Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden, der mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Team aufwartet
FriesLandGier (Küstenkrimi)In ihrem achten Küstenkrimi schickt die Autorin Nele Bruun ihre gut aufeinander abgestimmten Ermittler Carsten Wolf und Fabiu Covaci vom LKA Kiel in ihren dritten Fall, der sie diesmal auf die Insel Sylt ...
In ihrem achten Küstenkrimi schickt die Autorin Nele Bruun ihre gut aufeinander abgestimmten Ermittler Carsten Wolf und Fabiu Covaci vom LKA Kiel in ihren dritten Fall, der sie diesmal auf die Insel Sylt verschlägt.
Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Auf der Insel Sylt werden kurz hintereinander ein angesehener Arzt und eine bekannte Journalistin mit einem Schuss in den Hinterkopf hingerichtet. Carsten Wolf und sein Team übernehmen die Ermittlungen, die sich zunächst sehr schwierig gestalten, weil es scheinbar keine Verbindungen zwischen den Opfern gibt. Und so müssen sich Carsten und Fabiu vor Ort durch ein dichtes Beziehungsgeflecht rund um die beiden Toten kämpfen, um dem Motiv und damit auch dem Täter auf die Spur zu kommen.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die größtenteils bereits aus den ersten beiden Bänden bekannt sind. Besonders das gelungene Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen Hauptermittler ist auch diesmal wieder sehr gelungen, aber auch der Rest des Teams bekommt Zeit und Raum, sein Potential zumindest anzudeuten. Neuzugang im Team ist Carstens ehemalige Partnerin Manuela „Manu“ Kramer, die nach ihrer schweren Verletzung zwar noch Innendienst schieben muss, sich aber schnell als echte Bereicherung entpuppt. Und an der schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, und dem zugehörigen dramatischem Showdown gibt es auch nichts zu meckern, so dass mich die Autorin zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten konnte.
Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus dem hohen Norden steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten.