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Veröffentlicht am 27.12.2019

Ein unterhaltsamer historischer Roman

Die Schokoladenvilla
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Stuttgart Anfang 1903. Judith, die Tochter des Schokoladenfabrikanten Rothmann, wünscht sich nichts mehr, als einmal die Firma ihres Vaters zu leiten. Jede freie Minute verbringt sie in der Fabrik, um ...

Stuttgart Anfang 1903. Judith, die Tochter des Schokoladenfabrikanten Rothmann, wünscht sich nichts mehr, als einmal die Firma ihres Vaters zu leiten. Jede freie Minute verbringt sie in der Fabrik, um neue Kreationen zu entwickeln. Doch ihr Vater hat andere Pläne mit ihr. Heimlich fädelt er eine Hochzeit ein. Als er auf einem Fest ohne ihr Wissen die Verlobung verkündet, ist Judith entsetzt. Sie lässt ihren zukünftigen Ehemann stehen und rennt davon. Kann sie einer Heirat noch entgehen? Außerdem findet sie immer mehr gefallen an Victor, der seit kurzem für ihren Vater arbeitet.......

"Die Schokoladenvilla" ist der erste Band einer Trilogie. Der Erzählstil ist lebendig und unterhaltsam. Lässt sich flüssig lesen. So habe ich die über 600 Seiten in kürzester Zeit verschlungen und mitgefiebert. An einigen Stellen musste ich Schmunzeln. Wozu Judiths Zwillingsbrüder Anton und Karl wesentlich beigetragen haben. Durch ihre Lausbubenstreiche gab es einige schicksalhafte Begegnungen und Situationen. Im Gegensatz zu anderen historischen Romanen, ist der Aufbau der Geschichte nicht allzu komplex. Die handelnden Personen überschaubar. Im Vordergrund steht der Erzählstrang um Judith. Es gibt aber auch noch zwei Kleinere über ihre Mutter und Victor. Das Ende ist in sich abgeschlossen. Was ich persönlich lieber mag als einen Cliffhanger.

Fazit: Ein unterhaltsamer historischer Roman, der nicht so komplex geschrieben ist, als in diesem Genre üblich. Ich durch die übersichtliche Personenzahl sofort in einen Lesefluss gekommen bin. Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Ein Roman komplett in Briefform

Wort für Wort zurück zu dir
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Aggie und ihre beste Freundin Rosie haben seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr. Damals hat ihre Freundschaft ein abruptes Ende gefunden. Jetzt erfährt Aggie, dass Rosie zur Unterstützung der Armee als Meteorologin ...

Aggie und ihre beste Freundin Rosie haben seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr. Damals hat ihre Freundschaft ein abruptes Ende gefunden. Jetzt erfährt Aggie, dass Rosie zur Unterstützung der Armee als Meteorologin mit nach Kuweit geflogen ist. Der Irak Krieg steht kurz bevor. Also entschließt sich Aggie, mittels der elektronischen Feldpost, Rosie zu schreiben. Ein Briefwechsel entsteht....

"Wort für Wort zurück zu dir" ist komplett in Briefform geschrieben. Lässt sich flüssig und schnell lesen. Die Grundidee dahinter hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Laut Klappentext und Titel habe ich eine emotionale Geschichte erwartet, in der sich die Freundinnen trotz der Entfernung langsam wieder annähern. Jedoch schon in den ersten Briefen ist es so, als wäre nie etwas gewesen. Knapp die Hälfte der Geschichte besteht aus unwichtigem Geplänkel. Die Freundinnen berichten in einem lockeren Ton über ihren bisherigen Alltag. Schon hier kamen mir Zweifel. Würde man nicht erst über die Vergangenheit und dem damaligen Bruch sprechen? Je näher der Krieg rückt, umso ernster werden die Themen. Nach und nach erfährt man, was damals passiert ist. Manches muss man aber auch zwischen den Zeilen lesen. Immer wieder wird der Schriftverkehr der beiden Freundinnen durch Briefe von Verwandten, Bekannten oder Fremde unterbrochen. Es hat zwar nicht direkt gestört, jedoch habe ich mich gefragt, wozu manche gedient haben. Der Roman hat ein sehr emotionales Ende, dass mich berührt hat. Auch die Nebenhandlungen werden im Großen und Ganzen aufgeklärt, haben mich trotzdem mit einigen Fragen zurück gelassen.

