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Veröffentlicht am 05.03.2021

Solider Krimi

Mordsand
2

Klappentext:

Friedlich und unberührt liegt die kleine Insel Bargsand inmitten der idyllischen Unterelbe. Bis zu jenem Morgen, als ein junges Paar am Strand eine grauenvolle Entdeckung macht: Aus dem Sand ...

Klappentext:

Friedlich und unberührt liegt die kleine Insel Bargsand inmitten der idyllischen Unterelbe. Bis zu jenem Morgen, als ein junges Paar am Strand eine grauenvolle Entdeckung macht: Aus dem Sand ragt der Schädel eines Skeletts. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe stehen vor einem Rätsel.
Wer war dieser Mann, der vor dreißig Jahren mit gefesselten Händen dort im Schlick vergraben wurde? Kurz darauf wird auf einer Nachbarinsel ein Hamburger Bauunternehmer tot aufgefunden – bis zum Rumpf im Sand eingegraben und gefesselt wie das Opfer von Bargsand. Die Spur führt das Ermittlerduo in die damalige DDR – zu vier Jungen und einem Verrat, der Jahre später einen grausamen Plan reifen lässt…

Mein persönliches Fazit:

Im vierten Band „Mordsand“ ist viel los im Leben von Bjarne Haverkorn und Frida Paulsen.
Bjarne Haverkorn und seine Tochter haben sich mittlerweile im neuen Haus eingelebt. Routine kehrt ein und stellt das Zusammenleben des Vater-Tochter-Teams erstmalig auf die Probe.
Frida Paulsen wirbelt mächtig umher. Ihre Beziehung zu dem Rechtsmediziner Torben Kielmann sowie die Ermittlungen in dem Fall halten sie ordentlich auf Trab.
Auch auf dem Paulsen-Hof passiert eine Menge. Die 17-jährige Cat erobert das Herz der Familie und bleibt zunächst dort. Ein sympathischer und liebenswerter Charakter wie ich finde. Sicherlich wird sie das Leben der Familie Paulsen in Zukunft auf ihre Art und Weise bereichern 😊

Die Hintergründe zu den Mordmotiven fand ich wirklich interessant. Der Spagat zwischen den Rückblenden in die Vergangenheit und zurück in die Gegenwart ist gut gelungen und hat mir wieder ein Stück DDR Geschichte nahe gebracht.
Viele Informationen und gut platzierte Wendungen führen den Leser immer wieder auf neue Wege. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, und die Charaktere bekommen viel Raum zur Weiterentwicklung.

Während „Sterbekammer“ für mich im letzten Jahr definitiv das Krimi-Highlight war, konnte „Mordsand“ mich nicht komplett überzeugen. Womöglich bin ich mit einer zu hohen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Die Grenze zwischen Privatleben und Dienst verschwimmt – für mich persönlich - diesmal zu sehr. Ich war einfach reizüberflutet von so vielen verschiedenen Charakteren und den persönlichen Neuentwicklung bei den Protagonisten Paulsen und Haverkorn.

Die Reihe insgesamt ist großartig und ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2021

Krass, krasser, Patricia Walter

Blutroter Schatten
0

Buchzitat:
„Ich kann nicht mit diesem Monster reden, das dich auf dem Gewissen hat“, flüstert sie.

Inhalt:
Mit 15 hatte Sam noch Träume. Sie wollte Erzieherin werden und gemeinsam mit ihrer besten Freundin ...

Buchzitat:
„Ich kann nicht mit diesem Monster reden, das dich auf dem Gewissen hat“, flüstert sie.

Inhalt:
Mit 15 hatte Sam noch Träume. Sie wollte Erzieherin werden und gemeinsam mit ihrer besten Freundin Jenny eine Kindertagesstätte eröffnen.
Doch dann zerstörte ein einziger Moment ihr gesamtes Leben. Zufällig musste sie mit ansehen, wie ihr Vater die Putzfrau auf brutalste Art und Weise zu Tode schlägt.
Seit Kurzem treibt wieder ein Serienmörder sein Unwesen und hinterlässt bei seinen Opfern eine Botschaft „Mit den besten Grüßen von Thomas Rohde“.
Der sitzt allerdings seit über neun Jahren im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie. Damals konnten Rohde noch zehn weitere Morde nachgewiesen werden. Hat Rohde einen Nachahmer gefunden oder gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Serienmördern?
Die ermittelnden Kommissare Nadine Herfurth und Frank Krüger treten auf der Stelle. Um weitere Morde zu verhindern, benötigen sie die Hilfe von Thomas Rohde.
Rohde sieht die Möglichkeit wieder Kontakt zu Sam aufzunehmen und stellt der Polizei eine Forderung. Entweder Sam redet mit ihm oder er verweigert jegliche Zusammenarbeit.
Ist Sam stark genug mit ihrem Vater zu sprechen und sich der Vergangenheit zu stellen?

