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Veröffentlicht am 13.01.2023

Überspitzte Charaktere, die sich leider nicht ernsthaft mit dem wichtigen Thema auseinandersetzen und eine fragwürdige Message vermitteln

The Way I Break
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Victoria, die erfolgreiche junge Starköchin flüchtet aus London – und von ihrem manipulativen Freund. Sie reist an den Ort, für den ihre Mutter sie damals verlassen hatte, um im Prisma zu arbeiten. Als ...

Victoria, die erfolgreiche junge Starköchin flüchtet aus London – und von ihrem manipulativen Freund. Sie reist an den Ort, für den ihre Mutter sie damals verlassen hatte, um im Prisma zu arbeiten. Als sie am Abend einem Fremden ihre Probleme offenbart, weiss sie noch nicht, dass es seine Familie ist, die mittlerweile die Restaurantinhaber des Prismas sind, in dem sie einen Job als Kellnerin ergattert hat.

Nena Tramountani konnte mich mit der SoHo-Reihe überzeugen. Deshalb musste ich ihre neue Reihe ebenfalls lesen.

Die Geschichte beginnt mittendrin: Victoria, kurz Tori, möchte nur noch weg, entreisst sich ihrem bisherigen Leben und ihrem langjährigen Freund. Tatsächlich mag ich Tori, da sie sehr klar über ihre Entscheidungen reflektieren kann; sie scheint sich selbst gut zu kennen. Mit Julian hingegen habe ich so meine Probleme, was aber an der ganzen Konstruktion der Geschichte liegt.

Um eine Geschichte zu erzählen, muss ein Plot vorliegen. Und damit ein Plot vorliegt, muss es Personen geben, die diesen voranbringen. Wie so oft bei Romanen, habe ich das Gefühl, dass die Personen einfach dem Konstrukt angepasst wurden, deshalb wirken sie auch so überspitzt. Der manipulative Ex-Freund, die egoistische Mutter, der erbärmliche Vater, die selbstbewusste Darcy, der selbstlose Julian. Diese Beschreibungen sind korrekt – und das ist das Problem. Welchen Menschen kann man mit einem einzigen Wort beschreiben, mit dem Gefühl, damit sein ganzes Wesen zu erfassen?

Diese einzelnen Eigenschaften werden auch immer besonders stark hervorgehoben. Ich weiss gar nicht, wie oft Julian sich selbst als jemanden mit einem Helfersyndrom bezeichnet. Mir hat ganz einfach die Komplexität der Charaktere gefehlt.

Mit dem Schreibstil kann die Autorin nichtsdestotrotz punkten. Es gibt schöne Umschreibungen, die Atmosphäre wird ausreichend erfasst und man fühlt sich den Charakteren sehr nah.

!ACHTUNG SPOILER!

Das Buch beinhaltet viele wichtige Themen, eines davon ist emotionaler Missbrauch. Schon auf den ersten paar Seiten wird klar, dass Tori von ihrem Freund emotional missbraucht wurde. Aus diesem Trauma entwickelt sich bei ihr ein Drang, dass ab jetzt nur sie Kontrolle über ihr Leben haben darf. Dieses Resultat ist absolut nachvollziehbar.

Was mich dann schockiert hat, ist, dass sie Julian emotional missbraucht. Tori entscheidet über jeden Schritt, jeden Kuss, jede Berührung in ihrer Beziehung. Zwar sagt Julian aus Liebe zu ihr immer ja, aber das hat Tori in ihrer vorherigen Beziehung auch getan, oder? S. 414 – hier macht sie es sogar wissentlich. Eine Entschuldigung ihrerseits habe ich auch nie gelesen, also findet sie ihr Verhalten wohl gerechtfertigt. Ich finde die Message, die die Autorin hier vermitteln möchte, sehr fragwürdig. Man darf Leute ausnutzen, damit man sich nicht mit einem tiefen Trauma auseinandersetzen muss, sich für einen kurzen Moment besser fühlt und die Kontrolle über sein Leben behält, ohne darauf zu achten, wie diese Entscheidung die andere Person beeinflusst? Okay …

Ich habe darauf gewartet, dass irgendjemand in dem Buch realisiert, dass das, was zwischen Tori und Julian passiert, nicht in Ordnung ist! Ehrlich gesagt dachte ich, dass Tori selbst es realisiert und Reue für ihr Verhalten zeigt, denn dann hätte die Geschichte auch die richtige Message vermittelt. Aber es war leider nur Wunschdenken.

