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Veröffentlicht am 02.04.2021

Francis jr. and me

Ich bin der Schmerz
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Klappentext:
Die Medien nennen ihn den „Anstifter“, und das Spiel, das er spielt, ist besonders perfide: Zuerst entführt er die Familie eines völlig unbescholtenen Mannes, bevor er diesem befiehlt, einen ...


Klappentext:
Die Medien nennen ihn den „Anstifter“, und das Spiel, das er spielt, ist besonders perfide: Zuerst entführt er die Familie eines völlig unbescholtenen Mannes, bevor er diesem befiehlt, einen anderen unbescholtenen Mann zu töten. Weigert sich der Erpresste, werden seine Lieben ermordet.
Nur der ehemalig Polizist Marcus Williams kann den Killer zur Strecke bringen. Auf der Jagt erhält Marcus Hilfe von seinem Halbbruder, dem Serienkiller Francis Ackermann jr. Denn dieser weiß, wer hinter dem Anstifter steckt: sein Vater. Der, der ihn zu dem gemacht hat, was er ist: dem absolut Bösen…

Mein persönliches Fazit:
Der dritte Teil der Buchreihe beschert uns eine Menge neue Familienmitglieder. Die Sippe um Marcus Williams wächst und die Story wird immer grotesker.
Wer die ersten zwei Teil bereits gelesen hat, der wird hier die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Was stimmt nur mit dieser Familie nicht. In diesem dritten Teil der Reihe wird dem Leser viel Hintergrundwissen vermittelt. In der guten „wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm“ Manier fügen sich ganz viele Puzzleteile zusammen.

Marcus Williams ist auch in diesem Teil weit weg von Gut und Böse. Nach wie vor dem Alkohol und dem Selbstmitleid verfallen, rutscht er immer weiter in eine tiefe Depression hinein. Eigentlich untragbar für den Dienst. Aber der Anstifter muss endlich gefasst werden.

Mittlerweile ist mein Freund Francis Ackermann jr. schon fast zu zahm, um noch als böser Serienmörder wahrgenommen zu werden. Dieses Mal mordet er nur noch „zum guten Zweck“. Also eigentlich völlig legal, denn nichts anderes machen die Mitglieder der Shepered Organisation und diese wird immerhin von der Regierung fürs Morden bezahlt.
Eine gute Voraussetzung für Francis Ackermann jr. eine neue Karriere anzustreben. Leider gibt es auch in diesem Teil eine Menge amerikanischer Cowboys, die es gar nicht gut mit Francis meinen.

Wie die ersten zwei Bände ist auch der dritte Teil komplett fiktiver Bullshit, unlogisch, hoch dramatisch, amerikanisch, völlig übertrieben, unrealistisch und was es noch so gibt.

Aber Francis jr. ist mein Freund und ich mag es gar nicht, wenn jemand nicht nett zu ihm ist.
Ich werde natürlich weiter lesen!





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Veröffentlicht am 25.03.2021

schwächer als erwartet

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Klappentext:

Du hast die App auf deinem Handy. Sie ist unheimlich praktisch. Du kann dein ganzes Zuhause damit steuern. Jederzeit. Von überall. Die App ist sicher. Das sagen alle. Aber was, wenn nicht?
Deine ...

Klappentext:

Du hast die App auf deinem Handy. Sie ist unheimlich praktisch. Du kann dein ganzes Zuhause damit steuern. Jederzeit. Von überall. Die App ist sicher. Das sagen alle. Aber was, wenn nicht?
Deine Frau verschwindet. Es gibt keine Spur. Keiner glaubt dir. Du bist allein. Und sie wissen, wo du wohnst.