Fazit: Ein Roman, der nicht ganz hält was der Klappentext verspricht. Der sich flüssig lesen lässt. Mir die Grundidee der Briefform gut gefallen hat. Ihn aber wohl jeder beim Lesen anders wahr nimmt.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Spannender Krimi um die österreichische Inspektorin Willa Stark

Ein reines Wesen
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Die Kölner Inspektorin Willa Stark ist gerade erst von den Folgen des letzten Falls genesen. Hat aber immer noch gesundheitliche Probleme. Ist deshalb zur Schreibtischarbeit verbannt. Auf anraten eines ...

Die Kölner Inspektorin Willa Stark ist gerade erst von den Folgen des letzten Falls genesen. Hat aber immer noch gesundheitliche Probleme. Ist deshalb zur Schreibtischarbeit verbannt. Auf anraten eines Freundes begibt sie sich zur Untersuchung in eine Privatklinik in der Nähe des Saarbrückener Winterbergs. Dort trifft sie zufällig auf eine ehemalige Schulfreundin. Diese erzählt ihr von einem Todesengel in der Klinik. Sie hat es selbst beobachtet. Doch die hiesige Polizei hat das Ganze als natürlichen Tod zu den Akten gelegt. Willas Instinkt ist geweckt. Durch Beziehungen ihres Chefs kann sie als außenstehende Beraterin noch einmal Einsicht in die Akten nehmen. Das gefällt weder den saarländischen Kollegen, noch der Klinikleitung..........

"Ein reines Wesen" ist der vierte Band um die österreichische Inspektorin Willa Stark. Obwohl dieser nahtlos aus Band 3 übergeht, kann man ihn auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen. Das hat die Autorin sehr gut gelöst. Auch hat mir gut gefallen, dass sie auf Details aus anderen Fällen, die oft dazu dienen den Leser neugierig auf die Vorgänger zu machen, verzichtet hat. So konnte ich mich von Anfang an auf die Geschichte konzentrieren. Mit Willa Stark hat Isabella Archan eine starke Figur geschaffen, die mir von Anfang an mit ihre steirischen Sturheit und das Verbeißen in einen Fall, sympatisch war. Gleich vom ersten Kapitel an baut sich die Spannung auf und steigert sich kontinuierlich. Bald schon muss Willa einsehen, dass sie sich da in etwas verrannt hat. Da geschieht ein weiterer Todesfall und die Ermittlungen bekommen neuen Schwung. Das Ende ist stimmig und passt perfekt zum Anfang. Was für mich die Geschichte rund gemacht hat.

Fazit: Ein spannender Krimi mit einer sympatischen Ermittlerin und vielen Verdächtigen. Der gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an das Saarland ist. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Lebensnaher und authentischer Südtirolkrimi

Die Bildermacherin und der böse Wolf
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Amalia ist in Berlin eine erfolgreiche Modefotografin. Nach dem Tod ihrer Großmutter zieht sie nun zurück in ihr Südtiroler Heimatdorf Pfunders im Pustertal. Alles läuft jedoch etwas anders als sie es ...

Amalia ist in Berlin eine erfolgreiche Modefotografin. Nach dem Tod ihrer Großmutter zieht sie nun zurück in ihr Südtiroler Heimatdorf Pfunders im Pustertal. Alles läuft jedoch etwas anders als sie es sich vorgestellt hat. Ihr Freund Felix hat sich einer anderen zugewandt. Zudem gibt es im Dorf eine hitzige Diskussion um die wieder angesiedelten Wölfe. Als sie mit ihrer Freundin Evi eine Skitour unternimmt, findet sie die übel zugerichtete Leiche einer Biologin, die sich für den Schutz der Wölfe eingesetzt hat. Waren es die Tiere selbst oder doch einer von den Wolfsgegnern? Amalia ermittelt auf eigene Faust........

