Profilbild von buchglueck

buchglueck

Lesejury Star
offline

buchglueck ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchglueck über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2019

Wunderbarer Sommerroman

Der Wind nimmt uns mit
0

"Der Wind nimmt uns mit" ist ein Roman der deutschen Autorin Katharina Herzog und erschien 2019 mit 368 Seiten als Paperback im Rowohlt Verlag.

Bereits das Cover mit den blühenden Pflanzen und dem orangenen ...

"Der Wind nimmt uns mit" ist ein Roman der deutschen Autorin Katharina Herzog und erschien 2019 mit 368 Seiten als Paperback im Rowohlt Verlag.

Bereits das Cover mit den blühenden Pflanzen und dem orangenen Farbton lässt ohne Blick auf den Klappentext auf eine Geschichte in sommerlicher Atmosphäre schließen und ist daher passend gestaltet worden.

Katharina Herzog schreibt abwechselnd aus der Sicht von Protagonistin Maja, sowie deren Mutter Karoline. Bei Letzterer reisen wir teils in den Kapiteln nochmal ca. 30 Jahre zurück, was aber anhand entsprechender Überschirften gut erkennbar ist.
Der Schreibstil der Autorin zeichnet sich hier nicht nur durch seinen flüssigen Lesefluss aus, sondern beinhaltet neben viel Gefühl auch eine lockere Gesprächsführung, welche gepaart mit einem Quäntchen Witz für eine angenehme Lesestimmung sorgt.

Auch wenn ich nicht jede von Majas Handlungen nachvollziehen konnte, so mochte ich ihren Charakter. Ihren Mut für ein lockeres, freies Leben rund um die Welt habe ich direkt zu Beginn bewundert.
Karoline bot hier den eher vernünftigen und bodenständigen Lebensstil, der somit nicht nur das komplette Gegenteil, sondern auch die perfekte Ergänzung zum Gleichgewicht des Romans war.
Die kurzen Einblicke in den Charakter von Tobi stimmten mich weniger positiv. Doch genauso wenig konnte sich mein Herz für Lasse öffnen, obwohl mich das Ende des Buches gefreut hat.

Sehr begeistert hat mich die Umgebung bzw. La Gomera an sich. Eine Insel, welche ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht selbst besucht habe, aber in deren Beschreibung ich mich dank Katharina Herzog verliebt habe.
Die vielen mit Worten gebildeten Bilder hinterließen die buntesten Fantasien in meinem Kopf, was selten der Fall ist.

"Der Wind nimmt uns mit" ist ein wunderbarer Sommerroman, der sich leicht lesen lässt, ohne das Kopf und Herz einem tragischen Rhytmus folgen müssen. Von mir gibt es eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Eine Enttäuschung

Sturm über Windhaven
0

"Sturm über Windhaven" ist ein Fantasyroman der Autoren George R. R. Martin und Lisa Tuttle, welcher 2017 mit 448 Seiten als Paperback im Penhaligon Verlag der Random House Gruppe erschien.

Im Vordergrund ...

"Sturm über Windhaven" ist ein Fantasyroman der Autoren George R. R. Martin und Lisa Tuttle, welcher 2017 mit 448 Seiten als Paperback im Penhaligon Verlag der Random House Gruppe erschien.

Im Vordergrund steht hier der Charakter der Maris, welche seit Kindesalter davon träumt eine Fliegerin zu werden und im späteren Verlauf alles dafür tut, das auch andere Bewohner Windhavens die Möglichkeit auf ein Paar Flügel gewährt wird.

Der Roman ist in 3 Kapitel geteilt, dazu noch der Prolog bzw. Epilog. Diese geringe Anzahl an Unterbrechungen verdeutlicht direkt, wie langgezogen die Lebensabschnitte von Maris hier sind. Ich schreibe bewusst Lebensabschnitte, denn die beiden Autoren lassen zwischen den Kapiteln einige Jahre einfach unter den Tisch fallen und greifen eventuelle Ereignisse immer nur kurz im weiteren Verlauf auf. Mir persönlich hat dies gar nicht gefallen und passte auch nicht zu dem ansonsten recht ausschweifenden und flüssigen Schreibstil.

