Profilbild von abookjournal

abookjournal

Lesejury Star
offline

abookjournal ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit abookjournal über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2019

Suchtpotenzial, verwirrend und eine naive Protagonistin

Silver Swan - Elite Kings Club
0

Madison Montgomery zieht nach einem Schicksalsschlag mit ihrem Vater in die Hamptons und will dort ein neues Leben anfangen und möglichst keine Aufmerksamkeit erregen. Doch schon am ersten Tag trifft sie ...

Madison Montgomery zieht nach einem Schicksalsschlag mit ihrem Vater in die Hamptons und will dort ein neues Leben anfangen und möglichst keine Aufmerksamkeit erregen. Doch schon am ersten Tag trifft sie auf den Elite Kings Club und merkt sofort die Anziehung, die zwischen Bishop, dem Anführer, und ihr herrscht. Allerdings ist die Welt des Elite Kings Clubs gefährlich und voller Geheimnisse..

Madison Montgomery war mir am Anfang eigentlich recht sympathisch und irgendwie tat sie mir auch mit ihrer Familiengeschichte etwas leid. Außerdem liest sie total gerne, womit sie ebenfalls Pluspunkte gesammelt hat. Leider hat sich dieser Eindruck relativ schnell verändert, denn Madi hat immer mehr ein naives und kindisches Verhalten an den Tag gelegt und hat einfach alles geglaubt was ihr erzählt wurde. Zwischendrin ist sie trotzdem immer wieder selbstbewusst aufgetreten und sie wurde mir wieder sympathischer, was sie aber mit der nächsten Situation auch schon wieder kaputt gemacht hat. Leider wurde ihr Verhalten mit der Zeit immer anstrengender.
Bishop Vincent Hayes ist der Anführer des Elite Kings Club und steht für den Inbegriff eines Bad Boys, denn er ist irgendwie düster, hat meist ein schiefes Lächeln auf dem Mund und steckt voller Geheimnisse. Irgendwie konnte ich ihn die meiste Zeit nicht richtig einschätzen, denn es schien fast so als hätte er zwei Gesichter - eines, das er vor den Jungs zeigt und eines, das bei Madison zum Einsatz kommt.
Die Beziehung zwischen Madison und Bishop war irgendwie wie eine Achterbahnfahrt. Man hat sofort die Anziehung zwischen den beiden gespürt, aber trotzdem war es eben nicht die typische Romance, die man schon aus sämtlichen Büchern dieses Genre kennt. Mal hat sich das Ganze zwischen den beiden echt angefühlt, im nächsten Moment hat es aber auch eher wie ein Spiel gewirkt.

"Warum?" flüstere ich und schaue auf seinen Mund. "Warum lassen wir es nicht einfach geschehen?" (Seite 154)

Neben Madison und Bishop lernen wir noch eine ganze Reihe anderer Personen kennen. Zum einen gibt es Madisons beiden besten Freundinnen Tatum und Tillie, die mir eigentlich ganz sympathisch waren und man hat gemerkt, dass die Freundinnen immer füreinander da sind. Trotzdem hatte ich so den Eindruck, dass die beiden mehr wissen als sie zugeben wollen. Dann wäre da noch der Elite Kings Club - eine Gruppe von Jungs, die mich fast zum Verzweifeln gebracht haben. Denn das Verhalten von ihnen ist zum Teil einfach nur eigenartig, krank und böse, aber dann hat zumindest ein Teil von ihnen immer wieder ihre gute Seite gezeigt, wobei auch manche der Jungs nur im Hintergrund mitgespielt haben.

Der Schreibstil von Amo Jones ist zwar schlicht, aber trotzdem sehr detailreich, wodurch man einfach sofort in den Bann gezogen wird. Denn ich habe während des Lesens wirklich eine Reihe von Emotionen durchlebt: von "Oh mein Gott, wie krank war das denn?" zu Gänsehaut am ganzen Körper war wirklich alles dabei. Die Autorin versteht es die Geheimnisse rund um den Elite Kings Club immer mehr aufzubauschen, ohne, dass der Leser auch nur irgendeine Chance hat dahinter zu kommen. Die Geschichte hatte einfach nur reines Suchtpotenzial, war verwirrend und unvorhersehbar, ging oftmals unter die Gürtellinie und man möchte eigentlich einfach nur wissen, was da vor sich geht. Nebenbei gab es noch die ein oder andere Erotikszene, die aber zum Glück nicht allzu detailreich beschrieben wurde, denn das hätte hier definitiv nicht so reingepasst. Alles in allem endete das Buch dann in einem riesigen Cliffhanger, der so einige Fragen offen lässt.

