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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2025

Ein ziemlich schwacher Strobel, schade - aber top gelesen...!

Welcome Home – Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?
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Die Winklers wollen sich privat und beruflich verändern und kaufen sich ein Haus in der Neubausiedlung Auf Mons im Spessart.
Glücklich ziehen Ines, Marco und Emilia in ihr neues Heim und werden herzlich ...

Die Winklers wollen sich privat und beruflich verändern und kaufen sich ein Haus in der Neubausiedlung Auf Mons im Spessart.
Glücklich ziehen Ines, Marco und Emilia in ihr neues Heim und werden herzlich in der Nachbarschaft aufgenommen - ein Glück, das nur von kurzer Dauer sein wird, denn es geschehen unheimliche Dinge Auf Mons, nachts scheint jemand durch das Haus zu schleichen und die Bewohner zu beobachten und am nächsten Morgen wird in dem noch leerstehenden Nachbarhaus eine grausam zugerichtete Leiche gefunden...

Zu viel erwartet, zu viel gehyped oder einfach nicht das stärkste Werk? Was auch immer, mit "Welcome Home" konnte mich Arno Strobel leider nicht überzeugen! Zwar fand ich die Story klasse und der Unterhaltungswert war hoch, jedoch fand ich den neuesten Thriller des Bestsellerautors sprachlich ziemlich schwach, der Gruselfaktor erreichte mich nicht so recht, die Wendungen im Verlauf des Geschehens fand ich oft vorhersehbar und auch die eher oberflächlich angelegten Charaktere konnten mich nicht dazu bringen, wirklich mitzufiebern.

Sascha Rotermund hat wie gewohnt hervorragend gelesen und damit noch einiges herausgeholt, denn durch seine prägnante Stmme und super Intonation kam Leben in den Plot, aber leider hat das hier nicht gereicht...3 Sterne für den Thriller + 1 Stern für obendrauf für Sascha Rotermund.

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Veröffentlicht am 19.09.2025

Lebendig, packend und voller Emotionen - Zwei Epochen, zwei Städte - beeindruckend!

Verlorene Träume
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"Verlorene Träume. Das Echo der Liebe" von Astrid Korten ist als Taschenbuch mit 304 Seiten erschienen und erzählt die Geschichte zweier junger Frauen aus unterschiedlichen Epochen und Kulturkreisen, ...

"Verlorene Träume. Das Echo der Liebe" von Astrid Korten ist als Taschenbuch mit 304 Seiten erschienen und erzählt die Geschichte zweier junger Frauen aus unterschiedlichen Epochen und Kulturkreisen, verbunden durch ein wundervolles Ballkleid in einer Museumsausstellung.

Nachdem Lillys Großmutter, bei der sie weitestgehend aufwuchs, verstorben ist und ihr Geliebter und Chef Max sie ewig hinhält und dann doch bei seiner Ehefrau verweilt, hält sie nichts mehr in ihrem derzeitigen Leben. Als sie die Ausstellung "Zarenpracht" besucht und dort einen Traum von einem Ballkleid aus Seide, Chiffon und Tüll entdeckt, das sie nicht mehr loslässt, beginnt Lilly zu recherchieren, wem dieses Meisterwerk gehörte - zuerst aus beruflichem Interesse, schließlich ist sie Journalistin, doch schnell lässt sie der Gedanke an die Gräfin Alexandra Oblenskaja aus Sankt Petersburg, der das Kleid gehörte, nicht mehr los und ihre Suche wird zu einer sehr persönlichen Mission.

Da Lillys Mutter in Sankt Petersburg mit ihrer neuen Familie lebt, beschließt Lilly, in München alles hinter sich zu lassen und zu ihrer Mutter zu reisen, um sich dieser wieder etwas anzunähern und um ihre Recherchen um Gräfin Alexandra vertiefen zu können.

Astrid Korten hat hier einen wundervollen, atmosphärisch dichten historischen Roman geschrieben, in dem sie Vergangenheit und Gegenwart in zwei Erzählsträngen zu einer ungemein fesselnden, gefühlvollen und authentisch anmutenden Geschichte spinnt, die man kaum wieder aus der Hand legen mag. Sowohl Lilly und Christian als auch Alexandra und Juri sind liebevoll und detailliert angelegte Figuren, die mich von sich eingenommen und überzeugt haben. Und auch der Zauber der vergangenen Zeit, der hier so schön herüberkommt, hat mich gefangengenommen.

