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Veröffentlicht am 10.11.2019

fulminantes Ende

Das Imperium aus Asche
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Das Imperium aus Asche - Draconis Memoria 3 von Anthony Ryan ist der Abschlußband zum Krieg des weißen Drachen, in dem noch ein kleiner Funken Hoffnung für die Erde aufgezeigt wird. 

Da das Lesen des ...

Das Imperium aus Asche - Draconis Memoria 3 von Anthony Ryan ist der Abschlußband zum Krieg des weißen Drachen, in dem noch ein kleiner Funken Hoffnung für die Erde aufgezeigt wird. 

Da das Lesen des Bandes 2 schon etwas zurückliegt, war es zum Teil etwas schwieriger, wieder in die Geschichte hineinzufinden. Wenn das allerdings überwunden ist, kann man das Buch kaum aus den Händen legen. Die verschiedenen Erzählstränge sind hier wichtige Mechanismen, um die Spannung über die gesamte Länge hoch zu halten. 

Auch der 3. und letzte Teil dieses Fantasy-Eposes macht sehr große Freude beim Lesen. Besonders das "Wiedersehen" mit den bekannten Charakteren und die fließenden Spannungsbögen verschaffen dem Leser ein tolles Leseerlebnis. 

Wer viel Action und High-Fantasy mag, der ist mit dieser Reihe bestens bedient. Mit dem letzten Teil schafft Ryan einen tollen Abschluß seiner fantastischen Trilogie!

Veröffentlicht am 22.10.2019

Eine Chance, der Klimakatastrophe zu entkommen

Wir sind das Klima!
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Dem Thema Klimakrise kann man sich derzeit nicht entziehen- egal, ob es um Umweltverschmutzung, Artensterben, Extremwetter, Demos, Greta und #fridaysforfuture geht. 

Somit sollte auch jedem klar sein, ...

Dem Thema Klimakrise kann man sich derzeit nicht entziehen- egal, ob es um Umweltverschmutzung, Artensterben, Extremwetter, Demos, Greta und #fridaysforfuture geht. 

Somit sollte auch jedem klar sein, daß sich unser Leben ändern muß, wenn wir und die Generationen nach uns noch auf der Erde leben wollen.

Doch warum verharren dann die meisten von uns in einer Art Schockstarre? Warum gibt es so viele Leugner? Und warum wird eigentlich jeden Tag alles nur noch schlimmer?

Der bekannte amerikanische Autor Jonathan Safran Foer erklärt in seinem neuesten Werk „Wir sind das Klima“, warum es eben nicht dasselbe ist, zu WISSEN und zu GLAUBEN. 

Er analysiert, recherchiert und zeigt auf, was uns davon abhält- trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse- zu handeln. Anhand vielfacher Bespiele zeigt er uns Irrtümer und Unsinnigkeiten der letzten Jahre/ Jahrzehnte auf- vor allem jedoch, daß JEDER von uns bislang zuwenig gehandelt hat, um die schlimmsten Zukunftsszenarien abzuwenden.

Dabei hat Foer sehr simple, umsetzbaren Vorschläge zu unterbreiten: 

-> möglichst nicht fliegen, kein Auto besitzen, wenige Kinder "bekommen" und unseren Fleischkonsum auf 1 Mahlzeit/ Tag beschränken.

Die Wirkung ist seiner Ansicht nach beim Fleischverzicht am größten, da die Massentierhaltung mittlerweile den größten CO2-Ausstoß verursacht.

Das Hörbuch war unglaublich fesselnd- wenngleich auch erschreckend und schockierend. Christoph M. Herbst als Sprecher war eine ausgezeichnete Wahl. Da Foer neben den psychologischen Analysen anhand einiger Geschichten oder eigener Erlebnisse auch sehr viele Fakten, Daten und Zahlen anführt, hätte mir vll. doch das gedruckte Buch hier mehr gebracht.

Vegetarier war ich vor dem Hören erst wenige Wochen, hauptsächlich wegen der Unmengen an Verpackungsmüll. Nun bin ich mehr denn je überzeugt, daß das ein w-/richtiger Schritt war.

In meinem Umfeld sind leider nur wenige, die sich ebenso mit den Themen auseinandersetzen wollen- sei es Fleischkonsum, Nachhaltigkeit oder Schäden durch Plastikverpackungen.

Dennoch trage ich die Hoffnung in mir, suche immer wieder das Gespräch und versuche z.B. mit selbstgemachter Kosmetik, Lebensmitteln usw. den Unsinn unseres derzeitigen Lebens aufzuzeigen. Und daß man sehr wohl etwas tun kann und nicht machtlos ist.

Mein Kind ist noch im Teeniealter... für sie möchte ich unseren Lebensraum erhalten- lebenswert- um es mit J. S. Foer zu sagen: " Wir sind die Sintflut... und wir sind die Arche!"

Veröffentlicht am 21.10.2019

Ost und West- 30 Jahre nach dem Mauerfall

Vom Sinn unseres Lebens
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Der bekannte Autor Michael Nast war 14 Jahre alt, als die Mauer fiel. Er war also mitten in der Pubertät, hatte seine Kindheit in der DDR verbracht und sein Erwachsenwerden im vereinten Deutschland noch ...

Der bekannte Autor Michael Nast war 14 Jahre alt, als die Mauer fiel. Er war also mitten in der Pubertät, hatte seine Kindheit in der DDR verbracht und sein Erwachsenwerden im vereinten Deutschland noch vor sich. "Vom Sinn unseres Lebens" hieß damals das Buch, das Michael Nast feierlich zur Jugendweihe überreicht bekam. 

