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Veröffentlicht am 25.12.2020

Eine emotionale Weihnachtsgeschichte

Last Christmas
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Für Friedrich Stolz bricht vier Wochen vor Weihnachten eine Welt zusammen. Sein Arbeitgeber meldet Konkurs an. Die Belegschaft sitzt von heute auf morgen auf der Straße. Geldsorgen plagen ihn. Das Haus ...

Für Friedrich Stolz bricht vier Wochen vor Weihnachten eine Welt zusammen. Sein Arbeitgeber meldet Konkurs an. Die Belegschaft sitzt von heute auf morgen auf der Straße. Geldsorgen plagen ihn. Das Haus muss noch abbezahlt werden und seine Frau Michaela ist seit einem Unfall pflegebedürftig. Mit zwei Ex-Kollegen schmiedet er einen Plan wie er es seinem ehemaligem Chef heimzahlen kann. Ob das gut geht?

"Last Christmas" ist eine Kurzgeschichte, die es in sich hat. Normalerweise bin ich kein Fan solcher Geschichten, da sie meist echte Gefühle missen lassen und die Handlung zu kurz kommt. Aber Jennifer B. Wind hat mich eines besseren belehrt. Durch Kapitel, die sich aus Sicht von Friedrich und Michaela abwechseln, konnte ich mich von Anfang an in beide hineinversetzen. Die ganze Dramatik spüren. Während man Friedrich und seine Beweggründe aus der dritten Person verfolgt, sind die Kapitel von Michaela in Ich-Form gehalten und kursiv gedruckt. So wusste ich zu jeder Zeit wessen Gefühle beschrieben wurden. Habe auch so wie nebenbei einiges zum Unfall und dem Eheleben erfahren. Der Schluss hat mich komplett überrascht. Mit diesem Ausgang habe ich nicht gerechnet.

Fazit: "Last Christmas" ist eine Weihnachtsnovelle der anderen Art. Eindringlich beschreibt die Autorin wie schnell man tief fallen kann. Trotz der Kürze von nur 71 Seiten hat es Jennifer B. Wind geschafft, mich mit jeder Faser meines Körpers die Dramatik um den Jobverslust und seine Folgen spüren zu lassen. Ich habe mich gefragt: wie würde ich handeln, wenn ich mit dem Rücken zur Wand stehe? Sehr gerne empfehle ich diese etwas andere Weihnachtsgeschichte weiter.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Rasant und anspruchsvoll

Zürcher Filz
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Zürich. Die Lombardi-Stiftung, in deren Besitz hunderte von Häuser sind, steht für preiswertes wohnen. Kein Wunder, dass die Bewerber zahlreich sind. Die Erbin Philomenia ist erst vor kurzem zurück in ...

Zürich. Die Lombardi-Stiftung, in deren Besitz hunderte von Häuser sind, steht für preiswertes wohnen. Kein Wunder, dass die Bewerber zahlreich sind. Die Erbin Philomenia ist erst vor kurzem zurück in ihre Heimat gekommen. Bisher hat die Geschicke der Stiftung die Geschäftsleitung und ihr Vater inne gehabt. Dieser ist plötzlich verstorben und Philomenia möchte alles selbst in die Hand nehmen. Dann tauchen aber Ohrringe von ihr zum Verkauf auf. Anonym verschickt. Vermisst wird Philomenia lediglich von ihrer Gärtnerin. Ihr Ex-Mann, der auch in der Geschäftsleitung sitzt, weiß angeblich nicht, dass sie überhaupt zurück ist. Die ermittelnde Kommissarin Beanie Barras steht vor einem Rätsel und möchte der Stiftung auf den Grund gehen. Dazu heuert sie Zita Schnyder und Werner Meier, die selbst eine Wohnung suchen, als verdeckte Ermittler an........

