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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2019

Die Idee war fabelhaft, aber die Umsetzung leider nicht

Im Schatten des Fuchses
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Buchinfo
Ein gefährliches Vermächtnis, ein tapferes Mädchen und eine abenteuerliche Reise

Die junge Yumeko ist eine Gestaltwandlerin – halb Mensch, halb Füchsin. Im Kloster der Stillen Winde lernt sie ...

Buchinfo
Ein gefährliches Vermächtnis, ein tapferes Mädchen und eine abenteuerliche Reise

Die junge Yumeko ist eine Gestaltwandlerin – halb Mensch, halb Füchsin. Im Kloster der Stillen Winde lernt sie unter der liebevollen Anleitung von Mönchen, ihre Gabe zu kontrollieren. Doch eines Nachts greifen mörderische Dämonen die Tempelanlage an und setzen sie in Brand. Yumeko gelingt es als Einziger zu fliehen, mit einem letzten Vermächtnis der Mönche in der Tasche: einer geheimnisvollen Pergamentrolle, die sie in einem Tempel in Sicherheit bringen soll. Darauf befindet sich der Teil einer uralten Beschwörung, die so gefährlich ist, dass sie einst in drei Teile zerrissen und an verschiedenen Orten aufbewahrt wurde. Unterwegs trifft Yumeko den Samurai Tatsumi, der auf der Suche nach eben jener Pergamentrolle ist. Gemeinsam setzen sie ihren Weg fort. Tatsumi weiß nicht, dass Yumeko hat, wonach er sucht. Yumeko weiß nicht, dass Tatsumi ein Geheimnis hütet, das sie beide umbringen könnte. Und beide ahnen nicht, dass sie sich niemals ineinander verlieben dürfen. (Quelle: Lesejury)

Anfang
An jenem Tag, als Suki im Sonnenpalast eintraf, regnete es, und es regnete auch an dem Abend, als sie starb.
"Du bist die neue Zofe, nicht wahr?", wollte eine Frau mit schmalem, knochigem Gesicht wissen und musterte sie von Kopf bis Fuß. Suki zitterte und spürte, wie kaltes Regenwasser ihren Rücken hinunterrann und von ihrem Haar auf den erlesenen Holzboden tropfte.

Meine Meinung
Jugend-Fantasy in einem historischen japanischen Setting, mit Mythen, Dämonen und einem Fuchs - ich war mir so sicher, dass dieses Buch (und damit die gesamte Reihe) sicherlich wunderbar in meine Lesevorlieben passt. Noch dazu mein erstes Buch von Julie Kagawa, die von so vielen Lesern wahnsinnig gefeiert wird. Es musste einfach alles passen. Dachte ich zumindest und wurde eines Besseren belehrt.

Angelockt von dem Cover (es ist einfach traumhaft ♥) und gepackt vom Klappentext, wollte ich dieses Buch zwingend lesen. Es kam bei mir an und ich war begeistert - auf der Innenseite ist auch noch eine schöne Karte zu finden. Also nahm ich mir die Zeit und startete direkt.

Der Schreibstil ist das ganze Buch hinweg sehr leicht und flüssig zu lesen und so kam ich gut voran. Ich wollte auch immer weiter lesen, da es wirklich spannend anfing - doch leider verlor es sich ab einem gewissen Punkt in zu vielen Einzelheiten und Beschreibungen. Die Geschichte war dann nicht uninteressant, aber einfach zu langatmig, zäh und dadurch in einem gewissen Maß langweilig.

Die Beschreibungen der Umgebung, der Kleidung, der Dämonen und anderen Einzelheiten sind wirklich gut und ich konnte mir von allem ein Bild in meinem Kopf machen, aber es war einfach zu viel und oftmals zu detailliert. Es ist nicht leicht das richtige Maß zwischen genug und zu viel zu finden - und die Autorin hat es meiner Meinung nach nicht geschafft. Manchmal ist weniger eben doch einfach mehr und viel hilft nicht immer viel.

Wer sich für die historische japanische Kultur und Mythenwelt interessiert, kommt aber definitiv auf seine Kosten!