Als ich das Cover gesehen habe, habe ich mich sofort verliebt. Es ist mit der Krone und den Federn und der weißen und rosanen Schrift auf dem schwarzen Hintergrund nicht nur super schlicht, sondern auch einfach wunderschön.

Irgendwie fehlen mir immer noch die Worte, um Silver Swan anständig zu beschreiben, denn es hat süchtig gemacht, war verwirrend und auf eine eigenartige Weise extrem gut. Trotzdem hatte ich vor allem mit Madison so meine Probleme, weswegen ich dem Buch 4,5/5 Sterne gebe. Ich brauche definitiv Band 2. Jetzt. Sofort.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Der bisher beste Teil der Reihe

The Play
0

Als Kayla Moore das erste Mal auf Lachlan McGregor trifft, ist ihr sofort klar, dass sie den schottischen Rugbyspieler haben will. Doch irgendwas hält sie davon ab und auch Lachlan scheint nicht nur schweigsam ...

Als Kayla Moore das erste Mal auf Lachlan McGregor trifft, ist ihr sofort klar, dass sie den schottischen Rugbyspieler haben will. Doch irgendwas hält sie davon ab und auch Lachlan scheint nicht nur schweigsam zu sein, sondern ebenfalls noch mit sich zu kämpfen. Werden die beiden zueinander finden?

Kayla Moore kennt man schon aus den beiden Vorgängerbänden, wo sie mir vor allem durch ihre etwas verrückte Art aufgefallen ist, aber trotzdem eher im Hintergrund war. Deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, dass sie nun ihre eigene Geschichte bekommen hat, denn im Grunde ist Kayla einfach nur total sympathisch und hat eine starke Persönlichkeit. Sie nimmt das Leben teilweise nicht zu ernst und möchte ihren Spaß haben. Trotzdem gibt es auch einige Dinge, die sie belasten und immer wieder ihre verletzliche und nachdenkliche Seite zeigen lassen. Vor allem aber ist sie total loyal und immer für die Menschen da, die sie liebt.
Lachlan McGregor hatte auch schon einen kleinen Kurzauftritt im zweiten Band, denn er ist der Cousin von Linden und Bram. Der schottische Rugbyspieler ist eher verschlossen und redet nur dann, wenn er unbedingt muss. Von daher hatte ich auch am Anfang etwas Anlaufschwierigkeiten, um mit ihm warm zu werden, aber nach und nach konnte ich ihn immer besser verstehen. Denn Lachlan hatte keine leichte Vergangenheit, die ihn durch Schuldgefühle und seine inneren Dämonen immer noch belastet und auch zum Teil am Leben hindert. Trotzdem ist er im Grunde genommen ein herzensguter Mensch, der eben seine Zeit braucht, um sich zu öffnen.
Die Beziehung der entwickelt sich sehr langsam und in einem authentischen Tempo. Mir hat es gefallen wie Kayla immer wieder versucht hat Lachlan aus seinem Schneckenhaus zu locken und es schließlich auch immer wieder schafft und die beiden immer mehr Vertrauen zueinander aufbauen. Vor allem aber ist die Geschichte der beiden unglaublich emotional, denn beide haben eine Last auf den Schultern, die es zu teilen gilt.

"Und die Liebe bringt einen dazu, verrückte Dinge zu tun. So heißt es zumindest, und allmählich glaube ich, dass sämtliche bescheuerten Klischees zutreffen. Also gesteh es dir einfach ein. Nimm es an. Sei verrückt und tu Dinge, die bloß ein kleines bisschen irre sind." (Seite 442)

Als Nebencharaktere sind wieder Kaylas Freundinnen Stephanie und Nicola mit ihren Männern Linden und Bram dabei und die Clique wächst mir immer mehr ans Herz. Trotzdem lernen wir auch noch neue Charaktere kennen. Unter anderem Brigs, Lachlans Bruder, dessen Geschichte in Band 4 erzählt wird. Aber auch Kaylas und Lachlans Familie lernt man kennen, die mir beide sehr sympathisch waren.

