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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2020

Packend und berührend

Good Luck Chuck
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David scheint ein regelrechtes Wrack zu sein. Er ist geprägt von Selbstmitleid, Unsicherheit und fehlenden Selbstwertgefühl. Kurzum - ein Einzelgänger mit einer selbst gebauten mauer um sich. Einzig seine ...

David scheint ein regelrechtes Wrack zu sein. Er ist geprägt von Selbstmitleid, Unsicherheit und fehlenden Selbstwertgefühl. Kurzum - ein Einzelgänger mit einer selbst gebauten mauer um sich. Einzig seine Oma hat er als regelmäßige Bezugsperson. Nach und nach fühlt es sich für ihn an, dass das Leben eine Qual ist und er nur durch den Tod zur erlösung findet.

Als er dann eine todbringende Nachricht erfährt und so weiß, dass er nich mehr lane leben wird ist dies für ihn ein regelrechtes Geschenk und Glück. Damit erhält er aber auch den Startschuss seinen größten traum zu verwirkichen : New York zu besichtigen.

Dass er dann dort plötzlich eine hübsche junge Frau kennenlernt durchkreuzt seine Todessehnsucht plötzlich.



Eine sehr emotionaler Roman und herzerwärmend. Die beiden Hauptfiguren könnten fast unterschiedlicher nicht sein und dennoch erkennt man schnell ein festes band zwischen ihnen. Dabei ist jede Figur für sich sehr gut ausgearbeitet und man sympatisiert schnell mit ihnen. Dank der refelktorischen INszeniereung dieser, sind sie sehr authentisch und man fühlt sehr schnell mit diesen Charkteren.

Die Story plätschert eben mal nicht so dahin, sondern reißt einen förmlich mit. Dabei ist eine deutliche Steigerung der Handlung zu erkennen, welche man nach und nach bis zum Höhepunkt erklimmt.

Und auch die Figuren entwickeln sich stetig und bleiben so eben immer interessant.

Als Leser ist man nicht nur einmalig geflasht, sondern begibt sich auf eine emotionale Reise und somit einer Offenlegung der eigenen Gefühle. Man erfährt Leid, Freunde, Sorgen, Ängste aber auch extreme euphorische Höhenflüge. Eine regelrechte Achterbahn der Gefühle.

Ein tiefgründiger Roman mit dem Hang zum Drama. Packend und berührend.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Wenn Kinder die Rolle der Mutter übernehmen müssen

Meine Mutter, das Alter und ich
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Wenn das Leben voranschreitet und man älter wird, dann erkennt man auch zunehmende Hürden. Nicht alles im Leben wird einfacher und besser, sondern eben auch langsamer,schwieriger und einsamer.



Katja ...

Wenn das Leben voranschreitet und man älter wird, dann erkennt man auch zunehmende Hürden. Nicht alles im Leben wird einfacher und besser, sondern eben auch langsamer,schwieriger und einsamer.



Katja Jungwirth erzählt kleine Episoden iaus dem Leben mit einer zunehmend pflegebedüftigen Mutter. Dabei sehr einfühlsam, emotional und auch mit einer Prise Humor.

Gerade wenn man auch mit älteren Menschen zu tun hat, ober eben auch die Eltern mahr Hilfe im Alltag benötigen kann man sich sehr schnell in die Lage versetzen. Man muss an vielen Stellen nickend zustimmen und erkennt auch, dass es eben nicht nur in der eigenen Familie solche Hürden zu meisern gilt.

Plötzlich dreht sich alles um die Krankheit und das Alter. Man will helfen, aber man wird nicht verstanden. Stattdessen ernetet man Vorwürfe, Aufträge, die man eh nie richtig erfüllen kann und eben wenig Lob, aber dafür viel Kritik.

Wo bleibt da noch Platz für das eigene Leben, die eigenen Kinder? Wenn die Sorgen um die Mutter die Familie auf eine harte Probe stellt und man sich nicht eingestehen kann, dass man auch helfen kann durch los lassen.

Schwer ist es wenn Mütter plötzlich wieder zum Kind werden und eben von ihren Kindern die volle Aufmerksamkeit abverlangen und das eben ungeschönt und gnadenlos.

