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Veröffentlicht am 16.05.2021

Absolut enttäuschend

Hänschen klein
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Klappentext:

Der junge Anwalt Sebastian Schneider bekommt eines Tages einen seltsamen Brief: die erste Strophe des Liedes „Hänschen klein“ und das innige Versprechen einer Frau, dass sie und ihr Hans ...

Klappentext:

Der junge Anwalt Sebastian Schneider bekommt eines Tages einen seltsamen Brief: die erste Strophe des Liedes „Hänschen klein“ und das innige Versprechen einer Frau, dass sie und ihr Hans bald wieder vereint sein werden.
Sebastian glaubt an einen Irrtum. Er ahnt nicht, dass er einen Liebesbrief in den Händen hält, der sein Leben zerstören wird: den Brief einer Mutter die – totgeschwiegen, totgeglaubt, dem Wahnsinn verfallen – auf der Jagd nach ihre Sohn ist. Und bereit, für ihr Hänschen klein über Leichen zu gehen.

Mein persönliches Fazit:

Mindestens so stark wie das Unwetter auf dem Bild über der Ostsee aufzog, wurde auch der Schneiderhof, wo der junge Anwalt Sebastian Schneider mit seine Eltern lebte, von Gewitter und Sturm heimgesucht.
Leider hängen auch über meiner Rezi dunkle Wolken und ich will versuchen, mich kurz zu fassen.

Sebastian wird regelmäßig nachts von Asthmaanfällen und immer wiederkehrenden schlechten Träumen geweckt. Er lernt die junge Saskia kennen und schnell verlieben sie sich ineinander.
Die totgeglaubte Mutter dringt über übersinnliche Rituale in den Kopf ihres Sohnes ein und versucht ihn wieder an sich zu binden. In ihrem wahnhaften Zwang ihn zurückzugewinnen, wird jeder, der zwischen ihnen steht oder versucht, sie an ihrem Vorhaben zu hindern aus dem Weg geräumt.
Werden Sebastian und Saskia das Böse besiegen können?

In einem waren Sven und ich uns definitiv einig. Der Schreibstil war hervorragend und Andreas Winkelmann ist durchaus in der Lage eine - in meinen Augen - schlechte Story großartig zu erzählen. Bis zum bitteren Ende habe ich gebangt und gehofft, dass das letzte Kapitel noch einmal Spannung bietet und die Auflösung mich für das Durchhalten belohnt, da ich Andreas Winkelmann wirklich gerne mag.
In der Tat war ich sprachlos. Das Ende war an Absurditäten nicht zu überbieten und der letzte Funke Hoffnung erstickte im Keim.

Viel Liebe und Übersinnliches, wenig Thriller. Das Erzähltempo war mäßig, die Story plätscherte so vor sich hin. Zwischendurch kam immer mal ein wenig Spannung auf, die sich aber schnell wieder legte. Fragen die aufkamen, klärten sich im Verlauf von selbst. Die Charaktere blieben blass und ausdruckslos. Schlichtweg enttäuschend.

Ich kann für dieses Buch keine Leseempfehlung aussprechen.



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Veröffentlicht am 07.05.2021

Gut - aber leider kein Jahreshighlight

Bluteiche
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Inhalt:
In der Walpurgisnacht 1986 wird ein 16-jähriges Mädchen in einem Schlosswald in der schwedischen Provinz Skane nahe der kleinen Gemeinde Tornaby getötet. Alles deutet auf einen Ritualmord hin, ...

Inhalt:
In der Walpurgisnacht 1986 wird ein 16-jähriges Mädchen in einem Schlosswald in der schwedischen Provinz Skane nahe der kleinen Gemeinde Tornaby getötet. Alles deutet auf einen Ritualmord hin, eine Art Frühlingsopfer.
Als über dreißig Jahre später die Ärztin Thea Lind in das Schloss einzieht, entdeckt sie ein vergilbtes Polaroidfoto, versteckt im Stamm einer uralten Eiche. Es zeigt eine Gruppe Jugendlicher, die sich um das tote Mädchen schart. Thea kennt sie alle. Es sind Bewohner Tornabys, die den Geist des ermordeten Mädchens bis heute nicht loswerden können. Es scheint, als sei die Wahrheit über jene Nacht nie ans Licht gekommen. Gibt es am Ende noch andere Opfer?

Mein persönliches Fazit:
„Bluteiche“ der vierte Kriminalroman von Anders de la Motte. Sein Erzählstil ist großartig. Der ständige Wechsel von der Erzählung in der Gegenwart und die Rückblende in die Vergangenheit (bis zur Mitte des Buches) schafft Charaktertiefe, passt zur Story und ist ihm hervorragend gelungen.
Wie viele wissen, ist Anders de la Motte für mich derzeit der beste Kriminalautor. Seine letzten beiden Bücher waren für mich meine absoluten Jahreshighlights.
Diesmal wird es leider nicht so sein.

