sympathisch: Jordan ist der Älteste und hat ein recht ausgeglichenes Gemüt. Er handelt stets wohlüberlegt und ist bodenständig. Auf mich strahlt er eine große Sicherheit und Geborgenheit aus, ohne langweilig zu wirken. Thor ist das „Sandwichkind“ - also der mittlere Bruder. Er ist gehörlos und taufester Alkoholiker. Er trägt viele gemischte Gefühle seinem kleinem Bruder Haakon gegenüber in sich, die auch in meinen Augen eines der Gründe für seinen Alkoholismus ist. Er trägt dennoch große Verantwortung auf der Farm und ist für die Haupteinnahmen durch die Brennerei zuständig. Auf mich wirkt er bodenständig und unausgeglichen gleichzeitig. Haakon ist der Jüngste und der Wildeste unter ihnen. Er tobt sich gerne aus und versprüht Lebensfreude und eine gewisse Freiheit. Er verleitet einen gerne zu neuen Abenteuern, hat aber auch eine gefährliche Seite an sich. Auch er trägt viel Kummer im Herzen, den er mit seiner verspielten Art oftmals kaschiert. Auf mich wirkt er unreif und sehr verletzt, auch wenn er sehr charmant sein kann.

Es gab eine Zeit, in der man still bleiben und die Verletzten reden lassen sollte.
(Seite 139)


Über Jordans Leben innerhalb der Familie und Farm hat die Autorin leider so gut wie nichts angegeben. Außer, dass er Thor mit der Brennerei hilft und die Reparaturen auf der Farm übernimmt, erfährt man als Leser kaum etwas. Sehr schade!

Süchte wie die nach Alkohol oder Drogen vererben sich mit und dann noch mit so einem Vorbild von Vater – ebenfalls Alkoholiker - aufwachsen müssen ... das hat Thor auf jeden Fall geprägt! Außerdem spielt für mich noch seine Taubheit eine Rolle. Ständig missverstanden oder gar nicht verstanden zu werden, geht tief in die Seele und hinterlässt Leid und Wunden.

Hakoon hat auch schwere Probleme, meines Erachtens. Das zeigt mir schon seine andauernde Unruhe. Dann ist er auch noch der Jüngste und der Mittlere, sein großer Bruder, ist auch noch taub. Somit für ihn eine starke Führungsfigur ohne Mutter. Auch eine schwere Position in der Familie. Er hat seinen Platz in der Familie und in der Gesellschaft noch nicht gefunden und hadert mit sich und der Umwelt. Das macht ihn zum Teil unberechenbar, wenn er frustriert ist und nicht weiter weiß.

„Deine Reise wird sehr viel angenehmer werden, wenn du aufhörst, so verloren auszusehen.“ (Tate Kennedy zu Haakon, Seite 361)

Die Autorin hat Thor gefühlvoll und sehr realistisch beschrieben, genau wie seine Unsicherheiten in unterschiedlichen Situationen - das finde ich am Wichtigsten! Ich habe selbst mal mit einem gehörlosen Mann gearbeitet, daher weiß ich, dass bestimmte Aspekte wichtig sind und dazugehören. Diese hat die Autorin wahrhaft wiedergegeben. Thors Gedanken- und Gefühlswelt sind voll ausgeschrieben und nicht einmal überzogen! Für mich unheimlich wichtig, das die Charaktere real erscheinen müssen, ebenso ihr Dasein und Aufgaben. Die schweren Aufgaben und die Ballaste auf Thors Schultern hat sie hervorragend erstellt! Der Kampf um Gesundung und gegen den Alkohol ist auch hier super beschrieben, ebenso die Erzählungen der Schwierigkeiten in der Kommunikation zur Umwelt ist eine meisterhafte Leistung! Hut ab! Ich bin sehr beeindruckt über das Gespür der Autorin und wie kraftvoll sie extreme Momente hervorhebt ohne sie überspitzt darzustellen. Solche Momente sind unheimlich wichtig, da sie im Leben von Gehörlosen mehr oder weniger stattfinden. Super auch, dass nicht nur die großen Schwierigkeiten zu lesen sind, sondern auch ganz alltägliche Dinge wie Widersprüche in der Familie oder Aufgabenverteilung.