Während das Fuchsmädchen Yumeko und der Samurai Tatsumi gemeinsam durch das Land reisen, werden sie von Dämonen angegriffen. Sehr vielen Dämonen. Zu vielen, als dass man sich die wirklich alle behalten könnte (außer man hat so großes Interesse daran, dass man schon einiges an Wissen mitbringt). Leider liefen die Angriffe und auch die Bekämpfung und Abwehr immer gleich ab, was diese Stellen ebenfalls ziemlich öde werden ließ.

Ein weiterer Negativpunkt für mich war die Entwicklung der Protagonisten. Oftmals unlogisch und nicht nachvollziehbar zweifelt Tatsumi an sich und seinem Auftrag - wofür er ausgebildet wurde und lebt - und Yumeko, die eben noch frech und kindlich war, keinen Sinn für Pflichten und Aufgaben hatte, ist innerhalb eines Wimpernschlags erwachsen und pflichtbewusst. Natürlich kann man sich ändern, wenn die äußeren Umstände es verlangen oder auch an sich und seiner bisherigen Meinung zweifeln. Das streite ich nicht ab und das ist auch nicht das, was ich bemängeln möchte. Aber mir geht das einfach zu schnell, zu gerade und zu leicht in die Geschichte passend. Es war mir einfach alles zu konstruiert und ineinandergreifend, als dass es tatsächlich so laufen könnte.

Eine wirkliche Bindung oder ein Gefühl konnte ich leider zu keinem Charakter aus dem Buch aufbauen und empfinden. Einzig Suki hatte mein absolutes Mitgefühl und ich mochte einen der Mönche gerne.

Im letzten Drittel und am Ende waren dann mein Interesse und die Spannung vom Anfang wieder da. Leider war es zwischendrin aber zu langatmig und auch oft zu vorhersehbar. Die ein oder andere (zumindest kleine) Wendung oder Problematik hätte mehr Persönlichkeit und Ecken in die Geschichte bringen können.

Fazit
Das Buch ist auf keinen Fall schlecht - aber für mich in dem Moment auch einfach nicht ausreichend gut. Wer gerne viel über das historische Japan, Dämonengeschichten und Mythen erfahren und nebenbei auch gene eine Jugendbuch-Liebesgeschichte erleben möchte, ist bei diesem Buch definitiv gut aufgehoben.
Ich werde dem Buch (und dann vielleicht auch der Reihe) 2020 mit einem Reread eine neue Chance geben. Vielleicht hatte ich es einfach nicht zur richtigen Zeit in meinen Händen.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Ein Buch, das die Leserschaft spaltet - mir aber gefallen hat

Mine | Erotischer SM-Roman
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Buchinfo
Jonathan ist mächtig. Jonathan ist skrupellos. Jonathan ist reich. Sex ist für ihn ein Ventil, um neue Kräfte zu tanken. Kräfte, die er braucht, um seine undurchsichtigen Geschäfte, seine Karriere ...

Buchinfo
Jonathan ist mächtig. Jonathan ist skrupellos. Jonathan ist reich. Sex ist für ihn ein Ventil, um neue Kräfte zu tanken. Kräfte, die er braucht, um seine undurchsichtigen Geschäfte, seine Karriere und seinen Machteinfluss voranzutreiben. Er benutzt Frauen, ohne auch nur das Geringste für sie zu empfinden – bis er auf Isabell trifft. Sie ist klug, schön und eine Kämpferin. Isabell möchte studieren und sich ein Leben in Würde und Freude zurückerobern. Ein Leben, das sie durch einen tragischen Schicksalsschlag verloren hat. Dafür ist sie bereit, ihren Körper zu verkaufen. Jonathan gabelt die junge Frau von der Straße auf und nimmt sie unter Vertrag. Ihr Körper gehört fortan ihm. Im Gegenzug dazu finanziert er ihr Studium und stellt ihr eine Wohnung zur Verfügung. Nur Jonathan ist ihr Körper vorbehalten. Sie ist sein Spielzeug, das er mit niemand anderem teilen will. Doch bald schon bemerkt Jonathan, dass Isabell anders ist. Dass sie ihn verändert und seinem Herzen gefährlich nahe kommt. Isabell wird für Jonathan zur Bedrohung, der er mit roher Gewalt begegnet. Wird die junge Frau es schaffen, ungebrochen aus diesem Deal hervorzugehen? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Eine Beziehung wollte ich nicht eingehen. Private Verpflichtungen waren nicht mein Ding. Rücksichtnahme, Beziehungsgespräche, die mir binnen weniger Tage den letzten Nerv raubten und überhaupt die Vorstellung, mit nur einer einzigen Frau zusammen zu sein, all das waren Argumente, die eindeutig gegen eine Beziehung sprachen.

