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Veröffentlicht am 03.01.2024

Ein kulinarischer Thriller

Das Nord
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Seit Alex als Jugendlicher mit seiner Freundin Hannah in einen Unfall mit Todesfolge verwickelt war, bekommt er sein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe. Mittlerweile hat er eine Ausbildung zum Koch ...

Seit Alex als Jugendlicher mit seiner Freundin Hannah in einen Unfall mit Todesfolge verwickelt war, bekommt er sein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe. Mittlerweile hat er eine Ausbildung zum Koch abgeschlossen, verliert jedoch plötzlich seine Arbeit und steht ziemlich mittellos da. Ein Jobangebot, das ihm ein Freund aus Kindheitstagen unterbreitet, scheint daher fast zu schön um wahr zu sein. Alex soll in dem renommierten Sterne-Restaurant Nord als Commis de Cuisine eine Stelle annehmen. Ohne zu zögern tritt Alex die Stelle hoch oben im Norden Schwedens an. Dort verliebt er sich in die verheiratete Besitzerin des Restaurants, was fatale Folgen hat…
Die Geschichte beginnt eher ruhig und die Spannung baut sich zunächst langsam auf. Erzählt wird alles aus der Perspektive von Alex. Es tauchen mit der Zeit immer mehr Fragen und Rätsel auf, doch man erfährt nie mehr als Alex selbst. Die Einblicke, die man in die Welt der gehobenen Küche erhält fand ich sehr spannend. Es herrscht ein hoher Druck und ein ständiger Konkurrenzkampf zwischen den Commis de Cuisine. Und dennoch müssen alle als Team funktionieren um ein perfektes Menü abzuliefern. Die Schilderung der harten und mühsamen Arbeit waren wohldosiert und wirkten niemals langweilig, sondern eher interessant und informativ. Auch die Beschreibungen des rauen und kalten Nordens rund um das Skigebiet Åre waren sehr gelungen und man konnte sich ein gutes Bild machen. Die Figuren waren überzeugend gezeichnet, lediglich Alex war mir schon fast zu naiv.
Überraschend hingegen war das Ende. Zwar gewann die Handlung hier enorm an Tempo, lies aber auch einige Fragen offen. Da es jedoch noch einen Folgeband „Das Syd“ im Juli 24 geben wird, ist dies absolut in Ordnung.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Ems persönlichster Fall

Die Händler des Teufels: Ein Krimi aus London
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Ein Einbruch in der Detektei Walker, Wright & Ferguson. Doch als Em in die Detektei eilt fehlt lediglich ein Bild. Dieses Bild ist für Em von emotionaler Bedeutung, denn es zeigt sie mit ihrer Schwester ...

Ein Einbruch in der Detektei Walker, Wright & Ferguson. Doch als Em in die Detektei eilt fehlt lediglich ein Bild. Dieses Bild ist für Em von emotionaler Bedeutung, denn es zeigt sie mit ihrer Schwester Elliott, die vor 20 Jahren spurlos verschwand. Das gleiche Foto taucht im Zusammenhang mit dem verhafteten Menschenhändler Varga auf. Em versucht einen Zusammenhang herzustellen und merkt schon bald, dass dies ihr persönlichster Fall wird.
Es ist bereits der dritte Fall für die drei Privatdetektivinnen und im Mittelpunkt steht dieses Mal Emma. Für mich war es der erste Fall und ich konnte problemlos der Handlung zu folgen. Das Buch ist also auch für Quereinsteiger geeignet, da die Fälle in sich geschlossen sind. Da Emma hier die Hauptprotagonistin ist, wird der größte Teil des Buches auch aus ihrer Sicht erzählt. Aber auch Zayn, der Staatsanwalt kommt in einigen Kapiteln mit seiner Perspektive zu Wort.
Abigail Walker, Isla Wright und Emma Ferguson sind drei sehr interessante und starke Frauen, wenn auch unterschiedlich in ihrer Art. Besonders beeindruckt hat mich der Zusammenhalt des Trios. Auch wenn es mal zu Meinungsverschiedenheiten kommt, können sie sicher sein, dass sie sich aufeinander verlassen können. Da in diesem Buch Em die Hauptprotagonistin ist, erfährt man viel über ihre Gedanken und Gefühle. Besonders das Verschwinden ihrer damals elfjährigen Schwester Elliott, das nie geklärt werden konnte, belastet sie.
Es kommt immer wieder zu Wendungen und Überraschungen in der Geschichte, die sich rund um das schmutzigste Geschäft dreht. Die Handlung wird so spannend erzählt, dass ich nun unbedingt die beiden anderen Frauen näher kennenlernen möchte und ich mir die beiden Vorgängerbände besorgen muss.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Temporeicher Thriller