Mein persönliches Fazit:

Ein Smart Home System, das sich schnell und sicher über eine Handy-App steuern lässt. So einfach, aber ist es wirklich so?
Hendrik, ein vielbeschäftigter Arzt, und seine Verlobte Linda dachten es jedenfalls, bis Linda eines Nachts verschwindet. Hendrik informiert die Polizei, die der Sache zunächst doch wenig Beachtung schenkt. Hendrik startet auf Facebook einen Suchaufruf. Nach einer Rückmeldung und mit Hilfe der Polizeipraktikantin Alexandra sucht er auf eigene Faust nach seiner Verlobten.

Ein interessantes Thema, ein fließender Schreibstil und ein toller Start auf den ersten Seiten des Buches versprachen ein kurzweiliges und spannendes Lesevergnügen.
Die Charaktere Hendrik und Alexandra waren wirklich gut ausgearbeitet und ich konnte mich im Verlauf der Geschichte gut in ihre Emotionen hineinversetzen. Besonders die Protagonistin Alexandra habe ich wirklich gerne durch das Buch begleitet, das hat richtig Spaß gemacht.

Die weiteren Charaktere blieben in meinen Augen eher blass. Die Zusammenarbeit der Polizisten war unglaubwürdig und bereits Mitte des Buches waren Täter und Motiv erkennbar. Das hat dem Buch die Spannung genommen. Die ganze Geschichte war mir zu konstruiert und im Verlauf des Buches wirkte auf mich einiges unharmonisch. Der Plot, der Ablauf der Ereignisse, das Zusammenspiel der Charaktere.
Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, das Wort „zusammengewürfelt“ trifft es wohl am ehesten.

Trotz des tollen Covers, des interessanten Themas und der ersten spannenden Seiten konnte mich die App leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Vielversprechender Auftakt

Amissa. Die Verlorenen
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Klappentext:
In einer regnerischen Herbstnacht werden die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius Zeugen eines grauenhaften Zwischenfalls an einer Autobahnraststätte:
Ein panisches Mädchen rennt direkt auf ...

Klappentext:
In einer regnerischen Herbstnacht werden die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius Zeugen eines grauenhaften Zwischenfalls an einer Autobahnraststätte:
Ein panisches Mädchen rennt direkt auf die Fahrbahn und wird von einem Auto. „Die Grube…“, flüstert die Schwerverletzte und stirbt. Ihre Hand krampft sich um einen Zettel. Zeitgleich explodiert ein Wohnmobil.
Darin die Leiche eines Mannes, der das Mädchen offenbar kurz nach dem Umzug der Familie entführt hat. Abgründe tun sich auf, als das Ermittlerpaar bei „Amissa“ nachhakt, einer Hilfsorganisation für vermisste Personen. Es gibt weitere Teenager, die auf ähnliche Weise nach einem Umzug verschwunden sind…

Mein persönliches Fazit:
„Amissa – die Verlorenen“ ist der erste Teil einer neuen Thriller-Trilogie von Frank Kodiak alias AndreasWinkelmann.
Wer bereits „Das Fundstück“ gelesen hat, trifft hier auf alte Bekannte.
Die Privatermittler Rica und Jan Kantzius unterstützten damals Kommissar Olav Thorn in einer Mordserie in Bremen. In dieser Thriller-Trilogie stehen sie selbst im Mittelpunkt des Geschehens. Rica arbeitet für die Hilfsorganisation „Amissa“, die sich als Ziel gesetzt hat vermisste Menschen aufzuspüren und sie bestenfalls gesund nach Hause zu bringen. Ihr Mann Jan, ehemaliger Polizist, unterstützt sie dabei.

Ein wenig hatte ich gehofft, dass der Autor diese Thriller-Trilogie ähnlich gestalten würde wie seine vorherigen Bücher. Brutal, originell und so unterhaltsam, dass ich oftmals beim Lesen grinsen musste.
Doch diesmal hat Frank Kodiak sich einem ernsthafteren Thema gewidmet. Junge Mädchen verschwinden in kurzen Abständen aus unterschiedlichen Städten und melden sich nicht mehr. Sind sie einfach nur weggelaufen oder steckt mehr dahinter? Ein durchaus mögliches reales Szenario und der Alptraum aller Eltern.

