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Veröffentlicht am 24.02.2020

Gibt es eine schönere Sprache als die der Blumen?

Der Liliengarten
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Drei Generationen von Frauen mit den klingenden Namen Lilly, Isabelle und Iris bestreiten diese Geschichte, die so voller Geheimnisse und unausgesprochener Gedanken zu stecken scheint. Sie beginnt mit ...

Drei Generationen von Frauen mit den klingenden Namen Lilly, Isabelle und Iris bestreiten diese Geschichte, die so voller Geheimnisse und unausgesprochener Gedanken zu stecken scheint. Sie beginnt mit dem Tod des Patriarchen Ernst, dem großen Schriftsteller, den seine Enkelin Lilly seit ihrer Kindheit vergöttert. Schließlichh hat er ihr mit der fiktiven Kinderbuchfigur Eliza ein Denkmal gesetzt. Ihre Mutter Iris hingegen hatte sich schon früh von ihrem Vater distanziert, eine Tatsache, die auch einen Keil zwischen Mutter und Tochter getrieben hatte. Als Iris schließlich auf ihr Erbe verzichtet und Lilly die große Villa überlässt, ist deren Neugier geweckt. Mit Hilfe eines verstaubten Tagebuchs begibt sie sich auf die Suche nach den Wurzeln ihrer Vergangenheit. Was war mit ihrer Großmutter Isabelle geschehen?

Zu meiner großen Freude hatte ich das Glück, in eine Leserunde eingeladen zu werden, die von der Autorin Jana Seidel persönlich mit begleitet wurde. Sie war es dann auch, die es schaffte meine Frustrationen mit den beiden Protagonistinnen Lilly und ihrer Mutter Iris ein wenig mildern zu können, danke hierfür! Sehr gut gefallen hat mir an dem Roman der flüssige Schreibstil von Frau Seidel. So konnte ich recht schnell in die Geschichte eintauchen. Gewünscht hätte ich mir noch ein wenig mehr Blumenduft, stellt doch der Liliengarten das Zentrum des Romans dar. Gegen Schluss schien sich auf einmal alles auf fast magische Weise zu klären. Mir hat die Spannung um das angekündigte Geheimnis gefehlt. Wie ich schon in der Kurzbeschreibung erwähnte … „ein wenig Luft nach oben“ … Dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten und vergebe gerne vier von fünf Sternen. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an den Verlag für mein Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

What could go wrong, did go wrong ...

Hausaufgaben
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Ganz großes Kino auf unter 200 Seiten! Es sollte ein entspanntes verlängertes Wochenende für Joachim Linde, den Deutschlehrer am Schiller Gymnasium, werden. Er wollte zum Wandern nach Brandenburg. Mal ...

Ganz großes Kino auf unter 200 Seiten! Es sollte ein entspanntes verlängertes Wochenende für Joachim Linde, den Deutschlehrer am Schiller Gymnasium, werden. Er wollte zum Wandern nach Brandenburg. Mal wieder frische Luft tanken, den Kopf freibekommen – so hatte er sich das vorgestellt. Die Reise war bereits in allen Details geplant und es ging nun nur noch darum, die letzte Schulstunde erfolgreich zu Ende zu bringen. Und genau da fingen seine Pläne an, sich in Luft aufzulösen. Fein säuberlich, einer nach dem anderen …

In feiner Arjouni Manier beschreibt der Autor die nächsten Tage des genannten Joachim Linde, der sich ganz plötzlich akuten Situationen stellen muss, die er sich zuvor in seinen schlimmsten Träumen nicht ausmalen hätte können … da ist seine Frau Inge in der Psychiatrie, die auf einmal ungeheuerliche zerstörerische Energien entwickelt. Da steht auf einmal sein Sohn mit geballten Fäusten und der Freund der Tochter mit Umzugskartons vor ihm und ja, es kommt noch schlimmer … mehr sei an dieser Stelle jedoch nicht verraten.

Mit Scharfsinn und einer bewundernswerten Feinsinnigkeit beschreibt Arjouni jenen Linde, den die Leute bis dato als Vorbild für Eltern und Schüler gesehen hatten. Er zeichnet seine Verzweiflung und seinen Kummer so originalgetreu nach, dass man fast glaubt, ihn in den Arm nehmen zu müssen. Ihn, den Antihelden, der doch nur ein Wochenende im Grünen verbringen wollte!

Mit jedem Buch dieses wunderbaren Autors wird mir wieder schmerzhaft bewusst, dass Jakob Arjouni im Januar 2013 mit nur 48 Jahren viel zu früh verstarb. Was wohl noch für Ideen aus seiner Feder geflossen wären, werden wir leider nie erfahren …

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Wenn Castro tot ist, werden wir tanzen ...

Wir träumten von Kuba
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Wow, was für ein toller Nachfolger zu „Nächstes Jahr in Havanna“. Ich bin absolut beeindruckt! Wie auch schon der erste Band, der direkt auf Kuba in den 50er Jahren sowie in der Neuzeit spielte, befasst ...

Wow, was für ein toller Nachfolger zu „Nächstes Jahr in Havanna“. Ich bin absolut beeindruckt! Wie auch schon der erste Band, der direkt auf Kuba in den 50er Jahren sowie in der Neuzeit spielte, befasst sich dieses Werk wieder mit der Familie Perez, die schließlich vor der Gewaltherrschaft Fidel Castros fliehen musste. Sie flohen schweren Herzens während der kubanischen Revolution und mussten fast alles zurücklassen. Tief in ihrem Herzen aber sind sie Kubaner geblieben. Besonders Beatriz hat es schwer getroffen. Sie liebt und vermisst ihr Land sehr, aber sie verachtet auch Fidel, den sie für den Tod ihres Zwillingsbruders verantwortlich macht. Sie schmiedet Rachepläne und will ihn tot sehen.

