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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2020

Düster

Verhasstes Blut
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Ruben Hattinger, der etwas eigene BKA-Ermittler, bekommt einen neuen Fall im Thüringer Wald. Dieser Ort scheint düster und unheimlich zu sein. Auch die Verbrechen sind unheimlich: eine Tote, die schon ...

Ruben Hattinger, der etwas eigene BKA-Ermittler, bekommt einen neuen Fall im Thüringer Wald. Dieser Ort scheint düster und unheimlich zu sein. Auch die Verbrechen sind unheimlich: eine Tote, die schon seit längerer Zeit vermisst wurde, ein Kind, das eine Jacke aus menschlicher Haut trägt und ein ermordetes Paar. Viel Arbeit für den etwas verschrobenen Sonderermittler, dem die junge Kollegin Eva Lange zur Seite gestellt wird. Und auch die Kriminalisten vor Ort sind natürlich in die Arbeit eingebunden. Nach anfänglichem Sträuben klappt die Zusammenarbeit dann doch ganz gut. Doch ist sie gut genug, um diese mysteriösen Verbrechen aufzuklären? Denn für diese Ermittlungsarbeit bedarf es aller zur Verfügung stehenden Kräfte.
Der deutsche Autor Mark Franley hat mit „Verhasstes Blut“ einen neuen Band der Ruben-Hattinger-Thriller geschrieben. Ich kenne die früheren Bände nicht, hatte trotzdem keine Probleme, mich in diese Geschichte einzulesen, ganz im Gegenteil, das Buch hat mich recht schnell gefesselt. Der Schreibstil ist mitreißend flüssig, er trägt zum gelungenen Spannungsaufbau bei. Der Hauptprotagonist Ruben Hattinger ist ein Polizist mit Ecken und Kanten, im Grunde jedoch sehr sympathisch und menschlich. Diese Figur hat mir besonders gut gefallen. Doch auch die weiteren handelnden Personen haben jeweils gut herausgearbeitete Persönlichkeiten. Der Fall ist mysteriös mit einigen Wendungen, was die Spannung bis zum Schluss auf einem hohen Level hält. Die Beschreibungen des Thüringer Waldes lassen ziemlich düstere Bilder im Kopf entstehen, sehr gut gelungen!
Das Cover mit der blutroten Schrift weist auf den Thriller hin, dieses Buch würde ich sicherlich auf Grund des Titelbildes auch in der Buchhandlung in die Hand nehmen, es macht neugierig. Auch der Titel lässt keinen Zweifel am blutigen Genre.
Ich finde dieses Buch sehr spannend und empfehlenswert für nicht zu zart besaitete Leser!

Veröffentlicht am 21.10.2020

Überfrachtet

Final Control
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Europa in Aufruhr: China drängt mit seinen Überwachungsstrategien nach Europa und es gibt einflussreiche und mächtige Männer, die das forcieren. Die EU droht zu zerbrechen, zu weit klaffen Arm und Reich ...

Europa in Aufruhr: China drängt mit seinen Überwachungsstrategien nach Europa und es gibt einflussreiche und mächtige Männer, die das forcieren. Die EU droht zu zerbrechen, zu weit klaffen Arm und Reich auseinander und ein zerstörerischer Egoismus verschärft die Lage noch. Mittendrin findet sich der deutsche Tom wieder, der im chinesischen Shenzhen in einem innovativen Start-up arbeitet. Für ihn wird die Sachlage nur langsam durchschaubar, zu sehr ist er mit privaten Problemen beschäftigt. Als der Milliardär Dairon Arakis ihn einstellt, ahnt er nicht, in welche internationalen Machenschaften dieser verwickelt ist.
Der deutsche Autor Veit Etzold hat mit dem Thriller „Final Control“ ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen – das mächtige China, das anfängt, auch in Europa immer größeren Einfluss zu nehmen; und im Gegensatz dazu das behäbige Europa, das mit der digitalen Entwicklung kaum Schritt halten kann und zwischen anderen Mächten zerrieben wird. Das Buch hat viele verschiedene internationale Schauplätze und auch reichlich handelnde Personen. Für mein Empfinden ist das alles etwas zu viel, manchmal fehlte mir einfach, so auch in längeren Erklärungen einiger Sachverhalte seitens des Autors, ein roter Faden, so dass auch der Spannungsbogen unterbrochen war. Veit Etzold hat sicherlich sehr gut recherchiert, so wie man es von ihm gewohnt ist, doch in dieses Buch wurde etwas zu viel an Input gepackt, es wurde dadurch etwas langatmig trotz des flüssigen Schreibstils, der mir wiederum gut gefallen hat. Der Protagonist Tom blieb etwas blass und sein Handeln nicht immer verständlich. Ich bin leider etwas enttäuscht von diesem Buch, nach Lesen des Klappentextes hatte ich mehr Spannung erwartet.
Das Cover gefällt mir gut, schwarz und rot deutet aber eher auf einen bluttriefenden Thriller hin. Der Titel passt perfekt zum Inhalt.

Veröffentlicht am 26.09.2020

Der Körper unter der Lupe

Das Buch mit der Lupe: Mein Körper
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Die Autorin Nancy Dickmann hat mit „Das Buch mit der Lupe: Mein Körper“ ein sehr lehrreiches Kinderbuch veröffentlicht. Auf 24 Seiten haben die jungen (und auch die erwachsenen) Leser die Möglichkeit mit ...

