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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2021

Nicht nur die Zeit spielt gegen dich

Probe 12
1

Ein Cover, das durch die Farbwahl ins Auge sticht, jedoch nur wenig über den Inhalt preisgibt. Der Titel ist treffend, lässt zunächst jedoch Raum für Spekulationen.
Der Einstieg ins Buch ist direkt spannungsgeladen ...

Ein Cover, das durch die Farbwahl ins Auge sticht, jedoch nur wenig über den Inhalt preisgibt. Der Titel ist treffend, lässt zunächst jedoch Raum für Spekulationen.
Der Einstieg ins Buch ist direkt spannungsgeladen und wirft einige Fragen auf. Das Buch lässt sich durch relativ kurze Sätze flüssig lesen und die Ausdrucksweise ist angenehm und gut gewählt. Das ein oder andere Mal findet sich eine lockere und jugendliche Wortwahl wieder, wodurch das Buch meiner Meinung nach noch ein breiteres Publikum anspricht. Lediglich die Wahl des ein oder anderen Kraftwortes empfand ich eher als unangebracht. Die Kapitel sind recht lang, umfassen allerdings mehrere Szenen. Mit bildhaften Beschreibungen fühlt man sich in die spannende Geschichte versetzt. Die Charaktere sind detailliert beschrieben, sodass man direkt ein passendes Bild vor Augen hat.
Tom ist ein lockerer, abenteuerlicher und lebendiger Mann, der ein enormes Schuldgefühl in sich trägt und innerlich etwas zerrissen wirkt. Seine unerwartete Bekanntschaft Nina macht einen taffen, engagierten und empathischen Eindruck. Auch die Ermittlerin Tina arbeitet motiviert, wirkt smart und stellt ihre Fairness unter Beweis. Die Wahl dieser und weiterer Charaktere ist treffend und sie werden abgerundet durch ihre persönlichen Geschichten.
Die Handlung beginnt und endet temporeich und dramatisch. Zwischenzeitlich finden sich auch ruhigere Passagen, doch allgemein spürt man eine kontinuierliche Steigung der Spannung. In diesem Buch wird man in die Welt der Mikrobiologie entführt. Ihre Bedeutung für der Wissenschaft und Politik wird verdeutlicht und man bekommt interessante Informationen geliefert. Zur Klärung unbekannter Fachbegriffe findet sich am Ende des Buches ein Glossar. Zudem wird ein realistischer Einblick in die Welt der Mikroben und in die Arbeit in entsprechenden Laboren geboten.
Für jemanden, der aus der Branche kommt, ist die Geschichte sehr spannend und gut verständlich. Für Laien auf dem Gebiet könnten manche Passagen etwas zu fachlich sein, doch aufgrund meines Hintergrundwissens kann ich das wirklich nicht beurteilen, also lest selbst! Von mir gibt es dennoch eine klare Leseempfehlung. Das Buch bietet Action, Spannung, Drama, etwas Liebe und interessante Informationen. Das Ende lässt zudem die Option auf eine Fortsetzung. Ich bin gespannt!

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 26.09.2021

Eine spektakuläre Geschichte um ein düsteres Geheimnis

Das Flüstern der Puppen (Thriller)
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Ein Cover, das von schaurigen Puppenköpfen geziert wird und durch die toten Augen die gruselige Seite des Kinderspielzeugs zeigt.
Die Kapitel haben eine angenehme Kürze und der Schreibstil ist detailliert ...

Ein Cover, das von schaurigen Puppenköpfen geziert wird und durch die toten Augen die gruselige Seite des Kinderspielzeugs zeigt.
Die Kapitel haben eine angenehme Kürze und der Schreibstil ist detailliert und bildhaft. Die Sprache wirkt gezielt jugendlich und locker durch die Verwendung englischer Ausdrücke.
Die ErmittlerInnen und auch Zeugen sind vielseitig und wecken mal mehr, mal weniger Sympathien. Die Ermittlerin Lena ist motiviert, gewissenhaft und kämpft sich trotz schwerer Schicksalsschläge durchs Leben. Ihr Kollege Henning wirkt offen, locker und verständnisvoll, aber auch impulsiv. Beide sind durch schicksalshafte Ereignisse im Job vorbelastet und entsprechend vorsichtig bei der Arbeit im Team. Ihr etwas cholerischer und miesepetriger Chef macht ihnen dabei die Arbeit nicht unbedingt leichter.
Der spannende Fall um die Puppenmorde bringt einige Wahrheiten ans Licht und wird spektakulär beschrieben. Hier und da schien manches etwas überspitzt und die ein oder andere Frage blieb unbeantwortet. Der Schluss ist sinnig, doch für meinen Geschmack etwas zu theatralisch.
Nach dem sehr gut gelungenen letzten Thriller von Herrn Schwarz, war ich auf die neue Buch gespannt. Leider konnte es mich nicht so recht überzeugen. Die Geschichte ist spannend erzählt und nimmt gut an Fahrt auf, doch war die Stimmung größtenteils drückend und die Story etwas zu viel des Guten. Eine interessante Idee, die mit weniger Drumherum mehr Effekt gehabt hätte.