Gesichtersammler
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Nach einem misslungenen Einsatz wechselt Merle Gorski zur Kripo Köln. In ihrem ersten Fall bekommt sie es mit einer besonders grausamen Mordserie zu tun. Der Täter hat es auf junge, gutaussehende Frauen ...

Nach einem misslungenen Einsatz wechselt Merle Gorski zur Kripo Köln. In ihrem ersten Fall bekommt sie es mit einer besonders grausamen Mordserie zu tun. Der Täter hat es auf junge, gutaussehende Frauen abgesehen. Ihnen entfernt er ihre Gesichter und setzt ihnen stattdessen eine Federmaske auf. Seine Opfer setzt er abschließend auf Parkbänke, unter denen jeweils ein toter Papagei liegt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Robert Hillmann nimmt Merle die Ermittlungen auf.

Ohne viel Vorgeplänkel startet die Handlung gleich voll durch Das Ermittlerteam muss sich allerdings erst einmal zusammenraufen. Während Robert Hillmann eher der korrekte Typ ist, wirkt die junge Merle tough, sehr direkt und pragmatisch.
Eine straffe Erzählweise und ständig wechselnde Perspektiven sorgen für jede Menge Spannung. Auch die Kapitel sind sehr kurzgehalten, das Buch liest sich fast in einem Rutsch durch. Natürlich ist man die ganze Zeit am Grübeln, wer sich hinter dem „Sammler“ verbirgt. Auch hier punktet das Buch mit Wendungen und einer überraschenden Auflösung. Nur bei der Opferperspektive hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht. So blieben die jungen Frauen eher nichtssagende Figuren.
Insgesamt ein temporeicher Thriller ohne viel Tiefgang, aber ordentlich Gänsehautfeeling. Das perfekte Buch für mal schnell zwischendurch.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Interessantes Ermittler-Duo

Schwarzvogel
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Fredrika Storm kehrt nach einem Vorfall bei der Polizei in Stockholm zurück ins südschwedische Schonen zurück. Hier nimmt sie eine Tätigkeit bei der Polizei in Lund auf. Ihr erster Fall führt sie direkt ...

Fredrika Storm kehrt nach einem Vorfall bei der Polizei in Stockholm zurück ins südschwedische Schonen zurück. Hier nimmt sie eine Tätigkeit bei der Polizei in Lund auf. Ihr erster Fall führt sie direkt in ihren Heimatort Harlösa, der nicht weit entfernt liegt. Eine junge Frau ist auf einem eingefrorenen See eingebrochen und anschließend im eiskalten Wasser ertrunken. Gun, Fredrikas Großmutter beobachtete den Vorfall und ist davon überzeugt, dass die junge Frau gehetzt wurde und nur deshalb auf den See lief. Gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen Henry Calment nimmt Fredrika die Ermittlungen auf. Dabei führt so manche Spur zu ihrer eigenen Familie…