Ava ist typisch für diese Zeit eine naive Frau in vielen Situationen und Männern gegenüber. In allem konnte ich sie nicht verstehen oder ihre Gedanken nachvollziehen, dennoch ist sie mir - wie die Brüder - ebenso sympathisch. Die Etikette und Gesellschaftsregeln sind wunderbar nachvollziehbar und zeitgemäß. Die Haushälterin Ida ist ein kleiner Goldschatz der Familie und die Mutter für alle und alles. Peter Sorell hat es mit seiner Familie auch nicht leicht und muss sich entscheiden, wie er leben möchte.

Es passieren im Laufe der Geschichte kleine Wendungen und es tauchen Probleme verschiedener Arten auf. Sehr wichtige und nach wie vor aktuelle Themen wie Alkoholismus, Schwarzbrennerei, Missbrauch, Familienstellungen und Rassenhass lässt die Autorin in der Geschichte aufleben. Hier wird auch kurz der Ku Klux Klan beschrieben, der in dem Jahrhundert seine Entstehung feierte. Aber es gibt auch ein paar witzige Stellen wie diese:

"Willst du schwimmen?, fragte dieser stattdessen, während er sich hinaufzog.
"Nein, danke", erwiderte Ava.
"Warum nicht?"
"Weil ich nicht schwimmen kann."
"Du kannst nicht schwimmen?", wiederholte Haakon und rutschte den kleinen Abhang zu ihr hinunter. "Was für eine Person kann nicht schwimmen?"
"Offensichtlich diese hier", meinte Ava.
"Wie hast du es auf einem Schiff ausgehalten?"
"Indem ich durchgehend dafür gebetet habe, dass es nicht sinkt", gestand sie. (Seite 89)


xD Und wie ernst die Autorin den Dialog geschrieben hat … als ob ihr der Sarkasmus darin nicht bewusst wäre ...

Ich hätte mir schon gerne Einblicke aus der Perspektive von Haakon und Jordan gewünscht. Auch über Fay, die zum Schluss dazukommt, hat die Autorin kaum was geschrieben. Ein wenig mehr Interaktion zwischen Fay und Jordan wäre schön gewesen, da ja immerzu von Fays Ankunft gesprochen wird auf der Farm. In Bezug auf die Sorell-Familie wird explosives angedeutet, das aber nicht erfolgt. Den „großen Knall“ habe ich mir daher schon extremer vorgestellt und wurde da doch enttäuscht, da die Autorin die Spannung sehr hoch getrieben hat.

Das Ende ist fesselnd erzählt und macht einfach Laune auf mehr von den Brüdern. Sehr erfreulich also, dass die Autorin in ihrem Nachwort die Fortsetzung angekündigt hat. Auch ihre Dankesworte haben mich berührt.


Fazit:
Vom Vorwort bis zum Nachwort ist das Buch wundervoll und berührend geschrieben. Ich habe mich mitreißen lassen, in eine Zeit, die mal war und in manchen Aspekten noch in unserer Welt zu erleben gibt. Die Charaktere, insbesondere der gehörlose Thor, sind sehr ansprechend gefühlvoll und realistisch erstellt. Die Geschehnisse warten mit einigen Umsetzungsmakeln auf, die nur in den ersten Kapiteln störend wirken, ansonsten zu verkraften sind. Der Schreibstil reißt einfach mit und gibt viel Spannung wieder.

Die Autorin hat sich viele Gedanken zu verschiedenen Themen gemacht; vor allem über Alkoholsucht und Gehörlose, was bei mir auch sehr eindrucksvoll rüberkommt. Die verschiedenen Aspekte hierzu konnte die Autorin problemlos auf mich übertragen. Ich habe mitgefühlt und mitgelitten. Und ich bin unheimlich neugierig, wie es mit den Brüdern und den Menschen auf der Farm weitergeht. In der Geschichte steckt noch reichlich Potenzial, das ausgelebt (oder ausgeschrieben – und gelesen) werden will!

