Magischer Start mit Luft nach oben
Supernatural Academy: Year One (Supernatural Academy 1)"Supernatural Academy: Year One“ ist der erste Teil einer Trilogie, in der Magiewirkende, Gestaltwandler, Vampire und Fays eine Schule besuchen, um dort mehr über ihre Kräfte und Geschichte zu lernen. ...
"Supernatural Academy: Year One“ ist der erste Teil einer Trilogie, in der Magiewirkende, Gestaltwandler, Vampire und Fays eine Schule besuchen, um dort mehr über ihre Kräfte und Geschichte zu lernen. Ich habe lange keinen Urban Fantasy Roman, geschweige denn eine Academy-Reihe gelesen – und diese konnte mich, abgesehen von einigen Schwächen, positiv überraschen.
Handlung:
Maddison zieht seit dem Tod ihrer drogenabhängigen Mutter von Ort zu Ort. An ihrem 22. Geburtstag taucht plötzlich Ilia auf, eine mysteriöse Frau, die ihr erklärt, dass sie ein übernatürliches Wesen ist. An der Supernatural Academy lernt Maddison nicht nur alles über Magie, die verschiedenen Supes und Kampftechniken, sondern auch die „Atlantischen Fünf“ kennen – eine Gruppe von Jungs, die an der Schule sehr bewundert wird und einige Geheimnisse birgt. Besonders Asher Locke, der mächtigste und geheimnisvollste unter ihnen, scheint sich für Maddison und ihre Kräfte zu interessieren.
Meinung:
Ich bin gut in das Buch eingestiegen – die Handlung beginnt direkt spannend. Zusammen mit Maddison lernt man die Welt der Supernaturals und den Alltag an der Academy kennen. Gerade bei solchen Büchern finde ich es schwierig, die Reaktionen der Protagonist:innen auf die magische Welt glaubwürdig darzustellen. Die Autorin hat das hier aber gut gelöst: Maddisons anfänglicher Unglaube und ihre Neugier sind nachvollziehbar. Es wird deutlich, wie sehr sich diese neue Welt von ihrem alten Leben unterscheidet.
Gerade in der ersten Hälfte fliegt man nur so durch die Seiten. Ich konnte mich gut mit Maddison identifizieren, da ihre Gedanken und Gefühle anschaulich beschrieben werden. Man fiebert mit, wenn sie neue Dinge lernt oder Herausforderungen an der Academy meistert. Auch die Begegnungen mit den Atlantischen Fünf sind spannend, wobei natürlich auch das klassische Gegenstück nicht fehlt: eine arrogante Mädchengruppe, die Maddisons Kontakt zu den Jungs nicht gutheißt. Diese Rollen und Dialoge wirkten auf mich allerdings stellenweise zu klischeehaft und überzeichnet.
Besonders gut gefallen hat mir, wie viel man über die Welt der Supes erfährt – über ihre Bräuche, Magie und den Alltag. Auch die Verbindung zu Atlantis, das viele Mythen umgibt, fand ich sehr spannend. Sowohl Maddison als auch die Jungs scheinen mit Atlantis und dessen Vorfahren in Verbindung zu stehen – das bringt zusätzliche Tiefe in die Geschichte.
In der Mitte flacht die Handlung für mich etwas ab. Viele wichtige und potenziell spannende Szenen werden zu schnell abgehandelt. Plötzlich gibt es Zeitsprünge, die den Lesefluss stören. Auch die Beziehung zwischen Asher und Maddison entwickelt sich mir zu schnell. Zwar ist zwischen den beiden spürbare Anziehung vorhanden, und die Autorin schafft es, ein Knistern zu erzeugen – doch es fehlt an tiefen Gesprächen. Meist geht es nur um äußere Anziehung, was schade ist, da hier viel Potenzial verschenkt wird.
Auch bei Maddison und ihren Freundinnen hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Zwar gibt es witzige Dialoge und die drei wachsen zusammen, aber auch hier fehlen Gespräche über persönliche Themen oder Interessen. Häufig liegt der Fokus eher auf Outfits und Make-up als auf echter Charakterentwicklung. Ich habe nichts dagegen, wenn Frauen sich sexy fühlen und anziehen, was sie wollen – aber oft hatte ich das Gefühl, dass Maddi und Ilia sehr stark dem männlichen Blick entsprechen wollten.
Einige Entführungs- oder Kampfszenen haben mich verwirrt, weil ich mir das Setting oder die Abläufe nur schwer vorstellen konnte. Es ging alles sehr schnell, und dann folgte oft direkt ein Zeitsprung. Teilweise wirkte es, als hätte die Autorin an bestimmten Stellen keine Lust mehr gehabt, weiterzuschreiben.
Trotzdem mochte ich das Buch insgesamt sehr. Die erste Hälfte hat mich mitgerissen, gegen Ende haben einige Punkte mich gestört Das Ende macht dennoch Lust auf mehr – ebenso wie das tolle Cover für den 2. Band.
Fazit:
Eine Reihe mit viel Potenzial, einer spannenden Fantasiewelt und großartigen Charakteren. An einigen Stellen fehlt es jedoch an Tiefe, manches wirkt überspitzt oder nicht altersgerecht. Ich vergebe 3,5 Sterne – und runde auf 4 auf.