Mir fehlte ein wenig von der großartigen düsteren Stimmung, die mich in den vorherigen Büchern so unglaublich begeistern konnte. Diese düstere Stimmung hat mich immer gefangen genommen und Zeile für Zeile des Buches nur so aufsaugen lassen. Die Charaktere, deren Emotionen ich sonst so wunderbar nachvollziehen konnte, mit denen ich mitgefiebert habe, die habe ich hier nicht gefunden. Ich mochte sie einfach alle nicht.
Diesmal konnte ich mich weder in die Geschichte reinfühlen noch das Besondere, den Kick, finden.
Fachlich wie immer top. Ein richtig gutes Buch. Nur leider konnte es mein Herz diesmal nicht erobern.

Trotzdem bleibt er mein Lieblings Krimi-Autor und ich freue mich auf das nächste Buch.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Langsamer Start

Die siebte Zeugin
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Klappentext:
Berlin-Charlottenburg, ein Sonntagmorgen wie jeder andere auch: Nikolas Nölting verlässt das Haus, winkt seiner Tochter Lily noch einmal zu und schwingt sich aufs Fahrrad . Wenige Minuten ...

Klappentext:
Berlin-Charlottenburg, ein Sonntagmorgen wie jeder andere auch: Nikolas Nölting verlässt das Haus, winkt seiner Tochter Lily noch einmal zu und schwingt sich aufs Fahrrad . Wenige Minuten später betritt er eine Bäckerei – und schießt plötzlich um sich.
Ein Mensch ist tot, zwei weitere verletzt. Motiv? Fehlanzeige. Die Tat scheint völlig sinnlos, und vor Gericht schweigt Nölting hartnäckig.
Sein Anwalt, der aufstrebende Strafverteidiger Rocco Eberhardt, steht vor einem Rätsel – bis Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine überraschende Entdeckung macht, die dem Fall eine völlig neue Wendung gibt.

Mein persönliches Fazit:
Die 7. Zeugin ist der Auftakt zu einer neuen Justiz-Krimi Reihe der Autoren Schwiecker und Tsokos.
Ich muss zugeben, dass ich mit einer ziemlich hohen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen bin. Als bekennender Fan von Dr. Tsokos und seiner Rechtsmedizin, dazu ein etablierter Strafverteidiger, das konnte ja nur spannend und aufregend werden. Aber leider war ich am Ende dann doch enttäuscht.

Vorgestellt hatte ich mir einen fulminanten, bereichernden und interessanten Austausch zwischen Gerichtsmediziner und Rechtsanwalt, die den Leser an der spannenden Aufklärung des Falles teilhaben lassen.
Stattdessen dümpelt der Rechtsanwalt in seiner Kanzlei vor sich hin und delegiert seinen Privatermittler Tobias Baumann. Ein netter, sympathischer Charakter, der mit Abstand den größten Teil dieses Buches beansprucht hat und am agilsten unterwegs war.

Dem Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer wurde zunächst nur eine kleine Nebenrolle zugeteilt. Ein erstes Kennenlernen und eine zarte Annäherung zwischen Eberhardt und Jarmer. Nicht mehr und nicht weniger. Ein paar kleine Telefonate, ein Denkanstoß, ein wenig Fachsimpelei. Das war es.
Die Story an sich war ok, aber an einigen Stellen dann doch etwas zäh und die Auflösung dann keine wirkliche Überraschung.

Zugute halten muss ich der Reihe natürlich, dass es sich hier um den ersten Teil handelt, der meistens in allen Reihen ein wenig sparsam startet. Das liegt einfach daran, dass die Charaktere erstmal vorgestellt werden und sich in die Abläufe der Story reinfinden müssen.
Von daher „Schwamm drüber“ und abwarten, was Teil 2 zu bieten hat. Aber, um als Reihe weiter interessant zu bleiben, muss der zweite Teil schon eine deutliche Schippe an Spannung und Zusammenarbeit der Protagonisten draufpacken.
Also liebe Autoren, runter von der Bremse und mit Vollgas weiter!

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Sehr durchwachsen

Tief im Wald und unter der Erde
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Klappentext:
Eine einsame Bahnschranke im Wald, dunkle Nacht. Seit an diesem Ort vier ihrer Freunde bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kamen, wird Melanie von panischer Angst ergriffen, wenn sie hier ...

Klappentext:
Eine einsame Bahnschranke im Wald, dunkle Nacht. Seit an diesem Ort vier ihrer Freunde bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kamen, wird Melanie von panischer Angst ergriffen, wenn sie hier nachts anhalten muss. Denn jedes Mal scheint es ihr, als krieche eine dunkle, schemenhafte Gestalt vom Waldrand auf ihren Wagen zu.
Niemand glaubt ihr – bis die junge Jasmin Dreyer verschwindet und ihr Fahrrad an der Bahnschranke gefunden wird…

Mein persönliches Fazit:

„Tief im Wald unter der Erde“ ist der erste Fall der Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter.
Wie auch in den anderen Bücher von Andreas Winkelmann startet die Geschichte gleich spannend durch. An einer Bahnschranke im Wald verschwinden nach und nach Frauen und Nele Karminter und ihrem Team läuft die Zeit weg. Wer ist dieser ominöse Schatten der aus dem Nichts auftaucht und die Frauen entführt?