Buchzitat:
„Angst beginnt im Kopf, Mut auch.

Patricia Walter gewährt den Lesern einen tiefen Einblick in die Psyche von Serienmördern. Warum wird jemand zum Serienmörder? Welche Gedanken, welche Motivation treibt sie an?
Die Story wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt. Die Charaktere sind so detailliert beschrieben, dass ich die Beweggründe deren Handelns absolut nachvollziehen kann. Die Hauptprotagonistin Sam habe ich sofort in Herz geschlossen. Lediglich mit der Kommissarin Nadine Herfurth wurde ich nicht ganz warm. Ich habe sie - Sam gegenüber - zeitweise als bedrängend und grenzüberschreitend empfunden.

Mein persönliches Fazit:
Umgangssprachlich würde man wohl sagen „krasser Scheiß“.
Kurze Kapitel und ein großartiger Schreibstil sorgen für ein kurzweiliges Lesevergnügen. Spannend, äußerst brutal und so perfekt durchdacht.
Am Ende blieb ich mit einem tränenden Auge zurück. Aber nicht aufgrund des abgeschlossenen Lesevergnügens oder der vielen Morde. Nein! Der Autorin ist es gelungen einen Thriller zu schreiben, der mich auf emotionaler Ebene berührt hat. Das habe ich so bisher noch nicht erlebt.
Ganz großes Kino!

Eine absolute Leseempfehlung und 5/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.02.2021

gelungene Fortsetzung

All die dunklen Lügen
0

Klappentext:
Eine Polizistin, die einem Serienmörder entkommen ist. Ein FBI-Man, der den Mörder seiner Mutter sucht. Eine schreckliche Tat, die jahrzehntelang ungesühnt blieb…

Inhalt:
Die Untersuchungen ...

Klappentext:
Eine Polizistin, die einem Serienmörder entkommen ist. Ein FBI-Man, der den Mörder seiner Mutter sucht. Eine schreckliche Tat, die jahrzehntelang ungesühnt blieb…

Inhalt:
Die Untersuchungen zum letzten Fall sind noch nicht abgeschlossen und die Polizistin Ellery Hathaway ist nach wie vor vom Dienst suspendiert. FBI Agent Reed Markham muss in ihrem Fall aussagen und nutzt die Begegnung in Boston, um Ellery um einen Gefallen zu bitten.
Mittlerweile Leiter beim FBI will Markham in einem alten Fall ermitteln, der bereits 40 Jahre zurückliegt. Im Jahr 1974 wurde eine junge Frau auf brutale Art und Weise in Las Vegas ermordet. Bisher ist es der Polizei nicht gelungen, diesen Fall aufzuklären. Markham will nach Las Vegas reisen und den alten Fall neu aufrollen. Bei dem Mordopfer handelt es sich um Markhams leibliche Mutter, deren Tod er schon einmal erfolglos untersucht hat.

Er bittet Ellery ihn zu begleiten und ihn bei den Ermittlungen zu unterstützen. Ellery hat zunächst Zweifel, ob das Ganze sinnvoll ist. Doch als Reed ihr ein Motiv und einen möglichen Mörder nennt, packt Ellery ihren Koffer und reist mir Reed nach Las Vegas. Weder Reeds Familie noch die Behörden vor Ort sind begeistert von seinem Vorhaben. Irgendjemand spielt ein falsches Spiel.
Wird es den beiden gelingen den Fall aufzuklären?