Positiv
Schaut man sich auf diversen Portalen die Rezensionen an, fällt einem sofort etwas auf. Dieses Buch scheidet die Geister. Die einen finden es gut, die anderen nicht. Dazwischen ist eigentlich nur leerer Raum. Auch mich lässt diese Geschichte etwas gespalten zurück.
Ich mag Perspektivwechsel in Büchern total gerne, da man so die Gedanken und die Gefühle von den Charakteren am besten mitbekommt und sie einem dadurch nicht so fern und fremd sind. Für gewöhnlich wählen Autoren/Autorinnen dann den Weg, dass jedes Kapitel abwechselnd aus der Sicht der jeweiligen Personen erzählt. Myriam Brixton hat es anders gemacht. In den jeweiligen Kapiteln/Abschnitten wird immer mal wieder die Perspektive gewechselt. Isabell hat eine gerade Schriftart und Jonathan eine kurzive. Das hat es mir ermöglicht immer direkt mitten im Geschehen zu sein, da man die gleiche Szene oftmals aus beiden Sichten geschildert bekommen hat. Das war (für mich) auf jeden Fall mal etwas ganz Neues und hat mir wahnsinnig gut gefallen.
Auch wenn ich einige Kritikpunkte habe, hat mir die Geschichte insgesamt sehr gut gefallen und ich wurde immer wieder davon angetrieben unbedingt wissen zu wollen, wie es denn nun weitergehen mag. Auch wenn es mal eine Szene war, die nicht meinen Geschmack getroffen hat.

Negativ
Zuallererst muss ich eine Triggerwarnung rausgeben, da nicht jeder alles lesen kann. In diesem Buch kommt es zur Vergewaltigung. Wer damit Probleme hat, sollte dieses Buch nicht zur Hand nehmen. Mein Ding ist das auch überhaupt nicht, aber ich kann es lesen, ohne dass es mir schadet (wenn ich weiß, dass es fiktiv ist).
Immer wieder bemängel ich bei erotischen Romanen, dass der Safer Sex auf der Strecke bleibt. So auch hier. Ab einem gewissen Punkt sorgt Jonathan zwar dafür, dass Isabell eine Spirale eingesetzt bekommt, aber davor hatte er schon ungeschützten Sex mit ihr (und mit anderen), was ich absolut unrealistisch finde. Er ist eitel, achtet wirklich sehr stark auf sich und seinen Körper, macht sich aber keine Gedanken über Krankheiten? Das passt für mich einfach nicht zusammen.
Stellenweise gab es einige Rechtschreibfehler. Wenn es nicht übermäßig ist, spreche ich es für gewöhnlich nicht an. Wir alle machen Fehler und es kann einfach passieren, dass was durchrutscht. Auch wenn es wie oft gelesen und korrigiert wurde. Es zog sich hier auch nicht durchs gesamte Buch, sondern war nur vereinzelt, aber dafür auch recht heftig. Als wären bestimmte Abschnitte einfach nicht korrigiert worden. So wird aus Isabell mal Isabella oder sie sind mit Reisegebäck unterwegs - und aus dem Kontext habe ich ausschließen können, dass damit Proviant vom Bäcker gemeint war ^^
Nicht alle Sexualpraktiken haben mich persönlich angesprochen. Prinzipiell kein Problem, aber eine Szene war mir einfach viel zu heftig. Ich fand es unpassend und irgendwie auch unnötig zu so etwas Extremen zu greifen.
Das Ende fand ich dann etwas zu schnell und es hat mich sehr unbefriedigt zurück gelassen.
Die Geschichte wird laut Cover als SM-Roman angepriesen, was es aber definitiv nicht ist. Ja, auch beim SM geht es darum an seine Grenzen zu gehen und darüber hinaus gebracht zu werden, aber damit sind alle Beteiligten einverstanden. Das ist hier nicht der Fall. Nur weil es härter zugeht oder brutal wird, ist es nicht automatisch SM/BDSM.