Nele Karminter, eine Kommissarin, die ihren Gefühlen freien Lauf lässt. Sie lässt die Leser an ihren Gedanken, Emotionen und an ihrem Leben teilhaben. Das macht sie sympathisch und so schafft sie es, den Leser mit in die Ermittlungen zu involvieren.
Die Story hat es echt in sich. Durch den flüssigen Schreibstil lässt das Buch sich wirklich leicht lesen, allerdings stockt einem an der einen oder anderen Stelle der Atem.
Faszinierend, brutal und unheimlich. Auch wenn der Täter sich schon ziemlich früh zu erkennen gibt,
kann man das Motiv nur schemenhaft erahnen. Am Ende wurde ich dann doch überrascht.

Trotzdem konnte das Buch mich nicht wirklich für sich gewinnen. Der Plot passte, die Kommissarin auch, aber die Spannung riss in der Mitte des Buches plötzlich ab und die Story dümpelte so vor sich hin. Vielleicht, weil die Szenerie sich im Großen und Ganzen immer wieder wiederholte und bis kurz vor Schluss nicht wirklich etwas Neues passierte.

Das Ende kam dann plötzlich ganz schnell und war genau das Gegenteil zum Mittelteil. Zu schnell, zu wild, zu unglaubwürdig.

Da ich den zweiten Teil der Reihe auf meinem SuB liegen habe, werde ich den natürlich lesen. Dieses Buch ist für mein Empfinden allerdings eher Mittelmaß im Vergleich zu den anderen Büchern, die ich bisher vom Autor gelesen habe.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Ein solider vierter Fall

Blutige Gnade
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Inhalt:
Mara Billinsky sieht sich mit mehreren mysteriösen und grausamen Morden konfrontiert. Gleichzeitig wird sie von einem Schatten aus der Vergangenheit verfolgt, der ihr ebenfalls Rätsel aufgibt – ...

Inhalt:
Mara Billinsky sieht sich mit mehreren mysteriösen und grausamen Morden konfrontiert. Gleichzeitig wird sie von einem Schatten aus der Vergangenheit verfolgt, der ihr ebenfalls Rätsel aufgibt – bis sie begreift, dass alle Ereignisse in Verbindung zueinander stehen.
Als sie erkennt, wer im Hintergrund die Fäden zieht, ist es fast zu spät: Ab jetzt kämpft Mara nicht mehr nur um ihr eigenes Leben…

Mein persönliches Fazit:
Der 4. Teil ist eine solide Fortsetzung der Mara Billinsky Reihe, der mich aber nicht komplett überzeugen konnte.

Bei Mara Billinsky und ihrem Kollegen Jan Rosen kriselt es zwischenmenschlich und das macht sich auch in ihrer Zusammenarbeit bemerkbar. Sie wirkt lustlos und wenig dynamisch, er eher bockig und zweckmäßig unterwegs.
Für Mara ist es mal wieder typisch das sie nicht aus ihrer Haut kann, so dass ihr Verhalten dem Leser nicht wirklich überrascht. Allerdings wirkt Jan Rosen in diesem Teil eher etwas verloren und zweifelt mehr denn je an seinen Fähigkeiten.

Viele verschiedene Morde müssen aufgeklärt werden, scheinbar unabhängig voneinander verübt. Im Laufe des Buches setzen sich allerdings viele verschiedene Puzzleteile zusammen und ergeben ein Ganzes.
Der Plot hat mir wieder gut gefallen. Die Reihe wird fließend fortgesetzt und die Grundthemen und die vielen Protagonisten immer wieder durch eine spannende, neue Story gut in Szene gesetzt.
Bei diesem Buch hatte ich anfangs allerdings Schwierigkeiten in einen Lesefluss zu kommen. Zu schnelle, abgehakte Sprünge zwischen den einzelnen Schauplätzen und Protagonisten machten es mir schwer in die Geschichte hineinzufinden. Auch wenn es der Geschichte dienlich war und für Verwirrung beim Leser sorgen sollte, bremste es leider meinen Lesefluss unglaublich aus.
Der Autor Leo Born lässt den Leser wieder mit seinem schönen klaren Schreibstil am Leben und an der Denkweise jedes einzelnen Protagonisten teilhaben. Die Charaktere sind mir mittlerweile vertraut und in jedem Buch lerne ich sie noch ein wenig besser kennen.
Leider waren bestimmte Verstrickungen in diesem Fall zu offensichtlich, so dass es am Ende nicht mehr die Frage war, um wen es sich handelt, sondern aus welchem Motiv heraus so gehandelt wurde und wie der Showdown enden wird.

Die Reihe um Mara Billinsky kann ich nur empfehlen und bin schon jetzt gespannt, wie es im fünften Band weiter geht.








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