Die Story war unglaublich interessant geschrieben. Wie leicht sind junge Menschen zu beeinflussen und wie groß ist der Anteil sozialen Netzwerke auf der Suche nach der eigenen Identität?
Abgründe tun sich auf und Frank Kodiak hat für mich für das Thema der Story genau den richtigen Ton getroffen. Der Schreibstil ist flüssig und greift die Emotionen der einzelnen Charaktere sehr schön auf. Die Story hat mich gepackt, gegruselt und angewidert und bis zum Ende hin habe ich mitgefiebert, was mit den Mädchen geschehen ist.

Leider wandelt die Geschichte auf einem schmalen Grad zwischen Fiktion und möglichen Tatsachen.
Die Ermittlungsarbeit der beiden Hauptprotagonisten war für mein Empfinden ein wenig überzogen. Jan Kantzius vermittelt den Eindruck, ständig auf einem persönlichen Rachefeldzug unterwegs zu sein. Selbstjustiz und nur schwerkontrollierbare Emotionen sind seine ständige Begleiter. Er kennt kaum Grenzen im Rahmen seiner Ermittlungsarbeiten und das scheinbar ohne jegliche Konsequenzen für ihn. Das war mir persönlich dann zu viel. Schade für die Story, denn das Thema ist Thriller genug.

Das offene Ende verspricht Spannung für die nächsten zwei Teile und Frank Kodiak Fans werden sicherlich nicht enttäuscht werden.






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Veröffentlicht am 05.03.2021

Solider Krimi

Mordsand
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Klappentext:

Friedlich und unberührt liegt die kleine Insel Bargsand inmitten der idyllischen Unterelbe. Bis zu jenem Morgen, als ein junges Paar am Strand eine grauenvolle Entdeckung macht: Aus dem Sand ...

Klappentext:

Friedlich und unberührt liegt die kleine Insel Bargsand inmitten der idyllischen Unterelbe. Bis zu jenem Morgen, als ein junges Paar am Strand eine grauenvolle Entdeckung macht: Aus dem Sand ragt der Schädel eines Skeletts. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe stehen vor einem Rätsel.
Wer war dieser Mann, der vor dreißig Jahren mit gefesselten Händen dort im Schlick vergraben wurde? Kurz darauf wird auf einer Nachbarinsel ein Hamburger Bauunternehmer tot aufgefunden – bis zum Rumpf im Sand eingegraben und gefesselt wie das Opfer von Bargsand. Die Spur führt das Ermittlerduo in die damalige DDR – zu vier Jungen und einem Verrat, der Jahre später einen grausamen Plan reifen lässt…

Mein persönliches Fazit:

Im vierten Band „Mordsand“ ist viel los im Leben von Bjarne Haverkorn und Frida Paulsen.
Bjarne Haverkorn und seine Tochter haben sich mittlerweile im neuen Haus eingelebt. Routine kehrt ein und stellt das Zusammenleben des Vater-Tochter-Teams erstmalig auf die Probe.
Frida Paulsen wirbelt mächtig umher. Ihre Beziehung zu dem Rechtsmediziner Torben Kielmann sowie die Ermittlungen in dem Fall halten sie ordentlich auf Trab.
Auch auf dem Paulsen-Hof passiert eine Menge. Die 17-jährige Cat erobert das Herz der Familie und bleibt zunächst dort. Ein sympathischer und liebenswerter Charakter wie ich finde. Sicherlich wird sie das Leben der Familie Paulsen in Zukunft auf ihre Art und Weise bereichern 😊

Die Hintergründe zu den Mordmotiven fand ich wirklich interessant. Der Spagat zwischen den Rückblenden in die Vergangenheit und zurück in die Gegenwart ist gut gelungen und hat mir wieder ein Stück DDR Geschichte nahe gebracht.
Viele Informationen und gut platzierte Wendungen führen den Leser immer wieder auf neue Wege. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, und die Charaktere bekommen viel Raum zur Weiterentwicklung.

