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Veröffentlicht am 01.03.2022

Die Frau mit dem Schild

Jeder Tag für dich
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Jeden Abend steht Mary O'Connor mit einem Schild am Bahnhof von Ealing. Auf dem Schild steht "Komm nach Hause, Jim." Seit sieben Jahren hält Mary Ausschau nach Jim, ihrer großen Liebe. Im digitalen Zeitalter ...

Jeden Abend steht Mary O'Connor mit einem Schild am Bahnhof von Ealing. Auf dem Schild steht "Komm nach Hause, Jim." Seit sieben Jahren hält Mary Ausschau nach Jim, ihrer großen Liebe. Im digitalen Zeitalter bleibt es nicht aus, das ein Video von ihr im Internet auftaucht. So weckt sie mit ihrer Geschichte unweigerlich das Interess einer jungen Journalistin, die auf eine große Story aus ist und dabei auch vor Lügen nicht zurück schreckt.
Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum Einen das Kennenlernen von Mary und Jim, die Zeit vor seinem Verschwinden und zum Anderen die Gegenwart, in der Mary verzweifelt und Jim nicht aufgeben will. Es ist keine klassische Liebesgeschichte. Das finde ich nicht schlimm, denn ich mag schnulzige Liebesgeschichten eigentlich nicht besonders gerne. Diese Geschichte hier ist nicht kitschig, denn sie beschäftigt sich mehr mit dem, was aus Liebe werden kann, welche Abgründe sich auftun können und wie sich Menschen verändern. Ich möchte nicht zu viel verraten und nur andeuten, in welche Richtung es geht. Die zwei sich abwechselnden Zeitebenen haben mir gut gefallen, so wurde auch Spannung aufgebaut, wieso Jim denn jetzt gegangen ist bzw. was mit ihm passiert ist. Diese Spannung wird manchmal aber etwas zu weit getrieben und macht das ganze etwas unglaubwürdig.
Die Charaktere, alles voran natürlich Mary und Jim, sind teilweise etwas anstrengend, ebenso wie die Beziehung der beiden, die ich hier aufgrund der Handlung nicht weiter kommentieren möchte. Insgesamt hat mir der Roman aber gut gefallen, im echten Leben ist nunmal nicht alles perfekt.
Ich habe dieses Buch an einem Stück gelesen, ohne die ganze großen Emotionen zu empfinden. Es ist kein "unvergesslicher Liebesroman", wie der Aufkleber auf dem Cover es suggeriert, aber es ist auch kein schlechter Roman. Wichtige Themen werden thematisiert, aber die Umsetzung ist leider nicht so, wie ich sie mir gewünscht oder erwartet hätte.
Bei der Bewertung schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, möchte aber doch 4 Sterne vergeben, denn ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Spannend bis zur letzten Seite

Vertrauen
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Der Polizist Avi Abraham ist ein guter und gewissenhafter Polizist, doch seine Arbeit stellt ihn nicht zufrieden, selbst wenn er Fälle aufklärt. Denn dann ist es meist schon zu spät und den Opfern ist ...