Zugegebenermaßen war ich erstmal abgeschreckt von der hohen Seitenzahl und der Dicke des Buches, aber dies war vollkommen unbegründet. Denn als ich dann angefangen habe zu lesen, wurde ich sofort in den Bann gezogen und bin dank des locker leichten Schreibstiles von Karina Halle nur so durch die Seiten geflogen. Zwar gab es auch hier wieder einige wenige langatmige Stellen im Mittelteil, aber diese waren eher in der Unterzahl. Viel mehr konnte mich die Autorin mit den vielen gefühlvollen Szenen überzeugen, denn sie hat den Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle genommen und dabei ein ganz wichtiges Thema angesprochen und in einer emotionalen Liebesgeschichte verarbeitet. Trotzdem gab es natürlich auch humorvolle Momente und eine Vielzahl an Erotikszenen, bei denen die Autorin wieder mit einer sehr derben Sprache aufgetrumpft hat, was mich hier aber zu meiner Überraschung eher weniger gestört hat.
Dabei wird die Geschichte wieder sowohl aus Kaylas und Lachlans Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt erhält. Leider überwiegen Kaylas Kapitel etwas, denn in manchen Momenten hätte ich mir zu gerne einen Einblick in Lachlans Gefühlswelt gewünscht.

"Dein Leben folgt dem Gleis, dem es folgen soll. Das hier ist kein Wettbewerb oder Rennen. Vergleich dich nicht mit anderen, sondern mit dem Menschen, der du gestern warst." (Seite 51)

Das Cover des Buches ist mit den Lichteffekten wunderschön und passt meiner Meinung nach wunderbar zu den Vorgängerbänden. Allerdings finde ich es etwas schade, dass das Paar auf dem Cover nicht wirklich mit den Beschreibungen von Kayla und Lachlan übereinstimmt.

Meiner Meinung nach ist The Play der bisher beste Band der Reihe, denn er konnte mich von Beginn an in den Bann ziehen und immer wieder überraschen. Meiner Meinung nach ist dieser Band auch anders als die ersten beiden Bände - irgendwie emotionaler, fesselnder und einfach wunderschön. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Gute Idee, aber keine gelungene Umsetzung

Herz aus Gold und Asche
0

Elin hat es geschafft einen Ausbildungsplatz in einem der größten Pharmaunternehmen der Welt zu bekommen und damit ihren Traum zu verwirklichen. Denn sie möchte nicht nur ihrem kranken Bruder bestmöglich ...

Elin hat es geschafft einen Ausbildungsplatz in einem der größten Pharmaunternehmen der Welt zu bekommen und damit ihren Traum zu verwirklichen. Denn sie möchte nicht nur ihrem kranken Bruder bestmöglich helfen, sondern auch ihren bereits verstorbenen Vater stolz machen. Doch schon am ersten Tag trifft sie auf Ezra, der sie direkt fasziniert und mit in eine andere Welt zieht, die Elin so noch nicht kannte.

Elin hat gerade die Schule beendet und nun eine Ausbildung in einem großen Pharmaunternehmen begonnen, um ihren an Krebs erkrankten Bruder besser helfen zu können. Ich bin mit Elin von Anfang an nicht so wirklich warm geworden, denn sie wirkt irgendwie etwas teilnahmslos und abgelenkt. Außerdem wirkt sie zum Teil echt kindisch - vor allem wenn sie auf Esra trifft. Gegen Ende hat sich ihr Verhalten zwar etwas gebessert, aber trotzdem ist sie mir nicht wirklich sympathischer geworden.
Esra ist einer der Wachmänner bei dem Pharmaunternehmen. Er hat eine eher düstere Ausstrahlung, wirkt aber trotzdem recht freundlich und hat einen großen Beschützerinstinkt. Während der Geschichte lernt man auch immer wieder seine verletzliche Seite kennen, denn auf seinen Schultern liegt eine große Last.
Normalerweise liebe ich es ja, wenn in einem Fantasyroman auch eine kleine Liebesgeschichte enthalten ist. Leider konnte mich die Beziehung von Elin und Esra aber nicht wirklich überzeugen, was vor allem daran liegt, dass die Charaktere meiner Meinung nach eher oberflächlich ausgearbeitet sind und ich so auch keine richtige Bindung zu den beiden aufbauen konnte.