Mit den einzelnen Charakteren, wovon es nebenbei bemerkt sehr viele Haupt- und Nebencharaktere gab, bin ich überhaupt nicht warm geworden.
Besonders zu Protagonistin Maris baute ich keine Verbindung auf, welche ich gerne mehr auf ihrer Reise und ihrem Kampf begleitet hätte. Auch der Aufbau der Akademien hätte mich interessiert, doch leider fiel all dies in die, wie bereits oben erwähnt, ausgelassenen Jahre.

Leider hat mich das Buch kaum unterhalten. Es bot wenig an Spannung und regte auch sonst keinerlei Emotionen in mir.
Wegen des ansonsten guten Schreibstils reicht es noch für 2 Sterne. Von mir daher keine Empfehlung!

Veröffentlicht am 18.08.2019

Jagd auf den Mörder

Zum Tod verführt
0

"Zum Tod verführt" ist der 37. Fall für Ermittlerin Eve Dallas, verfasst von Autorin J. D. Robb (Pseudonym für Nora Roberts) und erschien 2019 als Taschenbuch mit 560 Seiten im blanvalet Verlag der Random ...

"Zum Tod verführt" ist der 37. Fall für Ermittlerin Eve Dallas, verfasst von Autorin J. D. Robb (Pseudonym für Nora Roberts) und erschien 2019 als Taschenbuch mit 560 Seiten im blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

Anders als gewohnt, ist den Lesern bei diesem Fall bereits relativ zu Beginn der Täter bekannt und man begleitet Protagonistin Eve Dallas nicht auf der Suche, sondern direkt auf der Jagd nach ihm. Doch weil dies allein zu langweilig wäre, trägt sich die Spannung hier dadurch, dass während dieser Zeit der Mörder immer wieder neue Opfer sucht, aber unklar ist, wen es als nächstes treffen wird. Zusätzlich liest man in einzelnen Kapitel auch mal aus der Sicht von ihm, statt stur bei Eve Dallas und ihren Ermittlungen zu bleiben, was ebenfalls neue Facetten auf den Charakter wirft.

Etwas in den Hintergrund gerät in diesem Band allerdings das Privatleben der Ermittlerin, obwohl ihr Ehemann Roarke gewohnheitsmäßig bei der Arbeit seiner Frau behilflich ist. Doch besonders die anstehenden Festlichkeiten zu Thanksgiving werden hauptsächlich nur gegen Ende gestriffen, weswegen auch z.B. in diesem Teil Charaktere wie die Familie von Freundin Mavis nur kurz nebenbei erwähnt werden, statt eine Rolle zu spielen.

Der Roman ist, wie alle bereits vorangegangen Teile, in der Erzählperspektive geschrieben und führt überwiegend aus der Sicht von Eve Dallas durch die Geschichte. Der Schreibstil ist dabei flüssig und lückenlos, es empfiehlt sich allerdings, die Reihe bereits zu kennen um auftauchende Personen und Geschehnisse zu kennen bzw. um sich sogar nicht ältere Teile bereits zu spoilern, da es hin und wieder immer mal kurze Sequenzen gibt, wo vergangenes erwähnt wird.

Nach meinem Geschmack mal wieder eine gelungene Fortsetzung, die meinen Hunger nach weiteren Teilen immer noch nicht gestillt hat und ich nun wieder sehnlichst auf den nächsten Band warte. Von mir wieder eine Empfehlung für die Reihe.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Spannung mit vielen unvorhersehbaren Wendungen

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
0

"Still Alive" ist ein Thriller der Autorin Claire Douglas und erschien 2019 als Paperback mit 464 Seiten im Penguin Verlag der Random House Gruppe.

Protagonistin Libby nimmt mit ihrem Mann an einem Haustausch ...

"Still Alive" ist ein Thriller der Autorin Claire Douglas und erschien 2019 als Paperback mit 464 Seiten im Penguin Verlag der Random House Gruppe.

Protagonistin Libby nimmt mit ihrem Mann an einem Haustausch teil und ahnt nicht, welche Folgen dies für sie haben wird, denn plötzlich geschehen die seltsamsten Dinge: Türen stehen offen, sie wird beobachtet und dann geschieht auch noch ein Mord. Libby beginnt sich zu fragen, warum gerade sie und ihr Mann dieses Schicksal ereilt. Und plötzlich sind die Gedanken wieder da. Die Gedanken an die Vergangenheit in Thailand.