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  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2021

Spannend, aber anders als man von den Vorgängern gewohnt ist

Neben wem du erwachst
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Das Cover des neusten Spannungsromans von Gytha Lodge bleibt der Linie treu und lässt sich somit direkt den Fällen von DCI Sheens und seinen KollegInnen zuordnen. Es ist passend zum Inhalt des Buches gewählt ...

Das Cover des neusten Spannungsromans von Gytha Lodge bleibt der Linie treu und lässt sich somit direkt den Fällen von DCI Sheens und seinen KollegInnen zuordnen. Es ist passend zum Inhalt des Buches gewählt und spricht einen durch die düstere Atmosphäre direkt an. Der Erzählstil überrascht allerdings nach einigen Seiten, da er etwas anders als in den beiden vorherigen Romanen ist. Die Verdächtige Louise erzählt schrittweise was in ihr vorgeht und ihr widerfahren ist. Diese Erzählungen wechseln sich mit den Beschreibungen der Ermittlungen und der Geschehnisse rund um das Polizei-Team ab. Das Rätsel um den Toten, neben dem Louise eines morgens erwachte, nimmt durch ihre Erzählungen und den Ermittlungen von Sheens‘ Team nach und nach Gestalt an, aber auch private Konflikte der ErmittlerInnen finden in dem Buch ihren Anteil und beleben die Geschichte zusätzlich.
Louise erweckt trotz des Tatverdachts Sympathien und Empathien durch ihr nicht allzu einfaches Beziehungsleben. Ihr Mann Niall ist unaufrichtig und so wird die unsichere Seite von Louise genährt. Ihre verrückte und etwas dubiose Freundin April lockt sie stetig aus der Reserve. Einen Kontrast zu den etwas außergewöhnlichen Figuren bilden Die ErmittlerInnen, die eher ein ruhiges Privatleben führen und dennoch von Konflikten geplagt sind. Dieser Einblick in das Leben von Hanson, Lightman, Sheens und Co. nährt die Leselust und erweckt Spannung. Gytha Lodge hat ein sympathisches Ermittlerteam geschaffen, zu dem man einen guten Draht bekommt.
Der kreierte Fall ist sehr schleierhaft und man fiebert nahezu bis zur letzten Seite mit, was genau passiert sein könnte und was dahintersteckt. Gytha Lodge schafft es immer wieder rätselhafte und verzwickte Fälle zu konstruieren, die viel Platz für Spekulationen lassen und deren Auflösung nicht leicht zu erraten ist. Somit hat mich das Buch mit dem unerwarteten Ende und den überraschenden Wendungen gut unterhalten. Lediglich hatte ich das Gefühl, dass der Stil der Übersetzung etwas anders als die Vorgänger ist und dadurch gibt es einen kleinen Punktabzug. Allen, die die ersten Bücher nicht kennen, empfehle ich sie zunächst zu lesen, um besser mit dem Team und ihrer Vorgeschichte warm zu werden, aber es ist nicht zwingend notwendig.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Mäßige Spannung, aber gute Unterhaltung

Tote schweigen nie
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Ein Cover, das durch die schöne Gestaltung und die interessante Farbwahl auffällt, allerdings nicht viel über den Inhalt preisgibt.
Die Geschichte ist flüssig und mit Liebe zum Detail erzählt. Die Ausdruckweise ...