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch einige, aber diese sind genau so blass geblieben wie die beiden Hauptcharaktere. Einzig und allein Juna, eine Freundin von Elin und ihr Bruder Nico sind mir positiv aufgefallen.

Der Schreibstil von Katja Ammon lässt sich eigentlich recht gut lesen, denn er ist locker leicht und detailreich ohne dabei überladen zu wirken. Allerdings hatte ich schon recht früh so meine Probleme mit dem Buch, denn zum Teil sind die Szenen meiner Meinung nach etwas abgehackt und zu schnell vorbei, sodass kein richtiger Lesefluss entsteht. Noch dazu ist dadurch meiner Meinung nach nie so richtig Spannung aufgekommen und ich war mehrmals kurz davor das Buch abzubrechen. Dabei wird das Buch überwiegend aus Elins Sicht erzählt. Esra bekommt auch einige kleinere Kapitel, die allerdings aus der Erzählerperspektive geschrieben sind, was mich irgendwie ebenfalls verwirrt hat.
Gut hat mir allerdings gefallen, dass die Mythen rund um Basel mit in die Geschichte eingearbeitet wurde. Meiner Meinung nach hätte man das Potential rund um diese Sagen noch viel mehr ausschöpfen können.

Das Cover des Buches ist richtig schön und ich würde es mir auch sofort als Printausgabe zulegen.

Leider konnte mich Herz aus Gold und Asche nicht wirklich überzeugen, denn ich bin mit den Charakteren nicht so wirklich warm geworden und auch innerhalb der Geschichte ging mir alles viel zu schnell. Meiner Meinung nach wurde hier eine gute Idee nicht wirklich gelungen umgesetzt, weswegen das Buch nur 2/5 Sterne von mir bekommt.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Süßes Buch für zwischendurch, aber auch sehr oberflächlich

After the Game – Riley und Brady
0

Zwei Jahre nach der Flucht aus ihrer Heimatstadt ist Riley zusammen mit ihrer Familie und ihrer kleinen Tochter zurück in Lawton. Doch noch immer glaubt niemand an ihre Geschichte - bis auf den Star Quarterback ...

Zwei Jahre nach der Flucht aus ihrer Heimatstadt ist Riley zusammen mit ihrer Familie und ihrer kleinen Tochter zurück in Lawton. Doch noch immer glaubt niemand an ihre Geschichte - bis auf den Star Quarterback der Schule, Brady Higgens. Dieser möchte immer mehr Zeit mit ihr verbringen und auf einmal knistert es heftig zwischen den beiden..

Riley Young wurde vor 2 Jahren schwanger und ist deshalb aus ihrer Heimatstadt geflohen. Nun ist sie gemeinsam mit ihrer Familie und ihrer kleinen Tochter Bryony wieder in Lawton und lebt so zurückgezogen wie es nur geht. Zu Beginn ist sie sehr zurückhaltend und ängstlich, denn es fällt ihr schwer Leuten zu vertrauen. Als sie immer mehr Zuspruch von ihren ehemaligen Freunden und anderen Bewohnern der Stadt erhält, wird auch sie wieder offener und beginnt wieder Spaß am Leben zu haben. Trotzdem steht ihre Tochter immer an erster Stelle und man merkt, dass sie durch die ganze Geschichte nur stärker geworden ist.
Brady Higgens ist der Star Quarterback der Schule, der zwar sehr beliebt, aber trotzdem bodenständig und immer freundlich ist. Er kommt aus einer liebevollen Familie, wo ihm mit seiner fürsorglichen Mutter und seinem ehrgeizigen Vater ein starker Rückhalt geboten wird. Dabei hatte er noch nie wirklich ernst zunehmende Probleme und weiß gar nicht mit der Situation umzugehen, als es schließlich zu so einem kommt und er doch mal Hilfe von anderen in Anspruch nehmen muss.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich eher langsam. Zu Beginn fällt es Riley schwer Brady zu vertrauen, doch dann entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden, denn beide brauchen jemanden, der ihnen Halt gibt. Nach und nach kommen immer mehr Gefühle ins Spiel. Leider muss ich sagen, dass der Funke bei mir nicht wirklich übergesprungen ist, denn auf einmal sprachen die beiden von Liebe ohne das es irgendwelche Vorzeichen dafür gab.