Ellery Hathaway, zierlich aber sportlich trainiert, wurde vor vielen Jahren von einem Serienkiller entführt. Damals war Reed Markham zur Stelle und befreite sie aus den Händen des Monsters. Im letzten Fall haben die beiden erstmals gemeinsam ermittelt und Ellery gelingt es immer besser, die Schrecken der Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Reed Markham, Agent beim FBI, ist der Mann, der Ellery damals vor dem Serienkiller retten konnte. Nach dem Tod eines Entführungsopfers geriet Markham in eine persönliche Krise und fand im Alkohol einen neuen Begleiter. Seit er mit Ellery zusammen den letzten Fall erfolgreich lösen konnte hat er sich wieder gefangen und ist mittlerweile wieder voll im Dienst.

Die zwischenmenschliche Beziehung der beiden Ermittler spielt in dieser Thriller-Reihe eine große Rolle. Ellerys Wandel vom entführten, misshandelten und verstörten Mädchen zu einer mittlerweile selbstbewussten jungen Polizistin fasziniert Reed auf eine ganz besondere Weise.

Mein persönliches Fazit:
„All die dunklen Lügen“ ist der 2. Teil der Thriller-Reihe mit der Polizistin Ellery Hathaway und Agent Reed Markham vom FBI. Obwohl ich den ersten Band vor knapp einem Jahr gelesen habe, fiel es mir nicht schwer, schnell wieder in die Geschichte der beiden Ermittler einzutauchen.

Joanna Schaffhausen konnte mich auch dieses Mal mit Ihrem Schreibstil für sich gewinnen. Ich mag ihren klaren, flüssigen Schreibstil und ihre Art Szenen und Örtlichkeiten derart bildlich zu beschreiben, dass ich während des Lesens voll ins Buch abtauchen kann. Spannend und mit viel Geschick erzählt sie die Geschichte und vieles, was am Anfang offensichtlich erscheint, verläuft im Laufe der Story ins Leere. Das Ende war dann wirklich überraschend, für mich gut gelöst und nicht vorhersehbar.
Ob es der Reihe auf Dauer gesehen gut tut, dass die Ermittler so eng miteinander verbunden sind, da bin ich mir nicht sicher. Ich befürchte, dass die Fälle irgendwann in den Hintergrund geraten und die Beziehung zwischen Reed und Ellery den künftigen Fällen zu viel Raum nimmt. Dieser Cold Case Fall ist definitiv wichtig für die weitere Entwicklung der Reihe und der Protagonisten.
Die Bezeichnung Thriller finde ich allerdings hier zu hoch gegriffen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4/5 Sternen

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Großartig

Hier und Jetzt
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Zitat:
„Glücklich sein ist eine Wahrnehmung des Augenblicks, aber wenn man glücklich und zufrieden ist, geht das in eine Konstante über, und die ist wichtig. Glück sind die kleinen Höhepunkte des Lebens“

Mein ...

Zitat:
„Glücklich sein ist eine Wahrnehmung des Augenblicks, aber wenn man glücklich und zufrieden ist, geht das in eine Konstante über, und die ist wichtig. Glück sind die kleinen Höhepunkte des Lebens“

Mein persönliches Fazit:

Bereits nach dem Vorwort war mir klar, dass mich das Buch begeistern wird. Es ist so wunderbar geschrieben und bringt die Dinge – gerade im Hinblick auf die heutige Gesellschaft – so perfekt auf den Punkt, dass Politiker vor Neid erblassen würden.

Peter Maffay gewährt einen sehr privaten Einblick in die wichtigen Stationen seines Lebens. Besonders beeindruckt hat mich hierbei die Schilderung seiner Kindheit in Siebenbürgen. Hier liegt der Ursprung seines späteren Denkens und Handelns.
In einzelnen Kapiteln teilt er seine persönliche Sicht zu verschiedenen Themen wie Umwelt, Politik und Soziales mit. Er berichtet von den Arbeiten seiner Stiftung auf Mallorca und in Rumänien.

Mit dem Erwerb von Gut Dietlhofen für seine Stiftung schließt sich für Peter Maffay ein Kreis. Der Autor, der nur wenige Kilometer entfernt am Starnberger See wohnt, kann sich hier täglich mit einbringen und auf dem Gut seine Vorstellung von Umwelt und Naturschutz, Nachhaltigkeit, gesunder Ernährung und dem freundschaftlichen Miteinander leben.