Kein Kind möchte ein Elternteil in ein Wohnheim/Pflegeheim übergeben, aber was wenn es sonst in Selbstaufgabe und Streit in Familie und unter Geschwistern kommt?

Probleme die im Alltag gemeistert werden muss und organisiert - nicht immer gibt es da Liebe und Zuversicht.

Man will ja nur das Beste, aber wie wenn auf der anderen Seite jemand ist der dies nicht erkennt oder erkennen kann?

Man findet viele sehr berührende Themen und mit verdammt gut rüber gebrachte Emotion, so dass man selbst sich oft im Zwiespalt befindet und sich fragt, was würde ich tun?!

Man begleitet hier eben Mutter und Tochter durch Tage hinweg und ist dabei wenn mal wieder eine Mauer passiert werden muss.

Der Schreibstil aus Sicht der Tochter spiegelt schnell reale Geschehnisse wieder und entsprechend schnell sympatisiert man auch mit den Figuren und kann mitfühlen.

Für mich eines der Besten Bücher des Jahres bisher.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Ausschluss aus der Wirklichkeit

Götter
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Als Clemens bei wöchentlichen Einkauf ein Päarchen beobachtet ist er sehr irritiert aber auch fasziniert wie diese sich kleiden und wie sie die Waren in der Auslage bestaunen - als seinen sie von einer ...

Als Clemens bei wöchentlichen Einkauf ein Päarchen beobachtet ist er sehr irritiert aber auch fasziniert wie diese sich kleiden und wie sie die Waren in der Auslage bestaunen - als seinen sie von einer anderen Welt.

Als er die beiden dann aber erneut trifft und mit ihnen ins Gespräch kommt deckt er Ungeheuerliches auf, denn die Frau und der Mann stammen aus dem Sperrgebiet. Ein Gebiet in das niemand vordringt und in den es geschlechtsspezifische Abtrennungen gibt.

Die Beiden sind geflüchtet und können es nicht glauben, was es für Dinge ausserhalb des Reservats gibt. Kann Clemens ihnen helfen und was geht da eigentlich vor mitten in Deutschland?



Nicht nur Clemens ist geschockt davon, sondern auch der Leser.

Will Hofmann entführt in eine unwirkliche, aber eben auch faszinierte Welt voller Zwänge, Gottesglauben, reduzierten Leben und bewusst nur auf niedrigen Niveau gebildeten Menschen - alles von Außen abgeschirmt und gesteuert.

Man kann sich als Leser recht schnell in diese Welt hineinversetzen und damit schon fast ins Mittelalter der Menschheit umgeben vor den Toren der Moderne.

Dabei sind die Schilderungen informativ und gut strukturiert - man ist Zuschauer in diesen perviden Spiel. Erst nach und nach kommen auch die Grenzen ans Licht und man erkennt die Hintermänner.

Clemens als Figur mag ich sehr gern, aber wirklich authentisch ist die Rolle der Agnes. Auch wie die einzelnen Zusammenhänge sich nach und nach ausbilden ist gut durchdacht und die lockere Schreibweise lässt es gut zu auch Abschnitte Eins werden zu lassen.

Dabei empfinde ich es eher als Dokumentation, anstatt als Roman. Mir fehlt da einfach das Gefühl. Ich finde das Buch inhaltlich faszinierend und eine wirklich gute Story, aber richtig mitgerissen hat es mich leider nicht. Erst zum Ende hin steigt die Spannung mehr, obschon dies auch recht sachlich abgehandlet wird.



Dennoch ein kurzweiliger Roman mit einer gut umgesetzter Idee. Lohnt sich auf jeden Fall ein Teil der Geschichte von Agnes und Günther zu sein und den Zwängen zu entfliehen.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Rachemorde

Ostfriesenblut
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Ann Kathrin hat ein absolut chaotisches Privatleben, dass sie versucht in die richtigen bahnen zu lenken, doch auch ihr Job verlangt alles von ihr ab.

Als dann noch eine Leiche dirket vor ihrer Haustür ...

Ann Kathrin hat ein absolut chaotisches Privatleben, dass sie versucht in die richtigen bahnen zu lenken, doch auch ihr Job verlangt alles von ihr ab.

Als dann noch eine Leiche dirket vor ihrer Haustür abgelegt wird ist das Chaos perfekt.