"Wir? So wie bei: du und ich? Wann hatten wir uns in wir verwandelt?" (Seite 178)

Als Nebencharaktere sind wieder Maggie und West sowie Gunner und Willa dabei, die ja die Hauptcharaktere der beiden vorherigen Bände waren. Auch Bradys Familie, vor allem seine Mutter, kennt man schon aus den vorherigen Bänden und sie ist immer noch genau so liebevoll wie ich sie in Erinnerung hatte. Außerdem lernt man noch Bryony, Rileys Tochter kennen, die die Geschichte immer wieder auflockert, weil sie so süß ist. Auch ihre Eltern sind total liebevoll und unterstützen sie immer.

Obwohl ich die ersten beiden Teile der Field Party-Reihe bereits vor ca. 2 Jahren gelesen habe und einige Details nicht mehr wusste, war ich sofort in der Geschichte von Riley und Brady drin. Dies lag vor allem an den locker leichten und doch etwas einfach gehaltenen Schreibstil von Abbi Glines. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Rileys und Bradys Sicht beschrieben, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhält und so das ein oder andere Verhalten etwas besser versteht.
Zu Beginn hat mir das Buch wirklich gut gefallen, denn es war schön mit zu verfolgen wie sich Riley immer mehr öffnet. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Geschichte sich immer wieder im Kreis gedreht hat. Zudem war mir das Buch irgendwann einfach zu oberflächlich, denn manche Probleme wurden meiner Meinung nach viel zu schnell gelöst und haben sich dann scheinbar in Luft aufgelöst. So auch das große Problem von Brady, das man doch etwas tiefgründiger gestalten hätte können.

"Lächelnd fragte ich mich, warum nicht alles so einfach sein konnte. Immer. Ohne Kummer und Sorgen. Ohne dass schon gleich die nächste Katastrophe auf uns lauerte. Andererseits wäre es dann nicht das Leben, oder?" (Seite 217)

Das Cover des Buches ist wieder wunderschön und passt meiner Meinung nach super zur Geschichte, denn das Feld bzw. die Lichtung spielt in den Büchern ja immer wieder eine große Rolle. Außerdem passt es sowohl von außen als auch durch die schöne Innengestaltung zu Beginn jedes Kapitels super zu den ersten beiden Bände der Reihe.

Alle in allem ist der 3. Band der Field Party-Reihe ein süßes Buch für zwischendurch, das sich gut lesen lässt, aber an vielen Stellen zu oberflächlich bleibt. Dafür gibt es von mir 3/5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Leider etwas enttäuschend

Wild Hearts - Kein Blick zurück
0

Nach dem Tod ihrer Mutter erhält Sawyer Dixon einen alten SUV mit Camper sowie ein Grundstück mitten im Nirgendwo Floridas. Schließlich packt sie all ihren Mut zusammen und flieht aus ihrem alten Leben, ...

Nach dem Tod ihrer Mutter erhält Sawyer Dixon einen alten SUV mit Camper sowie ein Grundstück mitten im Nirgendwo Floridas. Schließlich packt sie all ihren Mut zusammen und flieht aus ihrem alten Leben, um sich ein neues in Florida aufzubauen. Dort trifft sie schon am ersten Tag auf ihren neuen Nachbar Finn, der sich seit einem schrecklichen Ereignis vor allen anderen versteckt.

