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Veröffentlicht am 15.03.2020

Gelungener Jugendkrimi mit viel Spannung und Humor

A Good Girl’s Guide to Murder
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Für eine Projektarbeit in der Schule hat sich Pippa vorgenommen einen Fall, der eigentlich schon abgeschlossen ist, wieder aufzurollen. Sie kann einfach nicht glauben, dass Sal Singh seine Freundin Andie ...

Für eine Projektarbeit in der Schule hat sich Pippa vorgenommen einen Fall, der eigentlich schon abgeschlossen ist, wieder aufzurollen. Sie kann einfach nicht glauben, dass Sal Singh seine Freundin Andie Bell vor 5 Jahren ermordet haben soll. Deshalb macht sich Pippa erneut auf die Suche und merkt bald, dass nicht jeder davon begeistert ist, dass sie den Fall erneut aufrollen möchte..

Pippa mochte ich als Protagonistin sehr gerne. Sie ist nicht nur intelligent, sondern hat auch einen tollen Sinn für Humor. Außerdem ist sie eine sehr mutige und neugierige Protagonistin, die sich für nichts zu Schade ist und für das kämpft, was sie erreichen möchte. Dabei handelt sie manchmal zwar etwas impulsiv und auf unkonventionelle Weise, aber trotzdem achtet sie dabei auch immer auf die Gefühle ihrer Mitmenschen und stellt ihre eigenen Ziele hinten an, was mir sehr gut gefallen hat.
Neben Pippa spielt Ravi noch eine große Rolle. Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr über ihn verraten, aber ihn mochte ich auch so gerne und meiner Meinung nach ist er der perfekte Gegenpart zu Pippa. Ravi ist ebenfalls sehr humorvoll, immer freundlich, an den richtigen Stellen vorsichtig und er holt Pippa immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Trotzdem ist er immer an ihrer Seite und hilft ihr, wo er nur kann. Insgesamt mochte ich die beiden als Ermittlerduo sehr gerne. Zwar war zwischen den beiden auch immer wieder eine gewisse Anspannung spürbar, aber diese wurde sehr im Hintergrund gehalten, was mir gut gefallen hat.

"Aber Pip wusste, dass es ihm egal war. Und ihr ebenfalls. Sie beobachtete ihn in diesem verwirrenden Moment von Glück und Trauer." (Seite 312)

Im Verlauf der Geschichte lernt man so einige Charaktere kennen, wovon ich gut die Hälfte mindestens einmal verdächtigt habe. Trotzdem gab es auch einige Charaktere, die ich sehr gerne mochte. Unter anderem Pippas Familie, die zwar etwas chaotisch, aber trotzdem sehr liebenswert ist. Auch ihre beiden Freundinnen Cara und Lauren mochte ich sehr gerne.

Der Schreibstil von Holly Jackson hat mir sehr gut gefallen. Er ist nicht nur total spannend, sondern auch sehr humorvoll und zum Teil sogar etwas emotional. Zwar wird das gesamte Buch aus der Erzählerperspektive geschrieben, was ich normalerweise nicht so mag, aber hier hat es mich nicht gestört. Das liegt vor allem auch daran, dass die Geschichte immer wieder durch verschiedene Protokolle (z.B. Interviews und andere Gespräche), aber auch Zeichnungen unterbrochen wir. So konnte man sich die Geschehnisse nochmal besser vorstellen und man hatte das Gefühl fast live bei den Recherchen dabei zu sein. Meiner Meinung nach war das Buch bis zum Ende hin sehr spannend und ich habe die ganze Zeit mitgerätselt, was vor 5 Jahren passiert ist. Dabei wurde ich bis zum Ende immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt und war deshalb umso überraschter vom Ausgang der Geschichte.
Außerdem hat es mir gefallen, dass die Autorin auch aktuelle und sensible Themen mit in die Geschichte einfließen lassen hat. Ebenfalls ist der Schauort und die Atmosphäre sehr gelungen, denn das Buch spielt in einer britischen Kleinstadt, in der jeder jeden kennt.

Das Cover des Buches ist schlicht gehalten und verrät nichts über die Geschichte. Dennoch gefällt es mir recht gut.

