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Veröffentlicht am 12.10.2020

Unterhaltsam mit kleinen Abzügen

Hate Notes
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Cover:

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mich dieses Cover erfreut. Nicht weil ich es besonders toll finde, sondern weil es ein Buch aus dem Lyx Verlag ist und es- Achtung haltet euch fest- nicht ...

Cover:

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mich dieses Cover erfreut. Nicht weil ich es besonders toll finde, sondern weil es ein Buch aus dem Lyx Verlag ist und es- Achtung haltet euch fest- nicht pastell mit Sprenkeln, Wolken oder Schnörkeln ist!! Es ist in dunklen Blautönen gehalten und passt damit gut in mein eher dunkler angesiedeltes Regal, nur der Mann auf dem Cover passt nicht ganz zu dem Bild von Reed in meinem Kopf, weshalb ich die ganzen Gesichter von Menschen auf Covern grundsätzlich eher weniger mag.

Meine Meinung:
New Adult ist bei mir ja immer wieder eine so eine Sache- entweder ich bin super happy mit dem Buch oder aber ich finde es ganz ganz schrecklich (Grüße gehen an dieser Stelle an Anna Todd, auch wenn ich dafür jetzt vielleicht wieder von einigen gesteinigt werde). Etwas zwischen drin hatte ich bei diesem Genre tatsächlich noch nie und auch dieses Buch stellte keine Ausnahme dabei dar. Glücklicherweise gehört es zur ersteren Kategorie, wie ich bereits schnell festgestellt habe.
Von Beginn an fand ich die Protagonisten, besonders Charlotte unglaublich sympathisch. Ja, es werden wie so oft einige Klischees bedient, wie beispielsweise Reeds raue Fassade, allerdings nicht dieses typische "super schüchternes Mädchen und absoluter Bad Boy" Klischee, das mich meist so sehr nervt. Im Gegenteil, Charlotte ist sehr offen, witzig, ein wenig verrückt und tollpatschig und genau das liebte ich beim Lesen so sehr. Sie ist quirlig und einfach nur liebenswert, erinnerte mich beim Lesen ein wenig an Lou aus "Ein ganzes halbes Jahr", die ich ja auch absolut vergöttere. Auch Reed wurde mir recht schnell sympathisch, da hier das raue Äußere nur von kurzer Dauer ist und der Leser durch wechselnde Perspektiven stets auch Einblicke in seine Gefühls- und Gedankenwelt bekommt. Ein paar Andeutungen hier und da, die offen bleiben und sich erst im Verlaufe des Lesens klären, machen die Protagonisten noch ein wenig interessanter. Selbst die Nebencharaktere wie z.B Reeds Bruder, Oma und Ex-Verlobte sind so ausgearbeitet, dass sie beinahe genauso greifbar werden, wie die Hauptprotagonisten. Seine Oma fand ich ganz besonders genial und unglaublich sympathisch!
Die Story an sich war unterhaltsam und kurzweilig, schien zu Beginn nichts großartig neues zu werden, jedoch fand ich das nicht weiter schlimm, da es mir primär wirklich um die geschaffenen Charaktere und das Mitfiebern mit eben diesen ging. Allerdings wird man auch hier im Laufe des Buches durch emotionale Twists überrascht, auf die ich wegen Spoilern allerdings nicht weiter eingehen möchte. So viel sei nur gesagt- ich habe nicht damit gerechnet und es konnte mich völlig abholen, hat mir die Geschichte noch näher gebracht und mich mehr mitfühlen lassen. Die "Scheiß-Drauf-Liste" von Charlotte und deren Abarbeitung fand ich außerdem unter anderem in der gesamten Story besonders amüsant. Durchgehend zog sich ein sehr humorvoller Ton durch das Buch, der den Spaß am Lesen stets hoch hielt, getragen von einem locker-leichten Schreibstil.
Ebenfalls toll fand ich den Moment, an dem der Titel verständlich wurde- das freut mich wirklich jedes Mal beim Lesen, genau wie hier auch.
Einziger wirklicher Kritikpunkt betrifft die Erotikszenen, beziehungsweise Reeds sexuelle Gedanken. Grundsätzlich habe ich nichts gegen solche, besonders nicht bei New Adult Büchern, auch wenn ich hier Dark Romance doch ein wenig bevorzuge, aber leider war hier der Schreibstil und die Art wie sich Reed in seinen Gedanken ausdrückte so gar nicht meins. Erotische Stellen, die gut geschrieben sind, gerne, doch Sätze wie beispielsweise "Spring für mich auf und ab Charlotte, ich will sie hüpfen sehen." , entlockten mir dann doch nur ein etwas ungläubigen 'Ernsthaft jetzt?'- Blick, gefolgt von einem Kopfschütteln. Zu viel gab es hiervon allerdings glücklicherweise nicht, davon allerdings ein wenig zu viel Kitsch am Ende für meinen Geschmack.