"Die Bildermacherin und der böse Wolf" ist der zweite Band um die Fotografin Amalia. Aber auch ohne Vorkenntnisse bin ich gut in die Geschichte gestartet. Der Krimi ist aus Sicht von Amalia geschrieben, liest sich flüssig und hat mich durch seine lebendigen Dialoge und authentischen Dorfbewohnern überzeugt. Ich habe mich beim Lesen mittendrin gefühlt. Konnte mir die einzelnen Charaktere von der Klatschtante bis zu den gestandenen Mannsbildern gut vorstellen. Musste öfter schmunzeln. Immer mal wieder werden Dialektwörter eingestreut, die in einem Glossar am Ende erklärt werden,. Zudem gibt es einen italienischen Polizisten, der gebrochen Deutsch spricht. Dadurch hat das Ganze sehr lebensnah gewirkt. Da es sehr viele Verdächtige gibt, bleibt es spannend und verwirrend. Jedoch hatte ich nach einiger Zeit eine Ahnung, die sich auch bestätigt hat. Weshalb mich das Ende nicht ganz so überrascht hat, aber noch einmal richtig dramatisch wurde. Ein paar private Angelegenheiten bleiben offen und lassen gespannt auf Band drei warten.

Fazit: Ein lebensnaher Südtirolkrimi mit viel Lokalkolorit und authentischen Figuren. An einigen Stellen war mir aber das Liebesleben von Amalia und deren Eifersucht etwas zu viel des Guten. Ansonsten konnte mich der Krimi sehr gut unterhalten und empfehle ich deshalb gerne weiter.

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Ein trauriger Roman, der aber auch voller Hoffnung ist

Echo der Kirschblüten
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Amanaki ist 19 Jahre alt. Lebt in Tahiti. Stammt aus reichem Haus mit politischem Einfluss. Er könnte sich jeden Job aussuchen. Doch immer schon wird er von einer inneren Unruhe getrieben. So entschließt ...

Amanaki ist 19 Jahre alt. Lebt in Tahiti. Stammt aus reichem Haus mit politischem Einfluss. Er könnte sich jeden Job aussuchen. Doch immer schon wird er von einer inneren Unruhe getrieben. So entschließt er sich eines Tages etwas zu machen, was er vorher noch nie getan hat. Er verlässt sein Elternhaus, nimmt sich den Katamaran seines Vaters, um sich treiben zu lassen. Sich auf eine Reise zu sich selbst zu begeben. Erstes Ziel: Die Cookinseln.......

Ich beginne mit einem Zitat aus "Echo der Kirschblüten", das so viel über das Buch aussagt: "Vielleicht weißt du noch nicht, wohin du willst, was dich erwartet oder wie genau deine Träume aussehen, aber auf deinem Weg wirst du es herausfinden. Du wirst erkennen, was dir wichtig ist in dieser Welt." Wie man daran schon merkt handelt es sich um einen philosophischen Roman. Traurig und berührend. Aber auch ein Buch voller Hoffnung. Mit Amanaki hat Marcus S. Theis einen Charakter erschaffen, der mit offenen Augen durch die Welt geht. Aufgeschlossen gegenüber fremden Menschen und vor allem hilfsbereit ist. Auf seine ganz spezielle Art geht er auf jeden zu. Ein "Nein" lässt er nicht gelten. Ihm wird schon eine Lösung einfallen. Zufällig trifft er auf Ruby. Diese wünscht sich nichts sehnlicher als einmal in Japan die Kirschblüten zu sehen. So macht sich Amanaki mit ihr auf den Weg. Noch weiß er nicht, dass sie ein Geheimnis hat, bei dem auch er hilflos ist. Neben diesem Erzählstrang um Amanaki gibt es noch einen weiteren, der über die Machenschaften der japanischen Mafia berichtet. Dieser steht im krassen Gegensatz zum Hauptstrang und lange war mir nicht klar, wie dieser zu der doch sehr emotionalen Geschichte passt. Aber auch das ergibt zum Ende hin einen Sinn. Dieses ist etwas offen gehalten und sagt doch so viel aus. Alles in allem hat mir der Roman wirklich sehr gut gefallen. Jedoch gibt es einige Szenen in denen Amanaki in Gefahr gerät, die ich nicht immer ganz so realistisch fand. Die aber einen symbolischen Wert haben. Im realen Leben würden zudem bestimmt auch die Eltern irgendwann mal den Geldhahn zudrehen. Doch darum geht es in diesem Roman nicht. Der Fokus wird auf seine Hauptaussage gelegt. Finde zu dir selbst und welchen Sinn das Leben für dich bereit hält.

Fazit: Ein ruhiger Roman, der ein wenig traurig daher kommt. Gleichzeitig aber auch voller Hoffnung ist und Raum für eigene Gedanken lässt. Empfehlenswert.

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