Darcy hat mir den Rest gegeben. Ihre Eltern geben Selbsthilfekurse/Selbstbewusstseinskurse – wenn ich mich richtig erinnere. Bestimmt hat sie sich über die Jahre viel Wissen von ihnen angeeignet und auch selbst ein Interesse an dem Thema. Aber als sie damit beginnt, Toris Verhalten als eine »Traumareaktion« zu bezeichnen und ein spezifisches Trauma diagnostiziert, war ich sprachlos. Ich sage nicht, dass sie damit falsch liegt, aber als Hobbypsychologin kann sie diese Diagnosen nicht mit solch einer Endgültigkeit feststellen – es sei denn ich habe die Passage überlesen, in der sie von ihrem fünfjährigen Psychologiestudium und der vierjährigen Ausbildung zur Psychotherapeutin erzählt. Ich hätte über diesen Aspekt noch hinwegsehen können, wenn zumindest einmal der ernsthafte Vorschlag für eine Therapie gefallen wäre. Nun ja …

Tori braucht keine Beziehung, in der sie alles kontrolliert, sie braucht eine Therapie, die über die Alltagspsychologie von Darcy hinausreicht. Und Julian auch. Ein Trauma erlebt zu haben, gibt einem nicht die Erlaubnis, wissentlich oder unwissentlich anderen zu schaden.

Fazit
Eine Geschichte mit einem wichtigen Thema, die leider konstruiert wirkt, keine komplexen Charaktere bietet und sich auch nicht wirklich bemüht, die Konsequenzen von emotionalem Missbrauch ernsthaft zu thematisieren.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Ein etwas anderer historischer Roman, der eine mutige junge Frau in einen Zirkus begleitet, der moralische Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt

Zirkus der Wunder
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Nell, mit Muttermalen auf ihrem ganzen Körper geboren, wächst 1866 in Südengland auf. Als «Jasper Jupiters Zirkus der Wunder» im Ort einen Halt machen, beschliesst ihr Vater, der wie alle anderen Nell ...

Nell, mit Muttermalen auf ihrem ganzen Körper geboren, wächst 1866 in Südengland auf. Als «Jasper Jupiters Zirkus der Wunder» im Ort einen Halt machen, beschliesst ihr Vater, der wie alle anderen Nell zu meiden versucht, sie zu verkaufen. Obwohl Nell gegen ihren Willen verkauft wurde, beginnt sie ihr neues Leben als «achtes Weltwunder» zu geniessen: Sie findet neue Freunde, Liebe und Erfolg – doch es gesellen sich auch viele Probleme dazu …

Erstmals möchte ich sagen: Ich liebe historische Romane! Auch wenn Nells Geschichte fiktional ist, so sind doch viele Personen in diesem Buch von echten Begebenheiten inspiriert. Nicht nur die Personen, sondern auch Teile der Geschichte, die auch die Nachwelt geprägt haben. Interessant fand ich es, als auf echte Personen referiert wurde, wie beispielsweise auf den berühmten Kriegsberichterstatter William Howard Russell.

Vor allem hat mir der Schreibstil der Autorin gefallen: Ausreichend viele Metaphern, die immer in einer Verbindung zum Zirkus stehen, somit setzt Macneal klar die Grenzen zwischen dem Zirkus und dem Rest der Welt. Diese Protagonisten im Buch sind also gewissermassen in ihrem Zirkus gefangen. Weiter lassen sich die Sätze sehr flüssig lesen, ich kam in einem angenehmen Tempo durch die Seiten. Die kreierte Atmosphäre im Buch hat mich gefangen genommen – vor allem, wenn von den Zirkusauftritten erzählt wurde: Ich konnte mir das Zelt, die Leute, die Lichter vorstellen.

