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Veröffentlicht am 06.11.2020

ein witziger Theaterabend im Lock Down

Die Liebe Geld
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Eine neue, witzige, skurile Kömodie in Dialogform. Eigentlich ein originelles Theaterstück von Daniel Gattauer für zu Hause zum Lesen, gerade richtig für den Lock Down in der Kulturscene.

Henrich möchte ...

Eine neue, witzige, skurile Kömodie in Dialogform. Eigentlich ein originelles Theaterstück von Daniel Gattauer für zu Hause zum Lesen, gerade richtig für den Lock Down in der Kulturscene.

Henrich möchte sein Geld beim Bankomat abheben, aber es klappt einige Tage nicht, bis er in die Bank stürmt. Dort wird er mit vielen Worten abgeschasselt. Lange Dialoge, wo nichts gesagt wird, jedenfalls gar nichts zum eigentlichen Problem - sehr real, leider! Mit viel Witz und Ablenken auf andere Ereignisse wird das Thema Geldabheben umschifft. Das überraschende Hochzeitsgeschenk für die Gattin von Henrich ist für den Bank viel interessanter als Geldangelegenheiten. Mit Wortwitz, skurilen Aussprüchen und Denkweisen, Anspielen auf aktuelle Themen überrascht jede Seite, aber der Schluss war für mich etwas enttäuschend.

Das Cover finde ich originell, ein Eyecather auf alle Fälle und bei dem handlichen Format langt man sicherlich gerne zu.

Das Büchlein habe ich in einem Abend durchgelesen, die Scenen konnte ich mir gut vorstellen. Ich habe mich gefühlt, wie wenn ich wirklich im Theater den Schauspielern zugeschaut hätte.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

humorvoll

Den letzten Gang serviert der Tod
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Ein Alpenkrimi das besonderen Art! Humorvoll, skuril, aber auch spannend, wirklich leicht und amüsant zu lesen.
Mitglieder eines exquisiten Kochclubs werden tot in der Küche gefunden - ertrunken im Suppentopf, ...

Ein Alpenkrimi das besonderen Art! Humorvoll, skuril, aber auch spannend, wirklich leicht und amüsant zu lesen.
Mitglieder eines exquisiten Kochclubs werden tot in der Küche gefunden - ertrunken im Suppentopf, erschlagen mit einer Bratpfanne, erstochen mit einem scharfen Küchenmesser und vergiftet mit einem Schwammerlgericht.
Jennerwein und sein amüsantes Team erlebten viel bis sie dieses Massaker aufklären konnten. Die Szene zum Schluss im Flugzeug entlarven den Roman, dass man nicht alles so ernst nehmen muss und den ganzen Roman als Spaß verstehen kann. Der wortwitz ist immer wieder köstlich zu lesen.
Lustig die verschiedenen Bewertungen des Nobellokals zwischendurch, oder die Geschichten über das Niedrigtemperaturgaren, die Buchstabensuppe von Ernst Jandel nicht zu vergessen oder die Freuden der kleinen Totenholzspringschwänze. wortwitz
Das Cover gefällt mir nicht, da wäre eine Bild des Schwammermalers passender gewesen.
Der Krimi garantiert witzige Lesemomente, die nicht allzu ernst genommen werden sollten.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Seifensiederei

Provenzalische Intrige
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Eine nette Lesereise in die schöne Provenze, zu den Lavendelfeldern, zur Seifenherstellung und zu den gemütlichen Plätzen im Land. Viel wurde über die Probleme der einzelnen Bauern, Betriebe in dieser ...

Eine nette Lesereise in die schöne Provenze, zu den Lavendelfeldern, zur Seifenherstellung und zu den gemütlichen Plätzen im Land. Viel wurde über die Probleme der einzelnen Bauern, Betriebe in dieser Region geschrieben, die starke Konkurrenz mit billig Produkten aus Fern Ost - nicht so leicht den eigenen Reinheitsprinzipien getreu zu bleiben. Diese wirtschaftlichen Hintergründe wurden immer wieder im Roman eingestreut und dadurch bekommt der Thriller doch eine andere Qualität.
Ein grausiger Tod der Seifenfabrikantin, irgendwie sehr abschreckend. So ist die Motivation von Pierre Durand sehr hoch den wirklichen Täter zu finden und der Leser begleitet ihn bei einigen Ausflügen durch dieses wunderbare Land!