Er nimmt den Leser mit auf einen Rundgang durch die Gutsanlage und präsentiert diese sehr bildlich mit viel Stolz, Liebe und Humor.
In einem geschützten Bereich des Gutes steht das Tabalugahaus. Hier können traumatisierte, kranke und vernachlässigte Kinder eine Zeitlang Ruhe finden und sich erholen.
Für Peter Maffay, der selbst Vater von zwei Kindern ist, eine Herzensangelegenheit.

Zitat:
“ Kinder sind die Zukunft der Welt und unsere Hoffnung. Sie können die Welt zum Besseren verändern“

Als Mutter von drei Kindern teile ich diese Ansicht aus vollstem Herzen. Es sollte in jeder Familie selbstverständlich sein, den Kindern Liebe, Vertrauen und Respekt entgegen zu bringen, ihnen die notwendigen gesellschaftlichen Werte zu vermitteln und sie so gut wie möglich in ihrer Entwicklung zu fördern.

Ein Buch, das mich sehr berührt und nachdenklich gestimmt hat. In jeder geschriebenen Zeile konnte ich spüren, wie wichtig ihm die verschiedenen Themen dieses Buches sind und mit wieviel Herzblut Peter Maffay für seine Stiftung brennt.
Besonders nachdenklich hat mich ein Zitat gemacht, das von Peter Maffays Vater stammt:
„Geh mit deiner Zeit gut um. Diese Ressource erneuert sich nicht. Was weg ist, ist weg.“

Peter Maffay nutzt seinen Bekanntheitsgrad, seine Kontakte und seine finanziellen Möglichkeiten, um anderen zu helfen. Vielleicht sollten wir alle mal überdenken, wie jeder für sich in seinem persönlichen Rahmen einen kleinen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten kann.

Für mich definitiv schon jetzt ein Lesehighlight in diesem Jahr!


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Veröffentlicht am 12.02.2021

offen und emphatisch

Wenn Liebe nicht reicht
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Auszug Klappentext:

Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich musste erleben, wie eine psychische Erkrankung eine ganze Familie in einen Strudel aus Hilflosigkeit, Verzweiflung, Hoffnung, Wut, ...

Auszug Klappentext:

Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich musste erleben, wie eine psychische Erkrankung eine ganze Familie in einen Strudel aus Hilflosigkeit, Verzweiflung, Hoffnung, Wut, Zuversicht, Trauer und Schuldgefühlen zieht.
Ihr Vater litt über ein Jahrzehnt an Depressionen und verschwand immer mehr hinter dieser tückischen Krankheit, am Ende wählte er den Freitod!

Mein persönliches Fazit:

Nova Meierhenrich gewährt dem Leser einen sehr persönlichen Einblick in ihr Privatleben. Lange nach dem Freitod ihres Vaters entstand dieses Buch mit dem Wunsch, diese tückische Krankheit mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und das Thema Depression greifbarer zu machen.

Ausführlich erzählt sie den Werdegang ihres Vaters und schildert den Verlauf der Krankheit. Langsam schleichend, zunächst nicht erkennbar und später nicht aufzuhalten, versinkt der Vater immer weiter in seine Welt. Im Laufe der Jahre wächst der Wunsch nicht weiterleben zu wollen.

Nova Meierhenrich ist um Aufklärung bemüht. Aufklärung darüber, wie sehr auch die Angehörigen eines Depressiven unter der Situation leiden. Immer bemüht dem Vater zu helfen, stellt sie sehr schnell fest, dass Liebe alleine nicht reicht.
Mangelnde Aufklärung, fehlende Hilfestellungen und ständige Selbstvorwürfe begleiten die Familie täglich. Hinzu kommen die ständige Angst um den Vater sowie existenzielle Nöte. Jahrelang am Rande des Machbaren unterwegs, erkrankt die Autorin letztendlich selbst an einer Co-Depression und begibt sich in Therapie.

Dr. med. Mazda Ali, führender Depressionsforscher in Deutschland, begleitet das Buch mit Beiträgen und klärt über Ursachen und Begleiterscheinungen einer Depression auf.

Schlicht, offen und einfühlsam schildert Nova Meierhenrich den Weg der jahrelangen Odysee von Anfang bis Ende.
Definitiv ein lesenswertes Buch das der Krankheit „Depression“ ein Gesicht verleiht

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