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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2023

Es plätschert so dahin ...

Eine Lady hat die Wahl
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Ich liebe England und Regency, und so war ich sehr gespannt auf diesen Roman.
Den Vorgänger-Band fand ich leider nur durchschnittlich und nett, und ich war neugierig, ob die Autorin sich mit diesem zweiten ...

Ich liebe England und Regency, und so war ich sehr gespannt auf diesen Roman.
Den Vorgänger-Band fand ich leider nur durchschnittlich und nett, und ich war neugierig, ob die Autorin sich mit diesem zweiten Band steigern konnte.
-Sie konnte es meiner Meinung nach leider nicht.
Die Geschichte liest sich zwar stets angenehm und flüssig, sie ist durchaus atmosphärisch ... aber letztlich bietet sich nichts Neues. Sowohl die Figuren als auch die Handlung an sich hat man so schon gefühlt tausend Mal gelesen.
Vielleicht auch deswegen weist dieser Roman immer wieder ziemliche Längen auf.
Er ist nett zu lesen, keine Frage - aber leider nicht mehr, sondern nur nett für zwischendurch. Nichts, was lange nachhallen würde. Und nichts, was Regency-Kenner und -liebhaber wirklich fesseln und begeistern könnte.
An die wirklich großen und guten Autorinnen dieses Genres kommt Sophie Irwin für meinen Geschmack leider nicht heran.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Eine schöne Kulisse, aber auch viel verschenktes Potenzial

Die Buchhandlung in der Baker Street
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Die in Seattle lebende Valentina erfährt eines Tages, dass sie eine Buchhandlung in London von ihrer Mutter Eloise geerbt hat. Valentina weiß fast nichts über diese Frau, da sie aus ihrem Leben verschwand, ...

Die in Seattle lebende Valentina erfährt eines Tages, dass sie eine Buchhandlung in London von ihrer Mutter Eloise geerbt hat. Valentina weiß fast nichts über diese Frau, da sie aus ihrem Leben verschwand, als Valentina noch ein Kind war. In der Buchhandlung in London entdeckt sie in jedem ihrer Lieblingsbücher Nachrichten von ihrer Mutter an sie. Was Valentina nach und nach herausfindet, ist unfassbar ... Zum Glück ist Valentina bei alledem nicht allein, sondern hat Millie, die beste Freundin ihrer Mutter, an ihrer Seite ...

Ein Roman über Familie, Liebe, Bücher, aber auch über Dramen und dunkle Geheimnisse. Eine Geschichte, die so toll und vielversprechend klang, letztlich aber ziemlich hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Die Geschichte lässt sich stets angenehm flüssig lesen, und die Kulisse, vor allem die Kombination aus Buchhandlung und Katze, fand ich toll.

Erzählt wird diese Geschichte auf zwei Ebenen: in der Vergangenheit bzgl. Eloise und in der Gegenwart bzgl. Valentina. Zunächst gefiel mir Valentinas Erzählstrang einfach besser, fand ich diesen doch atmosphärischer und die Figuren dort besser gelungen, während für meinen Geschmack in Eloises Erzählstrang alles etwas zu distanziert blieb.

Mit Eloises und Franks Aufbruch nach Amerika änderte sich dies jedoch schnell; Frank ist dort wie ausgewechselt. Nun besticht dieser Erzählstrang durch seine mysteriöse Grundstimmung. Was hat es bspw. mit diesem Hut auf sich; mit Franks früherer Frau; und welche Rolle spielt die Haushälterin, und was weiß sie? -Eloises Erzählstrang wurde zunehmend spannender, während Valentinas Erzählstrang mehr oder weniger vor sich hinplätscherte.

Mir persönlich war es einfach zu viel von allem: zu oberflächlich, zu viel Drama, zu viel Zufall, zu viel Kitsch. Am Ende zu rosarot, zu viel Friede-Freude-Eierkuchen. Es passt einfach nicht so recht zum ganzen Rest.

Was mich am meisten stört: so viele Dinge, die nur angekratzt, dann aber im Sande verlaufen lassen wurden; die als eine Art Schlüsselszene dargestellt wurden, dann aber überhaupt keine Rolle mehr spielten! Unverständlich, warum die Autorin sie überhaupt einbaute. Denn so bleiben am Ende nur viel zu viele offene Fragen - und der Leser bleibt völlig unbefriedigt zurück.