Claire Douglas hat den Thriller in drei Teile gegliedert. Zu Beginn befinden wir uns in der Gegenwart mit Libby und ihrem Mann in Cornwall beim Haustausch, der zweite Teil führt in die Vergangenheit nach Thailand und er dritte wieder zurück in die Gegenwart in Libbys Wohnort Bath.
Obwohl die Spannung des Buches zwischen dem Ende des ersten Teils und dem Anfang des zweiten ein wenig abflacht, geht es danach direkt wieder auf Hochkurs und bringt bis zum Ende viele unvorhersehbare Wendungen, die immer wieder überrascht aufschauen lassen.

Der Schreibstil der Autorin ist auch in diesem Buch flüssig und verständlich. Gemeinsam mit den gut eingebauten Spannungselementen lädt er dazu ein, die Seiten fliegen zu lassen und den Thriller innerhalb kürzester Zeit zu beenden.

Wegen all der vielen positiven Aspekte, die dieses Buch zu bieten hat, wird es von mir sehr gerne weiter empfohlen.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Gute Kulisse, leichter Schreibstil, nur zu wenig Gefühl

Show me the Stars
0

"Show me the stars" ist der erste Teil der Leuchttum-Trilogie von Autorin Kira Mohn und erschien 2019 mit 416 Seiten als Paperback im Kyss Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

Protagonistin Liv erlebt in ...

"Show me the stars" ist der erste Teil der Leuchttum-Trilogie von Autorin Kira Mohn und erschien 2019 mit 416 Seiten als Paperback im Kyss Verlag der Rowohlt Verlagsgruppe.

Protagonistin Liv erlebt in ihrem eigentlich noch recht jungen Leben (Anfang 20) bereits einen so tiefen Rückschlag, dass sie sich nur noch durch einen Neustart bzw. Neuorientierung etwas erhofft. Spontan antwortet sie auf eine Announce und tritt kurz darauf eine Reise nach Irland an, wo sie 6 Monate auf einer einsamen Insel einen einsamen Leuchtturm sitten soll.

Kira Mohn lässt die Leser mit Hilfe der Ich-Perspektive in den Kopf von Liv schauen und nimmt uns mit auf diese doch echt naiv wirkende Reise.
Besonders zu Beginn wird noch mit viel Humor gearbeitet, der sich dann allerdings verliert und vom typischen Liebesdrama abgelöst wird.
Der Schreibstil ist ansonsten flüssig, verständlich, sowie relativ jung und frisch, allerdings auch ohne große Ansprüche.

Liv wirkt oftmals sehr naiv, egal ob es sich um das Vertrauen gegenüber Freunden/Kollegen handelt oder um Fremde (z.B. der Schuhverkäufer). Doch obwohl dies ein großes Manko an ihrem Charakter darstellt, so hilft genau das Liv in ihrer neuen Umgebung schnell Kontakte zu finden und somit die Einsamkeit der Insel zu umgehen. Ansonsten wirkt sie zu Beginn sehr chaotisch und strukturiert, wobei sich letzteres auf der Insel sehr verflüchtigt und Liv weniger verplant lebt.
Kjer bleibt bis zum Ende ein attraktiver und geheimnisvoller Babdboy, der seine gute Seite tief verborgen hält und nicht nur im Buch die Frauenherzen zum Schmelzen bringt. Sein selbstbewusstes und aufmerksames Auftreten gleich zu Beginn stellt ihn als Ritter in der strahlenden Rüstung dar, dessen weißes Ross leider nur ein Boot ist.

Obwohl ich sehr gut durch das Buch kam und mir auch die Darstellung der Umgebung sehr gut gefiel, hätte ich mir vor der Kulisse des einsamen Leuchtturms doch deutlich mehr Romantik zwischen Liv und Kjer gewünscht.
Interessant wären für mich auch manchmal die Gedanken von Kjer gewesen, in die es leider aber keinen Sichtwechsel gab, sodass man auf das langsame Aufdecken der Geheimnisse durch Liv angewiesen war.
Leider hat mich das Ende des Romans etwas enttäuscht, da der Handlungsnebenstrang von Livs Arbeitserfolg bzw. Klarstellung schlicht plötzlich unter den Tisch fiel.

Auch, wenn "Show me the stars" von mir kritisiert wurde, hat es mich im Ganzen doch sehr gut unterhalten und wird von mir als gute Sommerliebeslektüre empfohlen.