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Veröffentlicht am 17.03.2022

Ein schöner Debütroman mit einem besonderen Setting

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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Fantasy-Einzelbände finde ich immer schwierig. Oft hat man das Gefühl, die Geschichte ist zu schnell, die Charakterentwicklung nimmt zu wenig Raum ein und nach der ersten Begegnung sind die Protas schon ...

Fantasy-Einzelbände finde ich immer schwierig. Oft hat man das Gefühl, die Geschichte ist zu schnell, die Charakterentwicklung nimmt zu wenig Raum ein und nach der ersten Begegnung sind die Protas schon schwer verliebt. Doch Lily ist es fantastisch gelungen, die wundersame Welt von Elydor mit ihren magischen Elementen einzufangen und lebendig werden zu lassen, ohne dass dabei Charaktere oder Storyline gelitten haben!
Das Setting ist wirklich wundervoll, lädt zum Träumen ein und stellt auch etwas Neuartiges dar, das ich so in dieser Form noch nicht gelesen habe! Gerade die unterschiedlichen Flügelarten und Adelsfamilien fand ich sehr spannend.
Ich hätte mir gern mehr Seiten gewünscht, um noch etwas länger in Elydor bleiben zu können. Vielleicht besteht ja die Hoffnung, noch einmal mit einer anderen Geschichte nach Elydor zurückzukehren? Ich sehe auf jeden Fall viel Potential!

Die Protagonistin May war für mich zu Beginn etwas schwierig zu fassen. Sie wirkte sehr griesgrämig und kratzbürstig und benahm sich teilweise sehr undankbar. Ihre arroganten Einstellungen entsprachen aber genau den Vorurteilen der Gesellschaft, in der sie groß geworden ist, und ich fand es gut, wie diese inneren Zweifel nach und nach gewandelt wurden.
Luan hingegen hatte einen großartigen Auftritt, der schon nach Rebell und Kampfnatur schrie! Später hat er aber einige Sympathiepunkte bei mir eingebüßt da er sich dann kaltherzig und zynisch zeigte, was ich hinter seiner locker-bissigen Art nicht erwartete hatte. Natürlich war sein Verhalten irgendwie nachvollziehbar, dennoch hätte ich mir mehr Perspektive von ihm gewünscht, um mehr Eindrücke aus seiner Vorgeschichte zu bekommen. So wirkte er manchmal einfach nur rachsüchtig.

„Ich bin nicht länger ein Bauer auf dem Schachbrett. Ich bin der König und das ist mein Spiel. Ich bestimme die Regeln.“ S. 166

Die Dynamik zwischen den beiden fand ich allerdings sehr amüsant, v.a. ihre bissigen Dialoge. Das hat die Geschichte mMn sehr stark getragen. Es war teils lustig, teils aber auch ernst mit einer realistischen und nachvollziehbaren Beziehungsentwicklung.

Das Ende war mir persönlich etwas abrupt. Im letzten Abschnitt wurde es erst richtig spannend, was dann aber einen plötzlichen Einbruch hatte und stark abflaute, bevor dann alles Schlag auf Schlag passierte. Letztendlich wurden viele Probleme durch Magie und nicht eigene Kraft oder Einfallsreichtum gelöst, was ich schade fand.

Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt, bei dem keine expliziten Szenen oder hochkomplexen Handlungsstränge zu erwarten sind. Dennoch finde ich die Geschichte allein wegen des Settings sehr lesenswert und gut gelungen!

Ich kann das Buch auch jüngeren Leser:innen und Leuten empfehlen, die sich dem Fantasy-Genre annähern möchten!

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Von einer jungen Liebe und dem Mut, sich selbst zu finden!

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Anne Freytag spricht mich mit ihren Büchern an einer Stelle in meinem Herzen an, von der man nicht wusste, dass man sie spüren kann. Ihr Schreibstil ist unglaublich, ihre Charaktere so authentisch und ...

Anne Freytag spricht mich mit ihren Büchern an einer Stelle in meinem Herzen an, von der man nicht wusste, dass man sie spüren kann. Ihr Schreibstil ist unglaublich, ihre Charaktere so authentisch und unverblümt. Fehler, Wut und Trauer werden hier nicht beschönigt oder verdeckt, damit die Personen absolut sympathisch bleiben, sondern im Gegenteil offengelegt und mit brutaler Ehrlichkeit geschildert, was die Protagonistinnen umso lebendiger macht.