Insgesamt ist A Good Girl's Guide to Murder ein gelungener Jugendkrimi, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann ziehen konnte. Dabei konnten mich nicht nur die beiden Charaktere Pippa und Ravi überzeugen, sondern auch der gesamte Aufbau der Geschichte. Deshalb gibt es von mir 5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2020

Gelungenes Debüt mit einigen kleineren Schwachstellen

The Right Kind of Wrong
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Zoe teilt sich mit ihrer besten Freundin Kate eine WG in London. Als Kate sie bittet, dass ihr neuer Freund Noah einziehen kann, ist Zoe zuerst alles andere als begeistert, stimmt aber trotzdem zu. Schon ...

Zoe teilt sich mit ihrer besten Freundin Kate eine WG in London. Als Kate sie bittet, dass ihr neuer Freund Noah einziehen kann, ist Zoe zuerst alles andere als begeistert, stimmt aber trotzdem zu. Schon das erste Aufeinandertreffen mit Noah läuft alles andere als gut ab und doch fühlen sich die beiden immer mehr zueinander hingezogen..

Zoe stammt aus einem reichen Elternhaus, wovon sie sich aber distanziert. Viel lieber möchte sie alles aus eigener Kraft erreichen und vor allem frei sein. Sie studiert Journalismus, ist etwas chaotisch und ihr größter Traum ist eine Reise durch Europa. Oftmals steht sie sich dabei aber selbst im Weg, weil sie viel zu sehr auf die Meinung anderer hört und sich mehr um das Glück anderer kümmert als um ihr eigenes. Außerdem hat sie immer mal wieder mit Panikattacken zu kämpfen. Trotzdem finde ich, dass Zoe eine starke Persönlichkeit ist und vor allem eine tolle Entwicklung durchgemacht hat - auch wenn sie immer mal wieder in alte Verhaltensmuster zurück gefallen ist.
Noah mochte ich total gerne, obwohl ich ihn zu Beginn nicht so ganz einschätzen konnte. Er kommt ursprünglich aus Liverpool und möchte nun in London Kunstgeschichte studieren. Neben der Kunst liest er sehr gerne, was ihn nochmal Sympathiepunkte eingebracht hat. Aber auch sonst ist Noah sehr charmant, mitfühlend und immer für seine Freunde da. Vor allem aber hat er auch ein Händchen dafür Situationen mit seinen Sprüchen aufzulockern. Trotzdem hat er auch er eine verletzliche Seite, die er sehr lange versteckt hält, denn er möchte seine Vergangenheit am liebsten ungeschehen machen.
Obwohl zwischen Zoe und Noah von Anfang an eine gewisse Anziehung spürbar ist, entwickelt sich die Beziehung in einem langsamen und authentischen Tempo. Mir hat es einfach total gut gefallen, dass man das Kennenlernen der beiden hautnah mitverfolgen konnte und es war schön zu sehen, wie sie sich immer wieder gegenseitig aus der Komfortzone gelockt haben.

"Ein Lächeln stiehlt sich auf Noahs Lippen. Ein so echtes Lächeln, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass genau dieses Lächeln mein Verderben sein wird." (Position 2078)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch einige. Vor allem Kate spielt zu Beginn eine große Rolle. Sie ist nicht nur Zoes beste Freundin, sondern auch Noahs (Ex-)Freundin. Kate mochte ich eigentlich ganz gerne, auch wenn sie manchmal etwas sprunghaft war. Zoes Opa hingegen habe ich total ins Herz geschlossen, denn er hat mit seinen Weisheiten und Ratschlägen jede Situation aufgelockert und man hat gemerkt, wie sehr er Zoe liebt. Somit ist er auch schon das genaue Gegenteil von Zoes Eltern. Vor allem ihre Mutter war einfach unausstehlich.

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir der Einstieg in das Buch etwas schwerer gefallen ist. Zu Beginn ist der Schreibstil von Jennifer Bright nämlich nicht nur sehr ausschweifend und detailreich, sondern es ist auch einfach nicht viel passiert, wodurch sich bei mir kein Lesefluss einstellen wollte. Nach und nach hat die Geschichte dann aber immer mehr Fahrt aufgenommen und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Meiner Meinung nach sind der Autorin vor allem die zahlreichen emotionalen Szenen gelungen. Allerdings gab es aber auch viele schöne und humorvolle Szenen, die immer wieder für Abwechslung gesorgt haben. Trotzdem gab es hin und wieder auch noch ein paar langatmige Szenen und vor allem gegen Ende war mir das ganze hin und her einen Ticken zu viel.
Die Geschichte wird dabei überwiegend aus Zoes Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt hat und einige Emotionen hautnah miterleben kann. Zwischendrin gab es auch einige wenige Einblicke in Noahs Gedanken. Hier hätte ich mir noch ein paar mehr Einblicke gewünscht, denn so hätte man sich so manches Verhalten vielleicht doch nochmal besser erklären können.

