Spannende Familiengeschichte über mehrere Generationen mit DDR Vergangenheit
Im Mittelpunkt des spannenden Romans "Flüchtiges Glück" von Ulla Mothes steht Milla, eine junge Frau, Anfang 20. Sie ist in einer Wohngemeinschaft in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen bei ihrer alleinerziehenden ...
Im Mittelpunkt des spannenden Romans "Flüchtiges Glück" von Ulla Mothes steht Milla, eine junge Frau, Anfang 20. Sie ist in einer Wohngemeinschaft in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter Jola und deren beiden homosexuellen Mitbewohnern Toni und Dirk, die für Milla fürsorgliche Ersatzväter waren. Nun ist Milla selbst schwanger von ihrem afghanischen Freund Navid, der in seinem Heimatland seine gesamte Familie verloren hat und nun in Deutschland lebt. Milla kennt ihren leiblichen Vater nicht, was ihr bisher nicht viel ausgemacht zu haben schien. Doch Navid, Vater ihres ungeborenen Kindes legt Wert auf Herkunft und Tradition und möchte gern mehr über den Großvater mütterlicherseits des zukünftigen Familienmitgliedes wissen. Einmal angefangen ist es wie ein Wespennest, in der Vergangenheit von Millas Vorfahren, explizit ihrer Großeltern ist offenbar mit einigen dunklen Momenten, ja Geheimnissen, die lange Zeit tot geschwiegen wurden, behaftet. War ihre Oma Agnes bei der Stasi? Und was hat es mit deren Freundin Renate auf sich, die bei einem mysteriösen Autounfall umgekommen ist, und warum scheint Milla ihr so ähnlich zu sehen? Hier wurde wohl so einiges unter den Teppich gekehrt, doch Navid lässt nicht locker und provoziert dadurch so manchen kleinen oder größeren Streit, ist es doch nicht einfach, der Wahrheit so ungeschont ins Auge zu blicken! Ulla Mothes hat eine spannende Familiengeschichte über mehrere Generationen geschrieben, die sowohl im geteilten Deutschland als auch nach dem Fall der Mauer spielt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm, man war sofort in der Geschichte drin. Ausnahmslos alle Charaktere sind extrem authentisch geschildert, man kann sich alles und jeden sehr gut vorstellen. Auch wenn man einige Entwicklungen bereits voraus sehen kann, bleibt bis zum Schluss immer noch ein bisschen Spannungspotential vorhanden. Das Buch bietet perfekte Leseunterhaltung für Freunde von Familiengeschichten, deshalb die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!