Das Cover - für sich sehr schön - passt leider gar nicht zum Roman, weil die Handlung selten am Meer gespielt hat - ein lila Lavendelfeld würde mir besser gefallen.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Brockenbefreiung

Der Teufel vom Brocken
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Ein interessanter, brutaler Kriminalfall auf dem Brocken - dies ist ein Berg im Harz (über 100 Meter - und damit die höchste Erhebung in Norddeutschland) an der Grenze zwischen West- und Ostdeutschland. ...

Ein interessanter, brutaler Kriminalfall auf dem Brocken - dies ist ein Berg im Harz (über 100 Meter - und damit die höchste Erhebung in Norddeutschland) an der Grenze zwischen West- und Ostdeutschland. Auf dem Gipfelplateu sind die ostdeutschen Grenzsoldaten, der russische Geheimdienst und eine Wetterwarte stationiert. Dies sind erst einmal die Fakten, die ich im Internet nachgeschaut habe, denn als ö. Alpenländler hat mir der Begriff "Brocken " nichts bedeutet.
Am ersten Adventwochenende 1989 fand dort ein großes offenesTreffen zwischen Ost und West statt. Sehr gut wurde die Aufbruchstimmung von fast allen Bevölkerungsgruppen eingefangen, die Ängste vor der ungewohnten Freiheit, aber genauso die Ablehnung, die Sorgen anderer Menschengruppen, die mit der Öffnung der Grenze zusammenhängen. Das Zusammenarbeiten der Ermittler aus Ost und West, gegenseitige Akzeptieren, Verstehen von sehr verschiedenen, gewohnten Reaktionen und Standpunkten, Wertungen haben mir viele Probleme der Grenzöffnung und Wiedervereinigung näher gebracht.

Der Kriminalfall wurde sehr bestialisisch dargestellt, er basiert auf dem tatsächlichen Unglück am Djatlow-Pass 1959, in Russland. Immer wieder wurden die Toten beschrieben. So unbegreiflich für Ermittler waren die Reaktionen der fitten, gesunden Studenten ohne Schuhe, kaum bekleidet das Zelt zu velassen und in den kalten Schnee hinauszugehen. Beim Lesen wurde einem immer wieder wirklich kalt! So passt auch das eisblaue Cover sehr gut zum Buch.
Der Stil ist einfach und rasch zu lesen, die Spannung gut aufgebaut, sodass ich diesen Thriller kaum aus der Hand legen konnte.
Die verschiedenen Charaktäre der Ermittler haben mir gut gefallen, mit vielen Stärken und Schwächen wurden sie lebendig und sympathisch dargestellt. Eine abewchslungsreiche Mischung zwischen der eiskalten Realität und logischen, auch empathischen Gesprächen des Teams wurde gefunden.
Ein guter, stimmungvoller historischer Roman über die ersten Monate nach der Grenzöffnung - lesenswert.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

grausame Funde!

Würstelmassaker
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Wieder einmal sehr nett und erholsam zu lesen. Ich habe mich gut unterhalten, der Krimi war spannend, originell und immer wieder gabs Stellen zum Schmunzeln - so ganz ernst zu nehmen muss man diese Romane ...

Wieder einmal sehr nett und erholsam zu lesen. Ich habe mich gut unterhalten, der Krimi war spannend, originell und immer wieder gabs Stellen zum Schmunzeln - so ganz ernst zu nehmen muss man diese Romane auch wieder nicht. Diese Mischung aber ist ein Kennzeichen der Wiener Krimis und deshalb lese ich sie sehr gerne. Leichenteile werden im 19 Bezirk gefunden, von mindestens 7 verschiedenen Menschen! Der Plot ist grausam, aber das Rundherum ist eher unterhaltsam.

2006 schon erschienen - diese Ausgabe ist eine Neuauflage 2020. So ist es auch klar, dass z.B. zum Schluss noch keine Handyortung gemacht werden konnte. Aber es gab auch andere Wege den entführten " Berater" Palinski zu finden. Wie immer passieren den Ermittlern einige Pannen, nur Mario Palinski hatte öfters die Hilfe von Mr. Zufall, die Randfiguren waren nett und liebevoll gezeichnet. Das Zusammenleben von Palinski zur Mutter seiner Kinder war immer wieder sehr herausfordernd - Motto: man muss flexibel sein.

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