Die Autorin hat mich mit diesem Werk voll begeistert! Es war mein erstes Buch von ihr und für mich steht fest, ich will mehr von ihr lesen. Ihre anderen Bücher sind natürlich schnell in meine Wunschliste gelandet. Ich vergebe selten mehr als 4 Sterne, da ich bestimmte Kriterien erfüllt haben möchte, und dieses Buch muss ich einfach mit 4,5 Sternen bewerten. Alles darunter ist eine Schande! Wer sich gerne in eine andere Gesellschaft und deren Regeln entführen lässt und eine neue Erfahrung an Charakteren anstrebt, sollte das Buch unbedingt lesen. Auch Romantiker und Spannungsleser kommen auf ihre Kosten!

Denn während der Mond seine Bahn über den nächtlichen Himmel zog, lernte er eine Sprache kennen, die er so viel besser verstand – in der es nicht um Worte, sondern um Taten ging. (Erzählung über Thor, Seite 345)



Herzlich bedanke ich mich beim Brunnen Verlag für das gestellte Exemplar zur Leserunde! Ich freue mich sehr auf das Werk und hoffe auf weitere zum Staunen!




Rezension am 23.07.2019 erstellt. Ich bearbeite sie nur, damit ich eine Detailbewertung mit Sternen abgeben kann.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Buntes und fröhliches Bastelbuch zum Verschenken!

Das große Einhorn-Fanbuch
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Klappentext:
Dieses Ideen-Buch verzaubert alle Einhorn-Fans! Hier warten Einhorn-Glitzer und Sternenseife auf Sie. Einhorn-Poops oder süße Regenbogen-Kekse wollen vernascht werden. Planen Sie Ihre nächste ...

Klappentext:
Dieses Ideen-Buch verzaubert alle Einhorn-Fans! Hier warten Einhorn-Glitzer und Sternenseife auf Sie. Einhorn-Poops oder süße Regenbogen-Kekse wollen vernascht werden. Planen Sie Ihre nächste Party mit magischer Einhorn-Torte, mit Einhorn-Girlande und Einhorn-Haarreif. Als süßes Schmusekissen bringt das Einhorn Sie zum Träumen. Als Schlüsselanhänger ist es Glücksbringer, auf der Kaffeetasse lässt es selbst Morgenmuffel lächeln. Dieses Buch ist die Tür in die Welt voller Einhörner und Glitzerstaub. Mit den 30 zauberhaften Bastel-, Back- und Handarbeitsprojekten erschaffen Sie Ihre eigene bunte Einhorn-Welt.

Verlag:
Naumann & Göbel


Bewertung:
Das Cover zieht an. Es ist mit 3D-, Metall- und Gelprägung gestaltet. Gold, rosa und pink sind natürlich die Hauptfarben. Auch der Buchdeckel ist so gestaltet. Ich bin kein Einhorn-Fan, aber als ich das Buch in der Nachbarschaftshilfe sah, musste ich es kaufen. Ich möchte es verschenken, habe also das Buch durchgelesen.

Es ist in folgende Kapiteln geteilt:

Kreativ
Lecker
Beauty
Einhorn-Party


Bevor es losgeht gibt es vom Verlagsteam ein kleines Vorwort. Zwischen den Projekten tauchen Einhornbilder und Einhornsprüche auf. Das Ganze ist so fröhlich bunt gestaltet, dass es selbst als Nicht-Einhorn-Fan Spaß macht, in dem Buch zu blättern. Zum Schluß werden Vorlagen aufgezeigt und auf der letzten Seite ist eine Zeichenlegende aufgeführt. Neben typischen Abkürzungen wird auch der Schwierigkeitsgrad der Projekte angezeigt - natürlich mit Diamanten. Schön Einhorngetreu!

Am besten haben mir die Einhorn-Poops zum Naschen, das Einhorn-Lesezeichen, die Rainbow-Cupcakes und die Schlüsselanhänger gefallen.



Fazit:
Viele schöne Ideen für Klein und Groß dabei. Einige sind nicht so leicht umzusetzen, aber sehen nach Spaß aus. Insgesamt tolle Aufmachung! Ein tolles Geschenkbuch, meine Freundin wird sie bestimmt freuen!

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Legende:

Cover
Aufbau/ Aufmachung
Umsetzung
Projekte

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Kurzweilige Unterhaltung mit aggressiver Hauptprotagonistin!

Trust
1

Klappentext:
Edie Millen hatte hohe Erwartungen an ihr letztes Highschooljahr - mitten in einen Raubüberfall zu stolpern, gehörte jedoch nicht dazu. Als ihr das Gerede ihrer Mitschüler zu viel wird, wechselt ...