Was hatte es etwa mit dem Tod von Franks erster Frau auf sich? War es ein Unfall oder doch mehr? War die Haushälterin nun gut oder böse? Was wusste sie wirklich? Und warum in aller Welt wurde dieser Hut überhaupt erwähnt und so mysteriös dargestellt, wenn wir nie wirklich erfahren, was es mit diesem Hut und dieser Frau, der er früher gehörte, auf sich hat; warum er Frank so triggert??? Auch bzgl. Frank selbst bleiben Fragen offen. Über die wirklich wichtigen Dinge verliert die Autorin leider kein Wort mehr. Man kann als Leser nur Mutmaßungen anstellen. Überhaupt frage ich mich bis zuletzt: Warum handeln diese Figuren nur so und nicht anders? Warum stellen sie nie Dinge in Frage? Das gilt gerade bzgl. Valentina und Eloise und Franks Verhalten.

Die Geschichte an sich ist sehr dramatisch und berührend. Die Grundidee ist gut; sie hat so viel Potenzial! Leider nutzt die Autorin es nicht aus. Insgesamt ein netter Roman, der aber leider seine Schwächen hat. Wirklich fesseln, packen, begeistern und überzeugen konnte "Die Buchhandlung in der Baker Street" mich leider nicht. Doch wer diese Art von Geschichten mag und über die erwähnten Dinge hinwegsehen kann, der wird den Roman dennoch gerne lesen.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Durchwachsen ...

30 Tage Dunkelheit
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"In diesem Dorf gibt´s Geheimnisse, an denen man am besten nicht rührt."

Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix hat eine fließende Sexualität, ein extremes Bedürfnis nach Alkohol - und eine Schreibblockade. ...

"In diesem Dorf gibt´s Geheimnisse, an denen man am besten nicht rührt."

Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix hat eine fließende Sexualität, ein extremes Bedürfnis nach Alkohol - und eine Schreibblockade. Diese macht es noch unklüger, öffentlich zu behaupten, dass jeder Idiot in einem Monat einen Krimi schreiben kann - denn genau das muss sie nun beweisen!
Dies soll in einem kleinen, abgelegenen isländischen Dorf geschehen.
Doch schon bald nach ihrer Ankunft wird der Neffe der Frau, bei der Hannah wohnt, tot aufgefunden - und ebenso schnell stellt sich heraus, dass es sich wohl um Mord handelt.
Hannah beginnt auf eigene Faust zu ermitteln - obwohl ihr mehrfach von mehreren Dorfbewohnern zu verstehen gegeben wird, dass sie sich gefälligst aus dem Fall heraushalten soll. Und so geschieht das Unvermeidliche ...
******
Ich liebe Island, ein guter Krimi geht sowieso immer, der Schauplatz Island bot eine willkommene Abwechslung zu meinen sonst so geliebten und gelesenen klassischen britischen whodunits, obendrein handelt es sich bei "30 Tage Dunkelheit" um den besten dänischen Kriminalroman 2021 ... die Erwartungen waren also hoch, die Vorfreude groß.
Rückblickend muss ich leider sagen, dass mich dieses Werk nicht überzeugen konnte. Man kann es lesen, aber man muss es definitiv nicht lesen. Wenn das wirklich der beste dänische Kriminalroman ist, dann möchte ich die schlechten lieber nicht sehen und lesen ...
Der Stil der Autorin liest sich angenehm und flüssig.
Ich hätte mir noch mehr Island-Atmosphäre gewünscht.
Den Humor fand ich teilweise passend und gut, teilweise aber auch unpassend und too much.
Die Handlung ist oftmals widersprüchlich - so passt der beschriebene Charakter des Islandpferdes überhaupt nicht zu dem, was sich bei der Tour dann ereignet. Ich hatte als Leserin und Reiterin den Eindruck, dass es sich um zwei völlig verschiedene Pferde handeln muss, was aber nicht der Fall war!
Die Figuren waren zwar teilweise ganz interessant, hätten aber immer noch komplexer und besser gezeichnet werden können.
Viel mehr gestört hat mich die Tatsache, dass die gesamte Handlung, etwa Hannahs Ermittlungen auf eigene Faust, wirklich absolut konstruiert, idiotisch und unglaubwürdig wirkten.
Auch gab es immer wieder Längen für meinen Geschmack.
Letztlich hätte bspw. über Hannah und Margrét gerne noch mehr gelesen.
Man muss sehen, dass Jenny Lund Madsen in Dänemark eine sehr renommierte Drehbuchautorin ist. Vielleicht funktioniert diese Geschichte als Film viel besser als als Buch. In dieser Form fand ich es jedoch leider eher enttäuschend und langweilig.
Man kann ein paar nette Lesestunden damit haben - mehr aber leider nicht.
Schade, denn das Potenzial war da und die Erwartungen waren hoch.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Tolle Idee, deren Umsetzung mich leider nicht ganz überzeugte

Ein Geheimnis aus Magie und Eis
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Marit und Eve sind gemeinsam in einem Waisenhaus aufgewachsen und wie Schwestern füreinander. Sie leben in einer Welt, in der viele Menschen magische Kräfte haben - doch diese Magie hat einen hohen Preis, ...