Die Autorin Nancy Dickmann hat mit „Das Buch mit der Lupe: Mein Körper“ ein sehr lehrreiches Kinderbuch veröffentlicht. Auf 24 Seiten haben die jungen (und auch die erwachsenen) Leser die Möglichkeit mit einer Lupe unter die Haut in den Körper zu schauen. Die Lupe ist in die stabilen Seiten integriert, man schiebt sie mit dem Finger über die Fläche. Hier habe ich den einzigen Kritikpunkt: Leider lässt sich die Lupe nicht ganz einfach schieben, manchmal stockt sie etwas. Die Abbildungen sind klar und schnörkellos, nichts lenkt vom Ziel des Buches ab: Es vermittelt fundamentales Wissen an Kinder – und das mit Spaß. Die Verdauung, das Skelett und das Nervensystem sind einige Themen, doch auch der Blutkreislauf, die Organe und das Immunsystem haben ihren Platz in diesem Buch. Die Sprache ist kindgerecht, Kinder ab 5 Jahren können die Erklärungen gut verstehen, aber auch kleinere Kinder haben schon Spaß daran, die Lupe zu schieben und Neues zu entdecken, Wenn dann eine erwachsene Person daneben sitzt und dem Kind am eigenen Körper zeigt, wo sich die beschriebenen Körperteile befinden, verstehen auch sie schon Einiges.
Das Cover gefällt mir gut, man versteht sofort, worum es in diesem Buch geht. Ebenso wie der Titel ist auch das Cover nüchtern und klar. Das Buch gefällt mir und meinen Enkeln und Tageskindern wirklich sehr gut, deshalb vergebe ich trotz des einen Kritikpunkts fünf Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2020

Auch Hühner haben Wünsche!

Eine Hühnerschaukel für Rosa
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Rosa ist ein Huhn und lebt in einer Villa zusammen mit anderen Hühnern, einem Hund und Hermine, der das Haus gehört und die gerne am Haus herumwerkelt. Die Hühner haben es sehr gut bei Hermine, trotzdem ...

Rosa ist ein Huhn und lebt in einer Villa zusammen mit anderen Hühnern, einem Hund und Hermine, der das Haus gehört und die gerne am Haus herumwerkelt. Die Hühner haben es sehr gut bei Hermine, trotzdem hat natürlich jedes noch Wünsche. Allen voran Rosa, die sich eine Schaukel wünscht. Als eines morgens der Postbote ein großes Paket bringt, hoffen die Hühner, dass jetzt ihre Wünsche in Erfüllung gehen und so fangen sie schon mal an, am Paket zu picken. Was kann nur darin sein?
Das Kinderbuch „Eine Hühnerschaukel für Rosa“ wurde von Anja Ackermann kindgerecht geschrieben und von Nadine Reitz liebevoll illustriert. Die Geschichte ist originell und in einer Sprache geschrieben, die auch kleine Kinder gut verstehen können. Für die zuhörenden Kinder ist es natürlich sehr spannend, was sich denn nun in dem geheimnisvollen Paket befindet. Mir gefällt , dass Hermine eine Frau ist, die in kein Rollenklischee passt und mit Werkzeug umzugehen weiß. Die Illustrationen sind farbenfroh und detailreich, es gibt auf jeder Seite Einiges zu entdecken.
Dasa Cover zeigt Rosa auf ihrem Hühnerhof vor Hermines Villa, da weiß der Leser sofort, um was es in diesem Buch geht. Der Titel passt zum Buch und macht neugierig.
Dieses Buch empfehle ich gern für Kinder ab 4 Jahren.

Veröffentlicht am 12.09.2020

Ausgang Gesucht!

Raum der Angst
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Sieben junge Leute machen sich voller Erwartungen auf den Weg zu einem wissenschaftlichen Experiment – in Form eines Escape-Room-Abenteuers. Sieben verschiedene Räume gilt es zu knacken, um aus dem Gemäuer ...

Sieben junge Leute machen sich voller Erwartungen auf den Weg zu einem wissenschaftlichen Experiment – in Form eines Escape-Room-Abenteuers. Sieben verschiedene Räume gilt es zu knacken, um aus dem Gemäuer herauszufinden. Doch was spaßig und erwartungsfroh beginnt, entwickelt sich unaufhaltsam zu einem Horrorszenario – kann das wirklich so gewollt sein vom Organisator dieses Experiments, dem umstrittenen Professor Zargert? Die Probanden fangen schnell an zu zweifeln, können sich aber keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Immer klarer wird, dass es sich hier um ein Spiel auf Leben und Tod handelt, wobei der Tod immer wahrscheinlicher wird.
Der Escape-Room-Thriller „Raum der Angst“ vom deutschen Autor Marc Meller nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Jagd durch ein altes Gemäuer. Von Beginn an hat mich die Geschichte gefesselt, der flüssige Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen. Schnell fanden die beiden Handlungsstränge zueinander, auch wenn anfangs unklar war, warum das so war. Die Idee, einen Escape-Room zum Ort eines perfiden Verbrechens zu machen, ist genial und gefällt mir als leidenschaftlicher „Escaperin“ natürlich besonders gut. Die Protagonisten bleiben, bis auf Hannah, leider etwas blass, daraus hätte man vielleicht etwas mehr machen können. Einige überraschende Wendungen lassen den Spannungsbogen im Buch auf einem recht hohen Level bleiben. Einige Szenarien erscheinen sehr unrealistisch, darauf muss sich der Leser einlassen können.
Das Cover ist toll, die düsteren Farben weisen auf den Thriller hin, die Buchstaben wirbeln wie nach einer Explosion durcheinander. Ganz besonders gefällt mir das ausgestanzte Schlüsselloch, dass sich über dem seitlichen Buchschnitt befindet. Der Titel „Raum der Angst“ wirkt etwas reißerisch, passt aber natürlich perfekt zum Buch.