Klappentext:
Edie Millen hatte hohe Erwartungen an ihr letztes Highschooljahr - mitten in einen Raubüberfall zu stolpern, gehörte jedoch nicht dazu. Als ihr das Gerede ihrer Mitschüler zu viel wird, wechselt sie die Schule - nicht ahnend, dass sie dort auf John Cole treffen würde, der ihr an jenem Abend das Leben rettete. Wilde Gerüchte ranken sich um John - er sei gewalttätig und deale mit Drogen. Edie weiß, dass sie ihr Herz aufs Spiel setzt, doch kann sie nicht gegen die Gefühle ankämpfen, die John in ihr hervorruft ...


Autorin:
Kylie Scott schreibt leidenschaftlich gerne erotische Liebesromane und wurde bereits mehrmals zum Australian Romance Writer des Jahres gewählt. In Deutschland ist sie vor allem für ihre „Stage Dive“- und ihre „Dive Bar“-Reihe bekannt. Kylie Scott lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern in Queensland, Australien.


Übersetzerin:
Katrin Reichardt


Sprecherin:
Emilia Wallace wurde 1980 in Hamburg geboren und absolvierte dort 2005 ihre Schauspielausbildung. Seit einigen Jahren ist sie als professionelle Sprecherin vor allem für Hörbücher tätig und lieh schon zahlreichen romantischen und erotischen Geschichten ihre Stimme. Besonders bei den Fans von Clannon Miller, aber auch Meredith Wild, ist sie sehr beliebt.


Bewertung:
Das Cover ist ja wirklich unpassender als unpassend! Ein halbnackter Mann, nur damit viele Leser das Buch kaufen ... ich bin gar kein Fan von oberflächlichen Käufen und Anwerbungen!! Das Cover passt weder zum Titel noch zur Geschichte. Grottig gearbeitet!

Die Hauptprotagonistin Edie ist sehr aggressiv, was verständlich ist, da sie viel einstecken muss. Allerdings entschuldigt das nicht ihr Gefallen an Gewalt. Sie scheint anderen gerne eine aufs Maul zu geben, und ist wütend auf Menschen wie mich, die das nicht billigen. Vor allem, wie sie ihre Aggressionen nutzt ist mir schleierhaft; dem Mädchen, dass sie mobbt haut sie eine rein, dem jungen Kerl, der sie begrapscht nicht. Jedenfalls bin ich nie mir ihr warm geworden. Sie ist mir echt zu blöd. John, ihr Gegenspieler sozusagen, gleicht ihr Temperament aus. Er hält sie an, vorher nachzudenken, bevor sie handelt und ist auch sonst eher besonnen. Mit ihm konnte ich mich gut identifizieren.

Der Erzählstil ist leicht fließend und verständlich. Die Sprecherin dazu hat es noch abgerundet. Ich konnte das Hörbuch am Stück hören, weil es sehr angenehm war. Die Handlung selber ist schon etwas vorhersehbar, zum Teil aber auch spannend. Besonders am Anfang bei der Geiselnahme. Danach geht es eigentlich nur noch bergab, vor allem mit Edies Verhalten. So richtig Tiefe bekommt die Geschichte nicht, emotional konnte sie mich nicht richtig erreichen. Edies Mutter ist wie viele Mütter und Väter eine Heuchlerin; hält ihrer Tochter etwas vor, dass sie selbst in ihrem Alter getan hat. Vor allem macht sie Edie eine Riesenszene, obwohl gar nichts gravierendes passiert ist ... das fand ich sehr überspitzt, aber auch nicht unrealistisch, da sich viele Eltern so aufführen.

Was mir noch negativ auffällt ist, wieso die Geschichte im Erotikgenre einsortiert ist?? Es ist überhaupt keine erotische Geschichte. Nicht mal als Liebesroman kann man es bezeichnen. Ich finde, es passt eher als Jugendroman, in dieser New Adult-Spalte, wie sie viele nennen.


Fazit:
Ist okay, aber nichts, was unbedingt sein muss! Die Hauptprotagonistin wirft mit ihren Fäusten um sich, wie andere mit ihren Socken. Die Sprecherin und der leichte Erzählstil haben mich das Hörbuch schnell hören lassen. Und das reicht mir auch.

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