Während man Lilly im Jahr 2020 bei ihrer Spurensuche in das vergangene Jahrhundert begeleitet, die bei ihren Nachforschungen von dem sympathischen Christian unterstützt wird, darf man Alexandra und Juri ab 1914 folgen und mit ihnen schwere Zeiten durchleben wie die russische Revolution ab 1917.

Ins traumhafte Paris führt uns die Autorin ebenfalls noch und nicht nur die tollen, abwechslungsreichen und so wunderbar bildhaft beschriebenen Schauplätze machen diesen Roman zu etwas ganz Besonderem, sondern auch die zahlreichen Unter- und Zwiscehntöne, die sich zwischen den Zeilen entfalten sowie die ganze Skala von Emotionen wie Melancholie, Trauer, Sehnsucht und der Suche nach Liebe, aber auch Hoffnung, Wärme, Geborgenheit und vieles mehr.

Ein unbedingt lesenswerter historischer Roman aus der Feder von Astrid Korten, die mir bisher vorrangig aus ihren packenden und nervenaufreibenden Thrillern bekannt war.

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Veröffentlicht am 17.09.2025

Packend, aufregend, grandios - Mordermittlungen im Wurstelprater!

Der Totengräber und die Pratermorde (Die Totengräber-Serie 4)
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"Der Totengräber und die Pratermorde" (Die Totengräber-Serie 4) von Oliver Pötzsch ist bei Hörbuch Hamburg erschienen und hat eine Laufzeit von 16 Stunden und 53 Minuten (gekürzt). Gesprochen wird das ...

"Der Totengräber und die Pratermorde" (Die Totengräber-Serie 4) von Oliver Pötzsch ist bei Hörbuch Hamburg erschienen und hat eine Laufzeit von 16 Stunden und 53 Minuten (gekürzt). Gesprochen wird das Hörbuch von Hans Jürgen Stockerl.

Es handelt sich um Band 4 der Totengräber-Serie, der jedoch problemlos unabhängig von den vorherigen Teilen gehört bzw. gelesen kann, da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt. Wer gern auch die persönliche Entwicklung der Protagonisten verfolgt, sollte bei Band 1 starten, um alles von Beginn an mitzubekommen - es lohnt sich allemal, denn sie sind alle großartig :)

Abermals nimmt Oliver Pötzsch seine Hörer bzw. Leser mit ins historische Wien, diesmal ins Jahr 1896.
Der vierte Band um Inspektor Leopold von Herzfeldt, den Totengräber Augustin Rothmayer und Julia Wolf, die inzwischen Reporterin ist, führt die Ermittler in das Herz von Wien, in den Prater. Der amerikanische Zauberer Charles Banton hat Spektakuläres vor - zum ersten Mal wird er auf der Bühne den Zaubertrick "Die zersägte Jungfrau" vorführen. Und das ist eine wahrlich spektakuläre Premiere, denn jemand hat den Trick manipuliert und so versirbt Bantons Assistentin Beatrice, denn er hat sie tatsächlich zersägt. HAt Bantons Konkurrent, der "Große Bellini", bei dem es seit einiger Zeit nicht mehr so gut läuft, damit zu tun?

Leopold von Herzfeldt wird mit dem Fall betraut und trifft noch im Theater auf seine große Liebe Julia, die sich eine Beziehungspause erbeten hatte. Trotz aller Hürden ermitteln sie zusammen, aber als sich Julia sozusagen undercover und auch ohne Absprache mit Leo bzw. der Polizei als Assistentin eines wankenden Messerwerfers in den Wurstelprater einschleust, um mehr herauszubekommen, stösst sie noch auf ganz andere Tatsachen: 4 junge Frauen sind spurlos verschwunden. Augustin Rothmayer arbeitet unterdeß an seinem neuen Buch und hat Schwierigkeiten, sich in seine Ziehtochter Anna hineinzuversetzen, die mit ihren 15 Jahren mitten in der Pubertät steckt. Aber bald steckt auch er mittendrin in den turbulenten Ermittlungen...

Der Autor hat es mit seinen vielfältigen Themen, der reichlich vorhandenen Spannung und den bereits vertrauten, liebevoll und detailliert erschaffenen Protagonisten erneut geschafft, eine sehr authentische Atmosphäre zu erzeugen, die sich für mich wie ein "nach Hause kommen" anfühlte. Ich war direkt wieder drin im alten Wien und fand es besonders spannend, mich inmitten der Schausteller und exotischen Figuren im Prater zu tummeln.
Außerdem machen die Wiener Mundart, die tolle, ausdrucksstarke und lebendige Lesung von Hans Jürgen Stockerl und der tolle Humor des Autors das ganze zu einem echten Schmankerl!.

Die Handlung ist wie gewohnt packend, wendungsreich und Oliver Pötzsch versucht stets, seine Leser- bzw. Hörerschaft auf falsche Fährten zu führen, was zumindest bei mir auch bestens gelungen ist ;) Es gibt zahlreiche Verdächtige, teils sind das ziemlich skurrile Charaktere, die mir großartig gefallen haben - und nicht alle waren sie harmlos...

Auch die private Seite der Charaktere spielt eine wieder wichtige Rolle, aber in wohldosiertem Maß. Die Beziehung zwischen Leo und Julia scheint wieder etwas aufzuleben und Leo gibt sich allergrößte Mühe, auch mit Julias taubstummer Tochter Sisi.

Unbedingt bekommt "Der Totengräber und die Pratermorde" von mir 5 Sterne und ich freue mich auf Band 5 der Reihe :)

Der Totengräber und die Pratermorde

NetGalleyDE!

DankeNetGalleyDE!

Spannung

Wien

Prater

Wurstelprater

Milieu

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Veröffentlicht am 16.09.2025

Die Geheimnisse der Frauen...

Das Flüstern der Marsch
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"Das Flüstern der Marsch" von Katja Keweritsch ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Hoffmann und Campe erschienen und hat 384 Seiten.

Mona reist in die Marsch zur Feier des 80. Geburtstags ...


"Das Flüstern der Marsch" von Katja Keweritsch ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Hoffmann und Campe erschienen und hat 384 Seiten.

Mona reist in die Marsch zur Feier des 80. Geburtstags ihres Opas Karl. Als sie ankommt, ist Oma Annemie nicht da. Karl scheint das keine Sorgen zu bereiten, aber Mona schon, denn die Oma bleibt verschwunden. So begibt sich die Enkelin auf die Suche und stößt dabei auf tief vergrabene Familiengeheimnisse...

Die Autorin erzählt eine Familiengeschichte über mehrere Generationen aus den Perspektiven von Mona, Oma Annemie, Tante Janne und Freya. Das ist einerseits toll gemacht, man bekommt nach und nach langsam Einblick in die Geschehnisse. Andererseits hat es teilweise ein wenig den Lesefluss behindert und mich etwas herausgebracht.

Insgesamt hat mir der Schreibstil sehr gefallen, mit leisen Tönen wird eine schwerwiegende Geschichte erzählt. Leider haben hier die Kinder oft das Nachsehen, die Mütter sind ungewollt schwanger, nicht unabhängig und durch die in der Vergangenheit aufgezwungenen Konventionen nicht glücklich als Ehefrau, Mutter und Hausfrau.
Demensprechend ist die Atmosphäre kalt und still, was ziemlich bedrückend auf mich gewirkt hat und auch nachdenklich macht - wie viele Menschen sind in einem solch emotionslosen Umfeld aufgewachsen und was hat das mit ihnen gemacht? Das kommt hier anhand von Annemies Geschichte deutlich herüber , aber die Wahrheiten, die hier ans Licht kommen, sind nicht bequem.

Ein Familienroman mit Gewicht, der ein Bild von Schuld, Reue und Scham zeichnet - sehr empfehlenswert, aber keine leichte Kost!

"Das Flüstern der Marsch" von Katja Keweritsch ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Hoffmann und Campe erschienen und hat 384 Seiten.

Mona reist in die Marsch zur Feier des 80. Geburtstags ihres Opas Karl. Als sie ankommt, ist Oma Annemie nicht da. Karl scheint das keine Sorgen zu bereiten, aber Mona schon, denn die Oma bleibt verschwunden. So begibt sich die Enkelin auf die Suche und stößt dabei auf tief vergrabene Familiengeheimnisse...

Die Autorin erzählt eine Familiengeschichte über mehrere Generationen aus den Perspektiven von Mona, Oma Annemie, Tante Janne und Freya. Das ist einerseits toll gemacht, man bekommt nach und nach langsam Einblick in die Geschehnisse. Andererseits hat es teilweise ein wenig den Lesefluss behindert und mich etwas herausgebracht.

Insgesamt hat mir der Schreibstil sehr gefallen, mit leisen Tönen wird eine schwerwiegende Geschichte erzählt. Leider haben hier die Kinder oft das Nachsehen, die Mütter sind ungewollt schwanger, nicht unabhängig und durch die in der Vergangenheit aufgezwungenen Konventionen nicht glücklich als Ehefrau, Mutter und Hausfrau.
Demensprechend ist die Atmosphäre kalt und still, was ziemlich bedrückend auf mich gewirkt hat und auch nachdenklich macht - wie viele Menschen sind in einem solch emotionslosen Umfeld aufgewachsen und was hat das mit ihnen gemacht? Das kommt hier anhand von Annemies Geschichte deutlich herüber , aber die Wahrheiten, die hier ans Licht kommen, sind nicht bequem.

Ein Familienroman mit Gewicht, der ein Bild von Schuld, Reue und Scham zeichnet - sehr empfehlenswert, aber keine leichte Kost!

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Veröffentlicht am 16.09.2025

Packend, hochinformativ, beklemmend - ein grandioser historischer Roman!

Die Dolmetscherin
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"Die Dolmetscherin" von Titus Müller ist als Taschenbuch bei Heyne erschienen und hat 416 Seiten.

Titus Müller hat in diesem historischen Roman Fiktion und Realität gekonnt zu einer ungemein fesselnden, ...

"Die Dolmetscherin" von Titus Müller ist als Taschenbuch bei Heyne erschienen und hat 416 Seiten.

Titus Müller hat in diesem historischen Roman Fiktion und Realität gekonnt zu einer ungemein fesselnden, atmosphärisch dichten Geschichte verwoben, die mir sehr unter die Haut ging.

Asta ist Dolmetscherin und wird bei den Nürnberger Prozessen für die Amerikaner übersetzen, nachdem sie sich zuvor bereits Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Bains, in dem die Nazi-Größen vor den Prozessen interniert waren und wo die Amerikaner versucht haben, etwas aus den Naziverbrechern über ihre Gräueltaten herauszubekommen, selbst eingebracht hat. Zugleich spioniert Asta jedoch auch für die Russen und hat hinsichtlich der Angeklagten Nazis, insbesondere Hermann Göring, sehr persönliche Motive. Und dann trifft sie auch noch Leonhard wieder, den sie im Palace bereits als Kriegsgefangenen kennengelernt hatte und der offensichtlich auch so einiges zu verbergen hat. Zwischen den beiden entsteht eine Beziehung, die auf tönernen Füßen steht...

In meinen Augen ist es dem Autor unglaublich gut gelungen, sowohl die geschichtlichen Fakten zu den Nürnberger Prozessen auf hochinteressante Weise zu vermitteln, als auch durch die vielschichtigen, abwechslungsreichen Charaktere und deren Hintergründe eine breite Palette von Emotionen zu erzeugen, durch die das Ganze ungemein authentisch herüberkommt und eine Atmosphäre entsteht, die die Leserinnen und Leser ganz dicht am Geschehen teilhaben lässt.

Besonders gut wird auch die moralische Komponente des eigenen Gewissens beleuchtet, an kleinen und an großen "Dingen" - das kann ich nicht näher erläutern, ohne zu spoilern...

Was mir auch supergut gefallen hat, ist der tiefe Einblick in die Simultanübersetzung - das ist wirklich toll erklärt und Asta und ihre Kollegen haben meine volle Bewunderung, das erfordert ja höchste Konzentration und es ist unmöglich, den Anschluß wiederzufinden, wenn die Gedanken kurz abschweifen.

Asta ist eine klasse Frau, engagiert, hartnäckig, geraudeaus, dabei aber absolut empathisch und für Andere da. Auch die anderen Charaktere sind sehr gelungen - bester "Nebendarsteller" ist eindeutig Robert, Leonhards Sohn, der ein so hartes Leben hat und dabei so bescheiden und für Kleinigkeiten dankbar ist - beeindruckend!

Durch die Kombination von Fakten und Fiktion bekommt das Ganze so eine gewisse Leichtigkeit, die den Lesefluss ungemein positiv beeinflusst, aber den Tatsachen nichts von ihrem Schrecken nimmt. Und durch die unterschiedlichen Handlungsstränge und Erzählperspektiven bekommt man einen Einblick in die damaligen Geschehnisse aus ganz anderen Sichtweisen, was ich permanent aufgesogen habe.

Ein grandioser, top recherchierter Roman zwischen Schwärze und Zuversicht, der fesselt, bestens unterhält und noch lange nachhallt - unbedindgte Leseempfehung von mir!


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