"Zürcher Filz" ist der dritte Krimi aus der Zita Schnyder und Werner Meier Reihe, der bei Emons erschienen ist. Es gibt jedoch drei Vorgänger, die in anderen Verlagen publiziert wurden. Jeder Band ist unabhängig zu lesen. Die Figuren haben sich zwar seit den Anfängen entwickelt, für Neueinsteiger aber kein Problem. Gabriela Kasperski hat einen speziellen Schreibstil. Er ist flüssig zu lesen. Dabei jedoch anspruchsvoll. Jedes ihrer Bücher widmet sich einem aktuellen Thema. Die Geschichte beginnt rasant und behält bis zum Ende ihr hohes Tempo. Die Szenen wechseln häufig. Auch an einer Vielzahl von Figuren mangelt es nicht. Das hat mir höchste Konzentration abverlangt. Was sich aber gelohnt hat. Denn die Spannungskurve steigert sich langsam aber stetig. Je mehr ich gelesen habe, umso weniger konnte ich das Buch aus der Hand legen. Der Showdown überrascht. Auch wenn ich zum Schluss eine Vermutung hatte. Die anfangs losen Enden, fügen sich nach und nach perfekt zusammen.

Fazit: Gabriela Kasperski ist wieder einmal ein spannender Krimi gelungen. Er ist in einem konstant hohen Tempo geschrieben. Lässt einem wenig Zeit zum Durchatmen. Das Thema ist aktuell und alle Wohnungssuchenden können ein Lied davon singen. Besonders gut gefällt mir auch, dass ihre Figuren modern agieren. Dabei nicht belehrend wirken. Kurzum: rasant, spannungsgeladen, unkonventionell. Diesmal mit einem kleinen Hauch Mystischem. Ich wurde gut unterhalten und empfehle den Krimi gerne weiter.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Ein spannender Krimi, der erst nach und nach eine Sogwirkung enfaltet

Nebel im Aargau
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Lektorin Andrina und ihr Freund Enrico scheinen Leichen magisch anzuziehen. Erst werden sie bei einem Spaziergang von einer Frau mit Hund auf einen Toten aufmerksam gemacht. Ein paar Tage später finden ...

Lektorin Andrina und ihr Freund Enrico scheinen Leichen magisch anzuziehen. Erst werden sie bei einem Spaziergang von einer Frau mit Hund auf einen Toten aufmerksam gemacht. Ein paar Tage später finden sie selbst eine Leiche. Was erst als Selbstmord aussieht, erweist sich bei näherem Hinschauen der Polizei als Mord. Als dann noch im Verlag ein neues Opfer auftaucht, gerät ihr Kollege Lukas schnell ins Visier der Ermittler....

"Nebel im Aargau" ist der 8. Band um Lektorin Andrina Kaufman. Man muss nicht zwingend die Vorgänger lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Ich kannte die Reihe bisher nicht. Habe aber schnell festgestellt, dass mir doch einiges Vorwissen im privaten Bereich fehlt. Die Figuren haben bis zum aktuellen Band einige Wandlungen mitgemacht. Die Verhältnisse untereinander sind verzwickt. Was mich gerade am Anfang etwas irritiert hat. Es gibt einige Erklärungen. Trotzdem hat mir an manchen Stellen etwas gefehlt. Doch nach und nach bin ich damit besser zurecht gekommen. Konnte Andrina immer besser verstehen. Musste sogar wegen ihrer Neugier immer mal wieder schmunzeln. Den Schreibstil habe ich als neutral empfunden. Trotzdem konnte mich der Krimi langsam aber sicher fesseln. Denn der Fall ist spannend und nicht minder verzwickt. Verdächtige hatte ich viele. Jedoch hat es die Autorin geschafft mich am Ende zu überraschen. Und dieser Showdown hat es in sich. Spätestens hier war es mir unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. Ein kleiner Cliffhanger im privaten Bereich bleibt. Auf jeden Fall Stoff für eine Fortsetzung.

Fazit: Ein Schweizkrimi, der es mir anfangs als Neueinsteigerin etwas schwer gemacht hat mit den Protagonisten warm zu werden. Ich deshalb empfehlen würde von vorne zu beginnen. Es aber nicht unbedingt nötig ist. Den Krimi habe ich zwar als neutral, aber als sehr spannend empfunden. Gerne gebe ich hierfür eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Manchmal werden Weihnachtswünsche wahr

Ein zauberhafter Weihnachtswunsch
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Thilda ist Weihnachten ein Graus. Selbst ihrem Sohn Finn zu liebe möchte sie ihre Wohnung nicht schmücken und schon mal gar nicht das Fest feiern. Zu sehr schmerzen die Erinnerungen an ihre Großeltern, ...