Das Setting war auch in diesem Buch eines für jüngere Leser:innen und dennoch habe ich mit Sophie und Alex mitfühlen, mit ihnen lachen und weinen und mich in ihnen wiederfinden können. Trotz der Unterschiede unserer Leben, konnte mich die Geschichte mitreißen und hat mich an vielen Stellen tief berührt. Die Geschichte war sehr ruhig und viele Herausforderungen von Sophie beziehen sich auf die Veränderungen durch den Umzug. Die Versöhnung mit ihrem Vater hätte am Ende noch etwas mehr Raum finden können.
Anne Freytag hat hier wieder Mal eine wunderschöne Geschichte regelrecht zum Leben erwecken lassen. Eine Geschichte über Veränderungen, Verlust, Freundschaft, die Suche nach der Liebe und das Finden von Seelenverwandten.

Ein Buch, welches Diversität sichtbar macht, aber auf eine so natürliche Weise, dass man es erst merkt, wenn man längst selbst Hals über Kopf in die Charaktere verliebt ist! Die Thematik wird auf lobenswerte Weise mit viel Sensibilität und Lebendigkeit vermittelt. Ich wünschte, mehr Leute würden dieses Buch lesen. Um die Liebe zu verstehen! Um das Leben zu feiern! Um das Fühlen zu lernen!

Und Anne Freytags Worte haben eine unermessliche Schlagkraft. Mit nur wenigen Wörtern kann sie das Herz zerreißen und dennoch poetisch und episch zugleich klingen.

Eine junger Roman, aber nicht nur für jüngere Leser:innen! Ein Buch, welches mMn auch eine tolle Schullektüre abgeben würde und als Standardwerk für alle Bibliotheken und Büchereien gelten sollte. Eine große Empfehlung von Herzen!

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Eine Liebe, die nicht sein darf, aber mit wenig feministischem Kampfgeist

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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Dieses Buch wurde ja sehr hoch gehyped und da ich auch vorher schon sehr gerne historische Romane gelesen habe, musste ich natürlich auch diesen Roman lesen. Es hat sich als nette Lektüre für Zwischendurch ...

Dieses Buch wurde ja sehr hoch gehyped und da ich auch vorher schon sehr gerne historische Romane gelesen habe, musste ich natürlich auch diesen Roman lesen. Es hat sich als nette Lektüre für Zwischendurch herausgestellt, aber ich war froh, dass ich vorher bereits ein paar Rezensionen gelesen hatte und nicht enttäuscht wurde. Es ist kein Roman, in dem es um kämpferischen Feminismus geht, sondern man kann sich eher auf eine romantische Geschichte mit Bad Guy Vibes und einer Prinz-armes-Mädchen-Dynamik einstellen.

Annabelle war mir erst sehr unsympathisch, da sie sich selbst als sehr manipulativ beschreibt, die gelernt hätte, Männer für eigenen Nutzen zu beeinflussen. Im Laufe der Geschichte konnte ich sie aber besser verstehen und mochte sie ganz gerne, da sie kein Blatt vor den Mund genommen und für ihre Rechte eingestanden ist!

Den Herzog hingegen habe ich als sehr oberflächlichen Charakter wahrgenommen. Er hat die Menschen in seinen Umfeld nach Attraktivität, Reichtum oder Macht beurteilt, war selbst arrogant und überheblich, obwohl er kein bisschen Menschenkenntnis besaß (die Beweggründe der Menschen hinter ihrem Handeln konnte er fast nie erkennen/richtig einschätzen). Ich finde er wird sehr kaltherzig und in manchen Szenen fast grausam gefühllos dargestellt und das nicht nur im Umgang mit seinem Pferd! Auch in zwischenmenschlichen Interaktionen wirkt er abweisend und unempathisch. Dieses Spannungsverhältnis zwischen den beiden macht natürlich den gewissen Reiz der Geschichte aus.

Das Thema des Feminismus wurde zwar aufgegriffen und auch immer wieder zu Sprache gebracht, aber erst am Ende wurde das Buch dem rebellischen Titel gerecht und dann, wie ich finde, nicht allein durch die Tatkraft der Frauen, was ich sehr schade fand.

Das Buch ist geprägt von einem Ungleichgewicht der Protagonisten, dem Schicksal, einer Frau zu sein und den Einschränkungen, die damit einhergehen. Insgesamt eine spaßige Lektüre, die ich auf jeden Fall für alle Liebhaber:innen von romantischen Royal-Geschichten empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Ein Fantasyroman zum Mitraten!

Four Dead Queens
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Ich hatte kaum Erwartungen an das Buch, da ich weder Rezensionen noch Klappentext wirklich gelesen hatte. Das Cover fand ich eigentlich gar nicht ansprechend, der Titel hat aber meine Aufmerksamkeit geweckt. ...

