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Veröffentlicht am 15.08.2019

#shitstorm

Ein wirklich erstaunliches Ding
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INHALT:
Stell dir vor, Außerirdische kommen auf die Erde – und du postest das allererste Video davon.
Genauso verläuft »Tag X« für die 23-jährige April. Ihr Clip von »Carl«, einer mysteriösen, aber beeindruckenden ...

INHALT:
Stell dir vor, Außerirdische kommen auf die Erde – und du postest das allererste Video davon.
Genauso verläuft »Tag X« für die 23-jährige April. Ihr Clip von »Carl«, einer mysteriösen, aber beeindruckenden Roboter-Skulptur, geht über Nacht viral und katapultiert sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Überall auf der Welt sind Carls aufgetaucht – und niemand weiß, woher oder warum.
Die Ungewissheit lässt eine mediale Hysterie ausbrechen – Schock, Neugier und Angst treffen auf Sensationslust und apokalyptische Fantasien.
Immer mehr Verschwörungstheoretiker, die sogenannten Defender, sehen in der außerirdischen Intelligenz eine Bedrohung, gegen die es zu kämpfen gilt – und dazu gehört auch deren Entdeckerin April ...

MEINUNG:
Ich hatte nicht den Eindruck, dass man um dieses Buch in diesem Frühjahr vorbeigekommen ist, denn es war auch das erste Buch im Imprint Bold vom dtv Verlag. Ehrlich gesagt habe ich trotz der Kenntnis vom Klappentext keine so richtige Vorstellung gehabt, was mich hier inhaltlich erwartet.

April und ihr guter Freund Andy finden eines Nachts den sogenannten „Carl“, eine Roboter-Skulptur, die auch in anderen Städten auftauchen, doch April und Andy sind die ersten, die ihr Video dazu ins Netz stellen. Was und wer die Carls sind ist unklar, rückt aber schnell in den Fokus von Wissenschaftlern und natürlich der halben Welt. April und Andy stehen plötzlich von jetzt auf gleich im Zentrum der Medien und natürlich gibt es auch Gegner als April beschließt sich als Marke mit ihrer Entdeckung des Carls zu verkaufen.

Ganz groß im Fokus der Geschichte stehen soziale Medien, wie Facebook, Twitter, Instagram und YouTube. April und ihre Freunde nutzen alle Kanäle zum Austausch über die Entdeckung der Carls und ihnen schlägt auch ein wahnsinniges Interesse entgegen, was sie von jetzt auf gleich zu Personen des öffentlichen Lebens macht. Die Wucht des ganzen Medienrummels, denn besonders April natürlich auch entfacht, in dem sie sich öffentlich äußert, wird am Anfang etwas naiv eingeschätzt, besonders von April. Das störte mich auch etwas an ihrem Charakter. Ich empfand sie als viel zu gutgläubig und naiv, auch wenn ihre Absichten durch und durch gut und ehrenhaft waren.

Die plötzliche Berühmtheit hat auch Konsequenzen auf ihr Privatleben, denn natürlich interessieren sich Medien nun plötzlich für alles an ihr. Der Autor stellt hier sehr gut den plötzlichen Aufstieg und auch Fall einer Person wie April auf, die durch ein Ereignis zur Berühmtheit wird, nur weil sie es als erste Person zu fällig entdeckt hat. Neben den Auswirkungen von Social Media, ist aber auch die Geschichte der Carls wirklich super konstruiert. Ich hatte nicht erwartet, dass sie in dieser Tiefe Teil des Romans sein wird. Denn es wird hier wirklich richtig analysiert, was es mit den Carls auf sich hat, wobei auch Träume eine große Rolle spielen. Durch die Geschichte der Carls wird die ganze Story auch zu einem modernen Sci-Fi-Roman.

FAZIT:
Ein wirklich erstaunliches Ding las sich für mich eher, wie ein Sci-Fi-Roman für junge Leute und dennoch gepaart mit vielen Aspekten aus unserer modernen Social-Media-Welt. Dem Autor gelingt es hier die guten und schlechten Seiten in einem ansprechenden Romankontext zu verpacken. Bin gespannt, was wir noch von Hank Green lesen werden. ?
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Ein Vater lernt zu akzeptieren

Die Schwiegertöchter des Monsieur Le Guennec
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INHALT:
Ohne Familie könnte das Leben so einfach sein – aber zusammen ist man weniger allein …
Der Bestseller der Erfolgsautorin Aurélie Valognes: unglaublich charmant, hinreißend französisch!
Wer Monsieur ...

