Profilbild von buchina

buchina

Lesejury Star
offline

buchina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2020

Alte Märchen für die Kleinen

Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen
0

Seit meiner eigenen Kindheit bin ich ein großer Fan von den traditionellen Grimmmärchen und habe noch gezögert sie meinem kleinen Sohn vorzulesen. Da sie doch noch etwas kompliziert sind und zu viel Text ...

Seit meiner eigenen Kindheit bin ich ein großer Fan von den traditionellen Grimmmärchen und habe noch gezögert sie meinem kleinen Sohn vorzulesen. Da sie doch noch etwas kompliziert sind und zu viel Text beinhalten. Nun hat Ravensburger eine Ausgabe herausgebracht, die sich an den Kleinen orientiert.
Das Buch besteht aus dicken Pappseiten in einem schönen großen Format. Auf jeder Doppelseite findet sich ein Märchen, mit einfachen aber schön bunten Illustrationen dazu. Die Zeichnungen sind klar ohne viel Schnörkel oder Schatten, genau richtig für junge Leser*innen. Es sind insgesamt 10 Märchen.
Ich bin beeindruckt wie gut die Autorin mit passenden Namen die Märchen so verkürzen konnte und dennoch den wichtigen Inhalt wiedergeben. Der Inhalt orientiert sich auch mehr an den Originalmärchen als den weichgespülten Disneymärchen.
Mein dreijähriger hatte bei diesem Buch die nötige Geduld sich das Märchen im Ganzen anzuhören. Aber er schaut sich das Buch auch selbst gerne an. Ihm gefallen die bunten Bilder. Es gibt also von uns beiden eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2020

Emotional berührt

Was uns verbindet
0

Die Autorin kenne ich bereits von zwei weiteren Romanen und ihre Bücher haben mich immer sehr gut unterhalten. Dieser Roman hat mich daneben aber noch sehr berührt. Die Familie Olander wirkt perfekt, Vater, ...

Die Autorin kenne ich bereits von zwei weiteren Romanen und ihre Bücher haben mich immer sehr gut unterhalten. Dieser Roman hat mich daneben aber noch sehr berührt. Die Familie Olander wirkt perfekt, Vater, Mutter lieben sich. Ihre Tochter und Sohn entwickeln sich gut. Plötzlich ändert sich alles ihr Sohn Prem stirbt und die Familie zerbricht. Jeder sucht seinen Weg mit dem Verlust klar zu kommen und haben nicht die Kraft sich umeinander zu kümmern.
Im Mittelpunkt steht Karina, die Tochter, die sich als ältere Schwester verantwortlich sieht für den Tod ihres geliebten Bruders. Nach außen gefestigt, sieht es in ihrem Inneren ganz anders aus. Die Mutter sucht Trost in der Religion und der Vater in der Arbeit.
Die Perspektiven wechseln zwischen den Protagonisten und selbst der tote Bruder kommt noch zu Wort. Sehr einfühlsam beschreibt die Autoren die Emotionen der Familienmitglieder ohne kitschig zu sein. Sehr gelungen beschreibt sie die Fluchten der Eltern ohne erhobenen Zeigefinger. Sie zeigt, dass an so einem Unglück niemand die Schuld trägt und, dass es keinen perfekten Weg gibt damit fertig zu werden.
Mich hat das Buch sicherlich auch deshalb so berührt, da ich selber Mutter von einem Mädchen und Jungen bin, fast mit dem gleichen Altersunterschied. Ich konnte die Emotionen sehr gut nachvollziehen.
Aber es ist nicht nur ein emotionales Buch, sondern auch ein spannendes. Die Handlungswechsel in diese drei sehr unterschiedlichen Leben sorgen für Abwechslung und einen hohen Spannungsbogen. Es hat mich wunderbar unterhalten und emotional tief berührt. Absolut weiterzuempfehlen an alle Altersgruppen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2020

Spannend, aber sehr einfach erzählt

New Earth Project
0

Dieses Buch ist ein Jugendroman, gerade was Schreibstil und auch Charakterzeichnung angeht. Das muss einem beim Lesen vorher klar sein.
Der Autor hat für seinen Science-Fiction Roman eine düstere Zukunft. ...