Zitate
Als er die Augen öffnete, kreuzten sich unsere Pupillen und keiner wusste vom anderen, was er dachte. Wir waren uns vollkommen fremd und doch war mir nie ein Mensch so nahe gekommen. (Seite 67)

Ich tat etwas, das ich selbst nie für möglich gehalten hätte. Und ich tat es für einen anderen Menschen. Um einem anderen Menschen eine Freude zu machen. Dieser Jonathan war wirklich nett. Und pervers. (Seite 241)

Schreibstil
Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Es lässt sich sehr einfach und flüssig lesen und ich wurde mehr oder weniger durchs Buch gezogen, da ich immer wieder wissen wollte, wie es nun weiter geht.

Fazit
Auch wenn ich einige Kritikpunkte habe und deswegen Sterne abziehen müsste, hat mir die Geschichte insgesamt sehr sehr gut gefallen. Ich könnte nicht mal ganz genau erklären woran es liegt, aber ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen und es nicht bereut.
Empfehlen würde ich es aber nur bedingt, da sicherlich nicht jeder mit dem Inhalt klar kommt.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Acht lustvolle Geschichten, bei denen sicherlich jeder auf seine Kosten kommt :-)

SexGier | Erotische Geschichten
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Buchinfo
Die Hauptfiguren in diesen acht Geschichten könnten unterschiedlicher kaum sein …
Da ist zum einen die verklemmte Verkäuferin Hannah, dort die sexgierige Tessa oder die männerfeindliche Penelope, ...

Buchinfo
Die Hauptfiguren in diesen acht Geschichten könnten unterschiedlicher kaum sein …
Da ist zum einen die verklemmte Verkäuferin Hannah, dort die sexgierige Tessa oder die männerfeindliche Penelope, auch die unbefriedigte Königin und zu guter Letzt die unscheinbare Rachel, die einer bizarren Leidenschaft frönt. Doch eins haben alle Frauen gemeinsam: Sie wollen ihre SexGier stillen, ihr Verlangen nach Lust, Liebe und Sex. Die Geschichten sind detailliert und einfühlsam erzählt. Mal stecken sie voller Sinnlichkeit, mal sind sie angefüllt von animalischem Sex – auf jeden Fall sind die Geschichten ein lustvoller Fantasieanreger. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Das Sexhandy klingelte. Tessa schmunzelte. Der Typ hatte nicht lange gebraucht, um sich zu entscheiden. Tessa kramte ihr Zweithandy aus der Tasche.

Positiv
Nachdem mir das letzte gelesene Buch mit Kurzgeschichten aus dem Verlag gar nicht gefallen hat, bin ich mit nicht ganz so hohen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen. Meine Vorsicht hätte ich aber gar nicht gebraucht, da mir diese Kurzgeschichten wirklich sehr gut gefallen haben!
In den acht Geschichten knistert und kribbelt es ganz gewaltig zwischen den Seiten. Die Szenen sind angenehm geschrieben und die Geschichten punkten bei mir auch mit ihren jeweiligen Enden.
Die Geschichten eignen sich hervorragend als Abendlektüre oder als kleiner "Lückenfüller" für zwischendurch. Manchmal braucht man in einem Buch auch mal eine kurze Lesepause und dafür kann man diese Geschichtensammlung wunderbar zur Hand nehmen. Allerdings kann ich nicht garantieren, dass man dann nicht doch mehr als eine Geschichte lesen möchte.

Negativ
Ich habe keinen Kritikpunkt feststellen können, den ich hier bemängeln wollen würde.

Schreibstil
Der Schreibstil ist sehr angenehm und zieht den Leser nur so durch die Geschichten. Das hat zur Folge, dass man eventuell schneller durch ist, als man dachte oder wollte.

Fazit
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der zwischendurch gerne mal die ein oder andere schlüpfrige Geschichte lesen möchte. Egal ob als anregende Abendlektüre im Bett oder als "Lückenfüller" zwischendurch - hier wird sicher jeder fündig.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Ein wunderbares Buch, an dem ich nichts zu kritisieren habe!

Stranded - Im Bann des Sees
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Buchinfo
Regel Nummer 1: Bleibe nie nach Sonnenuntergang an Land zurück.

Mellie kennt diese Regel gut, denn sie ist eine Wandlerin. An Land kann sie menschliche Gestalt annehmen, doch wenn sie es vor ...

Buchinfo
Regel Nummer 1: Bleibe nie nach Sonnenuntergang an Land zurück.