Nell, Toby und Jasper als Protagonisten dieser Geschichte zu wählen, finde ich mutig. Denn Toby und Jasper sind unzertrennliche Brüder, die ihr gesamtes Leben emotional aneinander gebunden sind. Ich war mir nicht sicher, ob nicht einfach alles doppelt erzählt werden würde – aber keinesfalls. Toby, der schüchterne, sensible junge Mann, der nach der Anerkennung seines grossen Bruders strebt und Jasper, der selbstständige, furchtlose Zirkusführer, haben zwar dasselbe erlebt, aber jeweils andere Lehren daraus gezogen.

Allen drei Charakteren steht man als Leser:in während der Geschichte sehr nahe und sympathisiert bis zu einem gewissen Grad mit allen – bis Jasper grössenwahnsinnig wird. Jasper ist einer der besten Antagonisten, den ich je gesehen habe. Er hält die Zügel in der Hand, er ist der Drehpunkt der gesamten Erzählung: Wenn etwas bei Jasper schief läuft, dann läuft in der gesamten Geschichte etwas schief. Da es ein spannungsgeladenes Verhältnis zwischen Toby und Jasper, als auch zwischen Nell und Jasper gibt, kommt das Buch stets voran, es bleibt die gesamte Zeit über spannend.

Nell muss sich als neue Attraktion im Zirkus zahlreichen moralischen Fragen stellen: Ist es in Ordnung, dass sie ihren neugewonnen Ruhm geniesst? Ist es in Ordnung, sich selbst intentional als Objekt ins Rampenlicht zu stellen? Endlich muss sie sich für ihre Muttermale nicht mehr schämen; sie wird zu einer Inspiration für die Zuschauer:innen. Dennoch ist sie abhängig von Jasper – sie gehört ihm, denn er hat sie gekauft. Nells emotionales Chaos, zusammen mit ihrer aufflammenden Beziehung zu Toby mitzuverfolgen, ist bis zum Finale hin ergreifend.

Dennoch hat mir die grosse Wendung, die unvorhersehbare Überraschung gefehlt. Die Geschichte hat mich nicht so eingenommen, wie ich es mir gewünscht hätte. Vielleicht, weil sie so nah an der damaligen Realität ist und nicht jede Geschichte mit einem ungeahnten Twist und einem nahezu zerstörerischen Knall endet.

Ich bin hin und her gerissen, ob die Autorin zum Ende hin vergessen hat, sich noch Mal um die Geschichte zu bemühen oder ob sie dieses leichtere Ende intentional gewählt hat.

Nichtsdestotrotz ist es ein Buch, das einen vor die Fragen stellt, wie frei man in seinem Willen wirklich ist. Und es zeigt die Entwicklung einer starken und mutigen jungen Frau, die sich trotz aller Widerstände durchzusetzen versucht.

Fazit
Neben dem Schreibstil, der mit abwechslungsreichen Metaphern geschmückt ist, überzeugen mich die Protagonisten Jasper, Toby und Nell. Sie alle stehen in einer komplizierten Beziehung zueinander, die auch ihre Sicht auf die Welt beeinflusst. Während man zu Beginn noch mit allen sympathisiert, findet man schnell heraus, wer einem näher am Herzen liegt. Während man Nell begleitet, die eine beeindruckende Charakterentwicklung durchmacht, lernt man das Zirkusleben sowohl aus Jaspers als auch au Tobys Sicht kennen. Die Spannung zieht sich durch die gesamte Geschichte, wobei man aus dem Finale noch etwas mehr hätte herausholen können.

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Stolls zweibändiges Sammelwerk lässt einen unbeschwert in die bedeutsamsten und schönsten Sagen der Antike eintauchen!