Fazit:
Eine wirklich schöne New Adult Geschichte mit sehr sympathischen Protagonisten und einem humorvollen Ton. Das Buch bekommt von mir 4/5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die genug von den Standartklischees haben, ein paar kleine jedoch in Kauf nehmen. Kleine Abzüge in der B-Note.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2020

Eine grandiose Sammlunng, wundervoller Geschichten

Absorption
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Cover:
Ich bin eindeutig verliebt in dieses Cover, anders kann man es nicht sagen. Ich liebe die verspielte Schlichtheit und besonders die Schriftart des Titels hat es mir angetan. Ein wahrer Blickfang, ...

Cover:
Ich bin eindeutig verliebt in dieses Cover, anders kann man es nicht sagen. Ich liebe die verspielte Schlichtheit und besonders die Schriftart des Titels hat es mir angetan. Ein wahrer Blickfang, der zum Betrachten und Nachdenken einlädt und meiner Meinung nach auch perfekt zum Inhalt passt.

Meine Meinung:
Wie immer ist es mir auch bei dieser Kurzgeschichtensammlung nicht möglich, alle Geschichten gemeinsam zu bewerten- und das möchte ich auch gar nicht, denn jede von ihnen verdient es von mir erwähnt zu werden und ich mich möchte mit euch teilen, was ich bei jeder einzelnen empfunden habe.
Fangen wir also an, ohne dabei näher auf die Inhalte einzugehen, um nicht zu spoilern, bevor wir uns am Ende der Gänze des Werkes widmen:

1.) Kein. Traum.
Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt und am Ende doch sogar ein Tränchen verdrücken lassen. Mit meinem Lieblingslied Iris im Hintergrund gelesen und zuletzt mit kleinem Lächeln und glasigen Augen beendet. Eine Erinnerung an den Wert der Zeit und was wir daraus machen.
Ein grandioser Einstieg, der mir sofort Lust auf mehr bereitete.

2.) Das Königreich
Zuerst war ich mir nicht sicher, wohin diese Geschichte führen würde, doch letztlich wurde die Message deutlich und ging mir persönlich sehr nahe, da es etwas ist, an das ich mich selbst des öfteren erinnern muss. Eine wichtige Message, die sehr interessant und nicht zu offensichtlich/aufdringlich verpackt wurde.

3.) Prosit Neujahr!
Eine nicht unbedingt besondere Geschichte, die aber für mich durch einen auf untypische Art und Weise sehr sympathischen Charakter bestach.

4.) Jenseits der Purpurnacht
Eine geniale Erzählerstimme in dieser Story, die mich mit ihren Randbemerkungen neben der eigentlichen Handlung mehrmals zum Schmunzeln brachte.

5.) Eine Laune der Natur
Coole Charaktere- wie oft erlebt man schon die kultigsten Monster der Gruselgeschichte beim Kartenspielen oder auf Halloween Ausflug, die bis zur letzten Seite sehr locker und unterhaltsam war, mich dann jedoch kurz vor Schluss auch noch in ihrer Message berührte und mich nun gänzlich von sich überzeugen konnte. Anderssein ist cool und du bist nie alleine- hell yeah!

6.) Beste Zeit
Beginnt sehr unterhaltsam mit ultra coolem Protagonisten und endet in einer Auflösung, die mich überraschte, sehr berührte und in ihrer Tragik vielleicht auch ein wenig Hoffnung gibt.

7.) Versteckspiel
Eine sehr süße, für meinen Geschmack nur etwas zu kitschige Geschichte über Seelenverwandtschaft, die mir etwas weniger zugesagt hat, als die vorherigen.