Ein Cover, das durch die schöne Gestaltung und die interessante Farbwahl auffällt, allerdings nicht viel über den Inhalt preisgibt.
Die Geschichte ist flüssig und mit Liebe zum Detail erzählt. Die Ausdruckweise ist harmonisch und die Gefühle der einzelnen Figuren werden nachvollziehbar geschildert. Man bekommt abwechselnde Einblicke in die Geschehnisse rund um die beiden Protagonistinnen. Die Kapitel sind mal länger, mal kürzer, doch manchmal zieht sich die Story dadurch etwas.
Insgesamt hat die Geschichte etwas Übersinnliches, doch bleibt sie größtenteils realistisch. In dem Buch kommt es immer wieder zu seltsamen Ereignissen, die neue Fragen aufwerfen, aber auch Antworten liefern. Die Charaktere sind vielseitig und die Protagonistin Cassie weckt auf Anhieb Sympathien. Sie ist liebevoll, gewissenhaft, sehr empathisch, aber auch etwas außergewöhnlich. DS Flyte hat ihren ganz eigenen Charme, denn hinter ihrer gefassten und sachlich-kühlen Fassade steckt eine starke Frau, die es nicht unbedingt immer leicht hat und so auch dosiert Emotionen zeigt. Die jeweiligen Kollegen der beiden Frauen sind teils hilfsbereit, teils unfreundlich, aber auch für Überraschungen gut.
Die Erzählung kommt eher langsam in Fahrt und man ist anfangs sehr gespannt, wie sich der Fall um Cassies ehemalige Lehrerin entwickelt. Doch auch ein weiterer Fall in der Pathologie erweckt Aufmerksamkeit. Die schlussendliche Auflösung überrascht und bietet einen runden Abschluss. Insgesamt ist die Story interessant und man wird gut unterhalten, doch die Spannung hält sich sehr in Grenzen und lediglich zum Ende hin nimmt sie etwas zu. Als Thriller würde ich das Buch eher nicht einordnen.
Da ich mich dennoch gut unterhalten gefühlt habe, kann ich das Buch jedem empfehlen, der nicht zu viel Nervenkitzel erwartet.
Ein großer Beitrag zum angenehmen Hörerlebnis trug die Sprecherin mit ihrer sehr angenehmen und zu der Story passenden Stimme bei. Die einzelnen Figuren waren von der Stimmlage gut voneinander abzugrenzen und dem Charakter entsprechend nachgesprochen.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Was machst du, wenn deine Schwester dich in die Ecke drängt?

SCHWEIG!
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Ein Cover, das meinen Geschmack trifft. Es ist schlicht und doch durch die Farbwahl, das zarte Motiv und den aus einem Wort in Großbuchstaben mit Ausrufezeichnen versehenen Titel sehr ausdrucksstark. Ein ...

Ein Cover, das meinen Geschmack trifft. Es ist schlicht und doch durch die Farbwahl, das zarte Motiv und den aus einem Wort in Großbuchstaben mit Ausrufezeichnen versehenen Titel sehr ausdrucksstark. Ein Buch, bei dem von Beginn an eine gewisse Spannung in der Luft liegt und das man nicht so schnell aus der Hand legen kann. Dieser Thriller zeigt wie deine Schwester für dich zur Bedrohung werden kann. Diese Story fesselt bis zur letzten Seite und man fragt sich unentwegt, wohin sie führt.
Esther und Sue könnten nicht unterschiedlicher sein. Esther führt ein idyllisches Familienleben, doch wirkt es wie ein Schein, denn man erkennt schnell ihre Kontrollsucht, Penetranz und Rücksichtslosigkeit. Esther ist geprägt durch ihre Kindheit und hat aus Sues Sicht eine verzerrte Wahrnehmung. Auch Sue erinnert sich nicht nur positiv an ihre Zeit als Kind und Jugendliche. Sie zeigt sich allerdings eher introvertiert, ruhig, minimalistisch und besonnen. Sie lebt zurückgezogen im Wald, wo Esther sie kurz vor Weihnachten besucht. Doch dieser Besuch hat fatale Folgen. Eine ungesunde Beziehung zwischen den Schwestern kommt zum Vorschein. Mal muss man schmunzeln, mal regt man sich auf, doch die meiste Zeit fiebert man beim Lesen mit. Ein Buch, das einen vermutlich besonders packt, wenn man selbst Geschwister hat. So stellt sich bei mir die spannende Frage, ob jede/r LeserIn andere Sympathien für die jeweiligen Schwestern hegt, je nachdem wie er/sie selbst tickt.
Geschrieben ist das Buch in erster Linie wechselnd aus der Sichtweise der beiden Schwester, mit zusätzlichen Einblicken in die Vergangenheit und in das Leben von Esthers Mann. Gut verständlich und angenehm erzählt punktet das Buch zudem durch nicht zu umfangreiche Kapitel, die so die Spannung zusätzlich steigern.
Ich kann nicht beurteilen, wie sich das Buch für ein Einzelkind liest, aber es ist durchgehend spannend und das aufregende und leicht erschreckende Ende bietet den idealen Abschluss. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! Der besondere Ehrzählstil und die außergewöhnliche Idee haben mich begeistert.

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