Das Cover ist ehrlich gesagt nicht so mein Fall. Mir gefällt die Farbgestaltung nicht wirklich und meiner Meinung nach ist es etwas nichtssagend und stellt keine Verbindung zur Geschichte her.

Insgesamt ist The Right Kind of Wrong ein gelungenes Debüt, das mich trotz anfänglicher Schwierigkeiten doch noch überzeugen konnte. Deshalb gebe ich 4/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2020

Berührende Liebesgeschichte, aber auch viel Drama und Klischees

Verloren sind wir nur allein
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Nach einem schweren Verlust möchte Skys Mutter neu anfangen und zieht deshalb mit Sky auf die Ranch ihres neuen Freundes. Dort angekommen fällt es Sky schwer sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Zu sehr ...

Nach einem schweren Verlust möchte Skys Mutter neu anfangen und zieht deshalb mit Sky auf die Ranch ihres neuen Freundes. Dort angekommen fällt es Sky schwer sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Zu sehr ist sie noch in ihrer Trauer gefangen. Doch dann trifft sie auf Jeff, der sie immer mehr dazu bewegt, sich zu öffnen..

Sky ist zu Beginn nach einem schweren Verlust noch sehr in ihrer Trauer gefangen. Dabei kapselt sie sich komplett von der Außenwelt ab und möchte mit niemandem etwas zu tun haben. Nach und nach findet sie aber wieder zu alter Stärke zurück, was vor allem auch an ihren neuen Freundinnen liegt. Diese Entwicklung hat mir richtig gut gefallen, denn Sky findet nicht nur wieder den Spaß am Leben zurück, sondern hilft auch ihren Freunden und vor allem Jeff bei deren Problemen. Dabei versteht sie es ernstere Situationen immer wieder mit einem lockeren Spruch aufzulockern. Allerdings gab es auch immer mal wieder Handlungen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte, denn zum Teil hat sie sehr ignorant und kindisch auf mich gewirkt.
Jeff konnte ich am Anfang noch nicht so ganz einschätzen, aber nach und nach hat er sich immer mehr zu meinem Lieblingscharakter in dieser Geschichte entwickelt. Auf den ersten Blick ist der Quarterback ein richtiger Sunnyboy, der immer ein Lächeln auf den Lippen hat und bei allen beliebt ist. Doch nach und nach bekommt man immer mehr Einblicke hinter seine Fassade und merkt, dass auch er ein Päckchen zu tragen hat. Trotzdem ist er immer für jeden da und zeichnet sich vor allem durch seine charmante und mitfühlende Art aus.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo. Zu Beginn konnte ich Jeffs Absichten nicht so ganz einschätzen, aber das hat sich dann doch relativ schnell gelegt. Mir hat es einfach sehr gut gefallen, wie sich die beiden immer wieder aus der Reserve gelockt haben und sich einander schließlich auch immer mehr geöffnet haben.

"Wie soll ein Mensch, der selbst im Dunkeln steht, dem anderen das Licht anknipsen?" (Seite 230)

Nebencharaktere gab es in diesem Buch auch einige. Vor allem April und Rachel sowie die Jungs mochte ich unglaublich gerne. Es war einfach schön mitzuverfolgen, wie sie Sky sofort in ihre Clique aufgenommen haben und immer an ihrer Seite waren, obwohl sie nichts von Skys Geheimnis wussten. Wen ich hingegen gar nicht mochte, war Kathleen, Jeffs Freundin. Ihre Aktionen waren einfach nur schrecklich. Auch Skys Mutter Emily und ihren neuen Freund Roger, Jeffs Onkel, konnte ich zu Beginn nicht so ganz einschätzen, aber letztendlich hat alles Sinn ergeben - auch wenn ich ihr Verhalten nicht gut reden möchte, denn das kann ich immer noch nicht so ganz verstehen.