Dieses Buch ist ein Jugendroman, gerade was Schreibstil und auch Charakterzeichnung angeht. Das muss einem beim Lesen vorher klar sein.
Der Autor hat für seinen Science-Fiction Roman eine düstere Zukunft. Die Erde ist kaputt, das Abschmelzen der Polkappen hat zu verheerenden Überschwemmungen geführt. Es gibt eine starke Trennung zwischen sehr Arm und sehr reich. Und nur wenig Berührungspunkte zwischen diesen Bevölkerungsschichten. Einer dieser wenigen Punkte ist eine gemischte Schule für sehr gute Schüler aus den armen Vierteln und Kinder aus den reichen Vierteln. Zu den privilegierten Schülern gehört Isis, für die die Schule die einzige Möglichkeit ist, ihre Familie aus der Armut zu helfen. Hier trifft sie auf Orion, Sohn eines der reichsten Menschen. Sein Vater verdient sein Geld damit, dass er Millionen von Menschen in seinen riesigen Raumschiffen auf einen neuen erdähnlichen Planeten schafft. Dort ist die Natur intakt und die Menschen können sich eine neue Existenz aufbauen. Aber als es Isis schafft einen der begehrten Plätze für das nächste Raumschiff zu erhalten, fallen Isis und Orion immer mehr Ungereimtheiten auf.
Der Handlungsort und die Geschichte sind sehr gelungen. Mir hat die vom Autor geschaffene Welt sehr gefallen und sie ist gut beschrieben. Dank der Wechsel der Erzählperspektiven ist es abwechslungsreich und es ist immer eine gewisse Spannung vorhanden. Die Charaktere sind sympathisch aber sehr einfach gezeichnet. Weshalb mir vielleicht auch ihre Gefühlswelt wenig nachvollziehbar war, aber wahrscheinlich liegt es auch einfach an meinem Alter. Aber obwohl ich sehr gerne immer mal wieder Jugendliteratur lese, war mir der Roman zu einfach gestrickt. Zum einen der Schreibstil, sehr einfach Sätze, wenig Hintergrundinformationen und für mich viele logische Brüche, wo man vielleicht denkt Kinder hinterfragen das nicht.
Das Ende empfand ich als sehr naiv und unrealistisch. Die Idee des Romans hat mir gut gefallen, aber man könnte den jungen Leser*innen etwas mehr zutrauen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2020

Ein anderes Ende gewünscht

Im Sturm der Echos
0

Das ist nun der letzte Band dieser doch außergewöhnlichen Reihe. Allen sei empfohlen, die Bücher der Reihenfolge zu lesen, denn sonst kann man kaum den zum Teil sehr komplizierten Handlungen folgen.
Auch ...

Das ist nun der letzte Band dieser doch außergewöhnlichen Reihe. Allen sei empfohlen, die Bücher der Reihenfolge zu lesen, denn sonst kann man kaum den zum Teil sehr komplizierten Handlungen folgen.
Auch dieser Band spielt in Babel. Nach dem Cliffhanger aus dem Band 3 scheint das Ende der Archen bevorzustehen, aus allen Teilen der Welt kommen Schreckensnachrichten über die bröckelnden Welten. Ophelia und Thorn müssen den Anderen suchen.
Zuviel möchte ich gar nicht zum Inhalt schreiben, weil es relativ kompliziert wird und für mich oft auch zu abstrus. Es gibt einige interessante Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte, das hat es nochmal spannend gemacht. Aber dennoch kommt der 4. Teil nicht an die Vorgängerbände heran, vor allem nicht an die grandiosen ersten beiden Teile. Mir fehlte vor allem die Weiterentwicklung der Beziehung von Thorn und Ophelia, die ich als eine der interessantesten Paarbeziehungen der letzten Jahre empfand. Aber auch läuft fast alles getrennt voneinander. Auch die anderen, doch sehr gut aufgebauten Charaktere der letzten Teile bekommen nur wenig Raum. Viel Raum dagegen bekommen die Erklärungen über das Entstehen des Ganzen, obwohl ich bis zum Schluss das Gefühl habe, die Welt der Autorin nicht zu verstehen.
Ich muss sagen, dass es für mich zum Teil doch sehr anstrengend war diesem Teil zu folgen. Vielleicht stellt das Hörbuch bei dieser Reihe auch eine besondere Herausforderung dar, denn es ist gekürzt. Vielleicht habe ich deshalb das Gefühlt, dass mir einige wichtige Infos fehlen. Die Hörbuchsprecherin hat aber wieder einen guten Job gemacht und es war eine Freude ihr zuzuhören.
Auch wenn mich der Abschluss der Reihe und auch deren doch offenes Ende nicht begeistern konnten, hat mir die Reihe sehr gefallen. Sie sticht unter den Jugendromanen sehr heraus. Die Charaktere und auch die Welt sind sehr komplex und vielschichtig. Schade, dass ich die Archen und ihre Bewohner*innen jetzt verlassen muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2020