INHALT:
Ohne Familie könnte das Leben so einfach sein – aber zusammen ist man weniger allein …
Der Bestseller der Erfolgsautorin Aurélie Valognes: unglaublich charmant, hinreißend französisch!
Wer Monsieur Claude mochte, wird Jacques Le Guennec lieben!
Zu Weihnachten haben Jacques und Martine Le Guennec ihre drei Söhne zu sich in die Bretagne eingeladen – und ihre Schwiegertöchter. Damit fängt der Stress an. Denn Jacques ist ein exzentrischer Despot und bringt seine Familie regelmäßig auf die Palme. Aber wieso nörgeln die Frauen seiner Söhne auch ständig an ihm herum und nehmen keine Rücksicht? Grund genug für schlechte Laune.
Bis Martine Jacques ein Ultimatum stellt: Entweder er akzeptiert seine Schwiegertöchter endlich – oder sie zieht aus. Die Sommerferien mit der Familie scheinen Jacques letzte Chance, Frieden zu schließen.

MEINUNG:
Die Schwiegertöchter des Monsieur Le Guennec wurde im Vorfeld mit dem Film Monsieur Claude und seine Töchter, welchen ich sehr mochte, verglichen und daher war ich sehr interessiert an der Geschichte. Hier geht es allerdings um Söhne und dementsprechend Schwiegertöchter.

Jacques und Martine Le Guennec haben drei Söhne, die jeweils eine Frau bzw. Freundin haben. Jacques hält seine Meinung nicht hinter dem Berg und spielt sich gerne mal als unbequemer Exzentriker und Patriarch auf. Nun kann ich nicht beurteilen, ob Franzosen immer so sind, aber es erschien mir doch etwas sehr überspitzt. Man muss Jacques wohl etwas mit Humor betrachten, denn ich wäre an der Stelle der Frauen nicht so ruhig geblieben bei seinen Äußerungen.

Martine fand ich zwar sympathisch, aber auch recht schwach (sie hat eine schwache Gesundheit) gegenüber ihrem Mann. Ihre Rebellion als alles aus dem Ruder lief, habe ich auch nicht so ganz ernst nehmen können. Man muss ihr zu Gute halten, dass sie es, aber immerhin schafft Jacques endlich mal zum Umdenken und damit auch zu anderem Verhalten zu animieren, was für den älteren Mann gar nicht so leicht ist. Immerhin ist er damit immer ohne Konsequenzen durchgekommen. Ich muss sagen, dass seine Söhne ihm zum Teil recht ähnlich waren und bei mir nicht so wirklich Sympathiepunkte gesammelt haben. Man kann von Glück sagen, dass sie so selbstbewusste Frauen haben, die sich eben nicht alles gefallen lassen.

Am besten fand ich Jacques Mutter, Martines Schwiegermutter, die sich eben ganz anders gegen über ihrer Schwiegertochter verhält als Jacques es tut. Sie steht immer so ein wenig an der Seitenlinie als neutrale, aber scharfe Beobachterin und mischt sich weniger ein. Natürlich kennt sie ihren Sohn sehr gut und ist wohl auch froh nicht mehr mit ihm unter einem Dach leben zu müssen. Mir gefiel dennoch, dass das Buch zeigt, dass die Familie trotz allem zusammenhält und auch in der Lage ist Konflikte zu überwinden, was auch nicht selbstverständlich ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Die Fronten sind noch nicht komplett verhärtet.

FAZIT:
Wer den Film Monsieur Claude und seine Töchter mochte, wird auch Die Schwiegertöchter des Monsieur Le Guennec lieben. Eine schöne, kurzweilige frankophone Geschichte über eine Familie, die lernt sich gegenseitig so zu akzeptieren, wie man ist. Man sollte sie auf jeden Fall mit Humor und nicht so ernst nehmen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Henry ist noch cooler

Prince of Passion – Henry
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INHALT:
Mein Name ist Henry. Henry John Edgar Thomas Pembrook, Prinz von Wessco. Man sollte meinen, als Prinz könnte ich tun und lassen, was mir gefällt. Aber weit gefehlt. Neuerdings macht meine Großmutter, ...