Mellie kennt diese Regel gut, denn sie ist eine Wandlerin. An Land kann sie menschliche Gestalt annehmen, doch wenn sie es vor der Dunkelheit nicht in den schützenden See ihres Volks schafft, bedeutet das ihren sicheren Tod.
Doch dann passiert das, was nicht passieren darf: Mellie strandet. Um an Land zu überleben, muss sie sich ausgerechnet ihrem größten Feind anvertrauen: Caleb ist ein Mensch und darf auf keinen Fall erfahren, wer – oder was – Mellie wirklich ist …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Strande niemals auf dem Trockenen, das ist Regel Nummer eins.
"Beweg dich, Scout, wir haben keine Zeit mehr", rief Rynn ihr über die Schulter zu.
Scout. Bei den Göttern, Mellie hasste es, wenn er sie so nannte. Sie waren beide Scouts, es war ihre Berufsbezeichnung, nicht ihr Name.

Positiv
Dies ist eine der Rezensionen, die mir wirklich schwer fallen. Hat mir ein Buch nicht oder nicht so gut gefallen, kann ich mir die Rezis förmlich aus dem Ärmel schütteln. Fand ich das Buch aber gut, wird es dann schon komplizierter, weil ein "Mir hat das Buch gefallen, weil ich es wirklich gut fand" zwar prinzipiell alles aussagt, aber nicht aussreicht.
Ich mochte die Beschreibungen und konnte mir sowohl die Personen, als auch die Umgebung gut vorstellen. In einer Rezension habe ich gelesen, dass eine bessere oder detailliertere Beschreibung der Unterwasserstadt gewünscht worden wäre. Mir persönlich hat sie ausgereicht. Auch wenn man dann weiß, dass der Großteil der Geschichte an Land spielt. Möglicherweise wird es im nächsten Teil dann nasser und entsprechend detailreicher im Wasser.
Ich mochte prinzipiell alle wichtigen Figuren. Allerdings muss ich gestehen, dass ich den Landbewohner Caleb lieber mochte, als den Wandler Rynn - Mellies besten Freund. Bei ihm hatte ich das ein oder andere Gefühl, das sich in Teilen dann auch bestätigte. Und das hat ihn für mich nicht zwingend sympathischer gemacht.
Die Ausarbeitung der Charaktere war nach meinem Geschmack. Ich konnte beim Lesen oftmals richtig mitfühlen und fand die Wandlungen toll, durch die der ein oder andere durch musste. Fast jede Figur hat sich in irgendeiner Form weiterentwickelt, was sie mir näher gebracht hat.
Durch Mellies Unwissen ist sie stellenweise herrlich naiv und unfreiwillig komisch, was es mir leicht gemacht hat sie zu mögen - und das durch die gesamte Geschichte hindurch. Sie hat die ein oder andere Ecke und Kante, wodurch sie nicht perfekt und unrealistisch erscheint.

Negativ
Ich habe keinen Negativpunkt entdecken können - klasse!

Zitat
"Und ich darf zurückkommen?" "Ja, du darfst zurückkommen. Du bekommst Bonuspunkte, wenn du es trocken und in einem Stück schaffst." Sie ging, ohne zu fragen, wofür sie die Bonuspunkte einlösen konnte. (Position 1375-1377)

Lügen waren einfach, man konnte sie ebenso leicht schlucken wie verdauen. Aber die Wahrheit war ein langsam wirkendes Gift. (Position 3420-3421)

Schreibstil
Jugendbuchtypisch ist es recht einfach und nicht zu kompliziert geschrieben, aber auch nicht anspruchslos oder kindlich.
Ich kam zügig voran und konnte die Kapitel flüssig durchlesen.

Fazit
Ein wunderbarer Reihenauftakt zu einer Meerjungfrauen-Geschichte der etwas anderen Art.
Das Buch besteht nicht aus einem Liebes-Hin-und-Her, sondern befasst sich auch mit den Themen Freundschaft, Familie, Verrat, Vertrauen, Vergebung und den Mut einen neuen Weg zu gehen. Diese Reihe werde ich definitiv weiter verfolgen und freue mich schon auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Emotional und herzerwärmend - genau richtig für den Herbst und die Vorweihnachtszeit!

