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Veröffentlicht am 08.03.2022

Agnes Erbe

Flüchtiges Glück
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Milla, die bei ihrer Mutter und ihren beiden „Zieh-Vätern“ in Berlin aufwächst, ist schwanger von ihrem Freund Navid, der als Kriegsflüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kam. Seine Familie wurde ...

Milla, die bei ihrer Mutter und ihren beiden „Zieh-Vätern“ in Berlin aufwächst, ist schwanger von ihrem Freund Navid, der als Kriegsflüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kam. Seine Familie wurde vor sechs Jahren von den Taliban im Kundus ermordet. Er möchte Milla heiraten, aber er spürt, dass in dieser Familie ein dunkles Geheimnis wie ein Gift in die Generationen einsickert. Er lässt nicht locker, so dass auch Milla Ungereimtheiten in der Familiengeschichte entdeckt und diese zu entschlüsseln versucht. Sie stellt Nachforschungen an. Ihre Großmutter Agnes war einst Mitarbeiterin bei der Stasi.

Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet. Besonders Agnes ist für mich eine interessante Figur, sie hat einiges zu verbergen. ‚Unterschätzt zu werden war strategisch immer eine gute Position‘, dieser Satz beschreibt Agnes sehr gut. Die Liebesgeschichte zwischen Milla und Navid glaubwürdig und schön erzählt. Leid tut mir in diesem Roman Agnes Tochter Jola. Ihr Leben wurde durch eine Intrige zerstört.

Nebenbei erfahren wir von den katastrophalen Umweltverschmutzungen in der Industrieregion Bitterfeld. Umweltaktivisten filmten bereits 1988 die Zustände dort. Das war eine sehr riskante Aktion, denn hätte man sie erwischt, wären sie geradewegs in Bautzen gelandet. Der sogenannte „Silbersee“ wurde zum Sinnbild der Ökokatastrophe. Die Hinterlassenschaften einer Filmfabrik sprudelten zu DDR-Zeiten als Giftbrühe in das Grundwasser. Die Sanierung ist wahrscheinlich eine Aufgabe für die Ewigkeit.

Fazit: Wer an der jüngeren Geschichte Interesse hat und wissen möchte, wie die Menschen in dieser Zeit lebten, ist mit diesem Unterhaltungsroman gut beraten.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Psychologie zur Angst

Über Angst
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The School of Life gibt uns mit dem Buch „Über Angst“ einen philosophischen Ratgeber an die Hand. Aber was ist Angst, was bedeutet es Angst zu haben? Ist Angst nur was, was uns die Kehle zuschnürt, uns ...

The School of Life gibt uns mit dem Buch „Über Angst“ einen philosophischen Ratgeber an die Hand. Aber was ist Angst, was bedeutet es Angst zu haben? Ist Angst nur was, was uns die Kehle zuschnürt, uns Schauer über den Rücken Jagd.

Angst gehört zu unserem Leben und bietet uns in gewisser Weise sogar Schutz, z.B. schützt sie uns vor Gefahren und löst eine schnelle Reaktion aus. Angst ist facettenreich. Gerade in unserer temporeichen Zeit werden Ängste durch Stress zunehmenden geboren., d.h. viele Ängste entstehen im Laufe des Lebens durch individuelle Lernprozesse, aber sie können auch wieder durch Lernprozesse abgebaut werden. Wir sind unseren Ängsten nicht wehrlos ausgesetzt. Es gibt Trainingsmethoden, seinen Ängsten Herr zu werden.

Das Buch ‚Über Angst‘ ist ein Meditationsbuch über unsere täglichen Ängste. Es macht Mut und liefert inspirierende Denkanstöße.

Fazit: Empfehlenswert.


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Veröffentlicht am 06.03.2022

Drei Frauen, drei Generationen

Via Torino
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Die Autorin Aja Leuthner nimmt uns mit "Via Torino" mit nach Italien. Ich liebe Italien, und darum hat mir das Setting gut gefallen. Auch die Familiengeschichte, die vom Schicksal dreier starker Frauen ...