Der Polizist Avi Abraham ist ein guter und gewissenhafter Polizist, doch seine Arbeit stellt ihn nicht zufrieden, selbst wenn er Fälle aufklärt. Denn dann ist es meist schon zu spät und den Opfern ist nicht mehr zu helfen.
Plötzlich gibt es direkt an einem Tag zwei vielversprechende Fälle. Vor einem Krankenhaus wird ein Neugeborenes ausgesetzt und ein vermeintlicher Tourist lässt nicht nur sein Gepäck im Hotelzimmer zurück, sondern verschwindet spurlos und ohne das Zimmer zu bezahlen. Avi Abraham stürzt sich in diesen Vermisstenfall, nichts ahnend wohin er ihn führen wird.
Der Kriminalroman besteht aus zwei Handlungssträngen, die gleichzeitig beginnen und sich immer wieder überkreuzen. Einer ist der von Liora Talias. Die Frau, die mutmaßlich das Neugeborene ausgesetzt hat und die im Fokus der Ermittlungen steht, die allerdings nicht von Abraham geleitet werden, sondern einer Polizistin.
Im zweiten Handlungsstrang steht Inspektor Avi Abraham im Vordergrund. Nicht nur seine Ermittlungsarbeit, auch sein Privatleben und seine Vergangenheit werden beleuchtet.
Dies ist der erste Roman, den ich von Dror Mishani gelesen habe und ich bin sehr begeistert. Die Figuren sind sehr lebensnah dargestellt. Avi Abraham war mir von Beginn an sympathisch. Er ist kein Ermittler, der dubiose Methoden oder eine besondere Fähigkeit hat, die ihn unglaubwürdig erscheinen lässt. Er ist einfach ein Mensch, der nicht locker lässt, der sich viele Gedanken macht und dabei auch eigene Schwächen zeigen darf.
Besonders gefallen haben mir die kleinen Einblicke in den Alltag des Lebens in Israel und die Bedeutung, die der Glaube in diesem Alltag spielt. Dies ist ein etwas anderer Kriminaroman, ohne Blutvergießen und Gänsehaut-Momente. Es geht mehr um die (Zwischen-)Menschlichen Beziehungen und um gute alte Ermittlungsarbeit. Die Handlung kann ich mir gut in einer Verfilmung vorstellen. Ich habe stets mitgerätselt, wurde überrascht und habe das Buch bis zur letzten Seite genossen.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Göttlich!

Mythos
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Ich weiß gar nicht, wie ich eine angemessene Rezension zu dieser wahnsinnig unterhaltsamen Lektüre schreiben soll, ohne zu viel Begeisterung hinein zu bringen. Schon seit meiner Kindheit bin ich fasziniert ...

Ich weiß gar nicht, wie ich eine angemessene Rezension zu dieser wahnsinnig unterhaltsamen Lektüre schreiben soll, ohne zu viel Begeisterung hinein zu bringen. Schon seit meiner Kindheit bin ich fasziniert von der Mytholgie und Geschichte der Antike. Ich habe viele Bücher gelesen, Dokumentationen gesehen und bin nach Griechenland gereist.
Stephen Fry bringt uns in diesem Buch die griechische Mythologie auf sehr unterhaltsame Weise näher. Na klar, es werden sehr viele Personen, Götter und diverse Persönlichkeiten behandelt. Und wenn ich sage viele, dann meine ich auch viele.
Ich wünschte, ich könnte mir all diese Informationen merken. Denn zu allem findet Fry wundervolle Anmerkungen und Verweise. Den Ausdruck 'Die Büchse der Pandora' kennt jeder. Aber wer weiß, was genau darin war, oder sich noch immer darin befindet? Woher hat das Uran seinen Namen? Wieso sind Raben schwarz? Es sind unglaublich viele Details, die dieses Buch so besonders machen. Heute, in unserem Alltag, nutzen wir so viele Begriffe, die vom Griechischen und aus der griechischen Mythologie stammen, einfach toll.
Die Griechen haben auf ihre ganz eigene Weise versucht, die Natur zu erklären. Dabei haben sie sehr fantasievolle Geschichten geschaffen, die auch noch heute faszinieren. Die Götter sind alles andere als perfekt dargestellt, eigentlich sogar sehr menschlich.
Stephen Fry wählt einige Formulierungen vielleicht manchmal etwas zu flapsig, aber insgesamt hat mich dieses Buch so sehr begeistert, dass ich einfach 5 Sterne vergeben muss! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung "Helden" und "Troja".

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Achterbahnfahrt der Emotionen

Solange es ein Morgen gibt
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Jessica führt ein scheinbar perfektes Leben. Als Chefredakteurin eines Mode-und Lifestyle Magazins ist sie auf der Karriereleiter ganz oben angekommen. Sie führt eine langjährige Beziehung mit ihrem Freund ...

Jessica führt ein scheinbar perfektes Leben. Als Chefredakteurin eines Mode-und Lifestyle Magazins ist sie auf der Karriereleiter ganz oben angekommen. Sie führt eine langjährige Beziehung mit ihrem Freund und ist glücklich. Doch dann erschüttert die Diagnose Brustkrebs ihr Leben und es ist nichts mehr so wie zuvor. Nicht nur, dass Jessicas Mutter erst vor zwei Jahren an Krebs gestorben ist, auch ihr Freund hat sie betrogen. Während das Leben um sie herum weiter läuft, eine anstehende Hochzeit und Babypläne ihrer Freundinnen, rücken Jess' Pläne und Erwartungen an die Zukunft in teilweise unerreichbare Ferne. In Anabell lernt Jessica eine junge Frau kennen, die ebenfalls gegen den Krebs kämpft und mit der sie sich auf ganz besondere Weise verbunden fühlt.
Dieser Roman hat mich sehr bewegt, nicht nur weil er sehr realitätsnah geschrieben ist, sondern vor allem, weil die Autorin hier ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer Krebserkrankung niederschreibt. Die Ereignisse rund um eine Krebserkrankung, die medizinische Behandlung mit der Chemotherapie, die Reaktionen des Umfelds, die Auswirkungen auf Körper und Psyche.. niemand kann so davon berichten, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ohne näher darauf einzugehen muss ich sagen, dass ich nicht wenige der Punkte, die im Roman aufgegriffen werden, sehr gut nachvollziehen kann. Ich hatte an diesen Stelle nicht nur Tränen in den Augen, ich habe geweint.
Auch unabhängig von eigenen Erfahrungen, bin ich sicher, dass sich ziemlich jede Frau in diesem Buch wieder finden kann. Nicht unbedingt als Jessica, aber womöglich als eine ihrer Freundinnen oder Kolleginnen. Denn es sind viele Charaktere abgebildet, die alle ihre eigenen Kämpfe kämpfen. Eine Freundin führt eine Beziehung, nur um nicht alleine zu sein und dazu zu gehören, eine Andere hat nach der Geburt Wochenbettdepressionen etc.
Ein Roman, der voller Emotionen ist, der das wirkliche Leben aufzeigt wie ist es bzw. wie es sein kann. Es gibt Höhen und Tiefen, schöne und schreckliche Momente. Aber all dies macht und letztendlich zu dem Menschen, der wir sind.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Kleiner Hund ganz groß

Idefix und die Unbeugsamen 01
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Endlich ist es soweit: Idefix bekommt seinen eigenen Comic- und eine Stimme! Der kleine Hund war schon in den Asterix-Comics der heimliche Held. Jetzt nehmen er und seine vierbeinigen Freunde es mit den ...

Endlich ist es soweit: Idefix bekommt seinen eigenen Comic- und eine Stimme! Der kleine Hund war schon in den Asterix-Comics der heimliche Held. Jetzt nehmen er und seine vierbeinigen Freunde es mit den Römern auf. Ein Spaß für Groß und Klein, denn die Zeichnungen der Comics erinnern sehr an die "alten" Comics mit Asterix und Obelix. Die beiden spielen hier jedoch gar keine Rolle. Im Mittelpunkt stehen voll und ganz die Vierbeiner. Die Abenteuerlust und der Humor gehören unverkennbar zu den Galliern, ob menschlich oder tierisch.
Das Format und das Layout sind für meinen Geschmack zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Das Büchlein hat zwar eine gute Größe für Kinderhände, aber das Layout, die Bilder und auch die Schrift, ist etwas klein geraten. Vor allem Kinder, die im Lesen noch nicht zu 100% routiniert sind, könnten hier ihre Schwierigkeiten haben. Empfohlen ist ein Lesealter von 7-11 Jahren und das passt ganz gut.
Weitere Bände sollen folgen, ganz bestimmt mit noch mehr spannenden Abenteuern von Idefix und seinen Freunden.

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