Die Sagen der Antike
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Oft brauchen wir im Alltag Wörter wie »Achillesferse« oder »Trojanisches Pferd«, die ihren Ursprung in der Antike finden. In diesem Band findet sich das zweibändige Sammelwerk von Stoll, der in seinen ...

Oft brauchen wir im Alltag Wörter wie »Achillesferse« oder »Trojanisches Pferd«, die ihren Ursprung in der Antike finden. In diesem Band findet sich das zweibändige Sammelwerk von Stoll, der in seinen eigenen Worten die wichtigsten und interessantesten Sagen erzählt.

Für Leute, die sich für die griechisch-römische Antike interessieren und ein kleines bisschen Vorwissen mitnehmen, ist dieses Werk perfekt! Zu meiner Überraschung enthält das Buch nicht nur die bekanntesten Sagen, wie beispielsweise den Trojanischen Krieg oder die Geschichte von Achilleus, sondern auch Erzählungen, von denen ich noch nie etwas gehört habe, die die bekannteren Sagen stützen oder auch einfach etwas mehr Tiefe hineinbringen.

Dieses Werk wird von mehreren passenden Illustrationen geschmückt, die eine gelungene Abwechslung zu all den Informationen sind. Die Sagen lassen sich flüssig lesen, ohne, dass man über unbekannte Wörter stolpern muss.

Natürlich ist das kein Buch, das man vor Spannung verschlingt – das möchte es auch gar nicht sein. Es ist ein Buch, in dem man immer wieder mal weiterliest und das gut für Recherchezwecke verwendet werden kann.

Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die sich für antike Sagen interessieren und ihr Wissen in diesem Bereich erweitern wollen!

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Joe Navarros Guide für Körpersprache bietet einen effizienten und bedeutsamen Überblick über die verschiedenen Gesten und Mimik – echt cool!

Sehen, was andere denken
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Joe Navarro beschreibt in diesem Körpersprache-Guide die kleinen und grossen Gesten und die noch kleinere Mimik, die einem ermöglicht, seine Mitmenschen besser kennenzulernen und einzuschätzen.

Seit ich ...

Joe Navarro beschreibt in diesem Körpersprache-Guide die kleinen und grossen Gesten und die noch kleinere Mimik, die einem ermöglicht, seine Mitmenschen besser kennenzulernen und einzuschätzen.

Seit ich klein bin, hege ich eine Faszination für die meist übersehbaren Signale meiner Mitmenschen. Von Joe Navarro habe ich auch schon einige Bücher gelesen. Dementsprechend kannte ich schon Vieles aus dem Buch, aber es gab doch das ein oder andere, das mir neu war.

Wer sich die Entwicklungsgeschichte gewisser Gesten oder den Ursprung von nonverbalen Signalen im Gehirn sparen möchte, für den ist dieses Buch perfekt. Es ist in verschiedene Körperteile eingeteilt, wie: Füsse, Kopf, Arme, usw. In den einzelnen Kapiteln findet man dann die Signale und ihre Bedeutung dazu.

Dabei erwähne ich gerne nochmals, dass es für kein einziges nonverbales Zeichen eine einzige Bedeutung gibt. Es kommt immer auf die Person und den Kontext an, den man miteinbeziehen muss. Deshalb dient dieser Guide nur dem Überblick, aber für einen richtigen Durchblick, lohnt es sich andere Bücher des Autors durchzulesen, die einen tieferen Einblick in die Analyse geben.

Auch ist das Buch sehr angenehm und kompakt geschrieben. Es gibt Aufschluss über simple Sachen, die wir alle sehen, aber manchmal nicht bestimmten können.

Meiner Meinung nach ein tolles Buch, um sich schnell zu informieren oder sein Gedächtnis aufzufrischen – wenn auch etwas trocken (aber das sind ja alle Guides).