Zeitgeschichte sehr spannend verpackt

Zwei fremde Leben
0

Ein Buch was mich auf mehreren Ebenen neugierig gemacht hat. Zum einen habe ich vom Autor Frank Goldammer schon zwei historische Krimis gelesen, die ich sehr gelungen und authentisch fand, zum anderen ...

Ein Buch was mich auf mehreren Ebenen neugierig gemacht hat. Zum einen habe ich vom Autor Frank Goldammer schon zwei historische Krimis gelesen, die ich sehr gelungen und authentisch fand, zum anderen bin ich selbst DDR-Kind und habe mich mit diesem Thema noch nie wirklich beschäftigt.
Der Roman beginnt 1973 in Dresden. Polizeikommissar Thomas Rust wartet vor dem Krankenhaus, um Nachricht über seine schwangere Frau zu bekommen, die er gerade eingeliefert hat. Dabei kommt er mit einem Mann ins Gespräch, dessen Frau auch im Krankenhaus liegt, aber gerade ihr Kind verloren hat. Irgendwas kommt Rust merkwürdig vor und er hängt sich an den Fall, ohne zu ahnen, dass dieser Fall sein ganzes Leben verändern wird.
Auch diesmal hat sich der Autor wieder an ein wenig bekanntes, aber dafür umso erschreckendes Thema beschäftigt: Kindswegnahme, hier Neugeborene, in der DDR. Dabei erzählt er die Geschichte von Ricarda, die 1973 ihr Kind verliert, offiziell ist es gestorben, aber Ricarda glaubt nicht daran, sondern vermutet, dass es ihr weggenommen wurde. Denn schon damals gab es das Gerücht, dass Eltern, die nicht ins Weltbild des Sozialismus passten, ihre Babys weggenommen wurden, aber offiziell die Kinder gestorben waren. Ricarda kämpft Jahrzehnte um die Wahrheit. Ihre Verzweiflung, gerade weil ihr keiner glaubt, hat der Autor wunderbar beschrieben. Aber auch Rust entwickelt sich immer mehr zu einem starken Charakter, der mich sehr an Max Heller, dem Kommissar aus Frank Goldammers Serie aus dem Nachkriegsdresden. Rust glaubt an den Sozialismus und ist praktisch ein treuer Diener des Staates, aber umso mehr er sich in den Fall verbeißt, umso mehr Zweifel kommen.
Sehr gelungen ist auch der Übergang in der Wendezeit. Die Freude und dann die schnelle Erkenntnis zu welchem Preis die Freiheit erkauft wurde. Ricardas beruflicher Absturz und die Arroganz, mit der vor allem die neuen westlichen Arbeitgeber ihr begegnet sind, hat mich sehr an meine Eltern erinnert. Die Enttäuschung und auch Wut von einem Großteil der ehemaligen DDR-Bürgern hat Goldammer im Charakter von Ricarda wunderbar beschrieben.
Dank der verschiedenen Handlungsstränge und auch Zeitebenen hat der Autor ein gelungenes Bild der Thematik des „Kindesraubes“, aber auch die Verstrickungen der Stasi mit der DDR und der BRD Regierung. Die Charakterzeichnung ist realistisch, die Protagonisten haben ihre Schwächen und dürfen sie auch zeigen. Der Spannungsbogen wurde wunderbar gehalten, ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Eine großartige Mischung aus Krimi und wichtiger Zeitgeschichte. Dazu ein überraschendes Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere