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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2022

hervorragend

Was ich nie gesagt habe
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Mit großer Freude und hohen Erwartungen habe ich mich in das zweite Buch von Susanne Abel gestürzt. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass ich Tom nochmal wieder treffen würde. Diesmal geht es um seinen ...

Mit großer Freude und hohen Erwartungen habe ich mich in das zweite Buch von Susanne Abel gestürzt. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass ich Tom nochmal wieder treffen würde. Diesmal geht es um seinen Vater Konrad und dessen Erlebnisse in und nach dem Krieg. Aber auch um Toms Halbbruder und um Toms neue Liebe Jenny. Und um neue dramatische Enthüllungen der familiären Vergangenheit und wie man damit umzugehen versucht.

Mir gefällt, wie nahbar die Autorin von ihren Protagonisten erzählt ohne dabei sich in endlosen Beschreibungen zu verfangen. Man lernt die Menschen in diesem Buch kennen und kann sich vorstellen, dass sie Stellvertreter für viele reale Schicksale sind. Die Themen sind interessant und werden spannend zu einem dichten Plot verwoben.

Hervorheben muss ich, dass beide Zeitebenen hervorragend nebeneinander funktionieren und keine das Übergewicht bekommt oder in den Hintergrund tritt.

Eine dicke Leseempfehlung für das zweite Buch von Frau Abel. Ich hoffe sehr auf baldigen Nachschub aus dieser kompetenten Feder.

Veröffentlicht am 25.05.2022

bestens

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Totengräber Augustin Rothmayer und Inspektor Leopold von Herzfeldt, was für tolle Charaktere in dieser historischen Krimireihe. Ich mochte die Henkersreihe von Oliver Pötzsch gerne. Aber hier ist ihm doch ...

Totengräber Augustin Rothmayer und Inspektor Leopold von Herzfeldt, was für tolle Charaktere in dieser historischen Krimireihe. Ich mochte die Henkersreihe von Oliver Pötzsch gerne. Aber hier ist ihm doch für mich der große Wurf gelungen. Und das will bei mir was heißen, denn bei historischen Krimis bin ich inzwischen etwas übersättigt und oft sind mir die auch nicht spannend genug. Aber hier passt einfach alles.

Ich mag Wien und das historische Wien hat einigen Unterhaltungswert.
Ich mag den Ansatz, dass ein spröder und ziemlich modern eingestellter Ermittler und ein kauziger Totengräber mit einem gesunden Maß an Schläue gemeinsam etwas schaffen, was die noch etwas rückständige österreichische Polizei so nie schaffen würde.
Ich mag auch, dass die Fälle düster und durchaus blutig sind und man sich ein wenig gruseln und fürchten darf.

All dass und dazu der unterhaltsame Erzählstil machen einen spannenden Histokrimi. Auch Teil zwei hat mein Leserherz erobert.

Veröffentlicht am 25.05.2022

nicht ganz mein Fall

Luyánta
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Das Buch habe ich geschenkt bekommen. Es ist optisch sehr sehr ansprechend und die Behauptung vom Verlag, dass der Hobbitt und die Unendliche Geschichte hier hätten Pate stehen können, na ja, die hat neugierig ...

Das Buch habe ich geschenkt bekommen. Es ist optisch sehr sehr ansprechend und die Behauptung vom Verlag, dass der Hobbitt und die Unendliche Geschichte hier hätten Pate stehen können, na ja, die hat neugierig gemacht, auch wenn man ja weiß, was man meistens von solchen Aussagen glauben kann. Die Ähnlichkeiten waren dann auch wirklich nur rudimentär. Eine jugendliche Protagonistin auf dem Weg zu mehr Selbstbewustsein und Selbstbestimmung. Das findet man ja in 90 % aller Fantasy-Romane. Mich erinnerte das Ganze eher an Alice im Wunderland. Auch die Sprache und die poetisch angehauchten Beschreibungen gingen für mich eher in diese Richtung.

Das Buch war leider nicht so ganz meins. Der Erzählstil war für mich etwas überladen und zu ausführlich. Es blieb wenig Raum für eigene Interpretationen. Dazu kommt, dass das Buch durchaus Längen hat und eine gehrige Portion mehr an Spannung hätte vertragen können. Und auch die Mischung zwischen kindlich-tierisch und ernsthaft-menschlich war mir nicht ausgewogen genug.

Veröffentlicht am 25.05.2022

herrlich

Morgen kann kommen
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Ildiko von Kürthy schafft in ihren Büchern mehr und mehr einen bewunderswerten Spagat. Nämlich den zwischen einer humorvollen, warmherzigen und leichtgängigen Geschichte und gleichtzeitig aber auch einer ...

Ildiko von Kürthy schafft in ihren Büchern mehr und mehr einen bewunderswerten Spagat. Nämlich den zwischen einer humorvollen, warmherzigen und leichtgängigen Geschichte und gleichtzeitig aber auch einer voller menschlicher Schicksale, menschlicher Schwächen, menschlicher Lebensrückschläge. Und die Kunst ist, dies so zu erzählen, dass man es nicht nur gerne liest sondern auch Platz ist fürs Nachdenken, fürs Nachfühlen, fürs Miterleben.

Das Buch besticht nicht nur durch einen farblich einfach glücklich machenden und sehr die weibliche Seele ansprechenden Einband. Einmal aufgeschlagen trifft man auf herrlich schräge, witzige, sympathische Darsteller und mitten drin eine Heldin, die man sich einfach als Ildiko vorstellen möchte. Mit ihrem Charme und ihrer warmen Ausstrahlung, mit ihrem Witz und ihrer Weisheit.

Ein Buch zum Verschenken schön und zum unbedingt Selberbehalten.

Veröffentlicht am 25.05.2022

starke Prosa

Wo die Wölfe sind
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Inty Flynn ist gekommen, um in Schottland Wölfe in einem neuen Programm auszuwildern. Sie spürt seit langem eine tiefe fast übersinnliche Beziehung zu den Tieren. Bald gibt es Probleme, denn die Bewohner ...

Inty Flynn ist gekommen, um in Schottland Wölfe in einem neuen Programm auszuwildern. Sie spürt seit langem eine tiefe fast übersinnliche Beziehung zu den Tieren. Bald gibt es Probleme, denn die Bewohner der Gegend sind gegen die Tiere, fürchten um Vieh und Kinder und ein Vorfall wird den Tieren sofort in die Schuhe geschoben. Es geht aber nicht nur um die Tiere sondern auch um Inty und ihre schwierigen Familienbeziehungen und vergangene Tramata.

Die Autorin besticht auch in ihrem neuen Roman mit einem klugen Blick auf die Tiere UND auf die Menschen. Sie wählt eine lyrische Sprache, lässt die Natur und die Wölfe zu Hauptdarstellern werden. Mehr als einmal ist der Mensch das eigentliche Problem, nicht die Tiere. Und doch sind Menschen es auch, die die Lösung bringen können, wenn sie erkennen, dass alles ein großes Ganzes ist.

Wieder ein starkes Stück Prosa. Nicht ganz so gut wie das erste Buch der Autorin aber unbedingt eine Leseempfehlung wert.