Thilda ist Weihnachten ein Graus. Selbst ihrem Sohn Finn zu liebe möchte sie ihre Wohnung nicht schmücken und schon mal gar nicht das Fest feiern. Zu sehr schmerzen die Erinnerungen an ihre Großeltern, bei denen sie aufgewachsen ist. Die Weihnachtstraditionen waren ihnen wichtig und auch Thilda war dem Zauber verfallen. Doch dann starb ihre Großmutter und der Großvater ist mit der Situation nicht wirklich zurecht gekommen. Mit 12 Jahren musste Thilda ins Heim. Noch weiß sie nicht, dass eine schicksalhafte Begegnung mit Lillybeth ihr Leben gehörig durcheinander wirbeln wird.....

"Ein zauberhafter Weihnachtswunsch" liest sich wie eine Mischung aus Märchen und Liebesroman. Schon das Cover stimmt darauf ein und ist, wie ich finde, wunderschön und passend gestaltet. Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet. Lillybeth und Finn habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Bei Thilda und Nicolas, Lillybeth Enkel, habe ich ein bisschen gebraucht. Jani Friese hat einen emotionalen Roman geschrieben. Er hat mir den vergangenen Zauber der Weihnacht, den es so nur in der Kindheit gibt, wieder nahe gebracht. Lillybeth kam mir wie eine gute Fee vor, die Thilda sanft zu ihrem Glück verhilft. Mit einfachen Worten. Hach, war das schön.

Fazit: Ein zauberhafter Weihnachtswunsch ist ein herzerwärmender Roman. Er hat mir den Glanz und Zauber der Weihnacht mit Kinderaugen wieder vor Augen geführt. Mit Lillybeth hat die Autorin eine tolle und liebenswerte Frau erschaffen. Mir hat die Mischung aus Märchen und Liebesroman sehr gut gefallen. Jani Friese hat dafür genau die richtigen Zutaten genommen. Denn manchmal werden Wünsche wahr. Man muss nur fest daran glauben. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Geschichte lebendig erzählt

Gut Greifenau - Silberstreif
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1923. Der Höhepunkt der Hyperinflation ist erreicht. Das ganze Land hat darunter zu leiden. Auch Gut Greifenau geht es nicht besser. Große Hoffnung setzen alle auf die neue Währungsreform. Aber die bringt ...

1923. Der Höhepunkt der Hyperinflation ist erreicht. Das ganze Land hat darunter zu leiden. Auch Gut Greifenau geht es nicht besser. Große Hoffnung setzen alle auf die neue Währungsreform. Aber die bringt neue Herausforderungen. Wird Konstantin es schaffen das Gut zu halten?

"Gut Greifenau - Silberstreif" ist der nunmehr fünfte Band der Familiensaga um die Grafenfamilie derer von Auwitz-Aarhayn. Die Figuren machen im Laufe der Reihe eine enorme Entwicklung mit. Zudem wird Band 5 da fortgesetzt wo der Vorgänger mit einem Cliffhanger aufgehört hat. Weshalb es unbedingt ratsam ist von vorne zu beginnen. Nur so kann man viele Handlungen verstehen. Eingebettet in wahre historische Fakten, lässt die Autorin ihre Figuren lebendig in einer fiktiven Handlung agieren. Dabei hat Hanna Caspian es geschafft, mir Geschichte anschaulich zu erklären und vor allem fesselnd. Die Seiten sind nur so dahin geflogen. Der Spannungsbogen hat sich stetig aufgebaut und schon nach kurzer Zeit konnte ich den Roman kaum noch aus der Hand legen. Natürlich hat auch der aktuelle Roman einen Cliffhanger am Ende, der mich gespannt auf den finalen Band warten lässt.

Fazit: Für mich ist Gut Greifenau einer der besten Reihen unter den historischen Romanen. Neben Spannung und viel Handlung, erhält man gleichzeitig anschaulichen Geschichtsunterricht. So konnte ich noch einiges dabei lernen. Ich hatte unterhaltende Lesestunden und empfehle die ganze Reihe sehr gerne weiter. Ein großes Lob auch für die wohl dossierten Rückblenden zu den Vorgängern, die genau richtig waren, um gedanklich sofort wieder in Gut Greifenau einzutauchen.

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