Die Autorin Aja Leuthner nimmt uns mit "Via Torino" mit nach Italien. Ich liebe Italien, und darum hat mir das Setting gut gefallen. Auch die Familiengeschichte, die vom Schicksal dreier starker Frauen erzählt, konnte mich fesseln, da die Autorin sehr mitreißend zu schreiben versteht. Ich mochte Eleonora, Rosalia und Milena, die drei Generationen verkörpern. Obwohl die Frauen so unterschiedlich sind, sind sie doch alle drei von Lebendigkeit, Idealismus und Mut geprägt.

Eleonora wirft als junge Frau ihr Jurastudium hin und unterstützt den Arbeiterstreik in Turin. Sie verkörpert die Generation der 68er. Und sie ist ihr Leben lang eine Hippie-Frau geblieben.
Ihre Tochter Rosalia ist eher spröde, sie zieht ihre Tochter alleine auf und macht eine bespielhafte Karriere in der Forschung. Und schließlich Milena, sie ist auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater, worüber sich ihre Familie in Schweigen hüllt.-

Ich mochte die Protagonistinnen. Die Autorin Aja Leuthner hat die drei Frauen sehr authentisch gezeichnet. Ich konnte mich in sie einfühlen und mit ihnen die Geschichte erleben. Jede der Frauen erzählt abwechselnd ihre Geschichte. Der Erzählstil der Autorin ist sehr intensiv.

Einen Satz, der mich besonders angesprochen hat, ich liebe originelle Formulierungen, habe ich mir notiert: Das war wie in diesen seltenen Träumen, in denen einfach alles klappt - Arme ausbreiten, den Luftwiderstand spüren, abheben.

Fazit: Bewegenden Familiengeschichte.


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Veröffentlicht am 01.02.2022

Der Bau der Karlsbrücke von Prag

Die Brücke der Ewigkeit
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Inhalt:

Prag, 1342. Der halbwüchsige Otlin gerät in eine Katastrophe: Die aufgepeitschte Moldau zerstört in einer Gewitternacht die Judithbrücke und reißt seine Mutter mit in die Fluten. In seiner Angst ...


Inhalt:

Prag, 1342. Der halbwüchsige Otlin gerät in eine Katastrophe: Die aufgepeitschte Moldau zerstört in einer Gewitternacht die Judithbrücke und reißt seine Mutter mit in die Fluten. In seiner Angst stößt er ein Gelübde aus: Wenn Gott seine Mutter rettet, will Otlin ihm eine neue Brücke bauen, eine Brücke der Ewigkeit. Wie durch ein Wunder überlebt sie. Jahre später erhält Otlin Gelegenheit, sein Versprechen einzulösen. Er bewirbt sich bei einem Wettbewerb, doch er hat Feinde, allen voran den Steinmetz Rudolph, der ebenfalls aufs Amt des Bauleiters der neuen Brücke schielt. Um den Konkurrenten auszuschalten, sucht Rudolph Hilfe bei der gerissenen Astrologin Ricarda, die ein Bettlermädchen als Waffe missbraucht.

Meine Meinung:

Der Autor Wolf Hector legt mit seinem Historienroman „Die Brücke der Ewigkeit“ einen ungeheuer fesselnden Schmöker vor. Das Setting ist stimmig beschrieben. Man fühlt sich in die Zeit um 1342 zurückversetzt und bewegt sich in einem spannenden Kopfkino durch diese Zeit. Bereits der Prolog nimmt gefangen und weckte Interesse. Die Protagonisten wirken auf mich authentisch. Und natürlich habe ich einige Lieblingsfiguren, aber auch einige, die ich als sehr unsympathisch empfinde. Genau wie im richtigen Leben. Das Schicksal der jungen Maria-Magdalena (Max) ist neben der Geschichte der verschiedenen Bauleute besonders fesselnd. Ein Sympathieträger ist für mich Rübelrap, eigentlich eine Nebenfigur, er gewann mein Herz.