Marit und Eve sind gemeinsam in einem Waisenhaus aufgewachsen und wie Schwestern füreinander. Sie leben in einer Welt, in der viele Menschen magische Kräfte haben - doch diese Magie hat einen hohen Preis, denn wenn man ein gewisses Maß an Magie überschreitet, dann bezahlt man dies mit seinem Leben.
Eines Tages wird Eve von der berühmten Tänzerin Helene Vestergaard adoptiert. Marit sorgt dafür, dass sie als Schneiderin dort arbeiten und weiterhin mit Eve zusammen sein kann. -Doch das ist nicht der einzige Grund dafür, weshalb Marit unbedingt im Hause Vestergaard unterkommen will: Marits Vater starb in den Vestergaard-Minen und sie zweifelt daran, dass es wirklich ein Unfall war. Und sie soll Recht behalten: schon bald kommt sie einer unfassbaren Sache auf die Spur und findet heraus, was es mit der Magie und den Edelsteinen wirklich auf sich hat. Sogar der König ist involviert ...
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Der Klappentext klang super, schon das Cover ist ein Traum ... natürlich wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.
Rückblickend muss ich leider sagen, dass es meine Erwartungen nicht erfüllen konnte und eher enttäuschend war.
Emily Bain Murphy schreibt gut, ihr Stil lässt sich schön lesen. Und die Idee dieser Geschichte ist auch toll; ihre Umsetzung konnte mich persönlich aber leider nicht überzeugen.
Die Kapitel, die aus Philips Sicht erzählt sind, haben mich weitestgehend gelangweilt und immer wieder für Längen gesorgt. Marits Perspektive war schon interessanter, und obwohl ich die Zeit und die Kulisse schön fand, konnte mich diese Geschichte insgesamt einfach nicht packen.
Insbesondere das Ende fand ich am schwächsten.
Fazit: Tolle Idee, schwache Umsetzung. Die Hauptzielgruppe (da insbesondere Mädchen) dürfte das Buch aber toll finden und gerne lesen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Ziemlich enttäuschend und langweilig

In blaukalter Tiefe
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Ein zehntägiger Segeltörn in den schwedischen Schären ... was romantisch klingt, ist alles andere als romantisch, denn hier bricht nicht ein Ehepaar allein auf, sondern es handelt sich um zwei Kanzleikollegen ...

Ein zehntägiger Segeltörn in den schwedischen Schären ... was romantisch klingt, ist alles andere als romantisch, denn hier bricht nicht ein Ehepaar allein auf, sondern es handelt sich um zwei Kanzleikollegen mitsamt ihrer Frauen. Außerdem ist ein mysteriöser Skipper an Bord, der nicht der zu sein scheint, der er zu sein vorgibt, und der mindestens ein dunkles Geheimnis zu haben scheint.
Schon bald wird nicht nur das Wetter gefährlich, sondern auch die Stimmung an Bord, denn schnell stellt sich heraus, dass dieser Segeltörn einem bestimmten Zweck dient, entsprechend krampfhaft durchgeführt wird; dass die Ehepaare nicht zueinander passen und die Yacht lieber heute als morgen wieder verlassen würden - und auch dem Skipper wäre es eindeutig am liebsten, wenn kein Mensch an Bord wäre ...
Parallel zu einem schweren Sturm bricht dann auch auf der Yacht alles los und fallen alle Masken ...
Der Klappentext klang toll, ich war richtig gespannt darauf, was unter der Oberfläche dieser vermeintlich perfekten Leben brodelt, welche dunklen Geheimnisse und unschönen Wahrheiten da zutage treten werden, wie sich sich auf diese Menschen und im wahrsten Sinne auch auf ihre Leben auswirken werden.
Die Idee der Autorin ist gut, die Umsetzung hat mir persönlich leider nicht sonderlich gefallen. Ich hatte mir wesentlich mehr von diesem Roman erhofft und war letztlich ziemlich gelangweilt und enttäuscht.
Der Stil ist in Ordnung, allerdings auch nichts besonderes.
Stellenweise wird es recht interessant, doch größtenteils wird diese Geschichte recht spannungsarm erzählt. Am interessantesten war noch der geheimnisvolle Skipper.
Nicht nur von der Handlung, auch von den Figuren hatte ich mir mehr versprochen. Sie blieben zu blass und distanziert.
Außerdem wurden zu viele Dinge nur angekratzt und auch insofern das Potenzial nicht ausgeschöpft. Und das betrifft leider auch die Schwerpunkte dieser Geschichte.
Leider kein Roman, der lange nachklingen wird, im Gegenteil.

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