8.) Gesichter in der Menge
Keine richtige Geschichte, sondern ein kurzer Essay zu einem mir extrem wichtigen Thema- Vorurteilen und dem Wert eines jeden Menschen. Ich kann mich jedem Wort nur anschließen.

9.) Man erntet, was man sät
SYMPATHISCH, sympathisch, so verdammt sympathisch und genial finde ich Hank als Protagonisten. Er sagt was er denkt, flucht bis zum Umfallen und teilt genau meine Ansichten. Ein Volltreffer diese kurze politische Geschichte.

10.) Home Invasion
Da musste ich am Ende dann doch mal gut lachen. Super kurz, trotzdem funny, gerade für mich als bekennenden Horrorfilm Junkie.

11.) Zuckerperlen
Dem Titel nach ging ich von einer weiteren Liebesgeschichte aus, wurde jedoch von einer Geschichte zum Thema Glück und Glücklich sein überrascht, die mich sehr nachdenklich stimmte und so viel wahres in sich trägt und vermittelt.

12.) Leere
Keine Kurzgeschichte sondern eine Art kurzer Poetry Slam. Ein recht guter, der zu "Zuckerperlen" passt.

13.) Der Spuk
Die letzte und längste Geschichte der Sammlung- über realen Monster dieser Welt...
Spannend, düster und etwas gruselig, genau wie ich es mag. Stoff aus dem sich auch ein ganzes Buch hätte schreiben lassen, kurz und knackig verpackt. Ein wahrlich gelungener Abschluss!


Der Klappentext hält, was er verspricht. Es handelt sich um eine insgesamt sehr vielfältige Sammlung mit Geschichten zu allen erdenklichen Themen, von denen einige einfach sehr unterhaltsam, andere unglaublich lehrreich und emotional sind. Von Tod, dem Wert der Zeit, den inneren Konflikten, Angst, Liebe, der Psyche - es ist von allem etwas dabei, von allen Aspekten unseres Lebens und allem, dass es lebenswert und uns Menschen menschlich macht.
Es befinden sich kleine, wunderschöne Illustrationen zu Beginn einer jeden Geschichte, die auf eben diese einstimmen und nach dem Ende jeder Kurzgeschichte findet sich darüber hinaus eine kurzes Nachwort des Autors, in dem er erzählt wann und weshalb sie geschrieben wurde, was das ganze in meinen Augen angenehm abrundet, bevor man zur nächsten übergeht. Beides gibt den Geschichten einen gewissen Rahmen, der sie hervorhebt und trägt.
Der Schreibstil trifft außerdem durchweg genau meinen Geschmack, war locker-leicht zu lesen, aber hatte dennoch eine zarte poetische Note. Dies gilt für mich auch für die Protagonisten der einzelnen Geschichten. Oftmals fehlt mir bei Kurzgeschichten zu ihnen der nähere Bezug und ich verliere dadurch schnell mein Interesse, allerdings war das hier ganz und gar nicht der Fall, da Cushing es schafft, jeder Figur eine ganz eigene, besondere Note zu geben und dies auch auf nur wenigen Seiten.
Ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch nach dem Beginnen am Abend weggelesen, allerdings wollte ich mir die Zeit nehmen, jede der Stories auch wirklich auf mich wirken zu lassen- denn das tun sie. Sie wirken nach, manche vielleicht nur für wenige Momente, doch andere haben sich beim Lesen der Zeilen langsam in meinen Kopf und mein Herz geschlichen, wurden von mir absorbiert und werden wohl noch lange in mir nachwirken.



Fazit:

Ich lege das Buch mit gemischten Gefühlen zur Seite. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Freude darüber, es endlich gelesen zu haben und ein wenig Traurigkeit- da ich es nun bereits gelesen habe. Das gesamte Buch glich für mich einem früheren Besuch auf dem Rummel. Das Essen von süßer Zuckerwatte und das sanfte Schweben auf einem Kettenkarussell, während man sich der eigenen Größe in der Weite der Welt bewusst wird, aber auch die wehenden Haare und himmelhohes Jauchzen auf der Achterbahn, bis hin zum Hinfallen und sich das Knie aufschürfen, aber daraus eine Lehre fürs nächste Mal ziehen. Es war das kleine Lächeln, das bei der Erinnerung an den Tag um die eigenen Mundwinkel zuckt, aber auch die Melancholie über die vergangene Zeit, die so einzigartig und besonders war und niemals mehr genau gleich empfunden werden kann. Es war in die unbekannte Ferne reisen und Zuhause ankommen zugleich. Es hat mich erinnert und belehrt. Genau an die richtigen Dinge. Die wichtigen Dinge. Das Leben und daran, es zu leben. Mit allem was dazugehört.