In 19 knappen, sehr humorvollen Kapiteln berichtet er in seinem neuen Buch über seine positiven und negativen Erlebnisse in diesen 30 Jahren - z.B. in der Kita, bei Demos und im Urlaub- und beleuchtet dabei auch die gängigen Vorurteile von West zu Ost und andersherum.

Sehr schlüssig und gewohnt ironisch stellt Nast dabei auch sein eigenes Verhalten infrage. Ich bin 5 Jahre jünger und auch "im Osten" geboren und habe mich sehr häufig in den Kapiteln wiedergefunden.

Der zweite große Umbruch in Nasts Leben findet gerade statt. In Zeiten von Konsum- und Selfie-Wahn, Selbstoptimierung und Ichbezogenheit stellt Nast die Frage, worum es im Leben wirklich geht. 

Ein sehr unterhaltsames Werk mit einigen Aha-Momenten, viel Humor und dennoch der derzeit nötigen Gesellschaftskritik. Dazu die Aufforderung für mehr gegenseitiges Verständnis und ein Nachdenken über "alte, gute Werte".

Veröffentlicht am 21.10.2019

eine Engländerin in Kentucky

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
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1937. Engländerin Alice will der Enge ihrer konservativen Familie entfliehen und heiratet den attraktiven Amerikaner Bennett Van Cleve.

Dieser ist Sohn eines reichen Bergminenbesitzers in Kentucky und ...

1937. Engländerin Alice will der Enge ihrer konservativen Familie entfliehen und heiratet den attraktiven Amerikaner Bennett Van Cleve.

Dieser ist Sohn eines reichen Bergminenbesitzers in Kentucky und so lebt Alice statt im glamourösen New York fortan mit ihrem Mann und ihrem "Über"-Schwiegervater isoliert im hinterwäldlerischen Baileyville.

Argwöhnisch wird die Fremde betrachtet und so erklärt sich Alice spontan bereit, das Projekt der Satteltaschen-Bibliothek, zu unterstützen. Diese mobile berittene Bücherei wurde von Eleanor Roosevelt ins Leben gerufen- der Roman beruht auf einer wahren Geschichte.

Eingearbeitet wird Alice von der resoluten Bibliothekarin Margery, in der sie eine Freundin findet und die sich mit aller Macht gegen das Patriarchat in dem erzkonservativen Ort aufbegehrt. 

Obwohl der Roman in den End30ern spielt, schafft Jojo Moyes es wie gewohnt, daß man sich sofort in der Handlung wiederfindet und wohlfühlt. Detailliert werden Umgebung, Charaktere und Szenen beschrieben, auch schwierige Themen wie Unterdrückung der Frau und Rassismus finden ihren Ausdruck.

Dennoch ist es vor allem eine Beschreibung des Weges einer Frau, die sich befreit, über die Liebe zu Büchern und zum Lesen, die Kraft der Worte und der Freundschaft.

 

Veröffentlicht am 09.10.2019

etwas langatmig zu Beginn

Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis
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Das Cover ist wunderschön gestaltet und sehr haptisch. 
Es paßt sehr gut zur Geschichte und zum Genre. 

Sehr schade war, daß der Klappentext bereits viel vorwegnahm. Vor allem, weil einiges davon erst ...

Das Cover ist wunderschön gestaltet und sehr haptisch. 
Es paßt sehr gut zur Geschichte und zum Genre. 

Sehr schade war, daß der Klappentext bereits viel vorwegnahm. Vor allem, weil einiges davon erst sehr spät in die Handlung eingebaut wird. 
Auch konnte mich die Handlung nicht so fesseln, wie ich es mir erhofft hatte.  

Aria, 16, muß nach dem Unfalltod ihrer Eltern von N.Y. mitten ins texanische Nirgendwo ziehen, in/ an einen Ort, der Littlecreek heißt. Hier lebt ihre Tante Suzan auf einer Pferderanch. Nun muß sie sich in ihren dortigen Alltag zurechtfinden. 
Der Neubeginn in der Schule fällt ihr ebenfalls sehr schwer, da sie gemobbt und als Freak empfunden wird. 
Dieser Teil war für mich viel zu ausschweifend, zuviel Drama und langatmig. 

Doch es gibt- wie sollte es anders sein?- auch Lichtblicke. Hier in Form von Simon, "der Goldjunge". Footballer, attraktiv und der erste, der freundlich zu Aria ist. 
Dann ist da noch Dean, der Bad Boy, der sich ebenso für Aria interessiert. 
Und natürlich bleibt es nicht (nur) bei der Dreiecksgeschichte. 
Die Verbindung zu den Todesboten/ apocalyptischen Reitern kristallisiert sich erst sehr spät heraus, sodaß vieles offen bleibt (was für eine Buchreihe nicht ganz verkehrt ist!). 

Aria als Ich-Erzählerin ist trotz ihres Verlustes eine sehr starke, sympathische Hauptprotagonistin. 
Auch Dean, Simon und Noemi werden als Figuren detalliert vorgestellt. 
Interessant für mich war, daß Aria sich mit Düften, Kerzengießen usw. beschäftigt- das war mal etwas ganz anderes als das übliche ;) 

Das Buch hat jede Menge Potential, das hier im 1. Teil jedoch nicht zum tragen kommt. Hauptsächlich dreht es sich um den Highschoolalltag von Aria. Ich hoffe daher auf eine deutliche Steigerung im 2. Teil. 
Die Ansätze zum Ende hin gefielen mir jedoch sehr, sodaß ich mit Spannung den 2. Teil erwarte.