INHALT:
Mein Name ist Henry. Henry John Edgar Thomas Pembrook, Prinz von Wessco. Man sollte meinen, als Prinz könnte ich tun und lassen, was mir gefällt. Aber weit gefehlt. Neuerdings macht meine Großmutter, die Queen, mir die Hölle heiß. Ich soll verantwortungsvoller werden. Pflichtbewusster. Klüger. Mit anderen Worten: königlicher. Nach dem neuesten Skandal verbannt Großmutter mich auf einen abgelegenen Landsitz. Aber ich habe schon einen Plan, wie ich auch hier für Unterhaltung sorgen kann. Einen verführerischen Plan. Und einen, der wegen einer bücherliebenden jungen Frau, die ich einfach nicht aus dem Kopf bekomme, gehörig daneben geht …

MEINUNG:
Prince of Passion ist eine mehrbändige Reihe, um u.a. die beiden Prinzen Nicholas und Henry Pembrook aus dem fiktiven Staat Wessco. Der erste Band umfasst die (Liebes-)Geschichte von Nicholas, der seine Olivia gefunden hat. Mir gefiel die Geschichte ausgesprochen gut, vor allem deswegen, weil ich mit royalen Liebesgeschichten bisher wenig gute Erfahrungen hatte. Man alle Bände der Reihe unabhängig voneinander lesen, was ich allerdings nicht empfehlen würde, da man sich zum Teil auf den „Vorgänger“ spoilert. Band 3, Prince of Passion – Logan, ist bereits erschienen.

Henry ist nach dem Abdanken von Nicholas nun Kronprinz von Wessco. Henry ist im Gegensatz zu Nicholas nicht ein Leben lang auf das Amts des Königs von Wessco vorbereitet worden und hat nun Schwierigkeiten sich in seine neue Rolle rein zu finden, sehr zum Missfallen von seiner Großmutter, der Königin. Zu dem hat Henry auch ein sehr rebellisches Wesen und macht gerne was er möchte. Er ist auch als Party Prinz bekannt, der Frauen schnell und gerne verfällt. Henry bekommt eine Gnadenfrist von seiner Großmutter bis er sich endlich seinen Pflichten zu beugen und sein altes Leben hinter sich zu lassen hat.
Der royale Touch fehlt in diesem Teil ein wenig. Auch wenn Henry in einem königlichen Landsitz in Schottland weilt, könnte dies auch jeder andere beliebige Ort sein. Trotzdem mochte ich Henry sofort und auch wenig mehr als den vernünftigen Nicholas. Henry schlägt dabei natürlich viel zu oft über Strenge und wirkt auch häufig sehr vulgär und lüstern, dennoch hat er trotzdem das Herz am rechten Fleck. Henry veranstalte also, im Unwissen der Queen, eine Art Casting vergleichbar mit Der Bachelor auf dem Landsitz, um die perfekte Frau für sich zu finden. Das Ganze wird vom Fernsehen begleitet. Dabei trifft es auf Sarah, die eigentlich nur die „Anstandsdame“ für ihre Schwester Penelope ist.

Henry und Sarah können eigentlich unterschiedlich nicht sein. Dem aufgedrehten, extrovertierten Prinzen steht eine junge schüchterne Frau mit allerlei Hemmungen, aber einer großen Liebe zu Büchern gegenüber. Henry gelingt es zu ihr vorzudringen und schafft es hinter ihren sorgsam errichteten Panzer zu dringen bis es kein zurück mehr gibt. Sarah mochte ich ebenfalls sehr. Trotz vieler Hürden, die sie sich zum Teil selbst auferlegt hat, bleibt sie sich doch immer treu. Das Schönste ist, dass sie sich durch Henry zu der Frau entwickelt, die sie sein sollte. Auch wenn sie in vielen unerfahren war, waren die beiden doch trotzdem immer auf Augenhöhe.

FAZIT:
Henrys Geschichte mochte ich noch ein wenig lieber als die von Nicholas, auch wenn hier das royale Flair etwas zu kurz kam. Es ist eine wirklich schöne, wenn auch vorhersehbare Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die doch auf den ersten Blick so unterschiedlich wirkten, die mich berührt hat.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Eine Liebe, die nicht sein sollte

Scandal Love
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INHALT:
Trent Rexroth ist kalkuliert und skrupellos. Einzig seine vierjährige Tochter Luna erwärmt sein kaltes Herz. Doch seit ihre Mutter vor drei Jahren sang- und klanglos aus ihrem Leben verschwand, ...

INHALT:
Trent Rexroth ist kalkuliert und skrupellos. Einzig seine vierjährige Tochter Luna erwärmt sein kaltes Herz. Doch seit ihre Mutter vor drei Jahren sang- und klanglos aus ihrem Leben verschwand, spricht Luna nicht mehr. Egal, was Trent versucht - seine Tochter scheint sich völlig von der Welt zurückgezogen zu haben. Das Letzte, was Trent nun braucht, ist ein verwöhntes, reiches Mädchen wie Edie Van Der Zee als Praktikantin. Doch Edie wirbelt nicht nur seine Multi-Milliarden-Dollar-Firma durcheinander, sie baut als Einzige auch eine Verbindung zu Luna auf - und weckt Gefühle in Trent, von denen er glaubte, sie nie wieder spüren zu können ...

MEINUNG:
Seit Vicious Love und Twisted Love ist L. J. Shen meine Queen, was Erotik und New Adult angeht. Ihr Schreibstil ist außergewöhnlich und nimmt mich jedes Mal absolut gefangen. Sie erzählt ihren Geschichte mit absoluter Leidenschaft, einer Eigenschaft, die auch ihren Charakteren inne wohnt. Scandal Love steht ddort en beiden Vorgänger Bänden in nichts nach.

Trent Rexroth kennt man natürlich schon aus den Vorgängerbänden und man weiß, dass er eine kleine Tochter, Luna, hat, die aus einem One Night Stand mit einer Prostituierten entstanden ist. Lunas Mutter ist von heute auf morgen sang- und klanglos verschwunden und nun spricht Luna nicht mehr, was Trent, der sonst natürlich der knallharte Geschäftmann und klassischer Machtmensch ist, an den Rand der Verzweiflung. Man kann sich hier allerdings streiten, ob es eine gute Erziehungsmethode ist, dass er Luna zwar bei ihm wohnt, aber vor allem von einem Kindermädchen groß gezogen wird. Trent ist an sich ein recht schweigsamer und kühler Geselle. Mir gelang es nicht so richtig, wie vergleichsweise zu Vicious oder Dean, zu ihm einen Draht aufzubauen.

Mit dem Auftauchen von Edie Van der Zee ändert sich in Trents und auch Lunas Leben so einiges. Edie baut sofort eine Beziehung zu Luna auf und das in sich sonst so verschlossene Mädchen blüht regelrecht auf. Die Beziehung zwischen Edie und Trent ist wie Feuer und Wasser, nicht zuletzt deswegen prikär, weil Edie erst 18 Jahre ist und die Tochter seines Geschäftspartners. Edie fand ich absolut klasse, weil sie eine sehr starke Persönlichkeit ist und leider dennoch abhängig von ihrem Vater ist, der wirklich ein furchtbarer Mensch ist. Edie schwankt immer wieder zwischen einem selbstbestimmten Leben führen und der emotionale Erpressung durch ihren Vater. Edie kümmert sich auch um ihre psyschisch kranke Mutter. Für ihre 18 Jahre musste Edie früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen.

Natürlich können die beiden nicht voneinander lassen und gehen eine äußerst fragwürdige und auch gefährliche Beziehung miteinander ein, allerding nicht Knall auf Fall, sondern erst ungefähr auf der Hälfte des Buches. Mir gefiel es, dass dies erstmal seine Zeit brauchte. Alles andere wäre unglaubwürdig gewesen. Der Weg der beiden ist allerdings steinig, denn da ist immer noch Edies Vater, der sie erpresst und Trent unbedingt aus der Firma haben will.

FAZIT:
Scandal Love ist der dritte Band der Sinners of Saint Reihe und überzeugt wieder genauso wie die Vorgängerbände mit dem leidenschaftlichen Schreibstil von LJ Shen. Ich mochte Vicious Love und Twisted Love nur minimal lieber, weil ich mit Trent nicht ganz so warm geworden bin.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Leider nicht meins :(

Das Labyrinth des Fauns
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INHALT:
Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte ...