So ermittelt sie in viele Richtungen und stellt sich dabei immer wieder die Frage: Warum hat der Täter ausgerechnet die Leiche hier abgelegt? Oder war es überhaupt der Täter? Was hat sie damit zu tun?

Sehr langsam erkennt man das ganze Ausmaß und tappt dabei dennoch ständig wieder im Dunkeln. Erst durch geschickt gelegte Hinweise kommt Ann Kathrin und ihr Team auf die Spur des Täters, doch der scheint sich daraus einen Scherz zumachen und ist immer ein paar Schritte voraus.

Ein wirklich mörderisches Spiel gegen die Zeit beginnt.



Klaus-Peter Wolf hat es mal wieder geschafft die Figuren sehr authentisch wirken zu lassen und dabei natürlich nicht das Extra an Spannung und Lokalkolorid zu vergessen.

Der flüssige Schreibstil macht es dem Leser leicht in die Welt Ostfrieslands einzutauchen und sich in den verschiedenen Szenen zu verlieren.

Dabei steht eben nicht immer die Tat im Vordergrund, sondern die Figuren. Das macht das ganze Geschehen greifbarer und menschlicher. Man kann sich mit Täter und Opfer zugleich idendifizieren und schwelgt im Strudel der Emotionen.

Bis zum Schluss bleibt die Spannung erhalten und das ganze eben mit Tiefgang, da nichts gewollt oder erfunden erscheint.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Vergrünung

OKTAN
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Will Hofmann hat in diesen Buch ein mehr als aktuelles Thema zur Sprache gebracht. Die Notwendigkeit und Gier nach Ressourcen und Energie. Und damit eben auch eine mögliche Unabhängigkeit von importierenden ...

Will Hofmann hat in diesen Buch ein mehr als aktuelles Thema zur Sprache gebracht. Die Notwendigkeit und Gier nach Ressourcen und Energie. Und damit eben auch eine mögliche Unabhängigkeit von importierenden Ländern.

So hat in diesen Fall Harry Neubert Großes geleistet und ein Bakterium erschaffen, dass nicht nur Oktan, also Benzin herstellt, sondern dazu auch Müll wie Plastik oder auch Hausmüll als Nahrungsquelle hat. Klingt einfach fantastisch: man erhält eine wertvolle Energiequelle und man ist das Müllthema auch gleich los. Aber das hat auch Auswirkungen auf die allgemeine Wirtschaft.

Dabei ist das Buch gerade anfänglich sehr wissenschaftlich basierend und gut recherchiert, so dass man einfach den Forschungen Glauben schenkt und auch spürt wie verbissen Harry an diesen Thema arbeitet.

Dabei war es anfangs schwer einen Zugang zum Thema zu bekommen, da das Buch aufgebaut ist als Sammlung von veschiedenen Dokumenten und das ganze eben retroperspektiv. Erst nach und nach , als die Ereigneisse überschaubarer und sinnhafter werden und die Handlung an Fahrt aufnimmt steckt man plötzlich mitten drin und kann das Buch fast gar nicht mehr aus der Hand legen.

Denn dann passsieren grausige Dinge und jetzt ist Harry mehr den je gefordert und wird ganz nebenbei vom Helden zum Buhmann gemacht.

Doch wie konnte es zu dieser Mutation kommen und warum gleich mit solch extremen Folgen? Und ist wirklich Harry daran schuld? Jetzt heißt es handeln und zwar verdammt schnell.



Eine sich gut entwickelte Story mit vielen Hintergrundinformationen, so dass die Abläufe den Leser auch verständlich rüber gebracht werden.

Auch wenn sich der Aufbau anfangs gewöhnungsbedürftig darstellt, umso gegliederter ist das gesamte Buch letzenendes, so dass es mir durchaus eine Freude war das Buch zu lesen.

Zudem die Story durchaus so hätte passieren können und eben auch authentisch wirkt. Die Hauptfiguren sind sehr gut ausgearbeitet und bieten ein weites Spektrum an Charaktereigenschaften, so dass einzelne Handlungen eben auch nicht immer kalkulierbar sind und das Geschehen so auch deutlich aufwerten.

Ein Buch mit viel Spannung und einen Hauch ScienceFiction.

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