Wie man vielleicht merkt- ich bin begeistert und ich kann jedem diese tollen Lesestunden, die ich mit Absorption erlebt habe nur ans Herz legen. Ein wahres 5/5 Sterne Buch.
Meine Lieblingsgeschichten waren übrigens "Kein.Traum", "Beste Zeit", " Man erntet, was man sät" und "Der Spuk".
Vielen Dank für die schöne Zeit. Ein perfekter Beweis dafür, dass es keinen Verlag bedarf, um Bücher von inhaltlicher und auch materieller Qualität herauszubringen. Ein Hoch auf Selfpublisher!
Mein erstes, jedoch definitiv nicht letztes Buch des Autors, der übrigens auch super sympathisch ist :)

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Und man kann nicht wegsehen..

Snuff Killers
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Cover: Ich sage es wieder und wieder, aber ich liebe die Coverauswahl des Festa Verlages einfach. Dieses Cover ist im Grunde sehr schlicht, so zeigt es ja 'nur' ein Auge, allerdings gibt es dem Buch damit ...

Cover: Ich sage es wieder und wieder, aber ich liebe die Coverauswahl des Festa Verlages einfach. Dieses Cover ist im Grunde sehr schlicht, so zeigt es ja 'nur' ein Auge, allerdings gibt es dem Buch damit schon einen gewissen Charakter und passt zu dem düsteren Inhalt. Außerdem finde ich es genial ein offensichtlich gerötetes, strapaziertes Auge in Mitten totenblasser Haut für das Cover eines Buches zu verwenden, in dem es ja quasi genau darum geht: Menschen, die andere Menschen leiden sehen wollen.

Für mich absolut passend.

Meine Meinung:

Wer mich kennt, weiß dass ich mich für alles düstere interessiere und so war mir der Begriff Snuff bereits bevor ich auf das Buch aufmerksam wurde natürlich kein Neuland. Umso interessanter machte es das Buch dadurch allerdings für mich, sobald ich den Titel und den Klappentext las, da ich zwar die groben Züge der Snuff Welt kannte, jedoch gerne mehr darüber erfahren wollte. Natürlich erwartete ich keine Informationen, wie man sie in Sachbüchern finden würde, allerdings versprach ich mir eine sehr spannende und grausame Geschichte, in deren Verlauf man mehr über die gesamte Szene erfahren würde. Was die Spannung und das Eintauchen in das Thema anging, wurde ich keinesfalls enttäuscht.

Obwohl das Buch mit seinen knapp 500 Seiten ja doch eher zu den längeren, der in letzter Zeit von mir gelesenen Lektüren zählt, habe ich es in 2 Tagen durchgelesen- und dies in nur zwei Sitzungen.

Sobald ich das Buch geöffnet habe, hat mich die Geschichte und der Schreibstil sofort gefesselt. So wollte ich stets wissen, was denn nun als nächstes passiert, wie es mit Sache xy weitergeht und was es denn nun mit gewissen Aspekten auf sich hat. Hierbei war der Schreibstil sehr flüssig, die Kapitellänge genau richtig und auch die kleinen humorvollen Momente ab und an genau richtig (auch wenn dieser Humor vermutlich nicht bei jedem als solcher ankommt, da er dann doch eher düster/makaber ist).