Generell finde ich es immer gut, wenn ein dicker Schmöker mit einem Namensregister am Anfang des Buches ausgestattet ist. Das ist schon mal TOP. Genial finde ich zudem, dass die historischen Personen in diesem Roman mit einem Sternchen gekennzeichnet sind, denn nicht alle Personen sind fiktiv. So ist auch Jan Otlin, der Brückenbauer der Karlsbrücke, eine historische Persönlichkeit. Auch die Zeittafel ist sehr informativ. Beides hilft den Leser, sich in der Zeit des Mittelalters zurecht zu finden.

Der Schreibstil von Wolf Hektor ist leicht und flüssig lesbar, die Handlung ist durchweg spannend. Als Leser ist man mitten im Geschehen. Ich habe einige Dinge über diese Zeit gelernt, die ich vorher noch nicht wusste, z.B. ist es keine Legende, dass Eier und Quark dem Mörtel beigemischt wurden. In „Die Brücke der Ewigkeit“ ist alles enthalten, Intrigen, Missgunst, Lügen, Ehebruch, Verrat, Eifersucht und Liebe.

Fazit: Ein unterhaltsamer und lehrreicher Historienroman.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

So lecker … pflanzenbasierte Ernährung

Meine wunderbare Basenküche
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„Anders essen heißt anders leben“, sagt die Autorin Monica Meier-Ivancan, die sich bereits seit zehn Jahren basisch ernährt. Sie möchte Menschen für diese Ernährungsform begeistert, da sich ihr Leben ...


„Anders essen heißt anders leben“, sagt die Autorin Monica Meier-Ivancan, die sich bereits seit zehn Jahren basisch ernährt. Sie möchte Menschen für diese Ernährungsform begeistert, da sich ihr Leben seither zum positivem verändert hat. Sie ist in Topform, hat mehr Energie und fühlt sich jünger und fitter als früher. Und man bescheinigt ihr sogar, dass sie an Strahlkraft gewonnen hat. Zudem ist der gesundheitliche Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Basische Ernährung aktiviert die körpereigenen Selbstheilungskräfte und wirkt vielen Zivilisationskrankheiten entgegen. Kurz: Ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt wirkt sich auf den gesamten Gesundheitszustand aus und verbessert langfristig unser Wohlbefinden.

Monica Meier-Ivancan erklärt uns, was ein Bad Hair-Day mit dem PH-Wert zutun hat ebenso wie abgebrochene Fingernägel. Lustig fand ich, dass die Autorin ausgerechnet über einen Badezusatz zur basischen Ernährung gekommen ist.

Frau Meier-Ivancan gibt Tipps, wie diese Umstellung gelingen kann. Denn basisches Essen muss nicht fad schmecken. Das zeigen auch ihre Rezepte. Da läuft einem schon beim Durchblättern der Seiten das Wasser im Munde zusammen. Die Gerichte sind ansprechend abgebildet. Und was für mich noch wichtiger ist, sie scheinen ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen sein.

Ich habe viele raffinierte Rezepte entdeckt. Extrem lecker die Avocadoschnitten mit Rohkost oder der QuinoaFrühstücksbowl mit Lachs und Ei. Ich liebe Quinoa. Die Mehrkorn-Frischkäse-Brötchen habe ich mir vorgemerkt, die werde ich in den nächsten Tagen nachbacken. Auch der Griechische Zoodles-Salat mit Feta trifft genau meinem Geschmack.
Insgesamt ist besticht das Buch durch seine wunderschöne Haptik und die professionell gemachten Fotos.

Fazit: Wer auf frische Lebensmittel setzt und weitestgehend auf Fertigprodukt verzichtet ist hier genau richtig.


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