Der Schreibstil von Mila Summers lässt sich gewohnt angenehm lesen, denn er ist trotz der teilweise sehr emotionalen und bedrückenden Thematik locker leicht und stellenweise sehr humorvoll. Vor allem zu Beginn konnte ich mich sehr gut in Sky hinein versetzen und ihre Emotionen hautnah miterleben. Das liegt auch daran, dass nicht nur der Großteil der Geschichte aus Skys Sicht erzählt wird, sondern es auch vereinzelt Tagebucheinträge gibt. Das ein oder andere Kapitel wurde hingegen auch aus Jeffs Sicht erzählt, wodurch man ebenfals einen guten Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat.
Leider muss ich sagen, dass meine anfängliche Euphorie doch etwas schnell abgeflaut ist, denn teilweise war mir die Geschichte einfach zu dramatisch und es wurden sehr viele Klischees verarbeitet. Man dachte gerade, dass sich alles zum Guten wendet, aber schon war das nächste Drama oder Problem da. Nichtsdestotrotz gab es aber auch genügend tolle, teilweise sogar romantische und eben viele humorvolle Momente, die mir besonders gut gefallen haben.
Außerdem hat mir das Setting des Buches sehr gut gefallen, denn die Geschichte spielt auf einer Ranch in einer typisch texanischen Kleinstadt.

Das Cover des Buches finde ich richtig schön und ich würde in der Buchhandlung wahrscheinlich auch sofort dazu greifen. Besonders schön finde ich auch, dass die Bedeutung von Pfingstrosen ("Was dich erschüttert, regt sich in uns beiden.") so gut zu der Geschichte von Sky und Jeff passt. (Danke Mila, für die Erklärung).

Insgesamt ist Verloren sind wir nur allein eine berührende Liebesgeschichte, die zwar mit vielen tollen und emotionalen Szenen besticht, aber auch viele Klischees und Drama beinhaltet. Leider hatte ich auch so meine Probleme mit einigen Charakteren, weswegen ich 3,5/5 Sternen vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.02.2020

Wow, was für ein Buch!

AbendGewitter
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Samira und ihre beste Freundin beginnen ihr Auslandsjahr in Panama. Auf einer eigentlich harmlosen Tour durch den Dschungel beginnt ihr größtes Abenteuer. Denn die beiden finden sich plötzlich nicht mehr ...

Samira und ihre beste Freundin beginnen ihr Auslandsjahr in Panama. Auf einer eigentlich harmlosen Tour durch den Dschungel beginnt ihr größtes Abenteuer. Denn die beiden finden sich plötzlich nicht mehr in der Obhut ihrer Gastfamilie wieder, sondern in der Obhut von Alessio. Noch dazu hat Samira nach einem Schlag auf den Hinterkopf keinerlei Erinnerungen an ihre Vergangenheit..

Samira mochte ich als Protagonistin total gerne. Die junge Studentin ist eine starke Persönlichkeit, die vor allem in jüngster Vergangenheit einiges durch machen musste. Auch wenn sie in einigen Momenten noch etwas schwach bzw. angeschlagen wirkt, ist sie doch sehr selbstbewusst, mutig und auch neugierig. Sie widersetzt sich gerne mal Anweisungen, kämpft für ihr Recht und sagt ihre Meinung, wenn ihr etwas nicht passt. Trotzdem hat sie auch eine gute Menschenkenntnis, was sich vor allem in ihrer liebevollen und mitfühlenden Art zeigt.
Alessio konnte ich am Anfang nicht so richtig einschätzen und kann es wahrscheinlich auch jetzt noch nicht richtig. Der Mann, der sich hinter der Wolfsmaske versteckt, ist und bleibt ein einziges Mysterium! Auf der einen Seite ist er sehr dominant und bekommt immer seinen Willen. Außerdem ist er sehr verschlossen und möchte absolut nichts von sich Preis geben. Aber auf der anderen Seite gibt es immer wieder ein paar Momente, in denen man merkt, dass er doch nicht so grob ist, wie er immer tut. Er kann sich nämlich auch durchaus um Menschen Sorgen, ist liebevoll und seine Vergangenheit scheint ihn auch nicht so ganz kalt zu lassen.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo. Man merkt zwar von Beginn an eine gewisse Anziehung und ein Knistern zwischen den beiden, aber trotzdem haben die beiden es nicht überstürzt. Es war fast schon faszinierend mitzuverfolgen, wie die beiden sich immer wieder aus der Reserve locken und sich trotz der ganzen Umstände immer mehr zueinander hingezogen fühlen.