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Buchinfo
Suzanne McBride hat nur einen Weihnachtswunsch: ihre drei Töchter in ihrem Haus in den schottischen Highlands bei sich zu haben. Und tatsächlich: Posy, Hannah und Beth - so unterschiedlich wie ...

Buchinfo
Suzanne McBride hat nur einen Weihnachtswunsch: ihre drei Töchter in ihrem Haus in den schottischen Highlands bei sich zu haben. Und tatsächlich: Posy, Hannah und Beth - so unterschiedlich wie die Plätzchen in der Keksdose - wollen sich wieder unter einer Tanne treffen. Suzanne ist entschlossen, ihnen das perfekte Weihnachtsfest zu bescheren … bis eine Grippe sie ans Bett kettet. Jetzt müssen die Schwestern einspringen. Während die eine oder andere dabei das Fest der Liebe sogar von seiner romantischen Seite kennenlernt, treten bei allen verborgene Geheimnisse und Konflikte ans Tageslicht. Bald wird ihnen klar: Wenn Weihnachten gelingen soll, müssen die McBride-Frauen erst das verlorene Band ihrer Familie wiederfinden …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Es gibt gute Jahrestage und schlechte Jahrestage. Dieser war ein schlechter, und Suzanne beging ihn mit einem Albtraum.

Positiv
Sehr gut gefallen hat mir die Zeichnung der Charaktere. Jede Person in diesem Buch ist eine komplett andere Persönlichkeit und wunderbar beschrieben. Während oftmals das Problem besteht, dass keine Beziehung zu einem Buchcharakter aufgebaut werden kann, da er zu blass oder leblos beschrieben ist, konnte ich mir hier jeden einzelnen wunderbar vorstellen und bei dem ein oder anderen auch zwischendurch immer mal wieder vermuten, wie er/sie wohl reagieren wird.
Insgesamt kann sich jeder irgendwo in mindestens einer der Schwestern wiederfinden. In Hannah, die keine Gefühle zulassen will und glaubt, dass es sie schwach machen könnte. In Beth, die ihre Kinder über alles liebt, aber nicht nur Hausfrau sein möchte, sondern Sehnsucht nach der Arbeit und Gesprächen mit Erwachsenen hat. Oder in Posy, die das Leben führt, das sich ihre Mutter für sie wünscht, aber sich immer unsicherer wird, ob das auch wirklich ihr Traum ist.
Ich liebe Perspektivwechsel in Büchern (wenn der Autor/die Autorin es kann), da man als Leser so die volle Packung der Gefühle und Gedanken miterleben kann. Sarah Morgan erzählt die Geschichte aus Sicht der Schwestern und Mutter Suzanne, was ich wirklich gut gefunden habe. Bei dieser Geschichte handelt es sich nämlich nicht um einen Liebesroman (was die Autorin scheinbar sonst so schreibt), sondern um ein Familien-Wohlfühl-Aussprache-Klärungsbedarf-Roman mit ganz vielen Emotionen - sowohl im Buch, als auch davor (beim Leser).

Negativ
Ich habe keinen Negativpunkt, außer, dass mir irgendwie noch so das letzte Tröpfchen gefehlt hat, um 5 Sterne zu vergeben. Allerdings könnte ich nicht wirklich sagen, was genau noch hätte sein müssen, damit es dazu kommt. Es hat mich einfach nicht so umgehauen wie andere Bücher, die dann die volle Punktzahl erhalten.

Zitat
"Aber ich sollte dich warnen, dass ich im Falle des unwiderruflichen Scheiterns unserer Ehe deine Bücher beanspruchen werde. Je nach Zeit und Medikation kann ich vermutlich lernen, ohne dich zu leben, aber ich kann nicht ohne deine Bibliothek leben." (Position 459-461)

Schreibstil
Das Buch ist sehr einfach, aber auch ganz toll geschrieben. Es lässt sich schnell und flüssig lesen, was ein gutes Vorankommen ermöglicht - genau das, was man hier gerne möchte.

Fazit
Ein tolles und wahnsinnig emotionales Buch, das den Leser in der Herbst-/Vorweihnachtszeit eingekuschelt mit einem Tee auf dem Sofa abholt und durch eine nicht ganz so einfache Familiengeschichte führt.
Wer solche Geschichten mag, sollte sich diese auf keinen Fall entgehen lassen!