Während „Sterbekammer“ für mich im letzten Jahr definitiv das Krimi-Highlight war, konnte „Mordsand“ mich nicht komplett überzeugen. Womöglich bin ich mit einer zu hohen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Die Grenze zwischen Privatleben und Dienst verschwimmt – für mich persönlich - diesmal zu sehr. Ich war einfach reizüberflutet von so vielen verschiedenen Charakteren und den persönlichen Neuentwicklung bei den Protagonisten Paulsen und Haverkorn.

Die Reihe insgesamt ist großartig und ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Krass, krasser, Patricia Walter

Blutroter Schatten
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Buchzitat:
„Ich kann nicht mit diesem Monster reden, das dich auf dem Gewissen hat“, flüstert sie.

Inhalt:
Mit 15 hatte Sam noch Träume. Sie wollte Erzieherin werden und gemeinsam mit ihrer besten Freundin ...

Buchzitat:
„Ich kann nicht mit diesem Monster reden, das dich auf dem Gewissen hat“, flüstert sie.

Inhalt:
Mit 15 hatte Sam noch Träume. Sie wollte Erzieherin werden und gemeinsam mit ihrer besten Freundin Jenny eine Kindertagesstätte eröffnen.
Doch dann zerstörte ein einziger Moment ihr gesamtes Leben. Zufällig musste sie mit ansehen, wie ihr Vater die Putzfrau auf brutalste Art und Weise zu Tode schlägt.
Seit Kurzem treibt wieder ein Serienmörder sein Unwesen und hinterlässt bei seinen Opfern eine Botschaft „Mit den besten Grüßen von Thomas Rohde“.
Der sitzt allerdings seit über neun Jahren im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie. Damals konnten Rohde noch zehn weitere Morde nachgewiesen werden. Hat Rohde einen Nachahmer gefunden oder gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Serienmördern?
Die ermittelnden Kommissare Nadine Herfurth und Frank Krüger treten auf der Stelle. Um weitere Morde zu verhindern, benötigen sie die Hilfe von Thomas Rohde.
Rohde sieht die Möglichkeit wieder Kontakt zu Sam aufzunehmen und stellt der Polizei eine Forderung. Entweder Sam redet mit ihm oder er verweigert jegliche Zusammenarbeit.
Ist Sam stark genug mit ihrem Vater zu sprechen und sich der Vergangenheit zu stellen?

Buchzitat:
„Angst beginnt im Kopf, Mut auch.

Patricia Walter gewährt den Lesern einen tiefen Einblick in die Psyche von Serienmördern. Warum wird jemand zum Serienmörder? Welche Gedanken, welche Motivation treibt sie an?
Die Story wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt. Die Charaktere sind so detailliert beschrieben, dass ich die Beweggründe deren Handelns absolut nachvollziehen kann. Die Hauptprotagonistin Sam habe ich sofort in Herz geschlossen. Lediglich mit der Kommissarin Nadine Herfurth wurde ich nicht ganz warm. Ich habe sie - Sam gegenüber - zeitweise als bedrängend und grenzüberschreitend empfunden.

Mein persönliches Fazit:
Umgangssprachlich würde man wohl sagen „krasser Scheiß“.
Kurze Kapitel und ein großartiger Schreibstil sorgen für ein kurzweiliges Lesevergnügen. Spannend, äußerst brutal und so perfekt durchdacht.
Am Ende blieb ich mit einem tränenden Auge zurück. Aber nicht aufgrund des abgeschlossenen Lesevergnügens oder der vielen Morde. Nein! Der Autorin ist es gelungen einen Thriller zu schreiben, der mich auf emotionaler Ebene berührt hat. Das habe ich so bisher noch nicht erlebt.
Ganz großes Kino!

Eine absolute Leseempfehlung und 5/5 Sternen!

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