Ich hatte kaum Erwartungen an das Buch, da ich weder Rezensionen noch Klappentext wirklich gelesen hatte. Das Cover fand ich eigentlich gar nicht ansprechend, der Titel hat aber meine Aufmerksamkeit geweckt. Auch nach der Lektüre bin ich der Meinung, dass das Cover etwas missverständlich ist und den Inhalt nicht gut abbildet. Aber ich fand die Geschichte toll und in erstaunt, dass wir das Buch so selten repräsentiert sehen!

Das Buch kann eigentlich mit einem Wort ziemlich gut beschrieben werden: Spannend! Die Welt war spannend und interessant und besser ausgearbeitet als in einem Einzelband erwartbar. Es war ein außergewöhnliches Setting und die unterschiedlichen Gepflogenheiten, Traditionen und Perspektiven haben das Buch sehr lebendig gemacht. Zwar fand ich die kurzen Kapitel mit den vielen schnellen Perspektivwechseln zu Beginn sehr verwirrend, doch mit der Zeit gab genau das der Geschichte einen spannenden Twist und machte sie sehr abwechslungsreich.

Die Protagonistin war vielschichtig und keine eindeutige Sympathieträgerin. Sie war zwar mutig, handelte oft aber auch noch unüberlegt, aufbrausend und starrsinnig, zeigte sich aber gegenüber Herausforderungen hartnäckig. Die kleine Romanze hätte meiner Meinung aber nicht sein müssen, denn diese Geschichte wäre wunderbar ohne romantische Gefühle ausgekommen!

Die Geschichte hat auf jeden Fall zum Mitraten eingeladen. Gerade den Mittelteil fand ich fantastisch und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Leider wurde der Spannungsbogen dann meiner Meinung nach ein kleines bisschen zu früh beendet. Es hab einige überrasche Wendungen, dennoch war ich mir erst nicht sicher, ob ich mit der Lösung zufrieden war. Sie wirkte sehr einfach geschaffen und kam mit ganz neuen Infos einher, aber ich glaube, dass die Geschichte schon so sehr verstrickt war, dass keine andere Lösung möglich gewesen wäre. Das Ende war dann wieder etwas ruhiger, bot aber eine schöne Auflösung aller Fragen und einen guten Abschluss für die Protagonist:innen.

Insgesamt eine tolle und spannende Fantasygeschichte und wieder ein Einzelband, den ich weiterempfehlen kann! Für Einsteiger:innen im Fantasy-Genre, Liebhaber:innen von spannenden Geschichten zum Mitrate und jungen Romantasy-Büchern!

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Eine süße Liebesgeschichte mit liebeswerten Charakteren

Someone Else
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Wie bei jedem von Lauras Büchern bin ich wieder durch die Seiten geflogen! Die Someone-Bücher sind zum Wohlfühlen und man kann gar nicht anders als die Zeit mit den Charakteren zu genießen. Auch im zweiten ...

Wie bei jedem von Lauras Büchern bin ich wieder durch die Seiten geflogen! Die Someone-Bücher sind zum Wohlfühlen und man kann gar nicht anders als die Zeit mit den Charakteren zu genießen. Auch im zweiten Band kann man sich auf eine schöne Stimmung, sympathische Charaktere mit ungewöhnlichen Hobbies und liebenswerten Persönlichkeiten freuen. Gerade die kleinen Angewohnheiten und Charakterzüge, die im Alltag der Protagonistinnen auftauchen, machen sie so lebendig!

Ari und Cassie waren schon in Band 1 mein heimlichen Traumpaar, sie sind supersüß zusammen. Ihre Beziehung verläuft deutlich ruhiger und weniger dramatisch als üblich. Weil Cassie so eine ruhige und gelassene Art hat, die ich sehr bodenständig und erfrischend fand, waren die Wendungen weniger impulsiv, sondern die Geschichte hat sich langsam entwickelt. Zwar war es stellenweise dadurch weniger aufregend und vorhersehbar, dennoch konnte ich mich komplett in der Geschichte verlieren und fand die Lektüre super entspannend.

In Cassie und vor allem ihren Unsicherheiten habe ich mich total wiedergefunden! Ihre Gedanken und Empfindungen habe ich schon geteilt und gerade ihre Schwierigkeiten in sozialen Situationen konnte ich gut nachempfinden.

Wie auch schon der erste Band, war Lauras Schreibstil wunderbar, die Charaktere supersympathisch und es war ein bisschen als würde man alte Freund
innen wiedertreffen!

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