Rein darauf bezogen, für mich ein perfektes Buch. Auch die Protagonisten fand ich von Beginn an genial, die guten, sowie die bösen, da sie allesamt stark ausgeprägte Charaktere und somit jeder seine eigene wiedererkennbare Note bei seinen Handlungen und Aussagen hatte. Leider, leider findet sich hier jedoch auch der Aspekt wieder, der mir weniger gefallen hat. Die Charakterentwicklung. Ein so wichtiger Teil einer Geschichte, der mich hier im Bezug auf die weibliche Hauptprotagonistin Lisa sehr enttäuscht hat. Empfand ich sie anfangs noch als interessante und toughe Protagonistin, so ging sie mir irgendwann nur noch auf die Nerven und ich ertappte mich oft beim genervt Schnauben oder Augenrollen. Möglicherweise liegt das an meiner eigenen ,sehr deutlich gegensätzlichen Einstellung zu einem Aspekt der Änderung, den ich aus Spoiler Gründen nicht nennen möchte, aber ich glaube auch abgesehen davon, war es einfach ein wenig too much. Wenigstens die restlichen Protagonisten fand ich durchgehend sympathisch/interessant, wie immer natürlich besonders die bösen...

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt für mich ist, dass die Geschichte insgesamt in eine andere Richtung ging, als ich nach dem Klappentext zu urteilen, erwartet hätte. So ist es beispielsweise wirklich kaum detailliert oder brutal geschrieben, denn das meiste wird der eigenen Fantasie überlassen. Nicht schlimm, aber für Fans der Extreme wie mich, ein wenig Schade. Auch 'die grausamen Dinge, die sie tun wird' existierten dann doch nicht wirklich... der Klappentext leitet hier ein wenig fehl, doch versteift man sich nicht auf dessen Versprechungen, ist es immer noch ein sehr gelungenes Buch.

Zuletzt hat mir allerdings der Epilog wirklich sehr missfallen, so schloss er in meinen Augen ein so tolles Buch wie dieses absolut nicht würdig ab, sondern hinterließ einen extrem langweiligen, faden Nachgeschmack.



Fazit: Das Buch war etwas anders als dem Klappentext nach erwartet, jedoch trotzdem alles in allem wirklich gelungen. Nach kleinen Abzügen bekommt es von mir 4/5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Für Schurkenfans

Das Buch der Schurken
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Cover:

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, hierbei zugleich aber auch sehr passend zu dem Inhalt des Buches. Obwohl es nur schwarz und weiß ist, fällt es trotzdem ins Auge und auch die beiden verschiedenen ...

Cover:

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, hierbei zugleich aber auch sehr passend zu dem Inhalt des Buches. Obwohl es nur schwarz und weiß ist, fällt es trotzdem ins Auge und auch die beiden verschiedenen Schriftarten gefallen mir in ihrer Kombination sehr.

Meine Meinung:

Den Einstieg des Buches bildet ein kurzes Vorwort, das den Begriff Schurke nochmals genauer definiert und die gesamte Thematik ein wenig unter die Lupe nimmt. Dies hat mir gut gefallen, da es nicht zu lang war, sondern gut gepasst hat, um an den eigentlich Inhalt herangeführt zu werden und ein paar Hintergrundinformationen zu besitzen, bevor man beginnt, durch die Welt der verschiedensten Schurken zu stöbern. Zu jedem der 100 gelisteten Schurken findet man von nun an auf Doppelseiten, alle wichtigen Informationen, die man braucht um ihn/sie kennenzulernen. Daneben befinden sich stets schwarz-weiß Illustrationen der jeweiligen Schurken, die ich sehr schön finde, besonders wenn man den vorgestellten Charakter noch nicht kennt und ihn somit gleich auch noch bildlich kennenlernt, sowie passende Sprüche/Zitate. Aufgeteilt sind die Schurken in verschiedene Kategorien, wie beispielsweise 'Die Gierigen', 'Die Psychopathen' oder 'Die fatalen Frauen'. Zudem werden sie noch nach einem kurzen Fließtext mit kleinen stichpunktartigen Extrainfos versehen, die je nach Schurke unterschiedlich sind (beispielsweise Gegner, Ratings der Schurkenhaftigkeit, Fähigkeiten etc.). Natürlich ist es kein Buch, das man mal eben an einem Tag durchließt, auch wenn man dies aufgrund des lockeren Schreibstils, der sich selbst nicht zu ernst nimmt und des Humors durchaus könnte, aber ich hatte großen Spaß daran, immer mal wieder ein wenig darin zu blättern und neue Schurken kennenzulernen oder mich an altbekannten zu erfreuen.

!!Achtung, das Buch enthält Spoiler für die jeweiligen Geschichten der Schurken!!