Fredrika Storm ist eine junge Ermittlerin, die auch sehr impulsiv ist. Sie geht die Dinge einfach direkt an, auch wenn noch keine Rechtsgrundlage vorhanden ist. Schwer zu schaffen macht ihr, dass sie nun gegen ihre eigene Familie ermitteln muss. Zudem leidet sie noch immer unter dem Verlust ihrer Mutter Annika. Sie verschwand, als Fredrika noch ein kleines Mädchen war. Trotz intensiver Nachfragen schweigt die Familie beharrlich über den Weggang der Mutter.
Henry Calment ist eher das Gegenstück zu Fredrika. Er gehört der Oberklasse an und ist sehr kultiviert. Entgegen den Willen seiner Familie hat der sich nach einem Studium entschlossen Polizist zu werden. Seine Stärken liegen in der Tatortanalyse und er arbeitet am liebsten allein. Doch mit Fredrika zusammen, ergeben die beiden ein sehr gut funktionierendes Team.
Etwas anstrengend empfand ich die weitläufige Verwandtschaft von Fredrika. Zu jedem von ihnen gibt es etwas zu erzählen und die Figuren, mit denen sie nicht verwandt ist, sind alles Bekannte von früher. Bei ihren Ermittlungen tauchen plötzlich Parallelen auf. Die ertrunkene Frau hatte Nachforschungen angestellt nach einem Mann der 1996 verschwand. Zeitgleich verschwand damals Annika. Dadurch ergeben sich viele spannenden Fragen, die es zu klären gilt.
Die Kapitel sind kurzgehalten, man kommt sehr gut voran in dem Buch. Es ist zwar spannend, aber nicht auf höchstem Niveau. Dazu bremsen die vielen Nebengeschichten das Ganze aus. Es dauert ziemlich lange, bis die einzelnen Puzzlestücke an ihren Platz fallen.
Da „Schwarzvogel“ der Auftakt zu einer Serie rund um Fredrika Storm und Henry Calment ist, bleiben am Ende doch noch ein paar Fragen offen, die wohl in den weiteren Bänden geklärt werden. Ich bin jedenfalls gespannt auf weitere Fälle dieses sympathischen Teams.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Spannend, aber nicht der beste Strobel

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Noch immer kommt die Psychologin Evelyn Jancke über den Verlust ihres Bruders nicht hinweg. Fabian verschwand vor zwei Jahren auf einer Urlaubsreise samt seiner Frau und dem Wohnmobil in Frankreich. Alle ...

Noch immer kommt die Psychologin Evelyn Jancke über den Verlust ihres Bruders nicht hinweg. Fabian verschwand vor zwei Jahren auf einer Urlaubsreise samt seiner Frau und dem Wohnmobil in Frankreich. Alle Suchen blieben erfolglos, die Ermittlungen wurden mittlerweile eingestellt. Doch Evelyn glaubt weiter daran, dass ihr Bruder noch lebt. Ihre Tätigkeit bei der Polizei als forensische Psychologin hilft ihr ein wenig Stabilität in ihr Leben zu bringen, das ansonsten aus dem Ruder zu laufen droht. Doch nun bittet die Polizei in Oldenburg sie um Mithilfe bei einer Mordserie. Ein Unbekannter mordet im norddeutschen Raum und immer sind es Campingplätze, auf denen er seine Opfer findet. Ein Zeuge kann den Täter beschreiben und als Evelyn das Phantombild sieht, glaubt sie darin ihren Bruder zu erkennen…

Da ich so gut wie alle Bücher von Arno Strobel bisher mit Begeisterung gelesen habe, war ich sehr gespannt auf das neue Werk. Allein schon der Prolog ist sehr packend und man erlebt mit, welche Grausamkeiten ein kleiner Junge erleiden muss. Auch das anschließende Szenario bei dem der Leser erfährt was mit Fabian auf seinem Urlaubstrip passiert, war so genial geschildert, als wäre man direkt dabei gewesen.
Schließlich lernt man Evelyn kennen. Die Suche nach der Wahrheit und die Ungewissheit zermürben ihr Leben. Eine Stütze ist da Kriminalhauptkommissar Gerhard Tillmann, ein Ex-Geliebter und jetzt ihr bester Freund. Als Evelyn plötzlich Nachrichten ihres totgeglaubten Bruders erhält, beginnen die beiden auf eigene Faust zu ermitteln. Doch dann tauchen Widersprüche auf und man weiß als Leser nicht mehr was man glauben soll. Zudem gibt es zwischendrin immer wieder Einschübe, in denen man aus der Täterperspektive etwas erfährt. Trotz all dieser Information bleibt es aber bis zum Ende spannend, denn es ist nicht so einfach daraus ein klares Bild zu formen. Auch halten einige Wendungen den Spannungsbogen auf einem hohen Niveau.
Der Erzählstil ist wie gewohnt sehr flüssig und auch die Dialoge haben mir bestens gefallen. Lediglich die Auflösung fand ich etwas schnell abgehandelt.
Insgesamt nicht eines der besten Werke des ansonsten von mir sehr geschätzten Arno Strobels. Aber immer noch weit über dem Durchschnitt. Spannung ist auf jeden Fall gegeben und das bis zum Ende. Ganz klare Leseempfehlung.

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