INHALT:
Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.
Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen?

MEINUNG:
Das Labyrinth des Fauns ist ein besonderes "Experiment", denn erstmalig wurde ein Buch nachträglich zu einem Film geschrieben. Cornelia Funke hat die Ehre den Film Pans Labyrinth vom mexikanischen Erfolgsregisseur Guillermo del Toro literarisch umzusetzen. Den Film habe ich leider bis heute nicht gesehen und kannte die Geschichte daher nicht. Ich habe aber Meinungen dazu gehört, die ihn als "besonders, aber grausam" beschrieben und das kann ich nun nach dem Lesen im Großen und Ganzen bestätigen.

Die Gestaltung des Buches ist wunderschön, sowohl das Cover als auch das Buch ohne Schutzumschlag und die wunderschönen Zeichnungen im Inneren des Buches. Das ist in mehrere, relativ kurze, Abschnitt eingeteilt. Jeder Abschnitt wird von einer Zeichung und einem Märchen eingeleitet. Mir als Nicht-Märchen-Fan gefielen diese überraschenderweise ausgesprochen gut. Ich habe von Cornelia Funke bisher nur Tintenherz gelesen und bin daher kein Spezialist für ihren Schreibstil, aber ich mochte ihn.

Damit sind wir dann leider auch schon am Ende mit den positiven Punkte für die Geschichte, denn ich habe mich mit dem Buch bis zum Schluss unfassbar schwer getan und nicht richtig rein gekommen. Hier wird zum einen natürlich Zeitgeschichte erzählt. Wir befinden uns 1944 in Spanien und damit natürlich im Krieg. Dieser Aspekt ist ganz wesentlich und wird auch immer wieder thematisiert. Mittendrin gibt es Ofelia, ihre Mutter und den neuen Mann ihrer Mutter, Vidal. Vidal ist auch nicht näher erläuterten Umständen ein äußerst grausamer Mensch, vor dem Ofelia sich fürchtet. Besonders als die Familie in ihr neues Zuhause mitten im Wald zieht.

Ofelia flüchtet sich in eine Traumwelt, um dem grausamen Vidal zu entkommen und auch um die Kälte von ihm zu Ertragen, die er auch ihrer Mutter, die von ihm schwanger ist, entgegen bringt. Die Geschichte springt immer wieder zwischen Gegenwart und Ofelias Fantasiewelt, in dem es einen Faun gibt, der ihr drei Aufgaben stellt. Wenn sie die Aufgaben besteht, dass ist die einst verschollene Prinzessin des Reiches. Ich empfand Ofelia als ziemlich naiv, trotz ihres jungen Alters. Sie ließ wenig Vorsicht walten als sie die fantastische Welt des Fauns betritt und beachtet auch Warnungen nicht.

Die Geschichte ist ganz klar nicht für Kinder und Jugendlich unter 16 Jahren geeignet, denn sie ist sehr grausam und brutal. Vidals Abscheulichkeiten werden recht detailliert beschrieben. Mich wunderte es auch, dass er immer wieder so viel Platz in der Geschichte einnahm. Die Autorin erzählt auch aus seiner Sicht und dennoch war einfach nur ein böser Mann, über den man fast nichts erfährt. Ich habe mich manchmal gefragt, was die Geschichte eigentlich sein möchte. Ein historischer Roman des damaligen Zeitgeschehens? Die Geschichte eines jungen Mädchens? So richtig weiß ich es nicht, aber es auf jeden Fall die Schwäche der Geschichte, neben den fehlenden Hintergundinformationen. Vielleicht ist schwierig einen Film in ein Buch umzusetzen, denn bekanntermaßen bietet eine BuchVORLAGE deutlich mehr Input als ein Film es in 90 min kann.

FAZIT:
Ich werde mir den Film bei Gelegenheit nochmal anschauen, einfach um das Bild für abzurunden, aber ich habe mich mit der Geschichte sehr schwer getan und mochte sie irgenwann auch nicht mehr so richtig lesen. Gut, dass es nur gute 300 Seiten waren. Möglicherweise ist das "Experiment" vom Film zum Buch nicht gelungen, was nicht an Cornelia Funke liegt, da bin ich mir ziemlich sicher.