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Eine erfrischend lebensnahe Protagonistin, die einen durch die Geschichte zieht, wo es der vage und reizlose Hauptplot leider nicht schaffte

Dark Elements 4 - Glühende Gefühle
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Trinity hütet seit ihrer Geburt ein Geheimnis, das nicht ans Licht kommen darf. Behütet wächst sie in einem Wächter-Clan auf, lernt, zu kämpfen und sich selbst zu verteidigen. Als es immer mehr Angriffe ...

Trinity hütet seit ihrer Geburt ein Geheimnis, das nicht ans Licht kommen darf. Behütet wächst sie in einem Wächter-Clan auf, lernt, zu kämpfen und sich selbst zu verteidigen. Als es immer mehr Angriffe von Dämonen gibt und ein anderer Clan bei ihnen auftaucht, wird Trinity hellhörig. Vor allem jedoch interessiert sie sich für Zayne …

Es ist Jahre her, seit ich den dritten Band der Reihe beendet habe. Ich konnte mich deshalb nicht mehr an Vieles erinnern, aber da es eine Spin-Off Fortsetzung ist, war mein Nichtwissen nicht ganz so schlimm …

Trinity war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre lockere und lustige Art. Was mich aber vor allem überzeugte, waren ihre Schwächen. In Fantasy Romanen tendieren Autor:innen dazu, ihre Protagonist:innen fehlerfrei zu portraitieren. Trinity jedoch hatte mit einigen Macken zu kämpfen: Sie war ungeduldig, manchmal etwas zu stolz, manchmal sogar etwas egoistisch (was ich wirklich sehr erfrischend und interessant fand).

Zayne mochte ich schon in den drei Bänden vorher nicht. Das hat sich mit diesem Buch auch nicht geändert. Allgemein habe ich das Gefühl, man könnte viele männlichen Protagonisten aus Fantasy-Reihen in denselben Topf schmeissen, mit der Beschriftung: »Makellos, draufgängerisch und eigentlich toxisch, aber den letzten Punkt ignorieren wir.«

Trotzdem würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, es wäre keine Spannung zwischen den beiden aufgekommen. Sie hatten ihre Momente, die mich dazu antrieben, weiterzulesen. Um ehrlich zu sein, war die Entwicklung in ihrer Beziehung um einiges spannender, als das, was um sie rundherum passierte.

JLA kann gut mit ihren Charakteren spielen, aber das ganze Gerüst um sie herum war wacklig und kurz vor dem Zusammenbruch. Der Hauptplot mit Trinitys Geheimnis und den Dämonenangriffen war sehr vage und vorsichtig geschildert, als würde nur so nebenbei die gesamte Welt aus dem Gleichgewicht geraten, als wäre sich die Autorin selbst nicht sicher gewesen, was jetzt als nächstes passierte.

Den Schreibstil von JLA mag ich sehr gerne: Sehr flüssig, abwechslungsreich und nah an den Charakteren.

Ich habe schon oft von Rezensent:innen gelesen, wie sie schilderten, das Ende habe das gesamte Buch für sie versaut. Bisher konnte ich das nie nachvollziehen, weil ich immer dachte, ein Ende konnte doch nicht so eine grosse Auswirkung auf die 300 Seiten vorher haben.

In dieser Geschichte war das Ende so klischeehaft, vorhersehbar und überzogen, dass es wirklich den ganzen (mehr oder weniger vorhandenen) Aufbau zerstört hat. Diese Möglichkeit des Finales ist mir während des Lesens eingefallen, aber ich dachte mir: »Nein, die Autorin macht das nicht.« Und trotzdem hat sie es getan.

Nun, ich hoffe, im nächsten Band klären sich noch einige offene Fragen.

Fazit
Trinity als Protagonistin konnte mich definitiv überzeugen und mich durch die Geschichte ziehen, wo es der mangelnde und uninteressante Plot nicht mehr konnte. Das Zusammenspiel der Charaktere klappt gut, auch der Schreibstil gefällt mir, wobei die restlichen Elemente des Hauptplots sehr vage blieben. Leider war das Ende für mich eine vorhersehbare und überzogene Katastrophe.

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