Sawyer Dixon kommt aus einer Kirchengemeinde, die sie dank ihrer verstorbenen Mutter verlassen kann. Nach ihrem Auszug fängt sie an ihr eigenes Leben zu leben und Dinge, die für andere 21-jährige vollkommen normal sind, neu zu entdecken. Dabei wirkt sie zuerst etwas unbeholfen und zurückhaltend, aber stets freundlich, sodass sie schnell Anschluss in Outskirts findet. Nach und nach wird sie immer selbstbewusster und fängt an ihr Leben zu genießen. Ich hatte mit Sawyer zu Beginn so meine Probleme, denn sie hat sehr zurückhaltend gewirkt, aber umso besser ich sie kennenlernen durfte und ihre Entwicklung verfolgen durfte, umso mehr mochte ich sie auch.
Auch mit Finn bin ich lange Zeit nicht wirklich klar gekommen. Man lernt ihn als verschlossenen, jungen Mann kennen, der sich nach einem schrecklichen Ereignis von allen anderen zurück zieht und viel zu viel trinkt. Am Anfang besticht er vor allem durch seine unfreundliche Art, aber nach und nach zeigt sich, dass hinter der harten Schale ein weicher Kern versteckt ist. Denn im Grunde ist Finn liebenswürdig, humorvoll, charmant und gutherzig. Trotzdem hat er weiterhin an seiner Vergangenheit zu knabbern, auch wenn diese Last Stück für Stück von ihm abfällt.
Die Beziehung der beiden war für mich zu Beginn nicht wirklich greifbar, denn die ersten paar Aufeinander treffen sind nicht gerade friedlich abgelaufen. Trotzdem hat man immer ein gewisses Interesse und eine gewisse Spannung zwischen den beiden gespürt. Nach und nach ist die Beziehung meiner Meinung nach dann auch greifbarer geworden, denn die beiden Charaktere haben nicht nur mehr zueinander gefunden, sondern haben meiner Meinung nach auch jeweils eine tolle Entwicklung durchgemacht - auch indem sie sich gegenseitig unterstützt haben.

"All die Mauern, die ich um mich errichtet hatte, stürzten in sich zusammen, und indem er redete, baute er eine Brücke, die ihm Zugang zu allem gewährte, was ich zugeben hatte." (Seite 207)

Neben den Hauptcharakteren lernt man noch einige Nebencharaktere kennen. Zu Beginn ist da Sawyers Dad, der mir mit seinen altmodischen Ansichten und seinem Umgang mit seiner Familie von Beginn an unsympathisch war. In Outskirts lernt man dann noch Josh, Miller und Critter sowie weitere Bewohner der Kleinstadt kennen. Vor allem Josh und Miller konnten mir mit ihren Streitereien immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern und irgendwie hoffe ich ja, dass die beiden ihre eigene Geschichte bekommen. Aber auch Critter ist mir mit seinen weisen Sprüchen und seiner verständnisvollen Art irgendwie ans Herz gewachsen. Insgesamt hat mir die Atmosphäre in Outskirts wirklich gut gefallen, denn so stellt man sich eine typische kleine amerikanische Kleinstadt, wo jeder jeden kennt, vor.

Der Schreibstil von T.M. Frazier lässt sich angenehm und flüssig lesen. Es gibt einige humorvolle Szenen, aber auch viele emotionale Szenen. Leider muss ich zugeben, dass viele Emotionen nicht wirklich bei mir angekommen sind, weil ich eben lange gebraucht habe, um überhaupt mit den Charakteren warm zu werden. Dabei wird fast das gesamte Buch aus Sawyers Sicht erzählt, während Finn nur kleinere Kapitel abbekommt. Hier hätte ich mir noch mehr Kapitel aus seiner Sicht gewünscht - vielleicht hätte ich ihn dann schneller in mein Herz geschlossen.
Vor allem aber ist zu Beginn noch eine gewisse Spannung enthalten, denn man möchte unbedingt hinter das Geheimnis von Finn kommen. Leider ist nach der Auflösung die Spannung etwas flöten gegangen und bis zu den letzten 20 Seiten plätscherte die Geschichte dann nur so vor sich hin. Trotzdem konnte mich das Ende nochmal richtig in den Bann ziehen, denn auf einmal kamen Sachen raus, die ich so niemals vorausgesehen hätte. Das Buch endet schließlich (vielleicht auch etwas zu schnell) in einem riesigen Cliffhanger, der mich mit einigen offenen Fragen zurück lässt.

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut. Vor allem aber stellt es auch eine tolle Verbindung zur Geschichte her, was mir an diesem Cover besonders gut gefällt.

Leider konnte mich Wild Heart - Kein Blick zurück nicht ganz so von sich überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte. Was vor allem daran lag, dass es etwas länger gedauert hat, bis ich mit den beiden Hauptcharakteren warm geworden bin. Dafür gibt es von mir 3/5 Sterne.