Wir kennen Beatriz Perez aus Band eins als große Schwester Elisas, deren Asche Enkelin Marisol viele Jahre später auf Kuba verstreut. Damals war für die Geschwistermädchen aus reichem Hause in Havanna die Welt noch in Ordnung war. Doch selbst da schon war Beatriz nicht für die Versuche ihrer Mutter zu haben, sie möglichst schnell mit einer guten Partie zu verheiraten, mit einem Mann, der ihr ein Leben in Luxus bieten könnte. Sie wollte studieren und frei sein. Inzwischen als Exilantin in den USA lebend, ist sie getrieben von Hass, arbeitet mit gefährlichen Leuten zusammen und … verliebt sich in den falschen Mann! Ihr Herz schlägt für ihn aber auch für Kuba … kann es hier Gewinner geben?

Ich liebe den Schreibstil der begabten Autorin Chanel Cleeton, bei der man in jeder Zeile ihre eigene Liebe zu Kuba spürt. Gefühlvoll beschreibt sie den Leidensweg, den die in Miami angesiedelten Kubaner angetreten haben, da sie so viel verloren haben. Ihr Herz brennt für die Heimat und doch sind sie zwiegespalten, denn wann werden sie sie wiedersehen? Anschaulich beschreibt die Autorin den Umbruch auf Kuba, die Invasion an der Schweinebucht bis hin zur Ermordung des beliebten amerikanischen Präsidenten Kennedy. Im Vergleich können die meisten Geschichtslehrer einpacken!

Wenn ich auch die Handlungen der hübschen Protagonistin im roten Kleid nicht immer nachvollziehen kann, so kann ich doch mit ihr fühlen und bin voller Bewunderung für sie. Beatriz, die Frau mit der man bis zum heutigen Tag rechnen muss …

Unbedingt empfehlen würde ich, den ersten Band auch wirklich zuerst zu lesen. Dieser entflammte bei mir den Wunsch, dieses geheimnisvolle Land einmal selbst besuchen zu dürfen. Ein Wunsch, der sich mit „Wir träumten von Kuba“ weiter manifestiert hat. Von mir gibt es fünf volle Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Das war nichts für mich ...

Wintersterne
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Sophie, Hope und Megan. Drei Frauen, die es aus unterschiedlichen Gründen nach Prag verschlagen hat. Aber was kann die arme Stadt dafür, dass die drei so zickig sind? Sophie, die auf ihren Robin warten ...

Sophie, Hope und Megan. Drei Frauen, die es aus unterschiedlichen Gründen nach Prag verschlagen hat. Aber was kann die arme Stadt dafür, dass die drei so zickig sind? Sophie, die auf ihren Robin warten muss und sich einfach nur selbst leid tut darum. Hope, die erste Zweifel bekommt, ob es wirklich so toll war mit fünfzig ihren Mann spontan für Charlie zu verlassen. Charlie, der sie zwar anhimmelt, aber der ihr inzwischen schon ganz schön auf die Nerven geht. Und dann haben wir da noch Megan, die mit ihrem alten Freund Ollie unterwegs ist und sich inzwischen fragt, ob sie noch tiefere Gefühle für ihn hat. Ganz ehrlich, Ladies, geht’s noch? Mir war das ganze nach knapp der Hälfte zu viel. Sicher eine nette Urlaubslektüre aber mehr auch nicht. Gut gefallen haben mir allerdings die Beschreibungen zu Prag. Diese Stadt wäre wirklich nach vielen Jahren mal wieder eine Reise wert. Meine Sehnsucht ist erwacht …

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Veröffentlicht am 14.02.2020

Wenn "Das Monster" wieder zuschlägt ...

I Am Death. Der Totmacher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 7)
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Auch in diesem siebten Teil der Thriller-Reihe um Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia wird kein Blatt vor den Mund genommen und nichts beschönigt. Es ist grausam auf den Straßen von ...

Auch in diesem siebten Teil der Thriller-Reihe um Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia wird kein Blatt vor den Mund genommen und nichts beschönigt. Es ist grausam auf den Straßen von Los Angeles! Verzweifelt suchen die Beiden nach einem Mann, der junge Frauen entführt und tötet. Wer jetzt denkt, ok, was soll daran neu sein, der irrt. Denn dieser Killer und seine Vorgehensweise sind anders als alles, was sie bisher gesehen haben. Es gibt keine Gemeinsamkeiten bei den Morden, jede Frau muss auf ihre ganze eigene, grausame Weise leiden. Einzig und allein seine Nachrichten, die er hinterlässt, halten das ganze Mordgebilde zusammen: „Ich bin der Tod“ und „Das Geheimnis steckt im Namen!“

Es dauert eine Weile bis Hunter glaubt eine Spur und einen Namen zu haben, doch dann kommt auf einmal alles ganz anders …

Während sich die Geschichte an sich manchmal ein wenig zäh voran zu bewegen scheint, ist das Ende fast nicht zu übertreffen. Nie im Leben hätte ich solch ein Auflösung erwartet und das Ergebnis bereitet mir selbst beim Schreiben dieser Zeilen noch wieder Gänsehaut. Gut gemacht mit ein paar Längen und mal wieder fantastisch vorgetragen von dem talentierten Hörbuchsprecher Uve Teschner. Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterhören …

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