"Ich hasse dich nicht, Alessio", antworte sie ruhig und wieder in sich gekehrt. Wirklich nicht? Plötzlich dreht sie ihr Gesicht zu mir. "Ich verstehe dich bloß nicht." (Seite 262)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch einige, was mich zu Beginn ehrlich gesagt sehr verwirrt hat. Aber und nach fügt sich alles zusammen und jeder einzelne Charakter ist authentisch ausgearbeitet. Vor allem Zahra, Samiras beste Freundin, mochte ich total gerne. Sie ist sehr liebevoll, immer für ihre Freundin da und eine echte Kämpferin. Auch Ciprian, einer von Alessios "Mitarbeitern" konnte mir mit seinem trockenen Humor immer wieder ein Schmunzeln entlocken und ich hoffe, dass er und Zahra irgendwann ihre eigene Geschichte bekommen. Aber auch Elian mochte ich mit seiner freundlichen und selbstbewussten Art richtig gerne und ich war fast schon traurig, dass es nicht noch mehr Szenen mit ihm gab.

Die Geschichte rund um Samira und Alessio hat mich von der ersten Seite an komplett in den Bann gezogen, was vor allem an dem bildhaften und flüssigen Schreibstil von D.C. Odesza liegt. Sie hat es nicht nur geschafft ein wundervoll düsteres Setting mit jeder Menge Geheimnisse aufzubauen, sondern lässt die Spannung von Seite zu Seite immer mehr steigen. Dabei wollte ich die ganze Zeit wissen, wie es weiter geht und wer sich denn jetzt hinter Alessio versteckt. Ich hatte ehrlich gesagt schon nach etwa einem Drittel eine Vermutung, welche sich zum Schluss auch bestätigt hat, aber das hat der Spannung keinen Abbruch getan und ich habe weiterhin mitgefiebert und auch mitgelitten. Denn immer, wenn sich eine Frage aufgeklärt hat, gab es wieder eine unvorhersehbare Wendung und es kamen noch viele neue Fragen auf. Dabei war das Buch aber nicht nur spannend, sondern es gab auch viele emotionale und humorvolle Szenen, was für mich die perfekte Mischung war.
Die Geschichte wird übrigens überwiegend aus Samiras Sicht erzählt, aber es gibt auch hin und wieder Kapitel aus Alessios und Elians Sicht, was mir sehr gut gefallen hat. Denn so hatte man einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der drei Protagonisten und vor allem Alessios Handeln konnte ich so oftmals besser verstehen.

Das Gestaltung des Covers spricht mich ehrlich gesagt nicht so an, aber es kommt ja auch nicht auf das Äußere sondern den Inhalt an. Trotzdem finde ich es toll, dass sich die Gestaltung auch durch die verschiedenen Kapitel zieht.

Es gibt diese Bücher, die einen so in den Bann ziehen, dass man sie am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte und die einen auch Tage nach dem Beenden nicht mehr los lassen. AbendGewitter ist genau so ein Buch, das ich am liebsten nochmal lesen möchte, denn es hat mich emotional aufgewühlt, in den Bann gezogen und doch habe ich es geliebt! Ich bin sonst eigentlich eher kein Dark Romance Leser, aber AbendGewitter konnte mich absolut begeistern und ich werde die nächsten beiden Teile definitiv lesen. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

eine besondere Thematik, achterbahn der Gefühle und zwei wundervolle Charaktere

Love Challenge
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Als Esme eines Tages auf der Arbeit auf Cô Nga trifft, weiß sie noch nicht, dass sich ihr Leben von Grund auf ändern wird. Die Dame aus den Staaten bietet sie mit nach Amerika zu kommen und dort ihren ...

Als Esme eines Tages auf der Arbeit auf Cô Nga trifft, weiß sie noch nicht, dass sich ihr Leben von Grund auf ändern wird. Die Dame aus den Staaten bietet sie mit nach Amerika zu kommen und dort ihren Sohn Khai zu heiraten, denn dieser ist Autist und hat, wie er selbst sagt, ein Herz aus Stein. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft scheinen nicht nur bei Esme die Gefühle verrückt zu spielen..

Esme (My) war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist nicht nur eine liebenswerte Persönlichkeit, sondern auch unheimlich stark und ich konnte einiges von ihr lernen. Mit ihrer direkten, cleveren und mitfühlenden Art ist es fast unmöglich sie nicht zu mögen. Die Vietnamesin kommt aus eher ärmlichen Verhältnissen, hat keinen Schulabschluss und weiß, was es heißt zu arbeiten. Gerade deshalb kämpft sie sehr ehrgeizig für ihr Ziel, sich und ihrer Tochter trotz fehlender Bildung und etlichen Sprachbarrieren ein besseres Leben aufbauen zu können. Und auch wenn Esme (fast) nie ihren Lebensmut verliert, ist sie doch voller Selbstzweifel nicht gut genug zu sein und unsicher etwas falsches zu machen.
Auch Khai habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Er ist Autist und ihm fällt es vor allem schwer Gefühle zuzulassen und diese richtig zu deuten. Außerdem wirkt er manchmal etwas unbeholfen und manöviert sich das ein oder andere Mal in eine unbewusst lustige oder tollpatschige Situation. Dabei passiert es auch des Öfteren, dass er seine Mitmenschen verletzt ohne es zu merken. Er ist ein erfolgreicher Buchhalter, aber trotzdem sehr bodenständig und lebt eher zurückgezogen. Trotzdem merkt man, dass er immer für jeden da ist und seine Mitmenschen vor allem beschützen will.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo. Zwischen den beiden ist zwar von Anfang an eine gewisse Anziehung zu spüren, welche aber fast nie im Vordergrund steht. Viel mehr entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden und es hat einfach Spaß gemacht deren Entwicklung zu verfolgen.

"Innerhalb eines Augenblicks verändert sich alles. Der Wind wurde zu Samt, und die einzigen Geräusche waren das Pochen seines Herzens und das Rauschen seines Bluts. Farben wurden strahlender und tanzten. Das Grün ihrer Augen, das Gelb ihres Shirts, das Blau des Sommerhimmel, all das ließ da Rosa ihres Mundes aufleuchten." (Seite 168)

Als Nebencharaktere spielt vor allem Khais Familie eine Rolle, die immer füreinander da ist und mir sehr sympathisch war. Besonders Quan ist mir total ans Herz gewachsen und ich freue mich schon auf seine Geschichte. Aber auch mit Michael und Stella aus Kissing Lessons gab es ein kleines Wiedersehen, was mich sehr gefreut hat. Außerdem lernt man noch Esmes Familie kennen, welche mir ebenfalls sehr sympathisch war.

Das Buch beginnt mit einem herzzerreißenden Prolog, der 10 Jahre vor der eigentlichen Geschichte spielt und mich sofort in den Bann gezogen hat. Aber auch danach geht es spannend weiter, denn man bekommt als Leser einen kurzen Einblick in Esmes Leben in Vietnam, wodurch man nicht nur Esme schon einmal etwas kennen lernen durfte sondern auch einen kleinen Einblick in die Kultur und das Leben dort bekommt. Aber auch nach Esmes Ankunft in Amerika konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, denn Helen Hoangs Schreibstil ist locker leicht und lässt sich angenehm lesen. Dabei hat die Autorin es geschafft die verschiedensten Emotionen bei mir hervor zu rufen, denn die Geschichte rund um Esme und Khai war nicht nur spannend, sondern auch sehr emotional, humorvoll und vor allem auch voller Hoffnung. Das Buch wird zwar aus der Erzählerperspektive erzählt, aber ich konnte die Gefühle und Gedanken der Protagonisten sehr gut nachvollziehen.
Besonders berührt hat mich außerdem das Nachwort, denn in diesem erzählt die Autorin, dass Esme an ihre eigene Mutter angelehnt ist, die sich nach der Einwanderung aus Vietnam ihr eigenes Leben in den USA aufgebaut hat und dort mehrere Restaurants eröffnet hat. Ich finde man spürt den Respekt der Autorin vor dieser Leistung förmlich.

Die Farbgestaltung des Covers spricht mich ehrlich gesagt nicht so an, aber trotzdem finde ich es schön, dass es durch das Design zu Band 1 Kissing Lessons passt. Außerdem finde ich es toll, dass sich das Blumendesign wieder durch alle Kapitel schlängelt.

Ich habe mich schon seit Wochen auf Love Challenge gefreut und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Mir hat der zweite Band sogar nochmal besser gefallen als der erste Band, denn das Buch hat wieder eine ganz besondere Thematik und die Geschichte rund um die beiden wundervollen Charaktere Esme und Khai war einfach eine Achterbahn der Gefühle. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne.

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