Fazit:

Ein informatives Buch für zwischendurch, empfehlenswert für alle Fans der Schurken unserer Literaturwelt oder denen, die es noch werden möchten.

Ich gebe dem Buch 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Sehr gelungen

Godeks Keller
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Bereits den Einstieg fand ich durch den kurzen Prolog, der 29 Jahre vor der eigentlich Handlung spielt und einen ersten Einblick in Godeks Keller gibt, sehr interessant und daher gut gewählt. Weiter geht ...

Bereits den Einstieg fand ich durch den kurzen Prolog, der 29 Jahre vor der eigentlich Handlung spielt und einen ersten Einblick in Godeks Keller gibt, sehr interessant und daher gut gewählt. Weiter geht es nun 29 Jahre später, mit Godeks Sohn John und einem Einblick in dessen Leben, seit seine Frau ihn mitsamt Sohn für ihren Chef verlassen hat. Hier hat mir direkt von den ersten Seiten an, der psychologische Aspekt sehr gefallen. Die Auswirkungen der Trennung auf John sind deutlich spürbar und ich begann mit ihm mitzufühlen und das, obwohl er gerade zu Beginn eigentlich kein besonders sympathischer Charakter ist. Ich mochte die Einblicke in Johns Privatwelt bevor der Grusel überhaupt begann und die damit verbundenen psychologischen Aspekte, die sich durch das gesamte Buch ziehen, da ich so anfing, langsam aber sicher Empathie für diesen Mann und seine Situation zu empfinden. Ich litt stellenweise mit ihm mit und konnte einige, wenn auch bei weitem nicht alle, seiner Handlungen Stück für Stück ein wenig mehr nachvollziehen und verstehen.
Die gesamte Grundstimmung ist meist ziemlich melancholisch und beklemmend, dazu kommen sehr bildliche und genaue Beschreibungen des Handlungsortes, der Geräusche und Gerüche dort, weshalb es mir leicht fiel, mich in die Story einzufinden und sie vor Augen wie einen Film mitlaufen zu haben. Gerade dadurch, dass die Geschichte nur ein sehr begrenztes Setting hat und sich hauptsächlich nur in Johns Haus und dem Keller abspielt, nimmt sie mich als Leser noch mehr mit und ist eindringlicher, als eine Geschichte mit ständigem Schauplatzwechsel.
Sobald nach einer anfänglichen Einstiegsphase der erste Grusel beginnt, indem der Leser das bereits im Klappentext erwähnte Geistermädchen Ann kennenlernt, wird die Geschichte noch fesselnder, wenn auch eher auf eine ruhige unterschwellig spannende Art.
Ich grusele mich normalerweise nicht besonders schnell und halte einiges aus, vor diesem Buch ist es mir noch nie passiert, dass ich nachts bei einem Horror-/Mysterybuch nicht weiterlesen konnte, doch hier gruselte ich mich durch die greifbare Atmosphäre tatsächlich kurzzeitig an einer Stelle so, dass ich es bei Seite legen und warten musste. Das ist wirklich besonders für mich und hat mich dahingehend absolut begeistert.
Mit der Zeit lernt man nicht nur John, sondern auch Ann immer besser kennen und ich begann sie beide immer mehr zu mögen, während meine Abneigung gegen seine Frau wuchs.
Grundsätzlich finde ich neben den wenigen Hauptprotagonisten, auch die Nebencharaktere sehr gut gewählt und beschrieben. Auch wenn Personen wie beispielsweise die neue Postbotin, der Kumpel von John oder dessen Sohn nur eine kleine Rolle im Buch einnehmen, fühlen sie sich nicht wie ein Lückenfüller oder Mittel zum Zweck an, sondern wie eigenständige wichtige kleine Puzzleteile im Großen und Ganzen. Sie werden greifbar und bleiben nicht zu blass.
Ingesamt ist der Schreibstil des Buches durchgehend sehr angenehm, wodurch sich das Buch flüssig und schnell lesen lässt. Dazu tragen auch die recht kurzen Kapitel bei, die sehr dazu verleiten mal kurz "nur noch ein Kapitel zu lesen" - bis es dann auch leider schon wieder vorbei ist.
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Ich hätte allerdings eine kleine Triggerwarnung angebracht gefunden, da es unter anderem eine Selbstverletzungsszene gibt.

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